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Faust

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Beitrag 1685 [Alter Beitrag10. Januar 2001 um 22:28]

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hallo,
kennt sich vielleicht jemand aus, oder
hat ein paar gute tipp's & trick's zur
verarbeitung von glas- bzw. kohlefaser ?
also ich meine damit jetzt z.b. was nimmt
man als bindemittel, wie steigt man am besten ein,
was gibt es für trennmittel etc... etc... ?
oder wie kann man ein rohr oder spitze am besten herstellen - was für formen braucht man - aus was macht man formen am besten ?
ciao
faust
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Rolli

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Beitrag 1686 [Alter Beitrag10. Januar 2001 um 23:19]

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Hi,
also ich drechsle meine Spitzen immer aus Buchenholz. Innen natürlich ausgehöhlt. Buche ist zwar schwerer, aber so braucht man kein zusätzliches Trimmgewicht in der Spitze. Ich habe auch schon die aus Holz gedrechselte Spitze oder eine Rohrverbindung mit Epoxidharz und Glaswatte umwickelt, nach dem trocknen abgedreht. War nur schwierig die Form herauszubekommen.
Rolli
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Oliver Arend

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Beitrag 1687 [Alter Beitrag10. Januar 2001 um 23:20]

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Also, Du willst da schon ziemlich viel. Ich bin zwar auch nur Anfänger, aber ich habe "the hard way" gelernt, und ich denke ich kann hier ein paar Tips geben.
Fang mal mit der Verstärkung eines Papprohrs an. Thorwalds 60 mm Rohre sind ganz gut geeignet, die haben einen großen Radius, können sich daher leicht bearbeiten lassen und können die Verstärkung sowieso gut gebrauchen ;-) Falls Du keine Papprohre, sondern z.B. Phenolic verwendest, musst Du darauf achten, dass die Oberfläche etwas saugfähig ist (Phenolic aufrauhen, Quantum Tube bspw. lässt sich überhaupt nicht verglasen).
Du brauchst:
- Epoxy, etwa 40 Minuten Verarbeitungszeit
- Glasfasergewebe (gewebt, nicht diese gehäckselte), Gewicht etwa 40-50 g/m² - einfacher nachzubearbeiten als Kohlefaser
- einen weichen Pinsel, mittelbreit
- eine flache Schale zum Anrühren
- einen Stab zum mixen
- eine Spielkarte oder etwas anderes flexibles mit glatter Kante
- Einweghandschuhe, damit das Zeug nich an die Finger kommt
- viel Platz, wo es zur Not dreckig werden darf
- eine Waage oder einen Messbecher zum Abmessen von Epoxy und Härter (ich find Waage besser, da kannste deine Schale dann drauf stellen)
Ich habe gehört, dass sich durch Kontakt von Epoxy mit der Haut Allergien entwickeln können, also besser was langärmeliges Altes tragen.
Du fängst an, in dem Du mit Deinem Rohr die benötigte Fläche an Glasgewebe bestimmst. Vorne und hinten etwas überstehen lassen (1 cm vielleicht), und auch beim Umfang etwas großzügig sein, so dass sich das Gewebe ca. 2 cm überlagert. Dann Dein Rohr drehbar lagern, z.B. auf einem Stab, der auf Duplosteintürmen steht. Darunter Zeitungspapier oder eine Plastikplane.
