bepunkt
Drechsel-Lehrling
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Ich startete eine Rakete mit 2 C Motoren bei einen hab ich die Ausstoßladung versiegelt. Der Flug war super, auf einer Höhe von ca. 150 m war ein lauter knall zu hören. Der Ausstoß war wie geplant - der Fallschirm kam raus und die Rakete landete wunderbar. Beim Anschauen der Treibsätze stellte ich fest, das der versiegelte Motor ca. 3 cm aufgeplatzt war. Die Düse fehlte auch. Ist das normal? Was ist da passiert? W.
Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert! <Hannibal - A-Team>
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Sly
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Zitat: Ist das normal?
Wenn man einen Motor sprengt schon. Genau das hast du nämlich getan. Die Ausstossladung ist Schwarzpulver. Der einzige Grund, warum es normal nicht explodiert ist, weil der Druck nach vorne weg kann. Das hast du aber unterbunden, indem du den Motor-wie auch immer-versiegelt hast. Der druck konnte also nur nach innen, in den Motor entweichen. Dass der das nicht aushält, ist mir klar. Auch darum sind nämlich Modifikationen an den Motoren verboten. Mit einem aufgerissenen Motor bist du ja nochmal glimpflich davongekommen. In Zukunft rate ich dir, einfach als zweiten einen C6-0 zu benutzen, dann hast du das Problem nicht. Wenn du das aus irgendeinem Grunde nicht willst/kannst, dann verzichte bei dem zweiten Motor auf den Haltehaken, und steck ihn nur so fest in das Motorrohr (mit Klebeband umwickeln) dass er beim Ausstoss sofort nach hinten rausfliegt. Dann kannst du das eine Motorrohr auch innen verschliessen. Andererseite-wieso benutzt du nicht beide Ausstossladungen? Passieren kann da nicht viel. Zum einen werden beide mit hoher Sicherheit nicht syncron kommen. Also stösst die erste den Schirm aus, und die zweite läuft sich im (nun leeren) Rohr einfach tot. Vorteil: sollte eine der Ausstossladungen versagen-das gibts ja-hast du ein Backup. Ach, nochwas: dass du in Deutschland ohne Genehmigung keine Motoren bündeln darfst, ist dir klar?
________ Grüssle, Sly
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Bobrocket
Anzündhilfe
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Also das wär die richtige Anleitung zum Böller basteln. Unter keinen Umständen sollten Motoren mit Ausstoßladung manipuliert werden. Wer das mit einem Cluster von mehreren Motoren probiert hat warhaftig eine Sprengladung in der Rakete montiert. Wahrscheinlich kommen dann nur mehr Schnippsel runter. Generell niemals Motoren umbauen, kann massiv ins Auge gehen. Beste Grüße .... Bobrocket !
Die größe des Weltalls zeigt wie bedeutungslos die Menschheit ist.
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Achim
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Also rein theoretisch gibt es eine ganz einfache Lösung für das Problem. Wenn der Motor günstig "auf den Boden fällt", dann bröckelt die Verdämmung oder der Pappdeckel der die Ausstossladung an ihrem Platz hält, ab und das lose SP fällt raus. Nun kann man den Motor problemlos versiegeln. Ob das Versiegeln bereits eine verbotene Manipulation darstellt, dürfte Interpretationssache sein. Im weitesten Sinne fällt das unter den Begriff des "Verklebens". Der Held 5000 (Gott sei seiner Seele gnädig) wurde praktisch immer vergossen. Er hatte aber auch keine Ausstossladung. Rauskratzen darf man sie natürlich nicht. Das fiele unter den Begriff des "Wiedergewinnens" und das ist auf jeden Fall verboten. Gruß, Achim
Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
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Tom
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Zitat: Original geschrieben von Bobrocket Also das wär die richtige Anleitung zum Böller basteln.
Wer das mit einem Cluster von mehreren Motoren probiert hat warhaftig eine Sprengladung in der Rakete montiert. Wahrscheinlich kommen dann nur mehr Schnippsel runter.
Beste Grüße .... Bobrocket !
Nicht ganz, in den allermeisten Fällen haut der Druck nach unten durch die Düse ab... Und Sprengladungen sind das schon überhabt keine.Hier zeigt sich wieder, wie wichtig es ist einen T2 Aspiranten an die Hand zu nehmen und ihm das richtige Clustern beizubringen ... Übrigens, das Bild im Profil ist ein H5000 Cluster... Gruss Tom
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Neil
99.9% harmless nerd
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Hi,
ich halte die Idee des Motors nach hinten heraus plöppen lassen auch nicht für ideal. Die Rakete darf eigentlich keine Teile verlieren und wenn du Pech hast triffst du evtl. einen mit dem Motor. Das einfachst und zudem sicherste ist einfach das belassen der Motore so wie die sind.
Gruß
Neil
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Sly
Epoxy-Meister
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Zitat: ich halte die Idee des Motors nach hinten heraus plöppen lassen auch nicht für ideal. Die Rakete darf eigentlich keine Teile verlieren und wenn du Pech hast triffst du evtl. einen mit dem Motor.
Die Ausstossladung durch die Düse nach hinten zu leiten ist Glückssache- kann gutgehen. Genausogut ists möglich, dass die Düse gesprengt wird (Tonsplitter!); das Motorrohr zerfetzt wird, die Halterung zerlegt (Haken, falls vorhanden, aufgebogen oder zerstört..). Insgesamt keine gute Idee. Falls du meinst, den Motor nach hinten auszuwerfen-sehr gute Idee. Da man ihn kaum wiederfinden dürfte, lässt sich (bei entsprechend grösserer Auslegung des Motorrohrs) problemlos ein Strömerchen draumherumwickeln und mit Klebeband am Motor befestigen. Erstens ist der dann leichter wiederzufinden (man sollte die Hülsen ohnehin nicht wild in der Landschaft verteilen), zweitens ist er beim herunterkommen leicht zu sehen, und sollte er das wirklich über Zuschauern tun kann man zur Seite treten, und drittens wird er im Fall natürlich wirkungsvoll gebremst. Damit sind alle Probleme gelöst. Ich benutze diese Methode bei einigen Modellen (vor allem kleinere Gleiter) auch-ein Streifchen (5x20cm) Rettungsdecke mit Tesa an den Motor geklebt reicht. Drumwickeln, in das Motorrohr und gut ists.
________ Grüssle, Sly
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