Neil
99.9% harmless nerd
Administrator
Registriert seit: Aug 2000
Wohnort: Delft
Verein: SOLARIS
Beiträge: 7776
Status: Offline
|
Hallo,
Okay, LOX ist evtl. etwas umständlich. Ich hatte da nur ein Foto von dem Sänger in Erinnerung, der mit seinem Assistenten etwas LOX von einer Kanne in die andere umgefüllt hat. Das alles mit einem Trichter. Kann auch sein, das die Bildunterschrift nicht stimmte. Den Vorteil von LOX wäre ja der Kühleffekt gewesen. So wie ich das jetzt mitbekommen habe, werden die Sauerstoffflaschen aus dem Baumarkt genommen? Wäre da nicht auch Pressluft für Taucher eine alternative? Die lagern ihr Zeug ja in 200 bar Flaschen.
Bis dann.
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
|
Tom Engelhardt
Überflieger
Moderator
Registriert seit: Sep 2000
Wohnort: Göttingen
Verein: RAMOG/TRA L3/Präfekt TRA 123
Beiträge: 1558
Status: Offline
|
Zitat: Original erstellt von Neil: Hallo,
Okay, LOX ist evtl. etwas umständlich. Ich hatte da nur ein Foto von dem Sänger in Erinnerung, der mit seinem Assistenten etwas LOX von einer Kanne in die andere umgefüllt hat. Das alles mit einem Trichter. Kann auch sein, das die Bildunterschrift nicht stimmte.
Hi Neil,
doch doch, die Unterschrift stimmt. Früher war alles etwas unkomplizierter - gab aber auch häufiger mal einen Unfall. Man kann LOX schon mit einem Trichter einfüllen, sollte dann aber den boil off berücksichtigen, und die Tatsache, das das Zeug wärmer wird und wieder gasförmig (--> also der Druck im Behältnis steigt)
Zitat:
So wie ich das jetzt mitbekommen habe, werden die Sauerstoffflaschen aus dem Baumarkt genommen?
Nein, ich wollte für den Treibstofftank einen alten CO2-Feuerlöscher nehmen, die sind bis 30 bar geprüft, also mehr als ausreichend. Der GOX-Tank wird ein kommerzieller, von Messer-Griesheim leihbarer Tank.Die befüllen den auch und statten ihn mit dem nötigen Druck aus (gegen Entgelt natürlich). Das alles gilt für die flugfähige Version.
Das Statiktest-Triebwerk bekommt eine handelsübliche 50l Sauerstoffflasche (mann, drei f hintereinander sehen wirklich beknackt aus), so daß ich die Brenndauer auch etwas länger gestalten kann.
Gruß,
Tom aus Gö
------------------ Rettet den Wald, eßt mehr Biber !
|
Neil
99.9% harmless nerd
Administrator
Registriert seit: Aug 2000
Wohnort: Delft
Verein: SOLARIS
Beiträge: 7776
Status: Offline
|
Hallo,
wenn die dir den Behälter ausleien, wissen die auch was du damit vorhast ?
Zu dem Boil off fällt mir ein, das bei der Startprozedur des Space Shuttle der externe Tank entlüftet wird. Kurz vor dem Start wird der dann verschlossen, so das sich etwas Druck aufbaut, damit der Treibstoff von alleine zu den Pumpen gelangt.
Da ja kritisiert wurde, das LOX zu umständlich ist, warum dann der Aufwand mit einem Flüssigkeitstriebwerk ? Ich bin schon lange über eine Aufgemotzte Version meiner Colaflaschen Rakete am grüblen. Die soll mit Flüssiggas betankt und dann soweit erhitzt werden, das der Impuls maximal wird und die Temperatur aber noch akzeptabel für den verwendeten Werkstoff. Wegen der Frage der Beschaffung tendiere ich zwischen flüssigem Stickstoff und Campinggas. Die Frage ist da nur, was passiert, wenn man 2kg Campinggas in die Luft bläst. Sollte man die besser abfackeln ?
