Autor | Thema |
---|---|
Guido Rechsteiner
Epoxy-Meister Registriert seit: Dez 2002 Wohnort: Verein: Beiträge: 220 Status: Offline |
Beitrag 37762
, Big Daddy und Stabilität
[18. Oktober 2003 um 18:22]
Hoi zäme
Vor kurzem wurde mir eine Röhre überreicht (wo ich auch nix gegen den Inhalt gehabt hätte, Balvenie mit 15 Jährchen auf dem Buckel...), die mich natürlich inspiriert hat, daraus was zu machen. Aufgrund der Abmessungen hatte ich im Sinn, was im Stil der Big Daddy von Estes zu machen. Düdeldüü, bisschen Spitz machen, bisschen Waage brauchen, bisschen SpaceCad und neuerdings auch RockSim anwerfen, und, was sieht mein Glasauge ? Ich muss ja #@!* Flossen machen, damit das Teil stabil wird ! Die Flossen sind unterdessen geschnitten und haben auch schon was Glas drauf. Und über was stolpere ich heute im Web ? Eine RockSim Datei der Big Daddy. Flugs runtergeladen und was muss mein Glasauge nochmals erdulden ? OHNE Treibsatz wird für das Original ein Kaliber von nur .67 ausgegeben. Hat jetzt der Ersteller der Datei gepfuscht (hab' kein Original der Big Daddy) oder habe ich umsonst Flossen gemacht, die fast gleich lang sind, wie die Rock überhaupt ? Gelten spezielle Gesetze, wenn das Verhältniss Länge/Durchmesser wie bei der Big Daddy ist ? Für Antworten dankbar, auch wenn's jetzt zu spät ist... Gruss Guido |
Oliver Arend
Administrator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Great Falls, VA, USA Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR Beiträge: 8351 Status: Offline |
Beitrag 37767
[18. Oktober 2003 um 20:20]
Ohne Treibsatz 0,67 Kaliber würde mir etwas Sorgen machen. Mit Treibsatz ist das bei einer kurzen, dicken Rakete wie der Big Daddy kein Problem.
Oliver |
Marxi
Grandma' of Rocketry Registriert seit: Jun 2002 Wohnort: Bayern Verein: AGM, TRA #10753 L3 Beiträge: 2567 Status: Offline |
Beitrag 37768
[18. Oktober 2003 um 20:48]
Zitat von Oliver:
Zitat: Dann wär`ich "vor Sorge gekrümmt" und mit Angstschweiß in die Schweiz gefahren... Im Ernst: 0,7 Kaliber ohne Motor sollte noch kein Problem sein, sofern man in der Spitze etwas Platz für Blei findet ;-) ... oder auf welchem Motor soll die Rakete fliegen ? Meine mod. Estes FatBoy ist ohne Motor ebenfalls nur etwa 0,6 Kaliber stabil. (...4mm Motorspanten etc. pp.) Nachzulesen unter: http://www.raketenmodellbau.org/showthread.php?threadid=2958 Allerdings war ich da auch noch etwas optimistischer, was die "Aufkalibrisierung" angeht. Mit gut 60g in der Spitze wird sie immer noch keinen ganzen Kal. stabil... Fliegen tut sie aber und das ziemlich cool.... Beim ALRS 2*auf einen F20W, hier perfekt von Dirk getroffen: Folgende Datei wurde angehängt: |
Juerg
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2001 Wohnort: 8102 Oberengstringen, CH Verein: ARGOS Beiträge: 951 Status: Offline |
Beitrag 37788
[19. Oktober 2003 um 14:41]
Ohne jetzt eine quantitative Aussage machen zu können ist zu beachten dass Barrowman nur für "schlanke" (D/L=1/10 oder so...) Raketen gilt, sehr gedrungene und sehr schlanke Raketen weichen davon ab.
Schaut mal hier: http://www.argoshpr.ch/PDF/sentinel39-galejs.pdf Gruss Jürg |
Guido Rechsteiner
Epoxy-Meister Registriert seit: Dez 2002 Wohnort: Verein: Beiträge: 220 Status: Offline |
Beitrag 37843
[20. Oktober 2003 um 18:25]
Der von Jürg gepostete Link zum Report ist sehr interessant, aber beantwortet meine Frage leider noch nicht...
Gibt es vielleicht irgendwo eine Tabelle, wo abhängig vom Verhältniss Länge/Durchmesser das 'erstrebenswerte' Kaliber ersichtlich ist ? Oder hat jemand diesbezüglich schon eine 'Testreihe' gebaut ? Oder hat's irgendwo im RockSim eine entsprechende Funktion ? Und nicht zuletzt: Wieso genügt bei kurz und dick ein halbes Kaliber ? Fragen über Fragen... |
Oliver Arend
Administrator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Great Falls, VA, USA Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR Beiträge: 8351 Status: Offline |
Beitrag 37846
[20. Oktober 2003 um 18:49]
Welches Kaliber erstrebenswert ist kann ich Dir nicht sagen, aber warum man bei kurzen Raketen einen geringeren Abstand braucht kann ich Dir sagen.
