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Neil

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Neil

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Beitrag 22780 , Qualitätskontrolle bei gebrauchten Drehbänken [Alter Beitrag03. Dezember 2002 um 08:11]

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Hi,

woran kann ich bei dem kauf einer gebrauchten Drehbank erkennen ob diese noch einwandfrei funktioniert?

Gruß

Neil

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MikeHB

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MikeHB

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Beitrag 22785 [Alter Beitrag03. Dezember 2002 um 10:46]

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Hallo Neil.
Eigentlich ist es nicht schwer. Als erstes: Was macht die Maschine für einen Eindruck? Ist sie geplegt? Oder eher schmuddelig? Das lässt schon Rückschlüsse darüber zu, wie der Vorbesitzer die Maschine behandelt hat. Hat die Maschine zB ein Schauglas für den Getriebeölstand? Stimmt die Ölmenge? Auch das ist ein Indiz über den Pflegezustand. Hat sie Keilriemen? Wie sehen sie aus?

Lass die Maschine laufen. Macht sie verdächtige Geräusche? Ein kratzten oder schaben deutet auf Lagerschäden hin. Laufen Zug- und Leitspindel, soweit vorhanden, gerade oder "eiern" sie rum?

Sieh Dir die Bahnen an auf denen der Schloßkasten und der Reitstock laufen. Habe sie Macken oder sogar Rost ?

Wackle am Spannfutter es darf kein Spiel aufweisen, du wurdest beim drehen Rattermarken bekommen. Das selbe gilt für Längs- und Querschlitten. auch hier darf kein Spiel vorhanden sein. Drehe langsam die Stellkurbeln. Bewegen sich die Schlitten sofort? Wenn nicht kann man hier ggf. nachstellen, wenn nicht schon ausgereizt.
Funktioniert die Klemmung des Reitstockes? Hat die Reitstockpinole Spiel?
Das sind eine Menge zu kontrollierder Punkte. aber wenn alles in Ordnung ist wirst Du sicher Freude mit der Maschine haben.

In der Hoffnung geholfen zu haben....

Viele Grüße
Michael

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Achim

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Achim

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Beitrag 22786 [Alter Beitrag03. Dezember 2002 um 11:52]

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Meiner Erfahrung nach, hat man kaum eine Chance, eine gebrauchte, einwandfreie Drehbank zu einem günstigen Preis zu erhalten. In der Regel werden sie erst abgestossen, wenn sie die Toleranzen nicht mehr erfüllen. Abgeschriebene, einwandfreie Maschinen schnappen sich sofort die Mitarbeiter der Firma. Ich habe lange gesucht und habe schliesslich bei einer Metallentsorgungsfirma zugeschlagen.
Der Fuß der Maschine hat einen Riss, das Backenfutter zeigt auf der Innenseite der Backen deutliche Reibespuren und am Reitstock ist die Führung eingelaufen, d.h. die mitlaufende Spitze stimmt nicht mehr genau mit der Drehachse überein. Bei einer Werkstücklänge von 1m ergibt das eine Abweichung von ca. 3-4/10 mm.
Für die Maschine habe ich DM 5000 bezahlt, sie ist für die Ewigkeit gebaut, aber halt ausserhalb der Toleranz. Aber für meine Zwecke völlig ausreichend. Man dreht ja nicht immer 1m lange Teile.
Weiss vielleicht jemand, ob man solche Verschleisserscheinungen wieder bezahlbar richten lassen kann?

Gruß,
Achim

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Neil

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Beitrag 22787 [Alter Beitrag03. Dezember 2002 um 11:54]

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Hi,

schon mal danke.
Ich würde die Drehbank von einem Vereinskameraden kaufen. Er selber hat eine Schlosserei, benutzt diese aber für sein Hobby.
Ich kenne seine Modelle und seine Werkstatt, da liegt Teppich drin!
WÜrde also sagen das er die ganz pfleglich behandelt.
Mir ging es wirklich darum wie man festellen kann ob die Anlage ausgeschlagen ist. In einem Baumakrt habe ich mal eine Drehbank begutachtet, die hatte in den Handkurbeln 3/4 Umdrehung spiel gehabt und das bei einer neuen Drehbank.
Ich bin auf die Idee gekommen probeweise einen Zylinder zudrehen, und diesen dann zu vermessen.

Gruß

Neil

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Johannes (Axe) Haux

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Beitrag 22791 [Alter Beitrag03. Dezember 2002 um 12:55]

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Zitat:
Original geschrieben von Neil
Hi,

Mir ging es wirklich darum wie man festellen kann ob die Anlage ausgeschlagen ist.

Ich bin auf die Idee gekommen probeweise einen Zylinder zudrehen, und diesen dann zu vermessen.

Gruß

Neil




Hi Neil,

Spiel in den Zustellungen ist (nicht nur) bei alten Maschinen normal und vermindert die erreichbare Genauigkeit nicht (man muss nur immer von der 'gleichen Seite' kommen).