Bis dann.
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
|
Tom Engelhardt
Überflieger
Moderator
Registriert seit: Sep 2000
Wohnort: Göttingen
Verein: RAMOG/TRA L3/Präfekt TRA 123
Beiträge: 1558
Status: Offline
|
Hi Neil,
wow, so viele Fragen auf einmal :-).
Zitat: Original erstellt von Neil: Hallo,
wenn die dir den Behälter ausleien, wissen die auch was du damit vorhast ?
Ja, für das Statiktriebwerk schon. Für die Flugversion werde ich einen Tank fertigen lassen (macht jemand mit Erfahrung zu einem minimalen Preis) oder einen ausrangierten O2-Tank vom Schrottplatz nehmen (natürlich nur nach ausführlichem Öltest).
Zitat:
Zu dem Boil off fällt mir ein, das bei der Startprozedur des Space Shuttle der externe Tank entlüftet wird. Kurz vor dem Start wird der dann verschlossen, so das sich etwas Druck aufbaut, damit der Treibstoff von alleine zu den Pumpen gelangt.
Naja, hauptsächlich wird er vershclossen, damit das Ding überhaupt starten kann. In der kurzen Zeit baut sich auch kein für das Shuttle maßgeblich Überdruck im ET auf. Und in die Brennkammer und zu den Pumpen kommt er wirklich nur durch die Tätigkeit ebendieser. Die Pumpen können übrigens laut Aussage von H. Hickam einen 50m langen, 25m breiten und 3m tiefen Swimmingpool innerhalb von 50 Sekunden leersaugen. Schon cool. :-)
Zitat:
Da ja kritisiert wurde, das LOX zu umständlich ist, warum dann der Aufwand mit einem Flüssigkeitstriebwerk ?
Weil es ja nicht komplizierter als ohnehin schon sein muß, oder ? Außerdem, wie der Ami so schön sagt: First things first. Wenn ich mit meinem Triebwerk genug auskenne, dann denke ich über die LOX-Problematik nach.
Zitat:
Ich bin schon lange über eine Aufgemotzte Version meiner Colaflaschen Rakete am grüblen. Die soll mit Flüssiggas betankt und dann soweit erhitzt werden, das der Impuls maximal wird und die Temperatur aber noch akzeptabel für den verwendeten Werkstoff. Wegen der Frage der Beschaffung tendiere ich zwischen flüssigem Stickstoff und Campinggas. Die Frage ist da nur, was passiert, wenn man 2kg Campinggas in die Luft bläst. Sollte man die besser abfackeln ? Bis dann.
Wenn ich dir einen Tip geben darf: lass' ide Finger von Campinggas. Butan und Propan taugen nicht so richtig als Raketentreibstoff, und in einer PET-Flasche ? Wenn Du Wasser und Trockeneis nimmst, das müsste dann schon ziemlich gut funzen ! :-) Probier's doch mal aus, aber Gas...lieber nicht.
Gruß,
Tom aus Gö
------------------ Rettet den Wald, eßt mehr Biber !
|
Neil
99.9% harmless nerd
Administrator
Registriert seit: Aug 2000
Wohnort: Delft
Verein: SOLARIS
Beiträge: 7776
Status: Offline
|
Hallo,
für die stärkere Variante mit Gas wollte ich keinen Colaflaschen mehr nehmen. Ich wollte mir einen Tank aus CFK wickeln. Campinggas deshalb weil es leicht zu besorgen ist. Dien Amaturen sind nicht so teuer. Der Siedepunkt liegt relativ niedrig. Im Prinzip mache ich das was man mit den Sprayflaschen nicht machen darf "Nicht über 50°C erhitzen". Dort wird ja das gleiche Gas als Treibmittel verwendet. Als Düse und zum betanken wollte ich bei der Colaflaschen Version einen Schnellverschluß für Pressluftwerkzeuge nehmen. Was mich nur stört ist die große Menge brennbaren Gases, die beim Start freigesetzt wird.
