Peter
alias James "Pond"
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Seit ich mit käuflichen Raketenmotoren in Berührung gekommen bin, stört mich dieses komische System, das sie in Impulsklassen einteilt: A-Motor, B-Motor.. Das beginnt mit der Absicht dahinter. Seien wir ehrlich: Dieses System wurde erfunden, damit dort, wo man Katzen vor Mikrowellen retten muß, auch die Knalledoofen noch Motoren kaufen können. Und zwar ohne daß sie viel denken oder irgendwas begreifen müssten: "In diesen Bausatz schiebe C rein, dann alles gut!" Aber selbst wenn man sagt: Gönnen wir doch dem Anfänger im Bereich A-D eine kleine Orientierung, so entgleist diese Buchstaberitis bei den höheren Impulsklassen. Freiwillige vor: Wer weiß aus dem Stand, wo ein K-Motor einzuordnen ist? Bei mir spielt sich da folgendes ab: Zitat: Also wenn der Daumen für A steht, was mit 2,5 Ns beginnt, dann der Zeigefinger für B mit 5 Ns. Der Mittelfinger meint C mit 10Ns.. Halt, Abkürzung! Ich kann mich erinnern daß H mit 160 beginnt.. oder endet es mit 160? Wo habe ich denn die verflixte Tabelle abgeheftet...
Und wißt ihr was? Das wird nicht besser über die Jahre. Die Verwirrung bleibt. Preisfrage: Level 1 bis 3, was bedeutet das konkret in Ns? Ähh. Öhhh. Ahem? Schön, dann sind wir schon mindestens zu zweit. Aber ich habe inzwischen meine Tabelle gefunden: Level 1: 160,01 - 640 Ns Level 2: 640,01 - 5120 Ns Level 3: 5120,01 - 40960 Ns Wäre das nicht schön, wenn man sagen könnte: Impulsklasse 1000 - 2000 Ns? Statt dessen kränkelt das irgendwo um die krummen Zahlen rum: 1280 - 2560. Bescheuert! Und dann noch dies: Die eingebaute Verdoppelung bedeutet ganz automatisch, daß jede neue Klasse so "breit" ist wie alle bisherigen zusammen. Wie bitte? Nehmen wir als Beispiel die Impulsklasse H, die von 160 bis 320 Ns reicht, also 160 Ns breit ist. Alle darunterliegenden Klassen, A,B,C,D,E,F,G zusammengenommen umfassen, wie könnte es anders sein, auch 160 Ns. Da fehlt doch jede vernünftige Proportion. Der Grund ist klar: Ein System, das ursprünglich als Anfängerhilfe und nur für ganz kleine Impulse gedacht war, wird gnadenlos nach oben hin überdehnt. Und alle laufen dem nach wie die Lemminge. Schluß damit! Revolution!
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Achim
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Bei mir ist es genau umgekehrt. ich kann mit den Ns nicht viel anfangen. Bei den Buchstabenklassen weiss ich sofort, wie viel ich dem Motor etwa zumuten kann. Ich weiss nicht mal die Ns bei meinem Lieblingsmotor H123W . Aber ich weiss genau, dass er eine Rakete mit gut 2 kg sicher auf eine Höhe von 200 - 400 m heben kann und dass er gut 2s lang brennt. Mehr muss ich nicht wissen. Vieviel Gesamtleistung dafür notwendig ist, ist mir eigentlich ziemlich wurscht. Da langt ja dann ein Blick in die Datenblätter. Aber durch die Angabe des Buchstabens weiss ich ungefähr, wo ich ihn einzuordnen habe. Letztlich sicher alles Gewohnheitssache.
Gruß, Achim
Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
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Guido Rechsteiner
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Posting gekürzt. Original ist im nicht öffentlichen Bereich vorhanden.
Ok, dann mal die erste Frage, was gab es zuerst, den A-Motor oder die Mikrowelle für den Hausgebrauch ? Ich tippe mal auf den A-Motor. Estes verkauft seine Schwarzpulvermotoren seit 1960. Konnte man da schon reich werden mit Haftungsklagen ? Meines Wissens kam das erst später auf.
Aus dem Stand einen 'K' Motor einschätzen ? Na, da hatte ich doch glaub' mal einen Blue Thunder gesehen. Die gefallen mir nicht so. Gibt aber doch auch schöne White Lightnings von. Mit bis zu 8 Sekunden Brenndauer. Nur Black Jack sind glaub' leider über I nicht verfügbar. Ach, die verschiedenen Treibstoffe beeinflussen die Charakteristik und nicht nur die Optik ? Und es gibt relativ lange Gehäuse, damit man eine lange Brenndauer trotz hohem Schub erreichen kann ? Tja, dann ist ein I halt nicht ein I, so what... Und für 99% ist es absolut irrelevant, einen 'K' Motor einschätzen zu können. Aber man könnte natürlich alles verbieten und nur noch Schwarzpulvermotoren zulassen !
