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Faust

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Beitrag 1193 [Alter Beitrag08. März 2001 um 18:08]

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hallo raketenfreaks,
wie ja mitlerweile schon überall zu lesen
ist, soll die russische raumstation mir nun
am 20 märz (so die russische raumfahrt behörde) abstürzen...
trotzdem sollen immer noch ca. 35 - 40 tonnen
der ursprünglich 135 tonnen schweren raumstation
die reibungshitze der athmosphäre überstehen
und sich auf einem 6000 km langen und 200 km
breiten gebiet verteilen !
insgesamt sollen es etwa 1500 teile sein, wovon einige
mit einer solchen geschwindigkeit aufschlagen
sollen, dass sie einen 2 meter dicken stahl
beton durchschlagen könnten.........
abstürzen sollen diese, in einem see gebiet
zwischen australien und chile - obwohl man
dies wahrscheinlich nicht genau berechnen
kann (hängt wahrscheinlich davon ab, wie lange sie
die "mir" steuern können)
russland will nun übrigens eine versicherung
in höhe von 200 mio. dollar (rund 420 millionen mark/210 millionen euro) für unerwartete schäden
durch den absturz abschließen !

mehr infos & berichte gibts unter den links:

hier hab ich auch noch ein paar schöne bilder
der raumstation "mir" gesammelt......
(zum vergrößern des bildes, einfach drauf klicken! )

ciao
faust

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Faust

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Beitrag 1194 [Alter Beitrag08. März 2001 um 19:36]

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oh, scheinbar vertraun nicht alle länder in
die sicherheit der russischen berechnungen !
gerade im netz gefunden:
Zitat:
Japan trifft Vorsichtsmaßnahmen für Mir-Absturz
Tokio (dpa) - Japan trifft Vorsichtsmaßnahmen für den bevorstehenden Absturz der russischen Raumstation Mir. Die Regierung rechne zwar mit einem kontrollierten Niedergang, bereite sich jedoch auch auf unerwartete Situationen vor, sagte ein Sprecher. Um den 20. März sollen die letzten Bremsschübe ausgelöst werden, die den kontrollierten Absturz der 140 Tonnen schweren Station über dem Pazifik einleiten. Japan wird dabei als letztes dicht besiedeltes Land überflogen.



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Oliver Arend

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Beitrag 1195 [Alter Beitrag09. März 2001 um 16:06]

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Bei
http://www.heavens-above.com/selecttown.asp?CountryID=GM
könnt Ihr im Eingabefeld Euren Wohnort eingeben und habt dann die Möglichkeit, aus verschiedenen Himmelskörpern auszuwählen, wo sich diese gerade befinden (hilft natürlich nur nachts, obwohl man manchmal schon in der Dämmerung Iridium Flares erkennen kann) - ISS und Mir z.B. Der Link gilt schonmal automatisch für Deutschland, User aus anderen Ländern können ja normal über http://www.heavens-above.com einsteigen.
Nicht nur gut für Raumstationen, sondern auch für Sterne, Planeten und vieles andere.
Oliver
Hendrik

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Hendrik

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Beitrag 1196 [Alter Beitrag12. März 2001 um 09:07]