Bis dann.
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
|
Unregistriert
Anzündhilfe
Registriert seit: Jan 1970
Wohnort:
Verein:
Beiträge: 0
Status: Offline
|
Hallo Tom,
auch ich richte seit langem mein Interesse auf die Entwicklung eines Flüssigtriebwerkes. Die Kegeldüse, der Hals, die Brennkammer und auch Teile des Einspritzsystems sind schon fertig. Eine Ablationskühlung, neben einer Schleierkühlung (Treibstoffüberschuß in Wandnähe) und einer kapazitiven Kühlung sorgen für die Regulierung der Thermalbelastung. Die Integration von 22 Einspritzdüsen, kombiniertes Parallel- und Prallstrahlverfahren, sorgen für eine genügende Vernebelung und gleichmäßige Verteilung. Die Düsen sind schon im Brennraumdeckel integriert und warten auf ihre Bestimmung... Jedoch habe ich mich schnell von dem anfänglich angedachten Sauerstoff als Oxidator gelöst! Ich werde 50% Wasserstoffperoxid verwenden. Dadurch minimiere ich die Verbrennungstemperatur erheblich und habe wesentlich weniger Handlingsprobleme. Es ist, wie Du weißt, flüssig bei Raumtemperatur, nicht flüchtig und aufgrund der Verdünnung auch nicht so agessiv. Im übrigen ist die Energiedichte trotz der Verdünnung noch hoch genug!
Bin gespannt iwe es bei Dir und bei mir weitergeht! Halt mich bitte auf dem Laufenden.
Gruß,
Hendrik
|
Tom Engelhardt
Überflieger
Moderator
Registriert seit: Sep 2000
Wohnort: Göttingen
Verein: RAMOG/TRA L3/Präfekt TRA 123
Beiträge: 1558
Status: Offline
|
Zitat: Original erstellt von hlau: Hallo Tom, auch ich richte seit langem mein Interesse auf die Entwicklung eines Flüssigtriebwerkes. Die Kegeldüse, der Hals, die Brennkammer und auch Teile des Einspritzsystems sind schon fertig.
Cool, hast Du Deine Berechnungen etc. verfügbar ? Oder Bilder ? Ich würde ja gerne mal sehen, wo und wenn ja wie ich mich verrechnet habe - bzq. was man noch besser machen könnte.
Zitat: Eine Ablationskühlung, neben einer Schleierkühlung (Treibstoffüberschuß in Wandnähe) und einer kapazitiven Kühlung sorgen für die Regulierung der Thermalbelastung. Die Integration von 22 Einspritzdüsen, kombiniertes Parallel- und Prallstrahlverfahren, sorgen für eine genügende Vernebelung und gleichmäßige Verteilung. Die Düsen sind schon im Brennraumdeckel integriert und warten auf ihre Bestimmung...
Bei mir regeln das nur acht Einspritzer...allerdings habe ich auch alles nach dem "russischen Prinzip" designt: so kompliziert wie nötig, so einfach wie möglich. Wenn das bei solch einem Projekt überhaupt möglich ist . Wieviel Schub liefert denn Deine Maschine?
Zitat: Jedoch habe ich mich schnell von dem anfänglich angedachten Sauerstoff als Oxidator gelöst! Ich werde 50% Wasserstoffperoxid verwenden. Dadurch minimiere ich die Verbrennungstemperatur erheblich und habe wesentlich weniger Handlingsprobleme. Es ist, wie Du weißt, flüssig bei Raumtemperatur, nicht flüchtig und aufgrund der Verdünnung auch nicht so agessiv. Im übrigen ist die Energiedichte trotz der Verdünnung noch hoch genug!
Wie kommst Du daran ? Und wie ist der Isp für Wasserstoffperoxid und Bezin ?
Mit neugierigem Gruß,
Tom aus Gö
------------------ Rettet den Wald, eßt mehr Biber !
|
|