Und sobald jemand anfängt daran rumzumäkeln, ihm passe eine Zahl nicht, werde ich eh' skeptisch bzw. sträuben sich mir die Haare. Eine Zahl ist für mich etwas absolut so-was-von-scheiss-egal-was-darstellendes. Total relativ. 1000. 512. Wem gefällt was besser ? Banane. Tomate. Hmm... Sollte die Banane nicht eine Tomate sein, denn eigentlich sollte die Tomate eine Kartoffel sein ?
Guido
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Neil
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Hi,
ich mag die Buchstaben auch nicht, weil die einfach zu wenig über den Motor aussagen. Was ich von dem Motor wissen will ist das Schubdiagramm. Da habe ich alles was ich brauche zur Berechnung. Viele die CAd PRogramm für die Berechnung ihrer Raketen nehmen wählen da ja auch die Motoren nach der Schubkurve aus. Okay, vielleicht zuerst der Wunschbuchstabe. Das Programm zeigt dann an ob es geht oder nicht. Nur ist so ein Schubdiagramm nicht so einfach zu deuten. Daher macht es Sinn für Einsteiger sowas wie eine Klasseneinteilung zu machen. Das klaptp ganz gut bei kleinen Klassen. Bei großen würde ich mich dann nur noch mit dem Diagramm an die Konstruktion und Berechnung ran trauen. Bei mir kommt noch hinzu, das ich sehr ungerne Tabellen auswendig lerne. Wenn ich mir alle Motore mit ihren Klasseneinteilungen merken müßte, habe ich keinen Spaß mehr.
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
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Sly
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Zur Sache: Ich persönlich finde die Einteilung so gut. Nein, perfekt durchdacht nicht, aber trotzdem gut, und das aus nem ganz einfachen Grund: Sie funktioniert ungefähr weltweit. Lese ich in einer meiner Newsgroups von nem K_irgendwas, auf dem diese oder jene Rakete flog (oder auch nicht...) dann weiss ich ungefähr Bescheid. Will ich das nachvollziehen, Spacecad oder RockSim angeworfen, in der Motorendatenbank nach "K" gesucht-gefunden. Egal, ob das eine englische, amerikanische oder holländische Newsgroup oder Webseite ist. Den Zirkus mit unterschiedlichen Bezeichnungen habe ich nämlich satt-wer wie ich, öfter mal ne olle Centur nachbauen will, und für jedes Rohr ne halbe Stunde das halbe internet abgrasen muss, um mal die möglichst genauen Masse herauszubekommen (geht dann mit Spitzen, Flossenmatierial etc. weiter) weiss, was ich meine. Drum hab ich ja für die Rohre auch dieses nette Tabellchen gebastelt. Immerhin weiss ich aber, wenn ich mir bei Jimz nen Plan gezogen hab, wenigstens schonmal, was man dann am Ende der Sucherei in das Teil hinten reinpacken sollte, da steht nämlich: A, B, C.... Eine Sucherei weniger.
Fazit für mich: Die Bezeichnungen sind nicht soo besonders logisch, oder nachvollziehbar, aber man kommt damit klar. Und dadurch dass sie fast überall gleich sind, hab ich ne Menge Arbeit weniger.
________ Grüssle, Sly
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Tom
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Posting war beim Teilen des Threads verschüttet, deshalb hier unter meinem Account und etwas gekürzt. Zitat: Original geschrieben von StefanW Ich muss auch immer wieder in einer Tabelle nachsehen, was denn nun jene und welche Impulsklasse zu bedeuten hat. Wobei sich mir damit noch nicht sehr viel erschließt, da die Art des Abbrandes (Schubentwicklung über die Zeitachse) wohl die eigentliche Rolle spielt und sich aus der Klasse ohnehin kaum herauslesen läßt. Soweit ich das bisher verstanden habe, schließlich stehe ich noch ein wenig am Anfang meiner Modellraketen-"Karriere".
Jede Art von Nomenklatur hat ihre Vor- und Nachteile. Ich denke, man sollte diese Einteilung der Impulsklassen so belassen, da ich keine Vorteile einer Änderung sehe. In die Tabellen / Schubdiagramme wird man immer blicken müssen und eine Rakete simulieren müssen, egal wie die Klasseneinteilung aussieht und bennant ist..
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Tom
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Posting war beim Teilen des Threads verschüttet, deshalb hier unter meinem Account und etwas gekürzt. Zitat: Original geschrieben von battleMC
Ich habe mich an die Buchstaben der Motoren gewöhnt, und ich werde bei dieser Form bleiben. Es müssen doch nicht alle die gleichen Bezeichnungen verwenden. Es kann doch ruhig der eine sagen ich fliege die Rakete mit nem 300Ns-Motor und der andere sagt ich nehmen nen H. Dann hat jeder das was er möchte und wenn sich zwei personen unterhalten kann sich der eine doch mal ebend denken was der andere für nen Motor meint!