Du hast hoffentlich schon die Handschuhe an und wiegst jetzt auf der Waage in der Schale die Komponenten aus. Bei mir sind es 100 Gewichtsteile Epoxy und 40 Gewichtsteile Härter, aber das variiert, also Bedienungsanleitung beachten. Die kippst Du zusammen in Deiner Schale und mischst Sie gut. Nun hast Du noch 40 Minuten um damit zu arbeiten, aber das reicht für ein 300x60 mm Rohr voll und ganz.
Du nimmst den Pinsel, und bestreichst das Rohr mit dem Epoxy in einem Längsstreifen. Dort kannst Du dann eine Kante des Gewebestücks anlegen. Nochmal mit dem Pinsel und Epoxy drübergehen, damit es erstmal hält. Das Rohr etwas weiterdrehen. Wieder Epoxy auftragen, und zwar so, dass das Glas durchsichtig wird, aber auch nicht mehr. Mit dem Pinsel auch evtl. Falten oder Blasen nach außen glätten. Falls Du einmal zuviel Epoxy aufgetragen hast, die Spielkarte nehmen und das überschüssige Epoxy ausquetschen und mit der Karte und oder dem Pinsel dort verteilen, wo noch kein Epoxy ist. Auch am Ende alles nochmal mit der Karte glätten, Überschüsse zurück in die Schale tun oder an einem Taschentuch abstreifen (darf das Epoxy-Tuch dann eigentlich in den Hausmüll? Ich glaube, aber ich glaube auch man sollte es nich in den Ausguss schütten). Den oben beschriebenen Vorgang fortsetzen, bis das Glas alle ist und das Rohr n-mal mit Epoxy und Glas bedeckt ist. Wenn das Epoxy vor dem Glas alle ist, hast Du ein Problem...
So, an sich sollte Dein Rohr jetzt fertig laminiert sein. Da Du nicht zuviel Epoxy genommen hast, dürfte auch das Risiko der Nasenbildung extrem klein sein (hängt auch von der Saugfähigkeit des Rohrs ab) - wenn es nur Nasen sind, lassen sich diese auch abschleifen -, und Du musst Dein Rohr nicht mit komplizierten Apparaten rotieren. Den Pinsel kannst Du wiederverwenden: Sofort in Spiritus (hat bei mir ausgereicht, sonst nimm Aceton) auswaschen, und den Spiritus mit den Epoxy-Rückständen wiederum mit warmem Wasser auswaschen. Sobald er trocken ist, ist er fast wie neu und kann wiederverwendet werden. Allerdings wird der Stiel etwas kleben... aber Du hast ja Handschuhe an.
Sobald Dein Rohr trocken ist - was sehr lange dauern kann, etwa 24 h, länger vor allem wenn der Raum kälter als 20 °C ist - kannst Du es von der Halterung abnehmen oder auch drauf lassen und mit Sandpapier die Oberfläche glatt schleifen. Achim kann Dir sicherlich noch tausend Sachen sagen, wie man das Zeug glatt wie einen Spiegel bekommt, aber ich bin mit dem Schleifergebnis zufrieden. Das Gewebe, was übersteht, einfach abschneiden (hier hat sich eine Nagelschere bewährt, die für ein oder zwei Lagen auch mehr als ausreichend kräftig ist).
Das Ergebnis einer Balsarohrlamination (auf einem Metallrohr) kannst Du unter http://www.shuttle-endeavour.de/tubes.jpg bewundern (die weißen Stellen sind nicht getränktes Glas, hier wurde also etwas zu wenig Epoxy verwendet).
So, jetzt kann Achim mit den Feinheiten kommen...
Oliver
Achim

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Achim

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Beitrag 1688 [Alter Beitrag11. Januar 2001 um 05:37]

