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Kabelmann
SP-Schnüffler Registriert seit: Sep 2005 Wohnort: im Norden, bei Lüneburg Verein: AGM e.V., TRA L2 Beiträge: 854 Status: Offline |
Beitrag 7041912
, Baubericht T2 Startgerät RF-Version
[22. Juni 2009 um 14:41]
Hallo zusammen
Nachdem mein erstes Zündgerät (Baubericht ist hier zu finden) mir, bzw. überwiegend der Verwandschaft beste Dienste geleistet hat möcht ich hier nun meine neue Zünde vorstellen. Anlaß für das neue Gerät ist der anstehende T2-Lehrgang im August bei der ERIG und die Suche nach einem Reservegerät, für alle Fälle. Die neue Zündmaschine basiert auf einer überarbeiteten Schaltung von Arnd Zeckey von der DERA, die geringfügig modifiziert auch schon für mein altes Gerät herhalten mußte. Mit Einverständnis des Verfassers, auszugsweise der Schaltplan. Dieser darf für private Zwecke frei verwendet werden, nicht aber für den kommerziellen Einsatz. Wesentliche Änderungen zur Vorgängerschaltung: -eine optische Kontrolle des Zündrelais gegen unbeabsichtigtes Zünden durch klebende Kontakte -definierter geringer Prüfstrom durch Konstantstromquelle Schaltung erhältlich als Teilesatz oder als fertig aufgebauten Baustein. Normal baue ich sowas selber.... aber da ich zwei Stück bauen muß..... Der Preis war O.K., zumal sich Arnd die Mühe gegeben hat alle Bauteile hochwertig auszuwählen, zu beschriften und getrennt einzutüten. Damit sollte auch der elektrisch unversierte T2-ler zurechtkommen. Allerdings bin ich auch hier (wie bei allem was ich kaufe....) nicht ohne Veränderungen ausgekommen. So macht die Verpolungsanzeige zwar Sinn bei externer Stromversorgung, nicht aber bei fest eingebautem Akku. Stattdessen nutze ich das bestückte und dafür vorgesehene LED/Sperrdiode/Widerstandsarray nach ein paar Modifikation an der Platine (Leiterbahn aufgetrennt und neu angeschlossen, Bauteile gedreht) für die Anzeige "Scharf". Ansteuerung einer LED "Sicher / Save" fehlt, wurde von mir frei verdrahtet ergänzt, da die Schaltung meiner Meinung nach den Punkt "klare, unmißverständliche Signalisierung des Status SCHARF / SICHER" nicht hergibt. Platine ist mit 100mmx55mm sehr kompakt gehalten und sollte problemlos auch in kleinere Gehäuse passen. Obwohl sich keiner der damaligen Kritikpunkte an meiner ersten Zünde, - der externe Akku, bzw. die 12V Eingangsbuchsen zur Stromversorgung (selbe Steckernorm wie Ausgang) - die offene Bauweise (Nässe) in der Praxis als nachteilig erwiesen hat, wollte ich dieses mal "Akku onboard". Ansonsten sind altbewährte Vorgaben umzusetzen: - klare Anzeige des Status - T2 konforme Sicherung gegen Fremdbenutzung (Schlüsselschalter) - T2 konformer Prüftstrom von unter 10mA - Platine kommt mit klarer Trennung von Lastkreis und Steuerkreis (kein Zündstrom über fummelige Schalter) - Idiotensichere Bedienung - robuste Verpackung Bei der Auswahl der externen Bauteile gabs Altbewährtes und Neues, handliche Schalter und Taster, stabile Buchsen, superhelle LEDs, wie beim Vorgänger. Alles soll in ein unkaputtbares Gehäuse, in dem auch der 12V/7,2Ah Blei-Akku Platz findet. Teile, soweit sie beschafft werden mußten, sind von Conrad, haben dort allerdings (wie zu erwarten) ein kleines Vermögen gekostet. Gehäuse gab es umso günstiger beim Militaria-Dealer meines Vertrauens, enthielt mal MG Munition, Frontplatte war in ihrem ersten Leben ein Werbeschild aus PVC. Soweit Gruß Jan Geändert von Kabelmann am 22. Juni 2009 um 20:29 |
Kabelmann
