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QNo

Anzündhilfe

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Beitrag 1570 [Alter Beitrag20. Januar 2001 um 16:03]

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Tag zusammen,
Da dies mein erster Beitrag ist und ich kein Vorstell-Forum gefunden habe, stelle ich mich erstmal kurz vor: Ich bin 35, Dipl-Chem, gerade am promovieren. Ich werde für Raketenmodellbau begeistert (hallo Faust :-) ); Erfahrung hab ich noch keine. Ich versteh ein wenig von Werkstoffen und von Pyrotechnik.
Und daher auch gleich meine Frage: Im Forum hier werden verschiedene Werkstoffe diskutiert. Hat irgendjemand irgendwann mal versucht, Ormocere zu verwenden?
mfg
Christian
Tom

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Tom

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Beitrag 1571 [Alter Beitrag20. Januar 2001 um 16:23]

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Zitat:
Original erstellt von QNo:
Hat irgendjemand irgendwann mal versucht, Ormocere zu verwenden?



<hr>
???????
Was bitte ist das ?
Tom
QNo

Anzündhilfe

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Beitrag 1572 [Alter Beitrag20. Januar 2001 um 16:34]

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Zitat:
Original erstellt von Tom:
Original erstellt von QNo:
Hat irgendjemand irgendwann mal versucht, Ormocere zu verwenden?
Was bitte ist das ?



ORganic MOdified CERamics. Kombiniert die Härte von Keramiken mit der Flexibilität von organischen Polymeren und ist über Sol-Gel-Verfahren relativ gut zu applizieren.
Eine ganz brauchbare Darstellung über die chemische Struktur findet man auf http://www.isc.fhg.de/ormocere/o0a.html und http://www.isc.fhg.de/ormocere/o2a.html
Durch die Variation von anorganischem und organischem Netzwerk sowie von eingebauten Partikeln und Fasern lassen sich die Eigenschaften eigentlich beliebig maßschneidern. Die Ausgangsstoffe sind vergleichsweise preisgünstig, die Synthese über Sol-Gel erfordert oft nicht mehr als einen Becher mit Rührer (in anderen Fällen allerdings Luft- und Feuchtigkeitsausschluß), nur das Aushärten kann u.U. Probleme machen.


Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 1573 [Alter Beitrag20. Januar 2001 um 19:36]

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Hallo QNo,
willkommen im Forum.
Naja, so einfach scheint die Herstellung auch nich zu sein. Ich frage mich gerade als was es viel taugen würde und wie man es bei Raketen gut einsetzen kann:
- kratz- und abriebfeste Oberflächen klingt gut, wenn man sie auch noch glatt bekommt ist das ja ideal
- temperaturbeständig. Brauchen wir nur eingeschränkt, würde sich so ein Zeug nur Innenbeschichtung eines Flüssigtreibstofftriebwerks eignen?
Ansonsten sind Werkstoffe bei uns eher Sperr- und Balsaholz für Flossen, Styrodur für Nosecones, GfK für Rohre usw...
Oliver
Faust

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Beitrag 1574 [Alter Beitrag20. Januar 2001 um 22:22]

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Hallo QNo,
hm, gibts da genau Daten bzgl. der Festigkeit und Temperaturbeständigkeit ?
Oder wie kann man sich das Zeug so vorstellen - gibt es vergleichbare Stoffe, oder wo wird es bisher eingesetzt ??
ciao
Faust

Whoa... I did a 'cat /boot/vmlinuz > /dev/audio' and I think I heard God!
Neil

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Neil

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Beitrag 1575 [Alter Beitrag22. Januar 2001 um 08:40]

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Hi,
habe mal etwas davon gehört. Ich glaube es war Wasserglas. Ich fand allerdings die Herstellung nicht so einfach. Das mag aber daran liegen, das ich die ganze Chemie etwas verwirrend finde .
Ich bin der Meinung das solche Materialien etwas abgefahren sind für den Modellbau.
Bis dann.

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


Peter

alias James "Pond"


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Peter

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Beitrag 1576 [Alter Beitrag22. Januar 2001 um 11:33]

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Angenommen, wir würden diesen Werkstoff (es ist ja mehr eine Werkstoffgruppe) einem Motorhersteller wie SF empfehlen. Was könnte der gewinnen
- Düsen mit hoher Temperaturbeständigkeit? Welche Temperatur hält es denn aus, zerspringt es bei plötzlicher Hitzeeinwirkung, wird es von den Reaktionsprodukten des Treibstoffs chemisch angegriffen, usw?
- Kann man das Zeug drehen, fräsen, bohren usw. oder liege ich da völlig daneben?
- Kann man damit andere Werkstoffe wirksam beschichten, (blödes Beispiel: auf Thorwalds Pappröhren auftragen, die dann fest und glatt werden) oder hält es nicht so richtig bzw. greift der Beschichtungsprozeß andere Stoffe an?
- Kann man daraus Rohre und Spitzen formen und was könnten die besser als z.B. GFK oder CFK?
????
QNo