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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DLR
Presse-Information Nr. 11/2001 vom 02.03.2001
Von der russischen MIR-Station zur Internationalen Raumstation ISS
DLR informiert über kontrollierten Wiedereintritt der MIR-Station und über Beginn der ISS-Forschung
Berlin/Bonn - Mit dem für Mitte März geplanten kontrollierten Wiedereintritt der russischen Raumstation MIR endet eine große Ära der Raumfahrt. Gleichzeitig beginnt mit dem Betrieb der ersten deutschen Experimente an Bord der Internationalen Raumstation ISS ein neues Zeitalter für die deutsche und europäische Raumfahrt. Über das bevorstehende Ende der MIR-Station und über die beginnende Forschung auf der ISS informierte heute (02. 03. 2001) das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bei einem Pressegespräch in Berlin.
Nach Mitteilung des DLR soll die russische Raumstation voraussichtlich im Zeitraum zwischen dem 16.03. und 23.03. kontrolliert in die Atmosphäre eintreten und dort durch die Reibungshitze zum größten Teil verdampfen. Bruchstücke, die nicht verglühen, sollen im Südpazifik niedergehen. Für diesen Wiedereintritt wird die MIR-Station zuvor mit vier Bremsmanövern durch einen unbemannten Progress-Raumtransporter zunächst auf eine elliptische Bahn und dann auf Wiedereintrittskurs gebracht. Mit dem letzten, rund 800 Sekunden dauernden Bremsmanöver kommt die MIR-Station in die Schichten der Atmosphäre, in denen ihre Solarzellenausleger und Module verglühen. Das russische Flugleitzentrum ZUP bei Moskau leitet diese Manöver ein.
Russland sieht im kontrollierten und sicheren Ende der MIR-Station eine internationale Verpflichtung: Das De-Orbiting wird deshalb nicht nur durchgehend von acht russischen Telemetriezentren überwacht, die Russen werden dabei auch von anderen Stationen weltweit unterstützt. Zudem verfolgen internationale Experten, u.a. aus Europa und Deutschland, das Ende der MIR im Moskauer Kontrollzentrum. Von dort wird der aktuelle Verlauf durchgehend und direkt an das Europäische Raumfahrt-Kontrollzentrum ESOC in Darmstadt und an die politisch zuständigen Stellen übermittelt.
Auf der Internationalen Raumstation ISS wird noch im ersten Halbjahr 2001 der Betrieb erster deutscher Experimente beginnen, darunter bereits morgen das Plasmakristall-Experiment. Diese Grundlagenforschung aus dem Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching wird in deutsch-russischer Kooperation durchgeführt und birgt auch Innovationspotenzial im Hinblick auf Anwendungen bei Solarzellen, bei Farbpigmenten für Drucker oder etwa in der Halbleiterbearbeitung. Im Frühsommer folgt mit dem Global Transmission System (GTS) ein weiteres deutsches ISS-Experiment, das überwiegend von der Industrie finanziert wird. Bei GTS geht es um die weltweite Synchronisation von Funkuhren.
Der kontrollierte Wiedereintritt der MIR-Station
Mit dem unbemannten Raumfahrzeug Progress M 1-5, das am 27. Januar 2001 an die MIR angedockt wurde, soll das geplante De-Orbiting-Manöver durchgeführt werden. Progress enthält ca. 2,7 Tonnen Treibstoff; die MIR-Station selbst hat nur kleine Triebwerke zur Lageregelung. Die MIR-Station sinkt zurzeit durch die natürliche Bremswirkung der Hochatmosphäre ca. 1,3 km pro Tag mit zunehmender Tendenz. Aktuell befindet sie sich in 266 km mittlerer Bahnhöhe. Bis zum Erreichen einer mittleren Bahnhöhe von 250 km lässt man die Station allein durch das natürliche Abbremsen in der Restatmosphäre der Erde absinken. Dies wird in der Zeit vom 06. bis 14. März erwartet.
Wenn MIR diese Bahnhöhe von 250 km erreicht hat, wird eine Kommission unter Leitung des Chefs der russischen Raumfahrtagentur, Yuri Koptyev, die Entscheidung über den konkreten Termin für das Einleiten der Bremsmanöver und damit den Wiedereintritt treffen. Diese Entscheidung wird für den 12. März erwartet. Bei rund 230 km Bahnhöhe - diese Bahnhöhe soll zwischen dem 15. und 21. März erreicht sein - wird dann die Station so gedreht, dass das Triebwerk von Progress in Flugrichtung zeigt. Nun können erste Bremsimpulse durch Zünden des Progress-Haupttriebwerks gegeben werden. Dadurch wird die Station weiter abgesenkt und in eine elliptische Umlaufbahn gebracht, deren erdnächster Punkt bei 150 km bereits auf der geographischen Breite des späteren Zielgebiets liegt. Dieses erste aktive Absenken wird sich über 20 bis 30 Stunden erstrecken. Ein letztes Bremsmanöver wird die Station schließlich in die dichteren Schichten der Atmosphäre wiedereintauchen lassen. Dazu wird Progress rund 800 Sekunden lang gezündet. Die MIR-Station wird dadurch nochmals um ca. 20m/sek. abgebremst. Das kontrollierte De-Orbiting eines Raumfahrzeuges ist grundsätzlich ein verhältnismäßig häufig vorkommendes Manöver. Das dafür benutzte Progress-Raumfahrzeug hat bei seinen bisherigen mehr als 40 Einsätzen stets einwandfrei funktioniert.
Das vorgesehene Zielgebiet liegt bei 47° Süd und 140° West, also rund 3.500 bis 4.000 km südöstlich von Neuseeland und westlich von Südamerika in einer der menschenleersten Ozeanregionen der Erde und jenseits von gängigen Schifffahrtslinien. Das Auseinanderbrechen der MIR wird in einer Höhe von 90 bis 60 km geschehen. Unter der enormen Reibungshitze verglüht der größte Teil der Station. Bruchstücke, die nicht verdampfen, verteilen sich im Zielgebiet auf eine Fläche, die etwa 3.000 km lang und 200 km breit sein wird. Russland wird nach international etablierten Regeln vorsorglich den Luft- und Schiffsverkehr warnen.
