Hallo Ihr.
Ich plane einen Raketengleiter zu bauen und taste mich langsam durch die Untiefen des Wasserraketenbau's.
Der erste Entwurf sah eine 3,7l Rakete mit 1163mm Länge und 766mm Spannweite vor, was einem Maßstab von 1 zu 6 entsprochen hätte.
Nach dem Bau der Startrampe und einer 1,5l Rakete mit "Tennisball"-Bergungssystem kamen mir dann doch Zweifel, bezüglich der Größe des Modells und ich habe nach langen inneren Kampf die Größe fast halbiert (jetzt Maßstab 1 zu 11).
Die ursprünglich geplanten 1,5l Spriteflaschen waren jetzt nicht mehr verwendbar und es mußte Ersatz gefunden werden. Also die Supermärkte nach 0,5l PET-Flaschen abgesucht und bei Lidl und Penny an der 05er Bierflasche hängen geblieben. Es gibt zwei Sorten, einmal mit eingeprägten Verzierungen in Form von Hopfendolben und Zweitens eine ganz schlichte Form ohne irgendwelchen Schnickschnack (siehe Foto).
Nachdem ich mich mit der Variante 2 reichlich eingedeckt hatte, ging es ersteinmal ans Produzieren von Leergut und als ich wieder nüchtern war, stand der Drucktest ins Haus.
Vorher hatte ich aber noch eine 1l Rakete zusammengebaut als Variante "A" mit zwei Flaschenhälsen. Variante "B" ist noch im Bau mit der Kombination Flaschenhals und Flaschenboden (gleiches Volumen wie "A" aber kürzer und damit nicht ins Cockpit hineinragend).
Bevor es heute zu Oma und Opa zu Kaffe und Kuchen ging, noch schnell zum Modellflugplatz gefahren um endlich den Drucktest zu machen.
Im Gepäck Akku's, Kompressor, 10m "Zündschnur" mit Kupplung und Ventil, zwei PET-Bierflaschen und den fertigen Druckbehälter mit den zwei Flaschenhälsen.
Alles zusammengeschraubt und die erste Bierflasche hinter dem Vereinscontainer gelegt.
Laut den Aussagen im Raketenforum sollte die kleine Pet-Flasche bei 6 maximal 8 atü den Geist aufgeben.
6 atü nix passiert, 8 atü jetzt aber, nö immer noch nicht, 12 atü mal vorsichtig um die Ecke gekuckt, alles dicht, 14ätu der Kompressor ist im roten Bereich, also abschalten. Watt nun, also Druck übers Reifenventil abgelassen und die Flasche begutachtet. Sieht irgendwie bauchiger aus (zu Hause mal nachgemmessen Durchmesser ursprünglich 64mm jetzt 66mm). Also eine erstklassige Kaltverformung bei
14 atü , ohne das die Flasche geplatzt ist.

Der zweiten Flasche habe ich diese Tortur erspart, jetzt war der selbstgebaute Druckkörper dran. Um es kurz zu machen, bei 12atü fing eine Klebenaht an zu tropfen und ich habe den Druck abgelassen. Also 10 atü werde ich dem Druckkörper bei passender Gelegeheit* noch mal zumuten und sollte das Tropfen dabei ausbleiben, könnte er im Gleiter verbaut werden. Ansonsten plane ich noch einen Druckkörper mit 60mm breiten Muffen um die 10 atü sicher zu erreichen (die jetzigen Muffen sind 42mm breit).
*beim Test des zweiten Druckkörpers mit dem originalen Flaschenboden.