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Paddy
Anzündhilfe Registriert seit: Jul 2003 Wohnort: Ahrensburg Verein: agm Beiträge: 39 Status: Offline |
Beitrag 48219
, Kolben vs. Kühlung
[21. Mai 2004 um 00:52]
Hi @ all,
bin grad dabei mir für den nächsten Flugtag ne kleinigkeit zu basteln. Nun hat sich aber doch noch ne Frage aufgetan (eine..... grins!), naja erstmal zu dem Hauptproblem: Erst mal Eckdaten: Das Körperrohr ist 79cm lang, hat nen Durchmesser von 80mm, die Spitze ist aus Balsa.Das Motorhalterungsrohr wir ca. 25cm lang werden. Soll ich lieber ne Kammer mit Stahlwolle einbauen, oder nen Kolben verwenden? Mir geht es bei der Sache um den Energieverlust der Ausstoßladung. Reicht die Energie um den Kolben ausreichend kräftig zu bewegen (ich dachte mir er soll ca 9cm lang werden und aus 2-3mm Pappelsperrholz), den Fallschirm zu schieben und die Spitze zu trennen?? Die Motorstärke soll so zwischen D u. F im 24er Casing liegen. Habe leider noch nie ne Rakete mit einem der beiden Varianten gebaut und weiß daher eigentlich gar nichts über die Vor und Nachteile dieser Verfahren. Falls Stahlwollekammer, wie ist es am geschicktesten sie zu bauen um evtl die Wolle wieder rauszuholen?? Die zweite Sache ist die Bergung. Wollte zwei 60er Kreuzfallschirme verwenden (BW Seide, ich glaub die wurden für Leuchtkugeln benutzt), gibt es bei der Benutzung einen Tipp sie so an die "Leine zu legen" :-) das sie sich net verheddern und sauber aufgehen? Macht es überhaup Sinn 2 zu nehmen( ich dachte mir anstatt einen110er, wie Spacecad es will, tun es auch zwei 60er, oder kann mann das nicht so leich aufaddieren??). Wäre auf jeden fall mal ne optisch andere Variante. Würd ja gerne ne Doku machen, hab aber leider keine Digicam mehr Nunja soweit erstmal und allen die antworten schonmal Danke. Gruß aus HH Paddy |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 48223
[21. Mai 2004 um 03:18]
Du kannst 60 und 60 cm Durchmesser nicht gleich 120 cm Durchmesser setzen. Es geht ja um die Fläche die den Luftwiderstand bewirkt. Und die ist quadratisch zum Durchmesser.
120 cm Durchm. = (120 cm / 2)^2 * π = 11300 cm^2 2 * 60 cm Durchm. = 2 * (60 cm / 2)^2 * π = 5700 cm^2 Du musst also ungefähr vier 60 cm Schirme nehmen, um denselben Luftwiderstand wie bei 120 cm Durchm. zu erreichen. Doppelter Durchmesser zum Quadrat -> vierfache Fläche. Ich würde mir bei einem derart großen Körperrohr überlegen, evtl. die Ausstoßladung durch ein schmales Rohr (25 mm) zu führen, so dass bei kleinerem Volumen ein größerer Überdruck entsteht. Die Bergung wird dadurch sicherer. Ich persönlich kombiniere sogar gerne Stahlwolle und Kolben, da auch die Schockleine des Kolbens von heißen Partikeln oder Gasen angegriffen werden kann. Die Stahlwolle setze ich zwischen Motor und einen durchlöcherten Spant in das Motorhalterungsrohr, so dass die Wolle nicht nach oben ausgestoßen werden kann (die Gase schon) und nach jedem Flug (falls notwendig), von hinten mit einem Haken o.ä. entfernt und ausgetauscht oder gereinigt werden kann. Noch ein Hinweis zu Stahlwolle: Normale Stahlwolle brennt nach Aktivierung durch die Ausstoßladung, bzw. glüht bei Sauerstoffzufuhr (also an der Luft) sehr lange nach und wird Deine Rakete mit Sicherheit in Brand setzen. Um die Ausstoßladung effektiv zu kühlen und die heißen Partikel abzufangen braucht man Edelstahlputzschwämme, die erheblich weniger hitzeempfindlich sind. Oliver |
Paddy
Anzündhilfe Registriert seit: Jul 2003 Wohnort: Ahrensburg Verein: agm Beiträge: 39 Status: Offline |
Beitrag 49474
, Fallschirm
[06. Juni 2004 um 22:09]
Hi@all,
es war zwar nur ein bestandteiel meiner letzten Frage, aber ich muß das Fallschirmproblem nochmal aufgreifen. Die Rakete ist nun fertig und wiegt ca, 725g. Hab nun einen Schirm genäht (naja mein Schatz hat genäht und ich nur meinen Senf dazu gegeben :-) ). Er hat nen Durchmesser von 1.08m und soll noch ein Loch bekommen. Wie groß sollte ich es machen um einen vernünftigen Effekt zu bekommen und wie lang sollten bei dieser Größe die Leinen sein? Vielen Dank im Voraus Gruß Paddy |
Oli4