SP-Schnüffler Registriert seit: Sep 2005 Wohnort: im Norden, bei Lüneburg Verein: AGM e.V., TRA L2 Beiträge: 854 Status: Offline |
Beitrag 7041915
[22. Juni 2009 um 15:26]
Hallo zusammen
Nach Lieferung der Teile konnte ich mit dem Bearbeiten der PVC Frontplatte beginnen. Alle Ausschnitte und Bohrungen herstellen, die Platte hab ich lackiert, da sie durch ihre Herkunft nicht einfarbig war. Hier noch die später verworfene erste Version mit silberner Frontplatte und internationaler Beschriftung. Silber gefiel mir nicht und englisch auch nicht. Nach "drüber schlafen" hab ichs wieder abgeschliffen und nochmal gemacht. Hier in freundlichem Lichtgrau mit deutscher Beschriftung. (Deutsche Ordnungsbeamte = deutsche Beschriftung, so einfach ist das) Beschriftung hab ich mit Abreibebuchstaben gemacht und diese dann mit Klarlack geschützt. Frontplatte fertig bestückt. Anordnung der Anzeige- und Bedienelemente gibt eine klare Bedienreihenfolge von links nach rechts vor, wobei die umspringende Kontrolleuchte den nächsten Schritt vorgibt. Rückansicht der Frontplatte. Durch den Montagewinkel, der die Platine trägt, ist das ganze eine kompakte Einheit, die am Stück dem Gehäuse entnommen werden kann. Lediglich zwei Strippen führen zum Akku, für den reichlich Platz vorhanden ist. Soweit. Gruß Jan Geändert von Kabelmann am 22. Juni 2009 um 15:29 |
Kabelmann
SP-Schnüffler Registriert seit: Sep 2005 Wohnort: im Norden, bei Lüneburg Verein: AGM e.V., TRA L2 Beiträge: 854 Status: Offline |
Beitrag 7041918
[22. Juni 2009 um 15:34]
Hallo zusammen
Sämtliche Verdrahtung beschränkt sich auf die Rückseite der Frontplatte, keine Bauteile im Tragekasten. Gruß Jan |
Kabelmann
SP-Schnüffler Registriert seit: Sep 2005 Wohnort: im Norden, bei Lüneburg Verein: AGM e.V., TRA L2 Beiträge: 854 Status: Offline |
Beitrag 7041919
[22. Juni 2009 um 15:50]
Fertig.
Der ganze Teileträger ruht auf zwei Winkelprofilen, die ich im Tragekasten montiert habe und ist dort lediglich mit Klett fixiert und kann so einfachst ohne Werkzeug entnommen werden, um an die unterhalb liegenden Sicherungen von Steuer- und Lastkreis zu kommen. Die Winkelprofile müssen nur zur Akkuentnahme demontiert werden. Sollte aber so schnell nicht nötig sein, da der Akku über eine Buchse geladen werden kann. Der Deckel des Tragekastens ist abnehmbar. Meine neue "Herrenhandtasche"....... Nach Gebrauch Deckel drauf und gut, unkaputtbar, keine externen Bauteile, nix was abbricht beim Verladen, annähernd wasserdicht durch Deckeldichtung. RF steht übrigens für "Rauher Feldeinsatz" Immer her mit Euren Kommentaren und Verbesserungsvorschlägen, immerhin liegt hier noch ein ungebautes.... (Wird allerdings wieder ein handheld mit externem Akku) Ich geh jetzt SprengG lernen.... Gruß Jan Geändert von Kabelmann am 23. Juni 2009 um 21:12 |
Lavalle
Epoxy-Meister Registriert seit: Mär 2008 Wohnort: Germany Verein: RAMOG / TRA 11185 - L2, Präfekt. Beiträge: 308 Status: Offline |
Beitrag 7041923
[22. Juni 2009 um 18:24]
Hallo Jan,
HERVORRAGEND! Der I/O Schalter links, dient der auch gleichzeitig als Not Aus? VG Rainer edit: Die Idee mit der Munitionskiste finde ich genial. Geändert von Lavalle am 22. Juni 2009 um 19:25 Wer Wahrheit in Tücher wickelt wird sie irgendwann nicht mehr erkennen. |
Achim
Moderator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth Verein: Solaris & RMV Beiträge: 3029 Status: Offline |
Beitrag 7041925
[22. Juni 2009 um 18:59]
Richtig klasse. Tip-top sorgfältigst aufgebaut - wie ein industrielles Produkt. So was gefällt mir immer wieder. Bravo!