Risiken für Europa gering
Sofern bei diesem Manöver Probleme auftreten, wird die MIR in mehr oder weniger großer Entfernung vom Zielgebiet, mit hoher Wahrscheinlichkeit aber auf der Südhalbkugel der Erde niedergehen. Für den Fall, dass dies auf der Nordhalbkugel erfolgt, ist der Niedergang einzelner Bruchstücke in Deutschland nicht völlig auszuschließen, da Flugbahnen der MIR auch über Deutschland führen. Im unwahrscheinlichen Fall eines völligen Verlustes der Kontrolle über die MIR und der Progress würde die MIR-Station Ende März/Anfang April in die Atmosphäre eintreten und die nicht verglühten Teile kämen irgendwo zwischen 52,6° nördlicher und 52,6° südlicher Breite auf die Erde herunter. Sollte es wider Erwarten zu massiven Fehlfunktionen des Progress kommen, wird über mögliche Risiken rechtzeitig informiert.
Internationale Zusammenarbeit
Bei einem derart bedeutenden Manöver arbeiten alle wichtigen Raumfahrtnationen zusammen. Das russische Raumfahrt-Bodenkontrollzentrum, das die Verantwortung trägt, wird von Einrichtungen der USA und Europas insbesondere durch Austausch von gemessenen und gerechneten Bahndaten unterstützt. In Westeuropa wurde ein Informationsverbund errichtet, dessen Zentrum das Europäische Raumfahrt-Kontrollzentrum ESOC in Darmstadt ist.
ISS: Neues Zeitalter für die Raumfahrtforschung
Die Internationale Raumstation ISS bietet wissenschaftlicher, insbesondere aber auch industrieller Forschung, deutlich bessere Möglichkeiten: Erstmalig wird es möglich sein, eine intensive Forschung zu betreiben, die auf umfangreiche Ressourcen zurückgreifen kann, einschließlich ausreichender Bedienungszeit durch Astronauten. Bisherige Shuttle-Missionen, zum Beispiel mit dem Spacelab, verfügten zwar über ausreichende Ressourcen, erlaubten aber nur zeitlich begrenzte Forschung. Die MIR-Station dagegen bot ausreichend Zeit für Experimente, schränkte jedoch zum Beispiel die industrielle Forschung durch zu geringe Datenübertragungsraten und eine Limitierung der Nutzlast-Kapazitäten in den Landekapseln sehr stark ein.
Die Europäer stellen nun für die Internationale Raumstation im Rahmen der ESA das Forschungslabor "Columbus" bei, dessen Integration das deutsche Unternehmen Astrium, Bremen, übernommen hat. Auf der ISS kann bereits ab Frühsommer der Betrieb des GTS-Experimentes aufgenommen werden. Als erstes Land überhaupt hat Deutschland damit ein überwiegend von der Industrie finanziertes Experiment bereits an Bord der Station. Bei diesen Global Transmission Services geht es um die weltweite Synchronisation von Funkuhren. An ihm sind das Steinbeis Transfer-Zentrum sowie die Schweizer Uhrenfirma Fortis beteiligt. Wegen der verhältnismäßig niedrigen Bahnhöhe der ISS (ca. 400 km) und der Miniaturisierung der Empfänger kann das GTS-Signal sogar von Armbanduhren empfangen werden. Die Uhrzeit wird dann automatisch durch Signale von der ISS auf die jeweils aktuelle Ortszeit synchronisiert. Das System kann aber auch als Diebstahlsicherung für Autos oder als Personen-Rufdienst genutzt werden.
Bereits am 03. März wird auf der ISS der Betrieb für das Plasmakristall-Experiment (PKE) beginnen. Seit der Entdeckung geordneter Strukturen in kolloidalen kalten Plasmen, so genannte Plasmakristalle, 1994, sind die Forschungsarbeiten dazu sprunghaft angestiegen. Mit den nun bevorstehenden Experimenten können grundlegende physikalische Vorgänge wie zum Beispiel das Schmelzen oder Erstarren einer Substanz auf atomarer Ebene modellhaft sichtbar gemacht werden. Erst in Schwerelosigkeit eröffnen diese Versuche völlig neue Perspektiven, da die interessanten dreidimensionalen Strukturen in Plasmen sich unter normaler Schwerkraft nicht bilden können. In Schwerelosigkeit werden dabei Kenntnisse gewonnen, die Rückschlüsse über das Verhalten von Atomen zulassen. Dieses Wissen kann bei der Herstellung neuartiger Solarzellen ebenso genutzt werden wie zum Beispiel auch für brillantere Bilder durch bessere Farbpigmente für Drucker. Das in deutsch-russischer Zusammenarbeit durchgeführte PKE-Experiment wird federführend vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching betreut; die Hardware wurde von der Firma Kayser-Threde hergestellt.
Spektakuläres Robotik-Projekt auf der ISS
Das DLR informierte erstmals über ein spektakuläres Robotik-Projekt an Bord der ISS, nämlich die geplante Fernsteuerung eines Roboter-Greifarmes von der Erde aus. Das Szenario für dieses anspruchsvolle deutsch-kanadische Vorhaben basiert auf besonderen Erfahrungen, die das DLR bereits 1993 mit der weltweit ersten Fernsteuerung eines Weltraum-Roboters gemacht hat. Ziel ist es insbesondere, die Astronauten zu entlasten, damit sie ihre kostbare Zeit für wissenschaftliche Experimente an Bord nutzen können.
"MIR-Forum" im Internet
Von sofort an können interessierte Bürger über das Internet Fragen zum De-Orbiting der MIR-Station an DLR-Experten richten. Das DLR hat unter der Webadresse http://www.dlr.de/MIR Sonderseiten zum MIR-De-Orbiting sowie ein "Forum" eingerichtet. In diesem "Forum" kann die Bevölkerung Fragen per E-Mail stellen, die dann von Fachleuten beantwortet werden.
Viele Grüße,
Hendrik