Anzündhilfe

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Beitrag 1577 [Alter Beitrag23. Januar 2001 um 21:04]

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Hallo,
Ich beantworte mal stellvertretend diesen Artikel.
Zitat:
Original erstellt von Peter Quartier:
Angenommen, wir würden diesen Werkstoff (es ist ja mehr eine Werkstoffgruppe) einem Motorhersteller wie SF empfehlen. Was könnte der gewinnen



Der Diskussion konnte ich bisher entnehmen, daß es offensichtlich im Markt noch keine Ormocere für den Raketenmodellbau gibt. Da eine Entwicklung für den Endanwender zu umständlich ist, wäre in der Tat ein Hersteller der geeignete Ansprechpartner.
Zitat:

- Düsen mit hoher Temperaturbeständigkeit? Welche Temperatur hält es denn aus, zerspringt es bei plötzlicher Hitzeeinwirkung, wird es von den Reaktionsprodukten des Treibstoffs chemisch angegriffen, usw?



Ormocere dürften sich nicht für Düsen eignen. Durch den organischen Anteil sind IMHO Temperaturen oberhalb von 700 Grad Celsius zerstörerisch. Allerdings gibt es Hochtemperaturkeramiken, die sich ebenfalls nach dem Sol-Gel-Verfahren herstellen lassen. Die F&E eines Herstellers könnte sich also überlegen, ob hier eine Umstellung der Produktion Kosten in einem Ausmahß senken könnte, der die Entwicklungsausgaben rechtfertigt.
Zitat:

- Kann man das Zeug drehen, fräsen, bohren usw. oder liege ich da völlig daneben?



Ja klar. Formkörper aus Ormoceren können mechanisch bearbeitet werden.
Zitat:

- Kann man damit andere Werkstoffe wirksam beschichten, (blödes Beispiel: auf Thorwalds Pappröhren auftragen, die dann fest und glatt werden) oder hält es nicht so richtig bzw. greift der Beschichtungsprozeß andere Stoffe an?



In dem Bereich, in dem ich bisher aktiv mitgearbeitet habe, werden Ormocere als Lacke eingesetzt. Auf Pappe hats zwar noch niemand versucht, kann aber kein Problem sein. Haftung sollte wunderbar sein, und auffressen tuts die Pappe auch nicht. Ein solcher Lack könnte eine Pappröhre stabiler und glatter machen. Das einzige Problem, das ich sehe, ist die Porosität von Pappe: So dürfte sehr viel Lack aufgenommen werden und das Gewicht deutlich erhöhen.
Zitat:

- Kann man daraus Rohre und Spitzen formen und was könnten die besser als z.B. GFK oder CFK?



Ich habe noch nie faserverstärkte Ormocere in der Hand gehabt, die Herstellung sollte aber unproblematisch sein. Nachteile gegenüber GFK und CFK dürften die geringere Hitzebeständigkeit und Abriebfestigkeit sein. Vorteile sollten höhere Elastizität sein, die eine bessere mechanische Bearbeitung zu läßt, sowie geringere Prozeß- und Eduktkosten.
Ich habs in der Vorstellung schon gesagt: Ich bin Neueinsteiger im Raketenmodellbau. Ich hab keine Ahnung. Hier hab ich versucht, einen Ansatz aus meinem Fachgebiet mit meinem neuen Hobby zu verbinden, bin aber anscheinend meiner Zeit voraus ;-) Ich würd den Thread ja in ein entsprechendes Forum Entwicklung verlegen, hab aber keins gefunden.
mfg
Christian
Faust

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Beitrag 1578 [Alter Beitrag01. Februar 2001 um 17:14]

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hm, wie sieht es eigendlich mit dem gewicht von ormoceren aus ?
bzw. von der material-dichte...
du schreibst zwar, das es die porosität von pappe hat,
was aber ja noch nicht bedeuten soll dass es
so leicht ist, oder ?
ciao
faust

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QNo

Anzündhilfe

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Beitrag 1579 [Alter Beitrag17. Februar 2001 um 00:29]

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Hallo,
Die Antwort hatte ich doch vor Wochen schon mal geschrieben ... frißt der Server Mails?
Zitat:
Original erstellt von Faust:
hm, wie sieht es eigendlich mit dem gewicht von ormoceren aus ?
bzw. von der material-dichte...



Die Dichte liegt etwa in den Bereichen der entsprechenden Kunststoffe. Aufschäumen ist prinzipiell möglich.
Zitat:
du schreibst zwar, das es die porosität von pappe hat,
was aber ja noch nicht bedeuten soll dass es
so leicht ist, oder ?



Das hab ich nicht geschrieben, das wäre i.A. auch falsch. Ormocere KANN man auch porös herstellen, normalerweise sind sie aber glatt und recht undurchlässig.
mfg
Christian
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