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Oliver Arend

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Beitrag 1559 [Alter Beitrag10. Februar 2001 um 17:19]

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Ich habe schon öfter Sachen mit Glas und Epoxy laminiert, hptsl. Rohre. Diese hatten alle ein Trägermaterial (Pappe, Balsa) und waren nach dem Laminieren (nur 1 oder 2 Lagen 50 g-Gewebe) zwar wesentlich bruch- und reißfester, aber immer noch flexibel. Bei solchen Rohren ist das ja auch kein Problem. Allerdings dürfte das z.B. bei Nur-GfK-Nosecones nicht auftreten, so z.B. die 6"-, 7.5"- oder 11.4"-Nosecones von PML, die ja aus GfK sind. Wieviele Lagen welchen Gewebes werden hier benötigt - auch abhängig von der Größe, ein 7.5"-NC wird mehr als ein 40 mm-NC benötigen -, so dass die Nosecones steif sind und welche Wandstärken ergibt das dann? Ich denke mal, dass diese Angaben dann auch für Rohre gelten würden.
Oliver
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Beitrag 1560 [Alter Beitrag10. Februar 2001 um 17:47]

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Noch n paar Fragen zum Vakuumsack: Reicht es wenn man da einen Beutel aus PE nimmt (gelbe Säcke sind doch aus dem Zeug, oder?), oder sollte man noch ein Saugmaterial dazwischen tun? Wenn man nur den Beutel nimmt, ist ja dessen Umfang größer als der des Rohrs, so dass zwangsläufig an einer Stelle eine Falte entstehen muss. Was tun? Als Vakuumerzeuger werde ich wohl den Staubsauger missbrauchen, und dann luftdicht abschließen, weil andere Pumpen hab ich hier nich. N Staubsauger erzeugt angeblich zwar nur 1/3 atm, aber das sollte reichen.
Oliver
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Beitrag 1561 [Alter Beitrag10. Februar 2001 um 18:36]

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Zitat:
Original erstellt von Oliver Arend:
Ich habe schon öfter Sachen mit Glas und Epoxy laminiert, hptsl. Rohre. Diese hatten alle ein Trägermaterial (Pappe, Balsa) und waren nach dem Laminieren (nur 1 oder 2 Lagen 50 g-Gewebe) zwar wesentlich bruch- und reißfester, aber immer noch flexibel. Bei solchen Rohren ist das ja auch kein Problem. Allerdings dürfte das z.B. bei Nur-GfK-Nosecones nicht auftreten, so z.B. die 6"-, 7.5"- oder 11.4"-Nosecones von PML, die ja aus GfK sind. Wieviele Lagen welchen Gewebes werden hier benötigt - auch abhängig von der Größe, ein 7.5"-NC wird mehr als ein 40 mm-NC benötigen -, so dass die Nosecones steif sind und welche Wandstärken ergibt das dann? Ich denke mal, dass diese Angaben dann auch für Rohre gelten würden.
Oliver



Die Steifigkeit des Laminats hängt von 2 Faktoren ab.
1. Die Dehnfähigkeit der verwendeten Faser
2. Der Abstand der äussersten Gewebslage zur innersten Gewebslage.
Die Dehnfähigkeit der Kohlefaser ist am kleinsten, deshalb ergeben CFK Laminate bei gleicher Wandstärke auch die steifesten Rohre. Aramidfasern sind wesentlich dehnfähiger, die damit erstellten Rohre flexibler, dafür aber wesentlich bruchfester.
Glasfasern liegen irgendwo in der Mitte und stellen sicherlich den besten Kompromiss zwischen Stabilität, Gewicht und Preis dar.
Grundsätzlich gilt, dass das Ergebnis um so besser ist, je dünner die Faser, und je mehr Lagen laminiert werden. Für grössere Spitzen und 100er Rohre verwende ich 120er Gewebe.
Eine Wandstärke von 0,8 mm halte ich für ausreichend, aber das ist natürlich Auffassungssache. Stärkere Gewebe als 160 g/m2 würde ich nicht verwenden. Bei 160er gewebe benötigt man ca. 4 lagen, bei 120er ca. 6 Lagen.
Bei den Spitzen muss man berücksichtigen, dass sie ja unten geschlossen werden, was die Steifigkeit enorm erhöht.
Am besten man testet das an einem kurzen Kern, um die Anzahl der Lagen, die Dicke des Gewebes und die daraus resultierenden wandstärken und Festigkeiten dem persönlichen Bedarf anzupassen. Die Ergebniss sollte man sich notieren und dann immer bei den gleichen Materialien bleiben.
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Beitrag 1562 [Alter Beitrag10. Februar 2001 um 18:42]