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Wie Oliver schon sagte, würde ich auch erst mal mit Thorwald`s Pappe üben. Nimm erst mal Glasgewebe, Kohle ist unglaublich teuer. Ca. 120DM/m2. Beim Glasgewebe werden versch. Bindungsarten angeboten. Meist "Körper" oder "Leinwand", seltener "Atlas".
Am besten beginnst du mit der Leinwandbindung.
Kaufe auf keinen all den Schrott aus dem Kaufhaus. Das ist die übelste Qualität zum Wucherpreis. Gute Modellbauläden oder Conrad bieten vernünftige Sachen an. Zum Verglasen eines Papprohrs solltest du ein Flächengewicht des Gewebes von max. 120 g/m2 wählen. faustregel: je geringer das lächengewicht, desto mehr Lagen braucht man für die angestrebte Wandstärke, desto grösser die Festigkeit bei gleicher Wandstärke, desto geringer das "Ausfransen" beim Schneiden und desto geringer der einseitige Auftrag am Ende der letzten Lage ( musst du verschleifen).
Statt Türmen aus Duplosteinen (grins) würde ich einen Kern in den Schraubstock spannen und das Rohr drüberschieben. Dann besreichst du einen schmalen Streifen des Rohrs mit Harz und richtest das gewebe darauf rechtwinklig aus. Nicht den Anfang des Gewebes auf das harz legen, sondern den Anfang etwa 5cm überstehen lassen. Das erleichtert das korrigieren. Die Schnittkante des Gewebes würde beim Korrigieren sofort ausfransen. Wenn die lage des Gewebes passt, wird der Anfang mit dem Pinsel aufgerollt, niemals darüberstreichen, sonst franst das Gelumpe sofort aus. das Rohr etwas weiterdrehen und immer in Längsrichtung des Rohres Harz dünn und ohne Druck aufstreichen. Das Andrücken des gewebes erfolgt dann in Querrichtung des Rohrs, so dass das Gewebe durch die Pinselstriche gespannt wird. Nach dem Aushärten (ca. 10h) sollte nach Möglichkeit eine Temperung bei ca. 80°C erfolgen. Backofen ist gut geeignet, wenn das Rohr reinpasst. Die Festigkeit steigt dadurch enorm an.
Für die Herstellung reiner GFK Rohre braucht man einen parallelen Kern, wenn man nicht nach Negativformen arbeiten will. Der Kern ist ohne Drehbank praktisch nicht herstellbar, da er absolut gerade und rung sein muss. Für die Isolierung des kerns hat sich backpapier bewährt. Bevor das backpapier um den kern gewickelt wird, muss der Kern mit ein wenig Methacrylsäuremethacrylatpulver (Plexiglaspulver, perlpolymerisat handelsname z.B. "Paladon" Fa. Kulzer) eingerieben werden. Sondt ist der Reibewiderstand des Papier/Laminatverbundes viel zu hoch und das Rohr lässt sich nicht abziehen. Die erhältlichen isoliermittel auf Wachsbasis sind für die Wickelmethode völlig ungeeignet. Sie sind ausschliesslich für die Anwendung in Negativformen gedacht. Bitte gar nicht erst probieren, es klappt nicht.
Spitzen lassen sich vernünftig nur nach negativformen herstellen. Alles andere ist ein Notbehelf. Auch hier ist ohne Drehbank nichts zu machen, es sei denn, du formst eine vorhandene Spitze ab. Natürlich kann man eine Spitze auch aus Styrodur o.ä. auf der Bohrmaschine drechseln, mit Glas überziehen und sich dann totschleifen, aber das gibt nie ein professionelles Ergebnis. Wenn di tiefer in die Materie der faserverbundtechnik einsteigen willst, solltest du unbedingt Literatur durchackern. Conrad bietet einige schöne Bücher an.
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Beitrag 1689 [Alter Beitrag11. Januar 2001 um 08:13]

