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Neil
99.9% harmless nerd
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Beitrag 121713
, Prüfstand mit Funkverbindung
[27. Mai 2007 um 09:53]
Hallo,
es gibt verschiedene Techniken die Daten bei einem Prpfstand zu erfassen. Zwei sehr häufig vorkommende sind: - Offline Der Prüfstand wird programmiert und führt den Versuch selbständig durch und speichert die Daten, die später auf einen Computer übertragen werden. - Online Am Prüfstand ist direkt ein Computer angeschlossen der die Steuerung und Datenaufnahmen übernimmt. Beide System haben Vor- und Nachteile. Offline bedarf eines Microcontrollers und man weiß nicht so recht was Sache ist wenn der Versuch nicht so verlief wie geplant. Ist der Zündkreis noch aktiv, kann ich wieder an den Prüfstand ran? Online hat den Nachteil das sich der Computer in relativer nähe befinden muss. Das könnte man über ein sehr langes Kabel lösen und der Prüfstand wäre dann immer kontrollierbar. Leider hat ein langes Kabel so seine Tücken. Ich verwende einen USB-Messadapter. Dieser kann analoge sowie digitale Ein und Ausgänge zur Verfügung stellen. Angeschlossen wird er über USB 2.0. Hier beträgt die maximale Länge des Kabels ca. 5m. Es gibt Repeater die das ganze auf bis zu 90m aufblasen können. Leider gibt es die nur in USB 1.0 was eine geringere Datenrate verursacht. Schön wäre es aber ganz ohne Kabel. Spart man sich doch auch Arbeit. Also eine Funkstrecke wäre ganz toll. Dazu kam mir neulich eine Idee. Wir haben uns gestern ein Schnurlostelefon geholt das hat den DECT Standard. Mehr dazu hier . Dieser Standard ermöglicht eine Datenrate von 32kBit/s. Das klingt erstmal nicht schlecht, hat aber USB 2.0 12MBits/s. Spinnen wir den Gedanken trotzdem mal zu Ende. Ich frage mich, ob man nicht so ein Schnurlostelefon mit Basisstation Zweck entfremden kann, so wie es Uli mal mit einem Handfunkgerät gemacht hat. Gibt es darin ein Sendeteil was nur Extern einen Datenstrom bekommt und einen empfangen wieder zurück gibt? Das wäre toll. Könnte man dann sich doch was daran basteln um eine serielle Verbindung mit dem Computer aufzubauen. Das tolle an DECT ist, das es im freien mit Sichtkontakt auf ca. 750m kommt, und mit Richtungfunkantennen sogar einige km. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Tom
Grand Master of Rocketry
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Beitrag 121719
[27. Mai 2007 um 10:44]
Hallo Neil,
ich glaube ich hatte das schon mal geschrieben, bin mir aber nicht mehr sicher... Meiner Meinung nach sollte man für eine Funkübertragung von Daten die passenden Geräte nutzen. Ein Telefon umzubauen mag zwar ganz reizvoll sein, aber wenn ich eine wirklich gut funktionierende Lösunge haben möchte, die auch immer funktioniert, dann würde ich ein paar Euro ausgeben und eine Datenfunkstrecke aufbauen. Erfahrungen habe ich mit Wood & Douglas Modems (uni direktional) und Adeunis RF (bidirektional) sammeln können. Speziell die Adeunis sind super Teile, welche mit einem kleinen Rundstrahler eine Reichweite von bis zu 5 km (!) realiseren. Das habe ich auch schon selber ausgetestet. Selbst in Ortschaften konnte ich das Signal empfangen. Gut es muss jetzt nicht unbedingt die Nobelvariante von Adeunis sein, aber da gibts ja zig Hersteller. Radiometrix bspw. baut auch kleine Module die preisgünstiger sind... Hier noch ein Link zu Adeunis: http://www.reimesch.de/arf35.html Google mal nach Funkmodems, da wirste einiges finden. Gruß Tom |
Neil
99.9% harmless nerd
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Beitrag 121745
[27. Mai 2007 um 12:23]
Hi,
meine Vermutung (Hoffnung) ist, das in so einem Schnurlostelefon nix anderes als so ein Funkmodem drin ist. Was da nun für Daten rüber gehen ist dem Modem ja egal. Das Sendemodul in Ulis Funksprechgerät war auch ein fertiges Modul was nur aufgesteckt (oder gelötet) war. Werde mir mal deinen Link anschauen. Danke für die Infos. Ich habe unter Wiki einen Link verfolgt der Datenfunk mit dem DECT Verfahren realisiert. Da bin ich nur noch nicht so weit mit dem lesen. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Peter
alias James "Pond"
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Beitrag 122242
[03. Juni 2007 um 14:51]
