Lschreyer
Grand Master of Rocketry
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Ich möchte hier mal hin und wieder Bilder vom Bau der neuen Cansat-Rakete für den diesjährigen Wettbewerb zeigen. Die beiden letzten Raketen sind beim Wettbewerb im Baum hängen geblieben, und konnten nicht geborgen werden. Also müssen neue her. Ich habe lange nachgedacht wie ich die Abdrift reduzieren kann, der Flugplatz ist klein, und bei 1000m Flughöhe ist da bei viel Wind zu wenig Platz. Der zweite Nachteil ist, dass man bei viel Wind vorhalten muss, also gegen den Wind fliegen starten muss, die Sateliten werden dann nicht mittig über em Platz abgeworfen, einer ist z.B. auf dem Dach eines Industriebetriebes gelandet. Also muss eine neue Idee her, und die heißt: Bremsklappen! Die Rakete wird über den Flossen zwei Bremsklappen bekommen die am Gipfel ausklappen. Gleichzeitig werden die Satelliten ausgeworfen. Um das hin zu bekommen wird die Rakete einen ausschiebbaren Behälter bekommen, der läuft auf kugelgelagerten Ausschüben. Am Gipfel angekommen wird der Ausschub entriegelt (Servo) und schiebt dann auf. Dadurch werden nacheinander die Satelliten freigesetzt und die Bremsflächen ausgeklappt. Die Rakete soll dann senkrecht mit 30 m/s fallen, und in niedriger Höhe vom Fallschirm abgefangen werden. Soweit die Theorie, ich möchte das beim RJD testen. Zuerst habe ich 2 GFK-Rohre gewickelt, 6 Lagen 160g-Gewebe. 100mm Durchmesser haben die Rohre. Eines hat am Ende 5 zusätzliche Lagen um den Befestigungspunkt der Ausschübe zu verstärken. An dieser Stelle wird ein Alurohr eingeschoben und verschraubt, dass die Kräfte verteilen soll. Das Rohr: Anzeichnen der Befestigungslöcher: Pass-Test
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Lschreyer
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Zwischen den Ausschüben kommen zwei Halbschalen, die die Satelliten aufnehmen, zusammen mit einer Auswurfmechanik. Es wird eine Dose nach links und eine nach rechts ausgeworfen, damit sie sich nicht berühren. Ein Aluspant nimmt die Scharniere für die Bremsflächen auf. Das sind zweckentfemdete Kisten-Spanner, die habe ich genommen weil sie eine gut sperrende Kante haben, sie lassen sich nur 180° öffnen, ideal. Bremsklappe zu Und offen.
Geändert von Lschreyer am 31. Januar 2015 um 17:23
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Lschreyer
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Die Schrauben sind nur mal eben zum festmachen drin, da kommen nachher genau passende rein. Das ganze lässt sich sehr leichtgängig zusammen schieben. Jetzt müssen noch Spanten für die Satellitenschalen gemacht werden, dann folgt die Verriegelungsmechanik. Der Plan sieht in etwa so aus:
Geändert von Lschreyer am 31. Januar 2015 um 17:26
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MikeHB
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Boah, seht innovativ! Bin gespannt ob/wie das klappt, da kommen ja doch einige Kräfte auf die Bremsklappen...
VG, Michael
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WARAausKIEL
Wasserratte
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Respekt! Hast Du eine Idee, wie schwer die Rakete am Ende werden könnte. Da muss ja schon ein ordentlicher Schirm her, der dann auch noch in geringer Höhe eine ausreichende Bremswirkung hat.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Marcel
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Paul
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Hallo Louis, ich vermute, die Konstriktion ist durchdacht und wird denke ich auch funktionieren Zu den Bremsklappen habe ich auch bedenken aber auch zu der Methode mit der Feder. Unbedingt für den Druckausgleich sorgen und die Klappen mit paar löcher versehen. Grüße Paul
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Lschreyer
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Die Klappen werden aus CFK sein, mit Verstrebungen, und nicht sehr groß. Da sie am Gipfel bei niedriger Geschwindigkeit ausklappen dürften sie nur langsam stärker belastet werden. Aber der Versuch wirds zeigen. Die Scharniere sind sehr stabil, ich denke, die werden das aushalten. Geplantes Gewicht wird ca. 4,5 Kg sein, die Rohre sind sehr leicht, die Spitze und der Tailcone werden auch aus GFK. Die Satelliten liegen ziemlich genau um den Schwerpunkt herum verteilt was es wiederum erlaubt die Fins kleiner und leichter zu machen. Das einzig schwere sind die Satelliten und die Schienen. Das Problem liegt eher in der Landung, da muss alles heile bleiben. Louis
Geändert von Lschreyer am 01. Februar 2015 um 12:55
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Rolli
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Klasse Konstruktion! ich liebe solche ausgebufften Mechaniken. Das wird schon klappen mit dem Auswurf. Da bin ich überzeugt. Bin begeistert über das Projekt. Grüße, Rolli
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Andreas B.
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He Louis,
sehr interessantes Projekt, bin echt beeindruckt!
Die Konstruktion sieht aber sehr robust und solide aus, was sie natürlich auch sein soll, vom Gefühl her würde ich deshalb sagen ist deine Gewichtsschätzung von 4,5Kg sehr optimistisch......
Deine ersten beiden Cansat-Träger flogen ja meines Wissens, um auf 1000 Meter zu kommen, auf Motoren der Impulsklasse J ist das für die neuen Modelle noch ausreichend oder müssen da jetzt schon K-Motoren rein?
Andreas
Nicht quatschen, machen ;-)! http://www.megacluster.de
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Lschreyer
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Laut Rocksim reichts, mit J210 auf ca. 1000m, die ersten flogen damit auf 1100 und waren kaum leichter, das war ja Pertinax mit Glasfaser. Diese Rohre sind leichter obwohl die größer sind.
Das Gewicht kommt hin, ich habe die Teile schon einzeln gewogen.
Louis
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