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Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer.
Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise.

Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher

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Beitrag 1197 [Alter Beitrag12. März 2001 um 16:13]

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Wiedereintritt-Szenario der MIR-Station (Stand 15. Februar)
Die MIR-Station fliegt zurzeit im so genannten Automatik-Modus in einer Höhe von 270 bzw. 290 Kilometer (15. Februar 2001). Der PROGRESS-Transporter M1-5, der am 25. Januar von Baikonur Richtung MIR startete und zwei Tage später erfolgreich an die MIR andockte, führt rund zwei Tonnen Treibstoff an Bord, die für mehrere Absenk-Manöver der MIR vorgesehen sind.
Bis zum Erreichen einer Bahnhöhe von ca. 250 Kilometer lässt man die MIR allein durch das natürliche Abbremsen in der Restatmosphäre der Erde absinken. Wenn sie Mitte März diese Höhe erreicht hat, soll das eigentliche Absenk-Manöver mit Hilfe der Progress beginnen. Der letzte Impuls soll dann so gegeben werden, dass der Absturz über dem Südpazifik stattfindet.

Die russische Raumstation MIR im Erdorbit.

Ingenieure gehen davon aus, dass von der rund 130 Tonnen schweren MIR ca. 30 Prozent nicht in der Atmosphäre verglühen und in den Pazifik stürzen werden. Das Seegebiet, das Russland dafür vorgesehen hat, liegt bei ca. 47 Grad Süd und 140 Grad West, also einige Tausend Kilometer östlich von Neuseeland und westlich von Südamerika - ein Gebiet, in dem es kaum See- und Flugverkehr gibt. Dieser Korridor wird mit einer Länge von rund 3.500 und einer Breite von 100 Kilometern angegeben. Nach internationaler Übereinkunft geht an den See- und Flugverkehr in diesem Raum eine entsprechende Warnmeldung.
Da die Stabilität der Station nicht bekannt ist, kann nicht vorhergesagt werden, in welcher Höhe und in wie viele Einzelteile sie auseinanderbrechen wird. Sobald die Bahn der MIR eine Höhe von 250 Kilometer erreicht hat, beginnen die Berechnungen der Absturzbahn, die letztendlich am Absturztag festgelegt wird.
Für das vorletzte Bremsmanöver zündet das Haupttriebwerk von Progress M1-5, um die MIR zunächst in die vorläufige Wiedereintritt-Umlaufbahn in einer Höhe von 220 bis 150 Kilometer zu bringen. Am Wiedereintrittstag gibt das Haupttriebwerk dann den letzten Impuls, der die Station zurück zur Erde bringt. Die Ingenieure gehen davon aus, dass während des Abbremsens bis auf eine Höhe von 120 Kilometer die Station ihre Orientierung beibehält. Man vermutet, dass sie erst in 90 Kilometern Höhe zu zerbrechen beginnt, um in 70 Kilometern Höhe größtenteils zu verglühen.
Viele Grüße,
Hendrik