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Zitat:
Original erstellt von Oliver Arend:
Noch n paar Fragen zum Vakuumsack: Reicht es wenn man da einen Beutel aus PE nimmt (gelbe Säcke sind doch aus dem Zeug, oder?), oder sollte man noch ein Saugmaterial dazwischen tun? Wenn man nur den Beutel nimmt, ist ja dessen Umfang größer als der des Rohrs, so dass zwangsläufig an einer Stelle eine Falte entstehen muss. Was tun? Als Vakuumerzeuger werde ich wohl den Staubsauger missbrauchen, und dann luftdicht abschließen, weil andere Pumpen hab ich hier nich. N Staubsauger erzeugt angeblich zwar nur 1/3 atm, aber das sollte reichen.
Oliver



Vakuumtechnik ist bei der Roht und Spitzenherstellung überhaupt nicht notwendig und mit Hobbymethoden auch nicht vernünftig zu erreichen. Bei der Rohrherstellung reicht sorgfältiges Arbeiten völlig aus, und bei der Spitzenherstellung wird die Form ja vorher mit Vorgelat ausgepinselt, so dass sich hier das Problem der Lufteinschlüsse gar nicht erst stellt. Im Flugmodellbau werden auch viel kompliziertere Formen als unsere Spitzen ohne Vakuum ausgeführt. Man müsste das Vakuum ja auch bis zum Aushärten aufrechterhalten.
Nach spätesten 20 min. wäre der Staubsauger mangels Kühlung wohl am Ende.
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Beitrag 1563 [Alter Beitrag12. Februar 2001 um 08:20]

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Hi,
für eine hohe Steifigkeit und geringem Gewicht wäre wohl ein Sandwich ideal. Das würde bei Röhren auch kein Problem darstellen.
Nur bei Spitzen die nicht gerade einem Kegel entsprechen wird das dann problematisch. Als zwischenmaterial kann man 1mm Balsa nehmen. Da wird die ganze Sache auch schon bei weniger Material steif.
Bei schwierigen Formen wie zum Beispiel einer Spitze würde ich nur 40g Gewebe nehmen. Diese läßt sich nähmlich leichter um Rundungen legen. Für eine Lage 120 Gewebe muß man dann eben 3 Lagen 40 nehmen. Im Endeffekt ist es das gleiche.
Der Nachteil von Glasfasern ist, das es meist als Leinengewebe geliefert wird. Hier werden die Schuß und Kettfäden immer in einem Verhältnis von 1/1 verwebt. Besser wäre aber ein Verhltnis von 1/7 also immer jeder siebte Kettfaden. Weiß gerade nicht mehr wie die Webart heißt.
Es empfiehlt sich auch die SPitze mit vielen kleinen Flicken zu mache (5x5cm). Von der Festigkeitsbetrachtung her gesehen würden auch 3mm lange Schnipsel reichen.
Das Vakuum kann man auch dadurch ersetzen, indem man bei 24h Harz solange wartet (ca. 3h), bis der Harz schon Fäden zieht (nicht ganz so schlimm wie Kaugummi). Hierbei muß man dann aber das Gewebe vorher getränkt haben.
Bis dann.

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


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