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Aha, es gibt also eine recht große Gemeinde, die Thorwalds Papprohre laminiert. Ich natürlich auch. Anscheinend ist meine Methode besonders rustikal, sie kommt ganz ohne Duplosteine aus:
Ich lege den Arbeitsplatz mit alten Zeitungen aus, schneide eine Plastiktüte auf und lege sie als Einmalarbeitsfläche hin. Achtung: nur die leere Innenseite, sonst färbts ab.
Dann schneide ich mein Glasfasergewebe (80g/qm) so zurecht, daß es sich gut zweimal um das 60er Rohr wickeln läßt. Achtung: so ein Glasfaserstück von z.B. 1x1 Meter hat an zwei Seiten einen Kettelrand. Ich schneide das Gewebe so aus, daß dieser Rand das letzte Stück ist, das ich aufs Rohr wickle.
Epoxydharz nach Anleitung auf der Waage mischen, das Conrad Harz ist z.B. ganz ok, es ist aber in Wirklichkeit das Harz Typ L von R&G. Und die haben das bessere Sortiment, also kaufe ich gleich da.
Und nun wirds rustikal: Mit den Einmal-Latexhandschuhen (auch von R&G) schütte ich Harz auf den anfang des Gewebes und verteile es mit den Latexfingern. Dann lege ich das Rohr drüber und fang an, aufzuwickeln. Unterwegs massiere ich das Gewebe ganz sachte von innen nach außen und schütte gelegentlich die nächste Portion Harz aufs noch flachliegende Gewebe, wieder lässig verteilen, denn alle Unzulänglichkeiten werden am Schluß ausgeglichen Wie? Kommt gleich- die Spannung steigt! (Was versucht man nicht alles, um so einen trockenen Sch..text lesbar zu halten)
Nu is aufgewickelt. Und jetzt bewährt es sich, daß mein Kettelrand auch hier der Rand ist. Der verträgt es nämlich, daß ich das Rohr in Wickelrichtung kräftig massiere. Dabei halte ich das Rohr möglichst innen.
Der Clou aber ist das Abreißgewebe. Wie bitte? Ja, heißt so! Gibts von R&G und ist ein 195er Nylongewebe oder weissich. Man wickelt es vorsichtig außen um das Rohr, auch rund zweimal, massiert anfangs wieder wie gehabt.
Und was soll das bringen? Es fängt alle Unregelmäßigkeiten ab und gibt eine fein genoppte, gleichmäßige Oberfläche, die zwei wertvolle Eigenschaften hat: a) willst du was festkleben, sagen wir mal Leitflächen, dann kleben die da dran mit Hingabe und Freudentränen in den Augen. b) willst du es aber kinderpopoglatt haben, zwecks Luftwiderstand und so, dann schleifen sich diese Micronoppen fast von selbst weg. Es ist vergleichweise erheblich mühsamer, aus einem "normalen" Laminat ohne Abreißgewebe die Unregelmäßigkeiten herauszuschleifen. Drum mache ich das auch nicht mehr.
Klar, ein bischen Übung gehört auch dazu, aber das ergibt sich schnell. Und wenn man keine Papprohre überziehen will (was sehr praktisch ist), muß man sich halt eine Form ausgucken. Zum Beispiel, ähem, Sanitärrohre aus Kunststoff und aus dem Baumarkt.
Doch der dezente Charme von Thorwalds Pappröhren besteht ja nicht nur darin, daß man sie gut laminieren kann, es gibt dazu ja auch die passenden Spitzen und Hohlverbinder. Und das erspart eine Menge Aufwand.
Ich arbeite gerade wie beschrieben an meiner SOLARIS-4, nachdem immer noch keiner angerufen hat und ihre Vorgängerin wohl verschollen bleibt.
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Peter

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Beitrag 1690 [Alter Beitrag11. Januar 2001 um 09:27]