Überflieger Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Fulda Verein: AGM e.V., TRA #9082 L2 Beiträge: 1598 Status: Offline |
Beitrag 49480
[06. Juni 2004 um 22:43]
Moin Paddy,
also ganz ehrlich - ich halte von dem ganzen Stahlwolle-Kolben-Getue nix mehr, nachdem ich beim letzten ALRS A. Blocks Horizon mit aus der Wiese ziehen musste. Er hatte der Horizon auch eine Stahlwolle-Kühlung verpasst - leider hatte diese zu gut gekühlt und es kamen wahrscheinlich keine Gase der Ausstoßladung mehr durch. Der Nachzeil am Kolben: Du must ständig darauf achten, dass er sehr geschmeidig ins Körperrohr geht...(jaja, jetzt bloss nix falsches denken ). Nach einem Flug darf man meistens schon wieder innen das Rohr oder den Kolben schmirgeln. Vergisst man das eimal oder man hat kaltes Wetter, kann der Kolben blockieren. Das Körperrohr platzt (weil der Druck nicht weg kann) oder der Schirm kommt nicht. Beides ist meistens ein Totalschaden. Einfachste Sache - Du wickelst Schirm und Leine in feuerfestes Nomex-Tuch. Das gibts vorgefertigt in verschiedenen Größen. Bei so geringen Impulsen wie D, E, F würde ich leicht bauen und nicht noch zusätzliches Gewicht mit Stahlwolle-Kühlung und Kolben verschwenden. Grüsse, Oli4 AGM e.V., TRA #9082 L2 http://www.t-rocketry.de - "Speak low, speak slow and don´t talk too much." - John Wayne |
Paddy
Anzündhilfe Registriert seit: Jul 2003 Wohnort: Ahrensburg Verein: agm Beiträge: 39 Status: Offline |
Beitrag 49484
[06. Juni 2004 um 23:00]
@Oli
das is nu leider zu spät. Rock ist fertig! Aber ich hab mir Deinen Rat zu Herzen genommen und ne 29mm Mototorhalterung eingebaut mit 24mm Adapter. Bevor sie startet lass ich sie eh von einem erfahrenen Flieger durchecken. Kennst Du da zufällig jemanden ?? Gruß Paddy |
Andi Wirth
Überflieger Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Winterthur/CH Verein: ARGOS, TRA, MGSU Beiträge: 1262 Status: Offline |
Beitrag 49487
[06. Juni 2004 um 23:19]
Salü miteinander
Ich hatte mit Stahlwollekühlern noch nie ein Problem - aber ich setze sie auch nur bei mittelgrossen Raketen ein (bis ca. 500g, 80mm, Medium Power). Ausserdem muss die (grobe!) Stahlwolle regelmässig gewechselt werden (ich tausche sie nach 5-7 Flügen aus). Aber: die SP-Ladung erhöhe ich gegenüber der Ladung bei einem Kolben um ca. 50% - wegen der Kühlung. Die meisten grösseren Raketen baue ich mit Kolben. Dass ich diesen vor und nach jedem Flug kontrollieren und ggf schleifen muss, ist keine grosse Sache - grössere Rakten fliege ich eh nur zwei bis drei Mal pro Jahr. Und je nach Temperatur muss ich ja auch alle Kuppler überprüfen. Die Leichtgängigkeit bei tiefen Temperaturen ist tatsächlich ein Ärgernis, aber in den Griff zu bekommen. Einen Rohplatzer oder Versager hatte ich deshalb noch nie - auch nicht am FLL bei etwa -20° ... Gruss Andi Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains) |
Achim
Moderator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth Verein: Solaris & RMV Beiträge: 3029 Status: Offline |
Beitrag 49494
[07. Juni 2004 um 02:20]
Was ist das denn? Ich hab noch nie im Leben einen Kolben geschliffen, damit er geschmeidig läuft. Wenn Rohr und Kolben den gleichen Ausdehnungskoeffizienten haben kann es kein Problem geben. Oder macht SP so viel Dreck, dass es da zu Klemmern kommt?
Da lob ich mir meine Pyrowatte. Da braucht man nicht mal putzen. Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Andi Wirth
Überflieger Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Winterthur/CH Verein: ARGOS, TRA, MGSU Beiträge: 1262 Status: Offline |
Beitrag 49497
[07. Juni 2004 um 07:19]
Zitat: Genau diese beiden Probleme meinte ich. Ausdehnung, Musterbeispiel: PML-Bausätze mit Qauntum Tube Rückstände an der Kolbenwand kratze oder schleife ich nach jedem Flug kurz weg. Keine grosse Arbeit, sollte man aber machen. Über Pyrowatte könnte ich auch mal nachdenken. Wenn ich an die Diskussionen über Dosierung, Feuchtigkeit an den Fingern usw. denke, scheint mir SP für meinen Fall immer noch mehr Vorteile zu haben. Gruss Andi Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains) |