Der Barrowman-Druckpunkt gilt nur für Anströmung von vorne. Sobald sich die Rakete leicht aus dem Wind dreht, wandert der Druckpunkt nach vorne, da nun auch das Körperrohr angeströmt wird. Liegt der Druckpunkt noch hinter dem Schwerpunkt, dreht sich die Rakete wieder zurück. Wenn Du nun also eine kurze, dicke Rakete hast, ist die Wanderung des Druckpunkts durch den Einfluss des Körperrohrs nicht besonders weit, bei einer langen Rakete schon. Wie immer sagen Bilder mehr als tausend Worte, siehe Anhang. Blau ist Barrowman, rot ist Schattenriss, also großer Anstellwinkel. Oliver Folgende Datei wurde angehängt: |
Juerg
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2001 Wohnort: 8102 Oberengstringen, CH Verein: ARGOS Beiträge: 951 Status: Offline |
Beitrag 37889
[21. Oktober 2003 um 11:04]
Zitat: Aber sicher beantwortet er Deine ursprüngliche Frage nach "speziellen Regeln", allerdings nicht quantitativ. Hier wäre noch Forschung angesagt, um Robert's Theorie weiter zu bestätigen und allenfalls in eine Messkurve zu packen. Ein "Windkanal" steht in Schlieren zur Verfügung, für grössere Testreihen müsste man allenfalls noch über eine wintertaugliche Alternative zum bestehenden Windgenerator nachdenken http://www.argoshpr.ch/images/Ariane010527/Ariane010521_10.jpg Gruss Jürg |
Guido Rechsteiner
Epoxy-Meister Registriert seit: Dez 2002 Wohnort: Verein: Beiträge: 220 Status: Offline |
Beitrag 37991
[22. Oktober 2003 um 20:12]
...ja Jürg, die Frage (bzw. die Problematik) wurde mir im wesentlichen schon beantwortet durch den Report, aber eben, wann/was...
Vielleicht erinnerst Du dich noch an den Loop, den mein erster Eigenbau für mein kleines RMS geschlagen hat am ARGOS Launch, obwohl das Teil schon mal wirklich perfekt flog... Vielleicht war der Wind schuld ? Da es ja ein schlankes Modell ist, hab ich nun ein paar Simulationen mit RockSim gemacht, um das dynamische Verhalten zu untersuchen. Fazit: Bis diese Rakete nicht mehr flugtaulich ist, windet es so stark, dass ich eh' nicht mehr auf dem Feld bin... Shit, an was lag es denn nun... Stutze ich nun für meine kurze die Flügel ? Und vertraue darauf, dass sie gem. Simulation auch bei 'slightly breezy' (da würd' ich ja eh' schon nicht mehr Raketen fliegen, sondern meinen Lenkdrachen auspacken...) stabil ist, obwohl das statische Kaliber mit Motor nur bei .21 ist ? Sie würde mir optisch so schon besser passen, aber einen weiteren Satz Satz Flossen würd' ich gerne nicht umsonst machen... Sowieso, da ich bis jetzt zwar keine Probleme beim Kontakt mit Epoxy habe, aber meine Hände arg allergisch auf die netten Naturgummi oder was auch immer Handschuhe reagieren... Gruss Guido |
Juerg
SP-Schnüffler Registriert seit: Jan 2001 Wohnort: 8102 Oberengstringen, CH Verein: ARGOS Beiträge: 951 Status: Offline |
Beitrag 38026
[22. Oktober 2003 um 23:57]
Hi Guido
Lass uns mal zusammensitzen über den Daten der besagten Rakete, zB. vor der GV. Dann kann ich mir das Teil mal in den Laptop hacken und selber ansehen. Für mein Gefühl waren die Flossen arg klein, das Gefühl kann aber sehr täuschen. Sicher gilt diese Rakete aber noch nicht als "schlank" im Sinne von "zu schlank für Barrowman. Das Problem ist eben schon, dass Barrowman auch nur eine Vereinfachung der eigentlich sehr komplexen Stabilisierungsvorgänge ist. Auch Faktoren wie "Dämpfung" spielen eine wichtige Rolle. Das könnte bei Deiner Rakete das Problem gewesen sein: Zu wenig Dämpfung, zu viel Ueberschwingen (zB angeregt durch einen Peitschenschlag des Führungsstabes), Strömungsabriss an der Flosse... Alles Spekulation! Nimm das Teil im November mit, oder komm mal wieder in Schlieren zum Kaffee vorbei ;-) Gruss Jürg |
Guido Rechsteiner
Epoxy-Meister Registriert seit: Dez 2002 Wohnort: Verein: Beiträge: 220 Status: Offline |
Beitrag 38756
[04. November 2003 um 17:25]
Hallo zusammen
Nun denn, nach ein paar Änderungen steht ein neuer Entwurf. Würde gerne bzw. lege diesen nun hiermit den Experten vor und bitte um Beurteilung. Falls nix gut, wär' ich auch an der Begründung interessiert, denn habe ein paar Simulationen gemacht und aus meiner Sicht sieht eigentlich alles gut aus. Dann noch eine Nebenfrage: Wie bringe ich RockSim dazu, zu bestehenden Simulationen Gewicht/CG/Kaliber anzuzeigen ? Dass die Simulationen nach dem Laden der Datei neu berechnet werden müssen, kann ich ja nachvollziehen (naja, so lala, Diskspace hat man ja heutzutage einfach...), aber was muss ich machen, dass die entsprechenden Werte für eben Gewicht etc. auch wieder angezeigt werden ? Gruss und schönen Abend ! Guido Anhang: fettesteil.zip |