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Tom Engelhardt

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Tom Engelhardt

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Beitrag 1298 [Alter Beitrag19. April 2001 um 19:09]

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Nur so zur Info:
gestern abend habe ich zufällig beim durchzappen um 23.05 in N3 einen Beitrag gesehen, der sich "Forscher für den Krieg" nannte - und ratet mal, um was es im 3. und letzten Teil ging?
Na?

Richtig, Raketen, bzw. Raketen, um Atombomben zu transportieren. Es war allerdings eine sehr objektive Berichterstattung, angefangen von Wenher von Braun und der A4/V2 (sehr schöne Farbaufnahmen (!) der ersten Tests und einiger Flüge in Peenemünde) in Deutschland, den USA und der UdSSR, Entwicklung der Atlas, Titan und Minuteman, Start einer Nike-Ajax (das Ding ging ab wie Schmidts Katze!!).
War ein richtig schöner Fernsehabend. Ich habe mal an den N3 geschrieben, ob es eine Videokassette des Beitrags irgendwo zu erstehen gibt. Melde mich, wenn ich etwas erfahren habe!
Gruß,
Tom aus Gö
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Jonas Veya

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Beitrag 1299 [Alter Beitrag19. April 2001 um 19:53]

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Hätte die V2 eigentlich genug Power gehabt, um eine A-Bombe zu transportieren?
Peter

alias James "Pond"


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Peter

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Beitrag 1300 [Alter Beitrag19. April 2001 um 20:11]

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Die Nutzlast der V2 betrug eine runde Tonne. Ich hab ja schon lange keine A-Bombe mehr gebaut, aber für das Gewicht geht doch was, oder?
Der eigentlich und viel zu wenig beachtete Clou ist aber: Die erste Kernspaltung des Urans gelang 1938 in Deutschland, das damals in vielen Bereichen technologisch ähnlich führend war wie heute die USA. Und was passierte? So gut wie garnix! Die damalige Diktatur verhinderte noch nicht einmal, daß Geheimnisträger auswanderten- und den Amerikanern bereitwillig Entwicklungshilfe leisteten.
Als die dortigen Bombenbastler 1945 erkannten, was sie da angestellt hatten -Hiroshima und Nagasaki übertrafen sämtliche Opfer der V2 bei weitem- verrieten einige von ihnen den Russen wie´s geht, nur um zu verhindern, daß ein einziges Land mit Hilfe einer solchen Waffe blanken Terror ausüben kann.
Wenn er nicht so vernagelt gewesen wäre, hätte Hitler als Erster auf den Knopf drücken können. Mal angenommen, ein Visionär mit der Tatkraft Wernher von Brauns hätte sich damals nicht für Raketen und den Weltraum begeistert, sondern den Nutzen der Atombombe für den späteren Endsieg erkannt. Und Peenemünde hätte etwas ganz anderes entwickelt- nicht auszudenken! Statt dessen zog die Entwicklung der A4 soviel Ressourcen ab, daß man sogar sagen kann, sie hat das Ende des Krieges beschleunigt.
Jonas Veya

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Beitrag 1301 [Alter Beitrag19. April 2001 um 20:59]

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Stimmt Peter,
die deutschen waren den amerikaner 1-2 jahre voraus. Hätte britische Geheimagent nicht norwegische bestimmte Anlagen zur erzeugung von schwerem wasser gesprengt, hätte Deutschland wahrscheinlich ein A-Bombe gehabt. Und mit Hilfe der A4 direkt auf London geworfen.
Gruss
Jonas
PS: Falls du wieder ein paar A-Bomben baust, kannst mir ja eine schicken!
Tom Engelhardt

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Tom Engelhardt

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Beitrag 1302 [Alter Beitrag20. April 2001 um 08:23]

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Zitat:
Original erstellt von Peter Quartier:
....Statt dessen zog die Entwicklung der A4 soviel Ressourcen ab, daß man sogar sagen kann, sie hat das Ende des Krieges beschleunigt.


Stimmt, das wurde in dem Bericht auch erwähnt - man hätte etwa 20.000 Jagdflugzeuge oder 12.000 Bomber für das Geld der A4-Entwicklung bauen können. Und jeder Bomber hätte mehr "Nutz"last als die V2 transportieren können...
Die erste Atombombe Little Boy wog etwa 8600 lb (~4400 kg), ihr Nachfolger Fat Man schon 10300 lb (~5200 kg). Wernher von Braun hätte da wohl erst seine A9 bauen müssen. Die heutigen taktischen Sprengköpfe würden rein vom Gewicht her auf eine V2 passen - da diese aber (von der ingenieurtechnischen Leistung mal abgesehen) ziemlich unsichere Waffen waren, kommt das wohl nicht in Frage .
Gruß,
Tom aus Gö
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