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Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 22976 , Herstellung einer Glockendüse für Kaltgas [Alter Beitrag06. Dezember 2002 um 16:56]

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Wenn Ihr eine Glockendüse für einen Kaltgasantrieb herstellen wolltet, wie würdet Ihr es machen? Die Düse hat einen Ausgangsdurchmesser von ca. 100 mm, eine Länge von ca. 200 mm und einen Düsenhalsdurchmesser von 4 mm. Das Teil sollte innen sehr genau sein und eine sehr gute Oberfläche haben.

Meine Idee: Da Ausdrehen von Metallen o.a. Schwierigkeiten bereiten könnte, könnte man ja eine sehr genaue Positivform der Innenkontur erstellen und die Düse aus Kohlefaser wickeln.

Oliver
Neil

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Neil

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Beitrag 22979 [Alter Beitrag06. Dezember 2002 um 23:02]

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Hi,

das klingt doch fast schon perfekt. Bleiben nur noch solche Fragen wie woraus das Negativ bauen?
Schon mal an Wachs gedacht?
Wofür soll den so eine düse gut sein, die Proportionen sind etwas komisch.

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


Rainer

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Beitrag 22980 [Alter Beitrag06. Dezember 2002 um 23:59]

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Die ehemals hier gestellte Frage
war wohl dann doch zu blöd um überhaupt darauf
mit einem Wort einzugehen.
Hat sich erledigt am 7.12. gegen 18h45.
VG
Rainer
Tom Engelhardt

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Tom Engelhardt

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Beitrag 22983 [Alter Beitrag07. Dezember 2002 um 12:30]

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Zitat:
Original geschrieben von Neil

Wofür soll den so eine düse gut sein, die Proportionen sind etwas komisch.




Hi Neil,

ich habe meinen Sutton grad nicht in Griffnähe (bzw. hab keinen Nerv nachzuschlagen), aber IIRC kommt es durch die Glockenform einer Düse strömungstechnisch zu besseren Resultaten was die Gasstromform (weniger Turbulenzen, mehr laminare Strömung v.a. an den Düsenrändern) angeht. Du kannst mit einer Glockendüse noch etwas mehr "Saft" aus dem Motor holen als mit einer normalen De-Laval-Düse. Eine normale Düse ist ja strenggenommen nur auf eine Höhe optimal ausgelegt, und dieses Dilemma kann mit einer Glockendüse nicht komplett umgehen, aber etwas relativieren.

Für Feststoffmotoren mit Brenndauern im Sekundenbereich macht das nicht soviel Sinn, wohl aber z.B. für die SSME.

Ich bin mir nicht sicher, wo (oder besser ob) das Konzept schon realisiert wurde, aber es soll Düsen geben, die ihre Form (besser: ihre Expansion) dem Außendruck bis zu einem bestimmten Maß anpassen können.

@Oli: ich würds mit einer PE-Positivform versuchen. CNC fräsen lassen, und dann CfK/Kevlar/CfK Sandwich (45° versetzt) drauf.

Gruß,

Tom aus Gö
T-10 Tage

Stefan Wimmer

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Stefan Wimmer

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Beitrag 22986 [Alter Beitrag07. Dezember 2002 um 15:18]

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Zitat:
Original geschrieben von Tom Engelhardt
... @Oli: ich würds mit einer PE-Positivform versuchen. CNC fräsen lassen, und dann CfK/Kevlar/CfK Sandwich (45° versetzt) drauf.


45° Versatz sing gut, wenn Torsionsbelastungen auftreten. Für eine Düse wäre wickeln mit CF-Roving besser (ggf. innen und außen zur Oberflächenverbesserung eine Lage Gewebe drauf).

It's the Government - it doesn't have to make sense! (B. Kaplow in r.m.r)
Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 22987 [Alter Beitrag07. Dezember 2002 um 15:56]

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Ich bin mir noch nicht sicher, welchen Kern man verwenden sollte, aber hatte auch schon an PE gedacht. Klebt ja kaum und es dürfte sich eine ähnliche Oberflächengüte wie bei Metall erzielen lassen.

Das Ganze ist ein "Marschtriebwerk" für einen Kleinsatelliten, der das Ding nach Beendigung seiner Lebensdauer aus dem GTO wieder runterholt.

Oliver
Neil

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Neil

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Beitrag 22988 [Alter Beitrag07. Dezember 2002 um 17:24]

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Hi,

das mit der Form ist klar. Nur fand ich die Größe der Glocke zu dem düsenhals etwas komisch. Aber als Marschtriebwerk macht es schon mehr Sinn? Werden diese neuergdings von Studenten gebaut?

Gruß

Neil

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Oliver Arend

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Beitrag 22996 [Alter Beitrag07. Dezember 2002 um 18:39]

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Ja.

Gibt bald mehr Infos.

Oliver
Johannes (Axe) Haux

Poseidon

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Beitrag 23001 [Alter Beitrag08. Dezember 2002 um 00:23]

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Hi Oliver,

ich habe etwas nachgedacht.

Eine Negativ-Urform ist schwerer herzustellen.
Die Innenkuntur der Duese ist die wichtige Flaeche.
Bei PE ist es seht schwer eine gute Oberflaechenguete zu schaffen.

Daher mein Vorschlag:
Ein Holzmodell des Duesenkerns, sehr genau und mit optimaler Oberflaeche.
Wenn kein Hinterschnitt, kann auf diesem Kern direkt die Duese gewickelt werden (wie Stefan vorgeschlagen hat, die Radialkraefte sind die wichtigen).

Bei Hinterschnitt:
Davon eine Negativform (geteilt) abformen mit Harz. Die Oberflaeche muss optimal bleiben.
In dieser Negativform ein Wachsmodell formen.
Ueber diesem Wachsmodell die Duese wickeln.
Dann das Wachs ausschmelzen.

Die Ursprungsform kann natuerlich auch in Metall gefertigt werden, je nach benoetigter Genauigkeit.

Gruss Johannes

Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven aber keine freien Völker regieren können. (Johann Nepomuk Nestroy)
Das Merkwürdige an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, daß man unsere Zeit einmal die gute alte Zeit nennen wird. (Ernest Hemingway)
Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. (Otto Fürst von Bismarck)
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