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Christian Fruth
SP-Schnüffler
Registriert seit: Jun 2002 Wohnort: Großfischlingen Verein: Solaris-RMB e.V., RMV 82 e.V. Beiträge: 604 Status: Offline |
Beitrag 49169
, Swingby-Manöver
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Hi
zusammen Wir sind hier gerade am diskutieren, haben aber nicht die physikalisch korrekte Antwort zu: Warum nehmen Sateliten bei einem SwingBy-Manöver Geschwindigkeit auf ? Denn eigentlich müßte doch im gleichen Maß, wie ein Objekt, was auf einen Planeten zufliegt beschleunigt wird auch wieder abgebremst werden, wenn es sich vom Planeten entfernt. Ciao Christian Kiff weniger und freß Pilze, Sei kreativ! - Jens Bögel |
emmpunkt
Überflieger Registriert seit: Jul 2003 Wohnort: Nümbrecht Verein: Solaris-RMB Beiträge: 1115 Status: Offline |
Beitrag 49172
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Ich weiss jetzt nicht genau was ein SwingBy Manöver ist, aber ich denke du meinst folgendes:
Nehmen wir an, ein Körper umrundet die Erde 1mal in der Stunde in x km Höhe. Er legt dabei eine bestimmte Strecke zurück. Erhöhen wir jetz den Abstand zur Erde, kreist der Körper immer noch 1 mal pro Stunde um die Erde, da er aber weiter entfernt ist legt er eine grössere Strecke zurück und hat somit eine grössere Geschwindigkeit (Reibung haben wir ja Dank Luftmangels nicht) Soviel zu meiner Theorie ![]() Gruss M. |
TR260
PU-Meister Registriert seit: Jun 2003 Wohnort: Köln / Nürnberg Verein: Beiträge: 461 Status: Offline |
Beitrag 49178
, Umlaufgeschwindigkeit
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Moment mal...je höher die Umlaufbahn desto niedriger die Umlaufgeschwindigkeit, also dauert ein Orbit länger (der Mars braucht z.B. 1.88 Erdenjahre um einmal um die Sonne zu kommen).
Grüße |
emmpunkt
Überflieger Registriert seit: Jul 2003 Wohnort: Nümbrecht Verein: Solaris-RMB Beiträge: 1115 Status: Offline |
Beitrag 49179
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Ja, ist auch richtig, wenn man einfach nur die Distanz vergrössert, aber der Körper wird ja erstmal beschleunigt indem er näher an die Erde herangeholt wird.
Aber vielleicht verrenn ich mich da auch nur in ne Theorie ![]() Was sagt denn unser Student dazu? Gruss M. |
Andi Wirth
Überflieger Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Winterthur/CH Verein: ARGOS, TRA, MGSU Beiträge: 1262 Status: Offline |
Beitrag 49182
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Ich weiss nicht, was euer Student dazu sagt - aber das Swingby- Manöver dient dazu, einen Teil des Bahnimpulses des Planeten mitzunehmen. Das heisst, wenn der Planet still stehen würde, wäre es sinnlos (bzw. nur für eine Kurskorrektur zu nutzen).
Regel: wenn ich in Flugrichtung des Planeten von hinten komme, nimmt meine Energie im Verhältnis zur Sonne zu, wenn ich von vorne komme, nimmt sie ab. Die Relativgeschwindigkeit gegenüber dem Planeten bleibt +/- gleich. Gruss Andi Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains) |
pegi
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Okt 2000 Wohnort: Verein: Beiträge: 2529 Status: Offline |
Beitrag 49185
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Genau - Andi hat recht. Wie bei einer Mücke, die in den Fahrtwind eines Güterzugs gerät...
