Wenn sich dieses Tor vor dir öffnet, so ist das etwas ganz besonderes. Ein Schritt, und du bist in einer anderen Welt. Vieles was draußen verboten ist, ist drinnen erlaubt- jedenfalls dann, wenn du die Auflagen des Gastgebers beachtest. Unser Gastgeber vor zwei Wochen war
Peter Sauer, Inhaber der Feuerwerksfabrik Gersthofen, und das Anliegen der fünf Leute, die da auf sein Gelände durften war es, Roman bei seinem Projekt Jugend Forscht 2007 zu unterstützen.
Daß es dabei nicht um das Sammeln seltener Kräuter im Lurchiwald ging, versteht sich von selbst

. Höchstens wenn da Kräuter wachsen würden, die den Abbrand von Hybridmotoren verbessern helfen. Aber die Zusammensetzung seiner "Grains" gehörte zu Romans Forscheraufgabe, sein JuFo Thema waren erneut die
Hybridmotoren. Winfried und ich hatten einen HiWi Job am Prüfstand, Uli Nodes rackerte sich derweil mit der großen Lachgasflasche und ihrem Drumherum ab. Hier einfach mal ein paar Eindrücke von diesem Testtag.
Wer schon mal das Glück hatte dort zu sein, kennt diese Ecke des Sauerschen Geländes:
Dreht man sich von da nach links, so rückt der "Krater" ins Bild, in dem die Firma Sauer selbst auch testet. Der Betonblock ist ziemlich neu:
Hier wird fleißig aufgebaut, rechts sieht man die Spitze der Lachgasflasche...
... und hier steht sie groß im Vordergrund, während hinten bereits ein Motor voll abgeht:
Nach jedem Versuch mußte das eine Triebwerk gereinigt und mit einem neuen "Grain" aufgeladen werden. Hier befestigt Roman die Zünleitungen..
.. prüft und justiert nochmal nach..
.. und dann brennt auch schon der nächste Motor:
Dieses seltsame erscheinende Gebilde ist die Funkantenne, mit der unser Laptop die Messignale des Prüfstands auffing. (Nach dem zweiten Versuch dauerte uns das aber zu lang und wir benutzen für den Rest das Kabel.)
Typisch für Hybridmotoren ist die auf- und abschwingende Verbrennungskurve, was man im folgenden Doppelpack auch sehr schön an der Flamme beobachten kann. Beide Bilder stammen aus demselben Versuch, einmal die maximale, dann die minimale Flammenausprägung:
Irgendwann kommt der Moment der Wahrheit, da sagt uns die Schubzeitkurve was der Motor gebracht hat. Hier in der Normaldarstellung, wobei man beachten muß daß, 20.000 Messungen pro Sekunde aufgenommen und hier ins Bild gequetscht wurden:
Das kann man natürlich beliebig "glätten", die exakt selbe Kurve kann dann z.B. so aussehen:
In dieser Darstellung sieht man nur noch einen kleinen Ausschnitt, dafür sind die einzelnen Schwingungen jetzt klarer abgesetzt, denn die Kurve ist "nur noch" 32-fach komprimiert:
Hier ist schließlich garnichts mehr komprimiert, jeder Messpunkt entspricht einem Grafikpixel.
Das Bild zeigt rund 3 Hundertstelsekunden. Wollte man die gesamte Schubzeitkurve dieses einen Versuchs in dieser Auflösung darstellen, so müßte man dafür (grob geschätzt)
130 Blatt Papier DIN A4 Querformat ausdrucken. Aneinandergeklebt wäre die Kurve dann rund 39 Meter lang.
So, dann bleibt nur noch, dem Roman viel Erfolg zu wünschen!
Geändert von Tom am 03. Februar 2007 um 17:42