Gruß, Achim Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion |
Bäckchen
rauchender Poseidon Registriert seit: Jun 2004 Wohnort: Nähe NE Verein: Beiträge: 2529 Status: Offline |
Beitrag 7041933
[22. Juni 2009 um 20:39]
Hallo Jan,
ich habe von dir auch nichts anderes erwartet, mal wieder eine gute, praktikable Lösung und super Baubericht. Weiter so Gruß Andreas In Wirklichkeit ist die Realität ganz anders !? |
Kabelmann
SP-Schnüffler Registriert seit: Sep 2005 Wohnort: im Norden, bei Lüneburg Verein: AGM e.V., TRA L2 Beiträge: 854 Status: Offline |
Beitrag 7041939
[22. Juni 2009 um 21:43]
Zitat: Jein, zumindest nicht direkt. Natürlich ist alles aus, wenn der betätigt wird, aber extra dafür vorgesehen ist der nicht. Hoffe Du wolltest es so ausführlich, ansonsten hier die lange Version: Hatte mir dazu schon bei meinem ersten Gerät lang und breit Gedanken gemacht. Ein Not-Aus Schalter ist als Eingang in der Schaltung zwar vorgesehen, mag schön und gut sein, sieht auch enorm wichtig aus, wenn man ihn denn korrekt als Pilzknopf ausführt.... aber meineserachtens ist er bei dieser Beschaltung nicht notwendig. Argumente für so einen Schalter lauten immer "Abbruch in letzter Sekunde", Flugzeug am Himmel, Rampe kippt um, was vergessen usw.usw... Argument dagegen: Wenn ich gezündet habe, will heißen, die Elektronen sind schon unterwegs zur Rakete.... besser noch es kokelt schon im Motorinneren, bin ich zeitlich gesehen über die letzte Sekunde hinaus >>>> Abbruch unmöglich, auch mit Not-Aus. Davor und in letzter Sekunde ist ein Abbruch rein technisch jederzeit möglich, vom Ablauf her reicht es ja, einfach den roten Knopf NICHT zu drücken.... So ein Not-Aus Knopf macht Sinn bei automatisierten Startprozeduren, d.h. Computertimer zählt runter und startet nach einer voreingestellten Zeit, ich will schön beide Hände frei haben zum fotografieren. Von Haus aus eher nicht so optimal, in meinen Augen ... Wenn der versierte Schaltungsleser sich den Schaltplan anschaut, kommt er schnell drauf das so ein Taster hier nur Makulatur wäre, für den weniger versierten erkläre ich es gerne: Der Hauptschalter dient zum Einschalten des Gerätes, Versorgungsspannung für den Steuerkreis und Zündspannung bis vor das Zündrelais. Gerät ist immernoch sicher. Ein Ausschalten führt zum Abbruch dessen, was ich noch gar nicht begonnen habe. Wozu ein extra Taster? Nächster Schritt: Gerät ist eingeschaltet, Schlüsselschalter steht auf "Scharf", trotzdem ist das Gerät immernoch sicher, da der Zünder zu diesem Zeitpunkt immernoch zweifach gebrückt ist, zum einen über Ruhestellung des Prüfrelais (Relais2) und zusätzlich über den zweiten Kontakt der Prüftaste. Abbruch hier jederzeit über Drehen des Schlüssels auf "Sicher" (oder eben Ausschalten am Hauptschalter). Nächster Schritt: Gerät Scharf, Betätigen der Prüftaste. Der Schließer der Prüftaste läßt das Prüfrelais anziehen, Brückung wird aufgehoben, Der Öffner der Prüftaste hebt zeitgleich die Zweite Brücke über dem Zünder auf. Dieser Kontakt liegt direkt über dem Zünder, falls das Prüfrelais mal in der Arbeitsstellung kleben bleibt.(Das gibt die Platine nicht her, das hab ich zusätzlich vorgesehen.) Erst jetzt ist der Zünder wirklich heiß!! Abbruch auch jetzt jederzeit möglich durch simples loslassen der Prüftaste, Gerät ist sofort sicher, obwohl rote LED "Scharf" noch leuchtet. Und Zündstrom fließt sowieso erst dann, wenn Prüftaste UND Starttaste GLEICHZEITIG gedrückt werden, das heißt, man braucht beide Hände zum Starten, versehentliches Drücken der Starttaste sollte so ausgeschlossen sein! Abbruch immernoch durch simples loslassen der Prüftaste, Gerät ist sofort sicher. Wozu extra Not-Aus Knöpfe? Gruß Jan Geändert von Kabelmann am 23. Juni 2009 um 09:11 |
RalfB
Grand Master of Rocketry
Registriert seit: Apr 2004 Wohnort: Verein: AGM, Tripoli L2 Beiträge: 2810 Status: Offline |
Beitrag 7042900
[23. Juni 2009 um 10:52]
Wenn jemand auf der Suche nach solch einem Bausatz oder ggf einem Fertiggerät ist, Holger Trusch von www.rocket-onlineshop.de hat meines Wissens verschiedene Versionen auf Lager. Ich habe sie allerdings noch nicht im Shop gefunden. Vielleicht einfach mal Kontakt mit ihm aufnehmen und nachfragen.
Gruß Ralf Geändert von RalfB am 23. Juni 2009 um 11:54 #Don’t Look Up |
Lavalle
Epoxy-Meister Registriert seit: Mär 2008 Wohnort: Germany Verein: RAMOG / TRA 11185 - L2, Präfekt. Beiträge: 308 Status: Offline |
Beitrag 7042901
[23. Juni 2009 um 11:44]
@ Kabelmann,
Jan, hast ja irgendwie Recht. Ducke mich - auaaa - und bin ja schon ruhig ;-)) Aber "früher" war das mal große Mode einen Not Aus Schalter einzubauen. VG Rainer Wer Wahrheit in Tücher wickelt wird sie irgendwann nicht mehr erkennen. |