Zitat: Winfrieds bekannter Prüfstand kombiniert die beiden Prinzipien sogar. Zuletzt haben wir das bei Romans "Jugend Forscht" Versuchen eingesetzt, Einzelheiten hier. Das achte Foto zeigt den Funkempfänger, der an die serielle Schnittstelle des Auswerte-PCs angeschlossen ist. Was ist der Sinn einer Funkstrecke, wo der Prüfstand doch die Daten bereits offline im eingebauten Datenlogger aufzeichnet? Antwort: In unserem Fall schiere Bequemlickeit! Denn wir waren schon öfter damit konfrontiert, praktisch im Akkord eine Serie von Motoren durchzumessen. Da rennst du dann mit dem PC ständig zum Prüfstand, Kabel ran, keinen Handgriff durcheinanderbringen, usw. Mit Funk sitzt du bequem am Auswerteplatz und holst dir die Daten per Mausklick. Allerdings, das darf man nicht vergessen, sind diese Daten immer noch im internen Datenlogger des Prüfstands gespeichert, es kann also nicht viel schiefgehen. Das führt mich zu folgender Meinung: Wer "nur" online messen kann, also keinen internen Datenlogger hat, der möchte per Funk ja nicht zuletzt Sicherheitsabstand zwischen dem Motor (mit seinen agressiven Abgasen und der Gefahr des Platzens) und seinem Computer schaffen. Andererseits bedeutet die geringste Störung der Funkübertragung, daß möglicherweise der gesamte Versuch entwertet wird. Es ist also ein tendenziell "wackeliges" Konzept, bei dem man nicht an der Funktechnik sparen sollte, die muß im Gegenteil besonders zuverlässig sein. Stellt euch nur vor, Hendrik zündet den Finger Gottes mit Vollschubdüse (kleiner Insiderscherz ) und die Funkstrecke verschluckt sich, der extrem seltene Datensatz geht verloren.. Da stellt sich dann die Frage, ob man die Entwicklungsenergie möglicherweise eher in einen Datenlogger stecken sollte? Geändert von Peter am 03. Juni 2007 um 14:53 |
Neil
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Beitrag 122336
[04. Juni 2007 um 08:59]
Hi,
das mit der Funkstörung sehe ich in etwa ähnlich. Aber wie oft kommt sowas vor und wie lange ist diese Störung? Es soll auch schon welche gegeben haben, die ohne Logger den versuch gestartet haben Natürlich ist eine doppelte Absicherung gut, aber man muss ja auch aufs Geld achten. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Tom
Grand Master of Rocketry
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Beitrag 122343
[04. Juni 2007 um 10:01]
Zitat: Moin Neil, da habe ich ein kleines Beispiel: Vor kurzem hatten wir mit unserer Pflanzmaschine versucht ein 3 km von einem Ort entferntes flurbereinigtes Gelände zu bepflanzen. Vor Ort brach uns immer wieder die Güte der Genauigkeit ein. Nachdem ich alle erdenklichen Fehler durchgekaut hatte, diverse Funkempfänger ausgetauscht wurden, war der Fehler nach wie vor da. Ups dachte ich, dass könnte ja auch eine Funkstörung sein. Nun, mit einem Scanner ins Band gehört und da war irgendwas. Also Anruf bei der Bundesnetzagentur und Störung gemeldet. In der Tat, dort besteht eine Störung unserer Frequenz der Datenfunkstrecke (leider im ISM Band ) die durch eine wenige Km entfernte Industrieanlage hervorgerufen wird. Soviel zum Thema... Gruß Tom |
Neil
99.9% harmless nerd
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Beitrag 122344
[04. Juni 2007 um 10:31]
Hi,
das ist aber statische Störung. Wirst du den Test starten wenn du vorher festgestellt hast, das du so eine Störung hast? Ich meinte das so, das du erst die Funkstrecke kontrollierst. Wenn du keine Störungen festgestellt hast machst du den Versuch. Wie groß ist dann die Wahrscheinlichkeit, das deine ganze Messung versaut ist? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit das ein Teil des Datenstroms fehlt und du daraus eine nicht wieder weg zu rechnende Lücke in den Daten hast? So wie ich die Beschreibung der Geräte verstanden habe, sind die durchaus in der Lage selbstständig den Kanal zu wechseln wenn die Verbindung zu stark gestört ist. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Peter
alias James "Pond"
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Beitrag 122672
[07. Juni 2007 um 21:58]
Zitat: Dann kann es aber leicht passieren, daß zumindest ein kleiner Teil des Datenstroms verloren geht. Je nachdem wie Dein Datenformat aufgebaut ist, kann Dich das in Schwierigkeiten bringen. Nehmen wir an, Du sendest 2 Byte pro Messwert. Woher willst Du nach einer Unterbrechung wissen, ob das zufällig nächste Byte Hi oder Lo war? Um vorzubeugen, könntest Du natürlich jedes Doppelbyte mit einem Zeitstempel oder sonstwas versehen. Das aber drückt die Übertragungsrate, die bei Funk eh schon geringer ist als über Kabel. Bei den Tests mit Roman seinerzeit stand der Prüfstand in einer Grube. Das allein schon hat die Funkübertragung erschwert. Also ich bleib dabei und würde nach Möglichkeit nicht ohne Datenlogger im Prüfstand arbeiten. |
hybrid
SP-Schnüffler Registriert seit: Mai 2005 Wohnort: Verein: Beiträge: 675 Status: Offline |
Beitrag 122708
[08. Juni 2007 um 13:35]
Wenn Du unbedingt funken willst:
http://www.pollin.de/shop/shop.php dann nach rfm suchen. rfm01: Empfänger ~5Eur rfm02: Sender ~5Eur rfm12: Sender/Empfänger ~8Eur Ich finde, da muß man nicht lange nachdenken. Zur Ansteuerung kann man einen AVR nehmen, dazu findet sich einiges im Netz. Grüße Malte, der sich ein paar von den Teilchen zum "Spielen" ordern wird |
AlexanderM
Epoxy-Meister Registriert seit: Feb 2004 Wohnort: Düsseldorf Verein: FAR Beiträge: 238 Status: Offline |
Beitrag 122817
[09. Juni 2007 um 14:02]
Hallo Malte,
das sieht interessant aus. Wie groß ist eigentlich die Reichweite dieser Funkstrecke? Wenn's nur wenige Meter sind, hilft's vllt. nichts für diese Anwendung. Mit besten Grüssen, Alexander Geändert von AlexanderM am 10. Juni 2007 um 15:27 |