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Andi Wirth

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Andi Wirth

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Beitrag 28706 [Alter Beitrag02. Mai 2003 um 15:00]

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Salü miteinander

Im Prinzip haben Achim und Oliver die zentralen Punkte genannt.
Bleiakkus: Konstantspannungsladung (im Gegensatz zu NiCd und NiMH, die brauchen Konstantstrom!); Spannungen wie bei Oli genannt. Der Strom sollte für den Start der Ladung auf 1/10 C begrenzt werden (1/10 der Nennkapazität - also auf 1A bei einem 10Ah-Akku). Damit beginnt dann die Ladung, wenn der Akku angeklemmt wird. Je nach Ladezustand verringert er sich sehr schnell, da der Akku auch sehr schnell die Spannung erhöht und die Spannungsdifferenz zwischen Akku und Lader kleiner wird. Im Prinzip ist der Ladestrom einfach durch die Spannungsdifferenz und den Widerstand im Stromkreis gegeben (Innenwiderstand Akku + Widerstand Lader).
Die Strombegrenzung am Anfang fährt einfach die Ladespannung herunter, damit der Strom nicht zu gross wird.
Gegen Ende der Ladung nimmt der Strom immer weiter ab; null wird er nie. Damit gleicht sich auch die Selbstentladung aus.
Achtung, bobito: wenn dein Lader wirklich eine Leerlaufspannung von 15V hat, heisst das, dass er gegen Ende der Ladung viel zuviel Strom liefert - was zwar den Vorteil hat, dass der Akkun schneller voll wird, aber auch eine Überladung (?> Hitze, Gasen) zur Folge hat. Bei Erwärmung abschalten! (Mehr als handwarm ist bei Bleiakkus zu heiss). Dazu muss der Innenwiderstand nicht unbedingt klein sein - über 13.8V wird einfach alle Energie in Wärme umgewandelt, und wenn der Akku in einem schlechten Zustand ist, erreicht er selbst kaum mehr als 12V (auch während der Ladung). Folge: hohe Spannungsdifferenz und trotz des hohen Innenwiderstandes ein zu hoher Strom. Da nützt auch eine geringe Laderleistung nicht mehr viel (dies wird bei billigen Kleinladern z.T. so gelöst - damit ist der Anfangsstrom durch ein Netzteil mit hohem Widerstand begrenzt).
Moderne Lader lösen das Problem so, dass sie beim Start der Ladung die Spannung so einstellen, dass sie einer Schnellladung entspricht, und "dem Akku entgegen kommen" - sprich, sie fahren die Spannung von ca. 15V auf 13.8V herunter (bei 12V-Ladern). Damit erreicht man, dass die Ladezeit kurz wird (sonst bei Bleiakkus im Normalfall bei 2-3 Tagen, wenn min. 98% erreicht werden soll), ohne dass die Gefahr einer übermässigen Erwärmung besteht.
Fazit: wenn das genaue Verhalten des Laders nicht bekannt ist, die ersten Ladezyklen mit "Handauflegen" überwachen. Dies gilt auch immer dann, wenn mit einem Lader für NiCd-Akkus geladen wird (Multilader mit fixem Strom, z.B. 700mA). Diese fahren gegen Ende der Ladezeit die Spannung hoch, um den Strom konstant zu halten. NiCd- und NiMH-akkus brauchen das, damit kein Memory-Effekt auftrtitt; für Bleiakkus ist das Gift.

Gruss

Andi

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Andi Wirth

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Beitrag 28707 [Alter Beitrag02. Mai 2003 um 15:09]

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Ach ja, noch etwas: ich habe mehr Bleiakkus verloren, weil ich sie stehen gelassen habe. Sie entladen sich recht schnell (einige Wochen bis Monate) so tief, dass sie über den Jordan gehen. Ältere Akkus sind empfindlicher als neuere.
Überladung hat einen ähnlichen Effekt, es geht einfach nicht so schnell. Blei-Gel-Akkus sind empfindlicher als offene Säureakkus, kleinere empfindlicher als grössere; das Verfahren mit Entladen/Laden, bis es wieder geht, funktioniert nicht bei Bleiakkus, sondern verkürzt die Lebensdauer. Die meisten Bleiakkus sind nicht zyklenfest (ausser Solarakkus, die sind aber entsprechend teuer) und auch nicht auf niedrige Selbstentladung oder hohe Kapazität optimiert, sondern auf hohe Impulsströme (?> Starter am Auto, bis 400A!). Am längsten halten sie, wenn sie dauernd am Ladegerät mit 13.8V sind (weniger bringt auch nichts, da der Ladestrom dann zu früh zu klein wird). Ich mache dies seit Jahren so - und die Akkus in meiner Startbox sind über sechs Jahre alt.

Gruss

Andi

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Beitrag 28713 [Alter Beitrag02. Mai 2003 um 21:43]

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Zitat:
Original geschrieben von Andi Wirth
Am längsten halten sie, wenn sie dauernd am Ladegerät mit 13.8V sind (weniger bringt auch nichts, da der Ladestrom dann zu früh zu klein wird). Ich mache dies seit Jahren so - und die Akkus in meiner Startbox sind über sechs Jahre alt.




Hi Andi,
da hab ich ein bisschen ne andere Information. Angeblich hält sich die Hochstromfähigkeit am besten, wenn die Akkus regelmässig in längeren Zyklen mit geringen Strömen entladen und wieder geladen werden. Daß die theoretische Lebensdauer dadurch sinkt mag stimmen, aber die wird in der Praxis sowieso nie erreicht. Das ständige Belassen des Akkus am Ladegerät erhöht angeblich den Innenwiderstand und verringert dadurch die Hochstromfähigkeit, auf die es uns ja in der Regel ankommt. Ob das aber alles so stimmt weiss ich selbst nicht. Man müsste das ja über mehrere Jahre ausprobieren. Vorstellen kann ich mir das aber schon, da in einem KFZ ja der Akku in der Regel 5 Jahre hält, wo er andauernd geladen und entladen wird und das bei hoher mechanischer Beanspruchung. Ich benutze fürmeinen 100AH Akku (für den 220V Inverter) den Accu-Jogger con Conrad und hoffe mal, dass ich ihm was Gutes tue.wink

Gruß,
Achim

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Beitrag 28717 [Alter Beitrag03. Mai 2003 um 19:19]

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Tja, da sind in diesem kleinen unauffälligen Thread doch eine Menge Infos zusammengekommen.

Ich habe auch noch ein wenig rumgeforscht ... dabei bin ich auf www.macbatt.de gestoßen. Ein Freiburger Händler mit guten Preisen (zumindest nach meinen ersten Vergleichen) und ein paar interessanten Zusatzinfos.

A wie Akku, A wie Andi, A wie Achim oder A wie Arend. Zusammen mit Rainer die Power-Boys fg

Boris

Schrecklich diese Umweltverschmutzung:
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