Der Planet gibt bei einem Swingby-Manöver ein winziges Stück seiner Bahnenergie an die Sonde ab - der Flugkörper wird schneller, der Planet "langsamer". Es soll ein paar Idealisten geben, die die Wiederherstellung der ursprünglichen Umlaufbahn des Jupiter fordern... ![]() |
Neil
99.9% harmless nerd
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Delft Verein: SOLARIS Beiträge: 7776 Status: Offline |
Beitrag 49188
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Hi,
man kann das als Programmiergenie wie Christian es ist mal selbst simulieren. Habe ich mal in meiner wilden Turbo Pascal Zeet gemacht. man definiert einfach ein paar Körper die sich alle gegeiseitig anziehen. Dabei entstehen Bahnen. Man sieht dann sehr schön, wie einige Teile schneller werden wenn diese sich einem anderen nähern. Dann schwingen die da so drum herum und sind noch schneller. Das Teilchen welches aber umschwungen wurde steht fast still. Gleiches auch beim Eiskunstlauf. Wenn er sie sich packt und durch die Gegend schleudert, dann wird sie schnell, er kann ihr aber nur noch hinterher schauen. Wichtig ist auf alle Fälle, das die Gesamtenergie des Systems immer gleich groß bleibt. Gruß Neil P.S.: Es gibt da noch so ein Versuch mit einem Flummi und einen Basketball. Man stelle den Flummi auf den Basketball und läst beide aus Armhöhe fallen. Der Basketball wird nicht so hoch hüpfen wie sonst, der Flummi aber weit aus höher als die Ausgangsposition. Wenn man so will auch ein swing by Manöver ![]() Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Christian Fruth
SP-Schnüffler
Registriert seit: Jun 2002 Wohnort: Großfischlingen Verein: Solaris-RMB e.V., RMV 82 e.V. Beiträge: 604 Status: Offline |
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Hi
zusammen Danke für die Erklärung ![]() Ciao Christian Kiff weniger und freß Pilze, Sei kreativ! - Jens Bögel |
Andi Wirth
Überflieger Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Winterthur/CH Verein: ARGOS, TRA, MGSU Beiträge: 1262 Status: Offline |
Beitrag 49199
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![]() Zitat: Jein. Impulsübertragung, ja - Aber in einer völlig anderen Form (andere Kräfte). Die selben wie beim Billiard. Gruss Andi Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains) |
Hendrik
Senior Pyronaut
Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Köln Verein: SOLARIS-RMB e.V., DGLR e.V., Aero Club Rheidt e.V. Beiträge: 2941 Status: Offline |
Beitrag 49213
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Hallo Christian,
bei einem SwingBy nutzt man das Gravitationsfeld eines Sternes (der klassische Jupiter-SwingBy bei Pioneer10) und dessen kinetische Energie, um eine Sonde zu beschleunigen. Pioneer10 z.B. kam mit glaube ich 25 km/s bei Jupiter an, ließ sich in dessen Gravitationsfeld einfangen und durch die Umlaufgeschwindigkeit des Jupiters mitreißen und beschleunigen. Folge war bei diesem SwingBy-Manöver, stellvertretend für alle, dass der parabolische Flug einer Sonde um einen "stehenden" Stern, durch die Umlaufgeschwindigkeit des Jupiters in eine hyperbolische Flugbahn gelenkt wurde. Dadurch nimmt die Sonde Geschwindigkeit auf und kann hyperbolisch das Gravitationsfeld des Sternes wieder verlassen. Pioneer10 war nach dem Jupiter-SwingBy z.B. glaube ich dann 50 km/s schnell. Schneller, als wir es mit konventionellen Triebwerken jemals erreichen könnten. SwingBy-Manöver sind lange Zeit im voraus zu planen und daher anfällig. Heute will man die Manöver umgehen, indem man Ionen-Triebwerke einsetzt. Die liefern dann keine Tonnen Schub für wenige Minuten, wie bei chemischen Triebwerken, jedoch 50 Gramm Schub über viele Jahre. Das reicht aus, um erdferne Missionen zu realisieren. Viele Grüße, Hendrik SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |