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Kleiner Nachtrag muß sein. Das Abreißgewebe lasse ich natürlich mit aushärten und reiße es danach, wie der Name sagt, einfach herunter.
Worin rühre ich mein Harz an? Im Pappbecher, worin der Italiener um die Ecke sein Eis verkauft. Gibts auch bei R&G samt Holzstäben zum rühren. Harzreste lasse ich im Becher schlicht eintrocknen- niemals ins Abwasser, es sei denn, man möchte dermaleinst sein Abflußrohr mit dem Preßlufthammer freikämpfen.
Beim laminieren habe ich stets eine Küchentuchrolle in Griffweite, dazu Spiritus. Der wischt feuchtes Harz von allem ab und ist ziemlich unschädlich. Er muß ja nicht auf der Heizung oder neben der Treibstoffmühle stehen, kleiner Scherz. Laßt euch nicht Aceton aufschwatzen, das ist ungefähr genauso krebserregend wie Epoxyharz selbst. Apropos: das mit den Allergien stimmt leider auch. Ich habe sie abwechselnd ums Handgelenk oder um die Augen. Bin schon dazu übergegangen, vor dem laminieren eine aufgelöste Calziumbrausetablette zu trinken, muß man aber nicht nachmachen. Hauptsache sauber arbeiten, kein Hautkontakt mit Harz. (Stellt euch mal das schlimme Schicksal vor: ich bin allergisch gegen Raketen- dieses Leiden hätte ich nur bei Vätern und Müttern vermutet).
Technisch gesehen kann man natürlich variieren. Es gibt dünnere wie dickere Gewebe, hauchdünnes Aramid (das teuerste daran ist die Spezialschere, allerdings sagt die Haushaltsschere auch nur pft und schneidet nix). Als besonderes Harz gibt es auch Gelcoat, eine eingedickte Epoxydpampe, die nicht fließt und die mit besonders glatter und glänzender Oberfläche trocknet.
Innen überziehe ich das Papprohr übrigens auch mit einer dünnen Schicht Harz. Perfektionisten würden es auf einer Drehvorrichtung machen, ich verteile es einfach mit einem Holzstab und wische einige Male im Kreis, fertig. Die Pappe saugt das gierig auf. Danach überstehen wir den Schlamm, den SF als "Auswurfladung" deklariert, um einiges besser.
Natürlich könnte man auch ganz auf Gewebe verzichten und die Rohre innen wie außen mit Harz überziehen. Doch mit Gewebe wird die Stabilität ungleich größer.
Vorsicht übrigens vor den angebotenen Farbpasten, die neigen dazu, die Härtung des Harzes zu stören. Besser hinterher lackieren.
Muß halt jeder ein wenig experimentieren und seinen persönlichen Stil finden.
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Beitrag 1691 [Alter Beitrag11. Januar 2001 um 22:57]

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Von der Existenz des Abreissgewebes wusste ich, es aber als Oberflächenschicht einzusetzen, darauf bin ich noch nicht gekommen. Muss ich gleich mal ausprobieren. Danke für den Tipp.
Gibt es einen Link zu R&G. Die Rührstäbchen suche ich schon lange.
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Beitrag 1692 [Alter Beitrag11. Januar 2001 um 23:56]

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...eigentlich wird über das Abreißgewebe noch ein Saugvlies gelegt und das ganze dann in einen Vakuumsack gepackt. So erreicht man dann wirklich super-Laminate mit genau soviel Harz, wie das Glas aufnimmt und ohne jeden Lufteinschluß. Ich habe den Aufwand probehalber mal an einer Raketenspitze getrieben und muß sagen: echt Super!
Bei großen Teilen muß man bei dem Vakuumverfahren aber die Stabilität beachten: Ein Rohr als Wickeldorn kann durchaus mal implodieren. Selbst die mit einfacheren Mitteln vielleicht erreichbaren 0,3-0,5 kg/cm^2 summieren sich bei größeren Flächen ganz schön.

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Beitrag 1693 [Alter Beitrag12. Januar 2001 um 05:13]

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Hi,
noch ein Tip: bei Epoxy-Allergien kann man auch auf Harze auf Vinylesterbasis umsteigen.
Die Eigenschaften sind ziemlich ähnlich zu Epoxy, der Nachteil liegt im Geruch - das Lösungsmittel ist Styrol .
Das Harz gibt's zum Beispiel bei Bacuplast
Gruß,
Tom aus Gö
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Peter

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Beitrag 1694 [Alter Beitrag12. Januar 2001 um 09:10]

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Zitat:
Gibt es einen Link zu R&G. Die Rührstäbchen suche ich schon lange.


http://www.r-g.de

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