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Beitrag 1198 [Alter Beitrag20. März 2001 um 18:03]

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hallo,
danke hendrik für die super infos !! (schon cool,
dass wir direkt aus der DLR hier leude haben! )
auch bei den medien findet man mitlerweile
viele beiträge zum absturz:

cu
faust

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Beitrag 1199 [Alter Beitrag21. März 2001 um 09:09]

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Moin moin!
...DLR-Pressemeldung vom 20.03.01
Status der MIR nominal - Deorbiting am 23. März

-die MIR-Station fliegt derzeit in einer Höhe von 221 Kilometer im Perigäum - dem erdnächsten Punkt - bzw. 227 Kilometer im Apogäum, das entspricht einer mittleren Bahnhöhe von 224 Kilometern
-die Höhe der Umlaufbahn nimmt zurzeit 3,5 Kilometer pro Tag ab
-alle Bordsysteme von MIR und Progress werden regelmäßig vom ZUP aus kontrolliert und arbeiten nominal
-die zuständige russische Expertenkommission hat heute folgendem Deorbiting-Plan zugestimmt:
- bis zum Erreichen einer mittleren Bahnhöhe von ca. 220 Kilometer - das wird morgen am 21./22. März sein - lässt man die Station allein durch das natürliche Abbremsen in der Restatmosphäre der Erde absinken
- am 22. März wird die Lage der Station stabilisiert, dabei werden die Drehbewegungen der MIR abgebaut und die Station für die Deorbiting-Manöver ausgerichtet
- die Manöver für das kontrollierte Deorbiting sind für die Nacht zum Freitag den 23. März vorgesehen
Insgesamt sind drei Deorbiting-Manöver vorgesehen:
- die ersten beiden Manöver - Beginn gegen 1.30 Uhr (MEZ) - sollen die MIR auf einen niedrigeren hochelliptischen Orbit bringen: Apogäum bei ca. 215 Kilometer und Perigäum bei ca. 150 Kilometer; das Perigäum liegt dann bei 47 Grad südlicher Breite; das ist der Breitengrad, auf dem auch das vorgesehene Zielgebiet liegt
- beim dritten und letzten Bremsmanöver wird dann das Haupttriebwerk des Progress-Transporters für rund 700 Sekunden betrieben, wodurch das Perigäum so abgesenkt wird, dass die MIR über dem Südpazifik verglüht bzw. die nicht verglühenden Teile im vorgesehenen Seegebiet versinken; das wird vorraussichtlich ca. 7.00 Uhr (MEZ) sein

Der Rest wird Geschichte sein...
Hendrik

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Beitrag 1200 [Alter Beitrag21. März 2001 um 12:27]

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Die Welt ist schon ungerecht: da lassen diese Pritschler 40 glühende Resttonnen wie einen Bombenangriff auf die Menscheit fallen, keiner weiß so genau wen's trifft- und wir tun 'rum wenn der Treibsatz das 21ste Gramm Schwarzpulver enthält, oder welche Zertifikaten ich brauche um meinen 160 Ns Antrieb kaufen zu dürfen..
Faust

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Beitrag 1201 [Alter Beitrag21. März 2001 um 17:26]

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Zitat:
Original erstellt von Peter Quartier:
Die Welt ist schon ungerecht: da lassen diese Pritschler 40 glühende Resttonnen wie einen Bombenangriff auf die Menscheit fallen, keiner weiß so genau wen's trifft- und wir tun 'rum wenn der Treibsatz das 21ste Gramm Schwarzpulver enthält, oder welche Zertifikaten ich brauche um meinen 160 Ns Antrieb kaufen zu dürfen..


hmmm... da haste schon recht, aber was soll
ich da sagen ??? 15 km vor meiner nase steht
das akw gundremmingen !! únd das bedeutet nich
nur gefahr für 45 min sondern schon seit jahrzenten ! *ächtz*
(hoffendlich ändert sich bald was...)

so, zum thema noch ein schönes bild vom de-orbiting der mir (von hendrik/dlr)!
(zuminderst wie es geplant sein sollte !)

Quelle: DLR
cu
faust

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Beitrag 1202 [Alter Beitrag21. März 2001 um 18:02]

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Zitat:
Original erstellt von Faust:
..de-orbiting..


Hat was, dieser Begriff! Oder sollten wir von Download sprechen, wenn mehr als eine Tonne runterkommt?
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