Tom Engelhardt
Überflieger
Moderator

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Aus gegebenem Anlaß mal die Funktion einer Anzündung für Hybridmotoren ohne pyrotechnische Beiladung (am Beispiel Hypertek).
1. Betankung des Motors mit Lachgas 2. Bei vollem Tank Schließen des Befüllungsventils, dann Zündung auf "Ein". Dadurch wird über eine große Elektrode ähnlich wie im E-Feuerzeug ein Lichtbogen erzeugt. 3. Dieser zündet den Brennstoff, also hier Plastik. Zusätzlich wird über diese innen hohle Elektrode eine geringe Menge gasförmiger Sauerstoff zur besseren Verbrennung in den Motor geleitet. 4. Nach etwa 0,5-1s Schließen des GOX-Ventils und Öfnnen des NOX-Ventils. Dieses strömt über die Flammfront des brennenden Plastiks im Motors, dissoziiert in Sauerstoff und Stickstoff, fördert so die Verbrennung weiter, der Feuerstrahl brennt die Rückhaltevorrichtung (Kabelbinder aus Nylon) durch und die Rakete hebt ab.
Gruß,
Tom aus Gö
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FabianH
Grand Master of Rocketry
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gibt es nach möglichkeit auch eine skizze dazu das auch ein"hybrid-Laie" das ohne probleme versteht?
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J.Boegel
Seelsorger
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Moin, die Skizze is net ganz vollständig ( Düse etc...) aber ich denke da? das Schema einigermaßen rüber kommt. Gruß Jens Folgende Datei wurde angehängt:
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-sebA-
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Dankeschön! Das ist ja echt ein ganz schöner Aufwand. Aber was macht man nicht alles um legal in den Genuß von sträkeren Motoren zu kommen...
Gruß, Sebastian
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Marcus Dachsel
Raketenbauer
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Hi!
Schön, dass Tom das mal so übersichtlich dargestellt hat!! Aber habe ich das jetzt richtig verstanden. Der Druckschlauch bleibt nach dem BEtanken im / am Motor und wird vom Lichtbogen durchgeschmort, wobei dann der Oxidator austritt? Also kein Ventil am Tank?
Marcus
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Neil
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Hi,
genau. Man benötigt dafür eigentlich nur das Ventil an der Flasche. Es geht dabei aber das ganze NOX im Schlauch verloren. Dafür ist diese Technik sehr simpel. Den Schlauch gibt es bei jedem Reload dabei.
Gruß
Neil
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Stefan Wimmer
Grand Master of Rocketry
Moderator

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Kleine Korrektur: Das N2O im Schlauch geht nicht verloren, sondern strömt nach dem Öffnen (Aufschmoren) des Schlauches in die Brennkammer und sorgt für den (beabsichtigten) Start-Schubpeak. Beim Hypertek-System wird der Start-Peak erzeugt, wenn der N2O-Druck nach dem Durchbrennen der Rückhaltevorrichtung (Kabelbinder) den Tank vom Füll-Dorn drückt (oder bei besser konstruierter Mechanik der Fülldorn vom Tank abfällt). Auch dann strömt wieder für kurze Zeit der Schlauchinhalt zusammen mit dem Oxydator aus dem Tank in die Brennkammer.
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Marxi
Grandma' of Rocketry

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Hi !
Gut, dann war das gedankliche E- Feuerzeug ja doch nicht mal so verkehrt...
Was ich aber noch nicht verstehe - ist auf der Skizze vom Jens: Benutzt´ man da wirklich einen Stahldraht und ein Stahlrohr (woher kriegt man den reinen ? Sauerstoff, der da durch gepumpt werden soll), wo dann am Ende dazwischen der Lichbogen entsteht.
Wird das Stahl dann gleich bei der "Durchzündung", bzw. Anfangsschub restlos verschmolzen (Stahl niedriger Schmelzpunkt ??) oder bestünde da die Gefahr, dass die beiden die Düse "verstopfen" bzw. den Brennkammerdruck (Klemmung, richtig ?) so erhöhen, dass sich zuindest die Düse verabschiedet ? Ist es da außerdem egal, ob der Draht/+ das Rohr ein guter Leiter ist, oder nicht ?
*eieiei* Fragen über Fragen...
Viele Grüße, Marxi
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Neil
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Hi,
so ganz verstehe ich das auch noch nicht so ganz. Von der Theorie her wäre ine Lichtbogen heiß genug um auch das Lachgas zu spalten. Ich denke aber die Kapazität ist nicht groß genug. Da beim "vorglühen" der Brennkammerdruck nicht hoch sein muss, würde auch Sauerstoff aus der Druckdose reichen, die man im Baumarkt bekommt. Das zünden mit Lichtbogen könte wie folgt aussehen. Eine Zuleitung wäre das Gehäuse. Das andere wäre ein Draht im Schlauch für die Lachgasbetankung. Diese ist durch den Schlauch isoliert. Oben hat er dann einen unisolierten genau definierten Abstand zum Gehäuse, wo dann der Lichtbogen überstringt. Das wird heiß entzündet sich und schmilzt durch und an ist das Moped.
Gruß
Neil
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Marxi
Grandma' of Rocketry

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Ja, vom Aufwand, den ich mir da vogestellt hab`- ist das auch sehr gut kompatibel.
Auch die Idee, dass bloß ein Draht hinein muss und sich der Lichtbogen zwischen der Casinginnenseite und diesem "befindet", wär`sehr gut, soferns praktisch tatsächlich möglich ist.
Hat irgendwie ein bisschen was wie die Pyrra von Ernst, wo man die Krokodilklemmen an 2 Eisenbeschläge an die Finnen klemmt... *lol*
Aber: Ist das in der Praxis möglich ?
Grüße, Marxi
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