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MarkusJ

Gardena Master of Rocketry


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Beitrag 126097 , Do's and Don'ts im Wasserraketenbau [Alter Beitrag02. August 2007 um 10:50]

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Angesichts der Tatsache, dass immer wieder ähnliche Fragen zu bestimmten, oftmals nicht ganz ungefährlichen Themen kommen, erlaube ich es mir mal, eine Auflistung zu erstellen, die sowohl Dinge, die man nicht tun sollte, als auch unbedingt notwendige Dinge enthält.
Zur Diskussion

Fangen wir mal an:

Sehr schlechte Ideen,
=>und wie man's besser macht:

Planlos, in Eile und ohne Organisation zum nächstbesten Acker rennen
=>Checkliste.
==>Ein Beispiel

Eine Rakete ohne vorherigen Drucktest aufpumpen (extremst Gefährlich)
=>Drucktest. Hinweise zur Durchführung gibt es hier:
==>Siehe auch: Meine neue 4Liter, Beitrag 118947 (und die Nachfolgenden).

Eine instabile Rakete in den Himmel schicken, bevorzugt ohne Bergungssystem (eine effektivere ungelenkte Cruise Missle gibts nicht)
=>Eine stabile Rakete. WaRas sind eigentlich aufgrund ihrer Größe und Masseverteilung in der Regel stabil. Nachschauen schadet aber nicht.
==>Siehe auch: Druckpunkt, Siehe auch: Schwerpunkt.

Eine Rakete, die aus mehr als einer Flasche besteht, ohne Bergungssystem starten (geht a) kaputt und ist b) ne Flugbombe) oder
Bergungssysteme, die auf viel Glück basieren, wie alle bis jetzt bekannten schwerkraftabhängigen System (dass diese Systeme nicht zuverlässig funktionieren können, lässt sich physikalisch beweisen)
=>Bergungssystem. Gibt es in verschiedenen Varianten, die besten sind der Tomy Timer sowie die elektrischen Techniken.
=>Mechaniken die auf Luftwiderstand, Schwerkraft o.ä. setzen, sind nicht zu empfehlen! Timerbasierte Systeme haben sich als die zuverlässigsten und einfachsten in unserer Sparte erwiesen.
=>Da mechanische Systeme längst nicht so zuverlässig sind, sollten sie gemieden, oder nur eingesetzt werden, wenn sicher ist dass eine evtl. abstürzende Rakete niemals keine Gefährdung darstellen kann.
==>Vorstellung diverser Systeme, gründlich durchlesen, es sind auch Schnapsideen dabei!.

Eine Rakete in einem Gebiet abfeuern, in dem eine der folgenden Bedingungen nicht erfüllt ist:
-freies Gelände
-kein/wenig Wind
-Stromleitungen, Bäume
-andere, (fremde) Menschen, die nicht zum Zuschauerpublikum gehören und einen Sicherheitsabstand einhalten
-Tiere^^
-Häuser
=>Ein vernünftiges Startgelände: im Umkreis von > 100 Metern frei von Bäumen, Oberleitungen, Häusern und allem, was man sonst noch treffen, verletzen oder kaputt machen kann. Zuschauer sollten einen ausreichenden Sicherheitsabstand einhalten, gestartet wird immer von den Zuschauern weg und mit dem Wind.
==>Artikel von Tom zum Thema Startgelände

Der Bau einer Rakete aus splitterndem, oder sehr schwerem Material (Rohrbombe^^), wie beispielsweise:
-Abwasserrohr
-Elektroinstallationsrohr
-sonstigen Röhren aus Metall oder Plastik, die aus einem Stück sind und dadurch bei Überdruck explodieren
-Irgendwelchen großen und schweren Metallteilen (wehe die Bergung geht schief)
=>Verwendung einer Kaskadierungstechnik, die dafür sorgt, dass die Rakete bei Überdruck nicht explodiert, sondern sich "nur" teilt. Die Technik dafür ist die SST.
==>Informationen darüber finden sich hier, hier, hier, hier und fast überall in der Subsection Raketenbau. Die Suchfunktion hilft bei Fragen meist auch weiter. Stichwort: SST

Eine wackelige Startrampe verwenden, Starts trotz Lebewesen auf dem Startgelände durchführen, oder bei Verdacht auf technische Komplikationen dennoch vorbereiten und starten.
Oder den Start händisch auslösen, was a) eine unmittelbare Nähe zur Rakete und b) einen direkten Kontakt mit dem Wasserstrahl resultiert/resultieren kann. Letzterer kann einem die Hand brechen.
=>Eine stabile Startrampe mit Notablass, ein Manometer an Pumpe oder Rampe, sowie der Möglichkeit, die Rakete aus einem Abstand >5 Meter auszulösen.
==>Einige Vorlagen für Startrampen finden sich Beispielsweise hier, hier oder hier.

Sich über den mit Druck beaufschlagten Druckkörper beugen, oder sonst irgendwie Näher wie 5 Meter an den "geladenen" Druckkörper herangehen, geschweigen denn, diesen Anfassen
=>Einen unter Druck stehenden Raketenkörper NIEMALS anfassen, immer einen Mindestabstand von 5 Metern einhalten
=>Eine gehörige Portion Respekt vor dem "scharfen" Druckkörper. Warum? Kleine Demonstration gefällig?
==>Bittesehr.