Drehtest: Grosses Stueck (grosser Durchmesser) V2A oder V4A drehen (das Zeuch ist unmoeglich zaeh, daher starke Belastung fuer die Lager). Wenn sie dann nicht rattert ist das Spindellager ok.
Du solltest auch mit dem Schlitten im Stillstand gegen das Backenfutter druecken. Das Backenfutter darf nicht nachgeben.

Dann ein Drehteil mit maximale Laenge einspannen und ueberdrehen (oder nur links und rechts einen Einstich machen, das geht auch bei duennerem Druchmesser(in der Mitte ist das bei kleinem Durchmesser kritisch). Auch wenn sie nicht zylindrisch arbeitet ist der Fehler fuer den Hobbybereich meist ausreichend klein. Oft muss auch nur der Reitstock eingestellt werden.

Dann alle Gaenge einlegen und kurz anlaufen lassen.
Laufen Zug- und Leitspindel mit?
Leitspindel (weitgehend) spielfrei?

Wichtig ist auch, wie schon Mike sagte, die Klemmung.
Ohne funktionierende Klemmung hat man manchmal ganz schoene Probleme.

@Achim, Dein 'nichtZylinderProblem' kann auch am Bett liegen.
Wenn Du einzeln zu verstellende Fuesse hast, kann die Maschine so aufgestellt sein, dass das Bett in sich selbst verwunden ist.
Dieser Fehler kann ueber die Fuesse korrigiert werden.

Gruss Johannes

Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven aber keine freien Völker regieren können. (Johann Nepomuk Nestroy)
Das Merkwürdige an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, daß man unsere Zeit einmal die gute alte Zeit nennen wird. (Ernest Hemingway)
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Beitrag 22794 [Alter Beitrag03. Dezember 2002 um 13:19]

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Zitat:
Original geschrieben von Johannes (Axe) Haux



@Achim, Dein 'nichtZylinderProblem' kann auch am Bett liegen.
Wenn Du einzeln zu verstellende Fuesse hast, kann die Maschine so aufgestellt sein, dass das Bett in sich selbst verwunden ist.
Dieser Fehler kann ueber die Fuesse korrigiert werden.

Gruss Johannes




Hi Johannes,

wäre möglich, glaub ich aber eigentlich nicht. Das Bett ist unglaublich kräftig dimensioniert.
Wenn ich den Reitstock abmontiere, kann am an der Unterseite im Bereich der Klemmung deutlich sehen, dass er eingelaufen ist.
Aufschweissen und neu fräsen???

Gruß,
Achim

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Johannes (Axe) Haux

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Beitrag 22802 [Alter Beitrag03. Dezember 2002 um 15:02]

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Zitat:
Original geschrieben von Achim


Hi Johannes,

wäre möglich, glaub ich aber eigentlich nicht. Das Bett ist unglaublich kräftig dimensioniert.
Wenn ich den Reitstock abmontiere, kann am an der Unterseite im Bereich der Klemmung deutlich sehen, dass er eingelaufen ist.
Aufschweissen und neu fräsen???

Gruß,
Achim




Hi Achim,

dann muesste Dein Reitstock 'tiefer' liegen und Dein Durchmesser dadurch groesser werden.
Dass der Reitstock so tief liegt, dass das 3/10tel ausmacht kann ich fast nicht glauben.

Auftragschweissen ist moeglich jedoch zumeist nicht gerade billig. (weniger das schweissen als mehr das nachbearbeiten).
Die Generalueberholung einer Drehbank mit Spitzenhoehe 200mm und Spitzenweite von 600mm wurde meinem Vater letztes Jahr mit 12000 DM angeboten. (Lager ausgeschlagen, Bett . . . .).

So wie ich Dich verstanden habe ist der Reitstock selbst das Problemteil.
Der ist einfacher zu machen als Bett.
Du kannst auch was wegfraesen und ein Leiste einsetzen.

Gruss Johannes

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Hi Johannes,
ja, er liegt tiefer und seitlich versetzt, dadurch wird das Werkstück im Bereich der mitlaufenden Spitze aber kleiner, da das Werkstück ja ausgelenkt wird und dadurch mehr Material abgetragen wird.
Mal sehen, was sich machen lässt.

Gruß,
Achim

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Zitat:
Original geschrieben von Achim
Hi Johannes,
ja, er liegt tiefer und seitlich versetzt, dadurch wird das Werkstück im Bereich der mitlaufenden Spitze aber kleiner, da das Werkstück ja ausgelenkt wird und dadurch mehr Material abgetragen wird.
Mal sehen, was sich machen lässt.

Gruß,
Achim




Hi Achim,

fuer das 'seitliche' sollte eigentlich eine Verstellmoeglichkeit im Reitstock vorhanden sein.

Wenn nicht - schlecht frown.

Gruss Johannes

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Zitat:
Original geschrieben von Johannes (Axe) Haux


Hi Achim,

fuer das 'seitliche' sollte eigentlich eine Verstellmoeglichkeit im Reitstock vorhanden sein.

Wenn nicht - schlecht frown.

Gruss Johannes




Stimmt, seitlich lässt sich einstellen, ist aber gar nicht so einfach nach Augenmaß

Gruß,
Achim

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