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Dany
Der mit dem Dremel tanzt Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Fislisbach, CH Verein: ARGOS, TRA, HGV Beiträge: 1213 Status: Offline |
Beitrag 15474
, Ariane 4 Details
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Das LDRS 21 rückt näher und das Team Ariane (Jürg, Mathias, Chris, Herbert und Dany) wird am 13. Juli die Ariane 4 zu ihrem Jungfernflug starten. Nähere Infos auf der Ariane 4 Page.
Hier nun einige Detailfotos, speziell von der Elektronik, die mitfliegt: Das BasicX Board sammelt alle Sensordaten (AltAcc-Signale, Zünderwiderstände und ServoRelease-Feedback). Zudem genereriert es die Servo-Signale für den Abwurf der Booster (SRB nach 3 Sekunden, die LRB nach 4.5 Sekunden). Die Daten werden per RS232 an einen Laptop (Rocket Control) zuerst per Kabel, dann per Funk-Link übertragen: Der Hauptbooster mit einem M1319 ist auch der Ort für die ganze Zündersteuerung. Hier das ZündBoard und die AutoRelais um grosse Lasten schalten zu können. Das Zündboard enthält einen programmierbaren AVR. Hier werden die einzelnen Zündzeitpunkte der M, 2xK und 2xJ Motoren on Board ausgelöst. Der blaue Draht links ist die Zündeinspeisung vom Starter (LCO): Das ZündBoard wird in unserem improvisiertem Elektronik Labor programmiert: Um bis kurz vor Start auch die Gewissheit zu haben, dass alle 5 Zünder noch korrekt installiert sind, werden diese mit diesem Zünder Messboard kontiniuierlich gemessen: Hier sind die beider redundanten Ejectionhalterungen für den Hauptfallschirm zu sehen. Der Schirm wird bis in eine Höhe von noch ca. 250m durch die beiden SpaceTec Servo-Release-Mechanismen zurückgehalten. Die U-Bolts am Boden sind die Fallschirmverankerungen: Um den Hauptschirm auszulösen, verwenden wir redundant 2 SaveEject EX mit ja 2 DavyFire-Zünder (Satzauslöser): Der Motor J350 in den SRB (Solid Rocket Booster) ist schräg eingebaut: |
Oliver Arend
Administrator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Great Falls, VA, USA Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR Beiträge: 8360 Status: Offline |
Beitrag 15476
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Ich bin immer wieder fasziniert wieviel Technik in dieser Rakete steckt, die so nach und nach enthüllt wird...
Ich wünsche Euch jetzt schonmal viel Erfolg beim LDRS und hoffe, dass ich auch irgendwann bei einem Start (ALRS 3?) dabei sein kann. Oliver |
Achim
Moderator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth Verein: Solaris & RMV Beiträge: 3029 Status: Offline |
Beitrag 15479
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Unglaublich welchen Aufwand ihr da treibt.
Aber eines verstehe ich nicht: Die ganze Elektronik auf Lochrasterplatten und dann die offenen Billig-Potis und die vielen Schraubklemmen. Habt ihr da keine Bedenken wegen Vibrationen, Verschmutzung, oxidierte Kontakte, usw. Und blickt ihr nach 2 Jahren Pause im Falle einer Störung durch jedes Detail noch durch? Aber sicher habt ihr alles sorgfältigst dokumentiert. Jedenfalls ein High-Tech-Sahnestück das am LDRS sicher seinesgleichen sucht (bis auf die Lochraster und die Potis) ![]() ich drück euch alle Daumen, dass alles klappt. Wär ja nicht auszudenken wenn das alles in Trümmer ginge. Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Dany
Der mit dem Dremel tanzt Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Fislisbach, CH Verein: ARGOS, TRA, HGV Beiträge: 1213 Status: Offline |
Beitrag 15481
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Was soll an Lochrasterplatten schlecht sein ? Man darf auch nicht vergessen, dass diese Schaltungen alle nochmals neu gemacht worden sind.