Wenn wir schon bei der Druckbeaufschlagung sind: der Druckaufbau durch div. chemische Reaktionen (Cola+Mentos, Essig+Backpulver etc.), am besten noch ohne Manometer.
=>Jede Startvorrichtung sollte zwecks Druckanzeige mit einem Manometer ausgestattet sein, wird keine Luftpumpe mit Manometer verwendet, sollte eines an der Startrampe sein. "Blindflüge" sind absolut tabu und wegen der Explosionsgefahr extrem gefährlich.
=>Der Druckaufbau mit der Luftpumpe ist die einfachste, sicherste und umweltschonendste Variante. Gasflaschen bergen ein gewisses Risiko (schwierige Druckkontrolle) und chemische Verfahren sind entweder unberechenbar, schlecht für die Umwelt oder beides zusammen!

Mit einer dünnen Flasche ohne Verstärkung auf 10 Bar fliegen wollen.
=>Dünne Flaschen sind wesentlich empfindlicher wie ihre stabilen Gegenstücke. Wenn es nicht auf das letzte Gramm ankommt, und man nicht genau weiß, was man tut, sollte man besser Flaschen der Marken Fanta, MezzoMix, Sprite oder Lift nehmen, die a) robuster sind und b) ein relativ großes, zylindrisches Mitteilteil haben.
=>Bei 10 Bar bewegt man sich bei diesen Flaschen im kritischsten Grenzbereich, niemand kann hier für die Sicherheit garantieren.

Zum Schluss:
Bei Unsicherheit zuerst einmal hier im Forum fragen ist nie eine schlechte Idee. Wenn jemand (/ich) mal etwas gereizt reagiert, hast du vielleicht nicht gründlich genug gesucht, aber besser einmal zuviel Fragen, als danach eine Hand weniger zu haben!
Übrigens findet sich die ein oder andere Information auch in der FAQ.

mfG
Markus

Edit: Unterer Bergungssystem-Abschnitt erweitert + Checkliste für'n Start.

+ PS:
Es gibt die klassische "Einsteigerrakete", sprich Flasche + halber Tennisball in der Spitze + Finnen.
Solche Einzelflaschenraketen sind recht robust, ihnen macht also ein direkter Aufschlag nichts aus, im Gegensatz zu kaskadierten Raketen. => Man kann aus raketentechnischer Sicht auf ein Bergungssystem verzichten.
ABER: Man sollte unbedingt darauf achten, dass diese Rakete unter keinen Umständen irgendetwas oder jemanden trifft.
Solche Raketen sind für den Start "zwischendurch" gut geeignet, aber die Sicherheitsvorkehrungen sollten darunter nicht leiden ... also aufpassen, dass die Einschlagszone "sauber" ist!

Edit2: Umstrukturiert
Edit3: Druckerzeugung
Edit4: Schlechtschreibfehler
Edit5: Verweis auf die Faq im Allgemein-Bereich
Edit6: Peanuts

Geändert von MarkusJ am 21. September 2010 um 18:43


WARNUNG: Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie beinhalten
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Blackpuma

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Beitrag 126145 [Alter Beitrag02. August 2007 um 12:20]

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edit by markusj:
Der Originalpost von blackpuma ist im Diskussionthread zu finden.

WARNUNG: Die Bilder, die unter diesem Link zu finden sind, zeigen, was passiert, wenn man einen (selbstgebauten) Böller nicht rechtzeitig "loswird". Wer gerade gegessen hat, sollte diese Bilder NICHT ansehen!

Wer die Sicherheitsregeln für Wasserraketen nicht beachtet, dem kann eventuell Ähnliches zustoßen!
DIE HIER GENANNTEN REGELN SIND NICHT ZUM SPAß DA!

http://www.modellraketen.at/index.php?option=com_content&task=view&id=131&Itemid=50

edit by MarkusJ
Speedcat hat angeregt, hier noch Bilder von einer zerstörten Startrampe zu posten ... die Aufnahmen sind von FalkE und sind bei einen Drucktankplatzer bei 7 Bar entstanden:



Geändert von MarkusJ am 01. November 2007 um 17:11


Einmal Weltraum und zurück!

http://www.modellraketen.at
http://wiki.modellraketen.at
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Beitrag 126203 [Alter Beitrag03. August 2007 um 19:09]

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edit by: markusj
Hier wird eine einzelne Flasche bis zum bersten aufgepumpt.
Original gepostet von Poohvogel


Anhang: explosion.rar

Geändert von MarkusJ am 03. August 2007 um 19:17



Was nennen die Menschen am liebsten dumm? Das Gescheite, das sie nicht verstehen.

Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir "Wirklichkeit" getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.

Das Weltall ist ein Kreis, dessen Mittelpunkt überall, dessen Umfang nirgends ist.

MarkusJ

Gardena Master of Rocketry


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Beitrag 131632 [Alter Beitrag02. November 2007 um 09:41]

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Robby2001 hat einen Drucktest mit einem 19-Liter-Wasserspender-Tank gemacht ...
Das Video dazu gibt es hier, diskutiert wurde das ganze hier.

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