MfG Fabian
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Tom
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Posting war beim Teilen des Threads verschüttet, deshalb hier unter meinem Account Zitat: Original geschrieben von emmpunkt
Was mich an den Buchstaben-Klassen nervt, ist das man nicht daraus ersehen kann, vieviel Gewicht der Treibsatz heben kann. Das gilt allerdings auch für den Durchschnittsschub.
Das einzig Wahre ist wirklich das Schubiagramm. Aber wie wollt ihr das in ne Motorkennung pressen?
Gruss M.
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Hansi
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Hallo, ich arbeite mich gerade durch und hoffe nichts zu sagen, was einanderer schon erzählt hat. Die A,B,C, ... Einteilung hat eigentlich nichts direkt mit den Schub zu tun, das ist nachträglich draufgestopft. Die Buchstabenklassen haben wir quasi durch die BAM bzw. den Vorfolgern in den verschiedenen Ländern und sagt etwas über die Explosivität aus. Bei SP entspricht das einer Gewichtsklasse. 4*B = 1*D (Explosivität). Gilt, soweit ich weiß, auch für andere Feuerwerksköper und Sprengsätze. Die NewtonSekedunden sind eine speziell für Antriebe gedacht. Wieviel Gewicht oder Masse traut man einer Benutzergruppe zu, ohne Gefährdung zu beherschen. Der Zusammenhang gilt dann nur für SP. Deshalb sind andere Treibstoffe auch ein bisschen legaler. Besonders wenn sie nicht zum explodieren neigen.
Im Bereich der etwas größeren Antriebe wird nur mit Impulsen gerechnet. Das halte ich auch für sinnvoller. Aber die Tabellen und Diagramme wird man immer brauchen.
Eine Alternative wäre die Angabe des maximalen Gewichts und deren Höhe. Das löst meiner Ansicht nicht das Problem. Ein Problem der Art: Quadratur des Kreises.
Von uns allen bleibt nur Asche über. Ein Beitrag von Hans-Jürgen Sasse
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Peter
alias James "Pond"
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Zitat: Original geschrieben von Neil ich mag die Buchstaben auch nicht, weil die einfach zu wenig über den Motor aussagen. Was ich von dem Motor wissen will ist das Schubdiagramm.
Volle Zustimmung! Da es zu jedem Motor Schubkurven im Internet gibt (und wenn nicht, dann messen wir halt welche), kann jeder Raketenflieger so ein Diagramm zu Hand nehmen, wenn er den geeigneten Motor für seine Rakete sucht. Wem das Diagramm nichts sagt, der kann nachfragen, wozu gibt es Foren. Raketenbauen ist ein technisch besonders vielseitiges und anspruchsvolles Hobby. Es sollte uns zum Denken anspornen, und nicht zur Denkfaulheit. Ich finde das Hobby umso befriedigender, je mehr ich kann und neu dazulerne, vom Handwerk bis zur Theorie. Und da genügt mir nun mal ein hingeworfener Knochen nicht, auf dem ein Buchstabe gemalt ist. Das ist einfach nicht genug Information, um einen sicheren Flug zu planen. Wozu sind die Buchstaben dann gut? Wie schon gesagt: höchstens als Anfängerhilfe im niedrigen Impulsbereich. Und selbst da würde ich reimen: Steigt methodisch richtig ein, Raketen-Pisa muß nicht sein. Die andere Frage ist, ob man die Buchstaben durch etwas aussagefähigeres ersetzen könnte, ohne gleich bei der Schubkurve zu landen, zum Beispiel für eine Übersichtstabelle der Motorleistungen. Ich komme an diesem Punkt immer wieder zum gleichen Ergebnis: Um einen Motor halbwegs beurteilen zu können, brauche ich allermindestens den durchschnittlichen Schub und die Brenndauer, am besten auch noch noch sein Gewicht. Wenn jetzt jemand fragt: Wo bleibt der Impuls? Den gibts dabei gratis, gemäß der schlichten Formel: Impuls = Schub x Brenndauer Wenn ich jedoch nur den Impuls habe, dann weiß ich ja nicht, wie der sich verteilt. Wenn ich z.B. einen Motor mit 100 Ns Gesamtimpuls habe, dann könnte der 1 Sekunde lang mit 10 Kilo Schub arbeiten (auf die "Kilo" komme ich später mal zurück). Damit würde eine 1 kg schwere Rakete recht flott abheben und sicher fliegen. Der Motor könnte aber auch 5 Sekunden lang mit 2 Kilo Schub brennen. Die Rakete würde müde abheben, einen Bogen fliegen und womöglich noch brennend aufschlagen. Wie gesagt: Beide haben den exakt selben Impuls. Wenn also selbst der Gesamtimpuls zuwenig Information ist, was kann mir dann eine nackte Impulsklasse bieten, wo der Impuls am oberen Ende doppelt so groß ist wie am unteren Ende?
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