Das Mess-Board mit den Potis wird nur VOR dem Start gebraucht, während des Fluges hat es keine Funktion mehr, da die Zünder verglüht sind. Schraubklemmen sind extra wegen den Vibrationen zum Einsatz gekommen. Welches wären deine Alternativen für die Verschraubung der Verkabelung ? Störungen haben wir nun durch intensives Testen aus dem Weg räumen können. Zitat: Tja, vorher war es auch gar noch nicht fertig. In der Beschreibung auf dem Web sind die einzelnen Funktionen jedoch schon erwähnt. Hier noch das von mir entwickelte Anzeige- und Steuerprogramm (Rocket Control), dass die Daten zuerst per Kabel und dann, nachdem wir das Stargelände verlassen müssen, per Funk-Link darstellt. Folgende Datei wurde angehängt: |
Achim
Moderator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth Verein: Solaris & RMV Beiträge: 3029 Status: Offline |
Beitrag 15484
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Hi Dany,
wenn man schon so viel Entwicklungsarbeit leistet, würde ich die Lochrasterplatten langfristig doch durch eine gedruckte Schaltung ersetzen, da kann es kein Kabel abreissen. Ich habe mit Schraubklemmen nur schlechte Erfahrungen gemacht, nicht nur bei Raketenelektronik, sondern in allen Bereichen. In wie vielen Verteilerdosen und Anschlusskästen hat es schon gekokelt, weil sich die mechanische Spannung der Verschraubung mit der Zeit reduziert hat. Vor allem die Klemmen, die nicht nach dem "Fahrstuhlprinzip" arbeiten, spucken ihre Drähte irgendwann aus, besonders, wenn die Anschlussdrähte frei schwingen können. Ich für meinen Teil würde nur gesicherte Steckverbinder verwenden, oder besser gleich Löten. Viele Grüße, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Erwin Behner
SP-Schnüffler Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Bayern (nähe Augsburg) Verein: RAMOG e.V. Beiträge: 765 Status: Offline |
Beitrag 15571
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Hallo Dany,
bin da ganz Achim's Meinung. Ihr fliegt schließlich keine T1-Modelle sondern Motoren die eine ernorme Vibration erzeugen. Da kann schon mal ein Draht herausreißen. Eine Lochrasterplatine würde ich da zumindest komlett vergießen oder einschrumpfen. Viele Grüße Erwin |
Dany
Der mit dem Dremel tanzt Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Fislisbach, CH Verein: ARGOS, TRA, HGV Beiträge: 1213 Status: Offline |
Beitrag 15737
, Bye, Bye...
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Wie gesagt, die Lochrasterplatinen sind für unwesentliche Pre-Launch Kontrollfunktionen vorgesehen. Gegen die Lüsterschraubklemmen sehe ich jetzt kein wirkliches Argument. Die ganze Verkabelung wurde von Jürg entworfen und gebaut, ich vertrau jetzt einfach mal auf die Erfahrung eines Dipl. Elektro Ing.
Zudem ist es müssig, eine Woche vor dem Start noch über andere Herstellungsmethoden Überlegungen anzustellen, da bleibt schlicht und einfach keine Zeit mehr. Wir haben eine Lösung nach dem Motto realisiert: So sicher wie möglich. So schnell gebaut wie möglich. Mit dem vertretbarsten Budget wie möglich. Man muss wissen, dass es auf den Fotos nicht nur in der Werkstatt dunkel war sondern dass wir vom Team Ariane seit nunmehr 4 Wochen jeden Abend bis Mitternacht an der Rakete gebaut haben. Hier ein Bild des Release-Mechanismus (man beachte die Abwurf-Schiene) eines Boosters mit Servo und Endschalter-Rückmeldung (Locked / Released): Ein ähnliches Bild um 90 Grad gedreht mit dem BasicX Controll-Computer: Auf der Rückseite die eingebauten AltAcc & Missile Works Höhenmesser und das Zündermessboard: Diese Unterstufe wurden unterdessen zusammengebaut und liegt als flugfähiges Modul vor ! Heissa ein Task, der vollendet wurde, jetzt noch testen, testen, testen... Nicht vergessen, alle Verbesserungen und noch mehr Fotos auf der: Ariane 4 Page Wünscht uns Glück, wir werden vom LDRS berichten ! CU & bye, bye... |
Oliver Arend
Administrator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Great Falls, VA, USA Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR Beiträge: 8360 Status: Offline |
Beitrag 16159
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Weder auf RMR noch auf der ARGOS-Homepage ist irgendetwas darüber zu lesen, dass die Ariane flog. Es gab allerdings auch keinen Hinweis, dass sie nicht flog.
Ein Bericht wird mit Spannung erwartet! Oliver |
Tommy
Epoxy-Meister Registriert seit: Jun 2001 Wohnort: Klettgau Verein: ARGOS/ TRA Beiträge: 222 Status: Offline |
Beitrag 16166
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Mein Tip, wartet heute noch ab, da wird Dany alle ungeduldigen belohnenen.
Gruß, Tommy High Power Modell Raketen im Internet meine Seite rund um Modellraketen und der neuste High Power Modellraketen Trailer DIE NEUE ALRS 7 DVD ist bald zu haben |
Dany
Der mit dem Dremel tanzt Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Fislisbach, CH Verein: ARGOS, TRA, HGV Beiträge: 1213 Status: Offline |
Beitrag 16187
, Die Ariane 4 ist am LDRS XXI, Amarillo, TX erfolgreich geflogen !
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Nach einem problemlosen Transport durch die American Airline mit einer genauen Inspektion der beiden Transportkisten (der Röntgeapparat war zu klein, hihi) haben wir alle Teile in Amarillo überprüft und in gewohnter Manier in nächtelanger Arbeit zusammengebaut.
Am Samstag, den 13. Juli war es dann soweit und wir fuhren alle Teile auf den Startplatz. Hier fanden wir ein kleines Plätzchen unter einem schattenspendenen Zelt für die letzten Vorbereitungen. Kleinere Beschaffungsprobleme konnten dank der umliegenden Händler (vielen Dank an Performance Rocketry und Eric Gates (Gates Brothers Rocketry) rasch gelöst werden. Nun ging's los zu den "Away Cells", den Startplätzen für die grossen Spezialprojekte. Gleich nebenan war Wedge Oldham mit seinem Nike Hercules Projekt beschäftigt. Leider zeigte seine Startrampe genau auf unser Team, so dass wir aus Sicherheitsgründen die Ariane so schnell wie möglich in die Senkrechte bringen mussten. Dieser Umstand führte zu einer kurzfristigen Umstellung der Checkliste, die mit über 400 Punkten nicht gerade klein war ! Alle Umstehenden: Ky Michaelson (The RocketMan) und Gary Rosenfield (Aerotech) waren einhellig der Meinung: This Baby ist to beautiful to fly ! Auf diesem Bild sind die 4 Booster noch nicht eingehängt: In der unten aufgeführten Gallerie sind die einzelnen Arbeitsschritte genau dokumentiert. Fünf Minuten vor 17.00, als der Waiver schon fast geschlossen wurde, konnte noch schnell das Gruppenfoto gemacht, der Haupschalter eingeschalten und mit der Zündanlage von den Gates Brothers Rocketry auf den Auslöseknopf gedrückt werden. Auf dem Bild hat gerade der M-Motor gezündet und die Rakete etwa 1m hochgehoben, die beiden K550-Motoren sind gerade im Begriff zu zünden, man sieht schon eine Flamme, noch ohne Schub. Die beiden J350-Motoren werden in einer 1/10 Sekunde später folgen. Der Anblick und der Sound war sehr imposant ! Die Booster wurden erfolgreich nach 3.5 und 5 Sekunden abgeworfen, gerieten aber in einen Schleppwirbel und überschlugen sich mehrmals. Das Dual-Recovery funktionierte bei den vier Boostern tadellos und diese schwebten an insgesamt 8 Fallschirmen zu Boden. Der vordere Teil (Nase, Palyoad und Intersection) wurde zuerst von einem Ballistik-Drogue stabilisiert und der Hauptfallschirm durch den Release-Mechanismus schliesslich freigegeben. Der Fallschirm wurde zwar leicht eingerissen, die Nase überlebte die Landung aber ohne grössere Schäden. Weniger Glück hatte der Main-Booster. Aus noch nicht geklärten Gründen blieb der Drogue im Innern und deshalb konnte auch der Hauptschirm seine Aufgabe nicht erfüllen. Fazit: der Main-Booster stürzte aus 1200m ab. Nach ersten Untersuchungen und dem LDRS-Buffet wurden schon wieder erste Stimmen laut, die den Main-Booster neu aufbauen wollen, dies wird aber eine Weile dauern... Das Team Ariane (Jürg, Mathias, Herbert, Chris und Dany) dankt für all die Unterstützung vor Ort und für die vielen helfenden Hände. Hier ist der LDRS Bericht und Bilder |
