Beim letzten Mal war sein kleiner Bruder noch Passagier an Bord der Pyrrha, diesmal sollte der SALT-3 LCD die Rolle des Chefpiloten übernehmen. Voll verantwortlich nicht nur fürs Höhenmessen, sondern auch für den Fallschirm und die sichere Bergung. Doch das setzt voraus, daß der SALT vernünftig eingebaut wird; ein Thema, das zur Zeit wohl alle SALT Besitzer beschäftigt, also auch unseren BC-Motorenbauer Ernst Maurer. Bei ihm darf man schon eine saubere Lösung erwarten, und diese Konstruktion erhielt großes Lob von Mr. SALT / Winfried Seitz persönlich:



Die Pyrrha hat 7cm Rumpfdurchmesser, daher bot es sich an, den SALT stehend einzubauen. Diese Konstruktion wird in ein passendes Stück Pertinaxrohr eingeführt und festgeschraubt, hier zu sehen samt zugehörigem Deckel.




Wer genauer hinsieht, erkennt nicht nur den Ein/Ausschalter des SALT, sondern einen weiteren Schiebeschalter auf der rechten Seite. Der gehört zu einer intelligenten Lösung, die das Zünden des Motors nur dann erlaubt, wenn der SALT eingeschaltet ist. Ideal für Leute, die Ausgrabungen lieber den Archäologen überlassen..

Hier fädelt Ernst gerade die Pyrrha auf das neue Startgestell aus ITEM Profilen, das hier auch erstmals zum Einsatz kommt..




..und wird dabei von der Galerie genau beobachtet:



Das Publikum war übrigens sehr aufgeschlossen und interessiert, und als die Rakete dann pünktlich mit dem Wort "Zündung" mit satten 20g abhob (BC-125 Röhrenbrenner), da waren sie vollends begeistert. Dabei hatten sie noch nicht alles gesehen.

Der Fallschirm ging absolut pünktlich am Gipfelpunkt auf, und die Rakete schwebte ruhig herunter. Unter den wenigen Eingeweihten stieg die Spannung: was wird in 60 Meter Höhe passieren? Da nämlich sollte das zweite Ereignis ausgelöst werden, das eine Leuchtkugel auswirft. Und tatsächlich, genau dort wo man es erwarten konnte zischt die weiße Rauchspur nach rechts aus der Rakete. Da hätte man auch einen zweiten Fallschirm einsetzen können, der publikumswirksam in geringer Höhe aufgeht. (Werden wir auch demnächst tun).

Ernst setzte zu seinem aus Film & Fernsehen bekannten Querfeldeinspurt an und erbeutete das Prachtstück als Erster. Deckel auf, und alle, alle wollten ES sehen. Winfried filmt ES gerade:



Was die sehen wollten? Das hier:



Da muß ich zugeben ist der LCD SALT schon unerreicht unter den SALTs: auch Zuschauer, die keinen blassen Schimmer haben, sind davon beeindruckt, daß sie die Höhe direkt auf dem Display ablesen können. Unglaublich übrigens, wie die gut 1kg schwere Pyrrha mit dem BC-125 abgeht: 664 Meter!
Und ob nun SALT, Rakete, Motor, Treibstoff, Startanlage oder Software- alles Made in Germany. Darf man ruhig auch mal erwähnen.

... das muss man sich alles mal auf der Zunge zergehen lassen.

Ich schriebs schon mal, werde aber nicht müde es zu wiederholen.

Dentamag
SALT
BC 125 (im Einsatz)

und manches andere hats vor gut einem Jahr faktisch so nicht gegeben. Der Fortschritt schiebt gewaltig!


Boris

Hi !
1kg mit einem BC125 auf 664m,ich bin begeistert !!
Der SALT-3 tat sein Übriges !

Gruss Fritz

Beinahe hätte ich die Flugkurve unterschlagen:

Folgende Datei wurde angehängt:

Wie sagt der Schwabe doch immer:

"Mit vollen Hosen(BC +SALT+ITEM) lässt sich´s gut stinken"...

Respekt und Chapeau!

Eberhard

Hallo Peter und Ernst,

erstmal Gratulation zu dem erfolgreichen Flug. Zweitens werde ich nun meine Fotos von meinem Einbau löschen , da kann ich natürlich nicht mithalten.

Aber nun zum wichtigsten : Es hat schon was, wenn man nach einem erfolgreichen Flug das Deckelchen aufmacht und sofort nachschauen kann wie hoch die Rakete dann geflogen ist. Ds LCD ist halt schon, neben der gesamten Elektronik und Software, der Clou, weil man hier doch genau das sieht, was jeden interessiert.

ciao
Oliver

Die 664m habe ich natürlich ins Flugbahnprogramm gefüttert um den allseits begehrten cw-Wert zu berechnen. Ergebnis: die Menschheit ist noch nicht reif, um eine so niedrige Zahl zu verkraften, wir müssen das leider noch 30 Jahre lang unter Verschluß halten.

Im Ernst: die Pyrrha hat den besten cw-Wert, den ich bisher für eine Rakete ermitteln konnte. Halb so groß wie bei meiner eigenen SOLARIS. Was zum Beispiel daran liegt, daß sie einen schönen Heckkonus hat, meine nicht. Beide Werte liegen übrigens weit weg von den Fantasieziffern, die da immer wieder durchs Netz geistern (neulich erst wurde 0,75 irgendwo erwähnt).

Da kommt man leicht ins Grübeln, woran es denn liegen könnte, daß allenthalben mit so hohen cw-Werten gerechnet wird. Das werden wir mit Sicherheit weiter erforschen. Drum heißt es ja auch "Experimentalraketen".

Welche cw-Werte verwendet ihr denn so?

Hallo Peter,

tolle SALT-Doku, Glückwunsch!

Ich hatte mal anhand von Flugkurven einer Rakete (80mm Durchmesser, ogive Spitze, profilierte Flügel und Heckkonus) von mir deren cw-Wert berechnet aber bitte, kein Garant auf Richtigkeit...

Ich kam auf einen von 0,20...

Dies erschien mir zu gering.
Welchen hast Du errechnet, ist mein Ergebnis anhand Deines kleinen cw-Wertes vielleicht doch richtig?

Viele Grüße,

Hendrik

Zitat:

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Original geschrieben von Hendrik
Ich kam auf einen von 0,20...

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Kann ich mir durchaus vorstellen. Wie sind denn die übrigen Daten dieser Rakete, also Gewicht, Antrieb, erreichte Höhe?

jeijeijei, da fragst Du mich was...

Es ist schon lange her paar Jahre...:-( und die Rakete lebt auch nicht mehr...

Sie war so hmmm, 1,2 m groß, hatte glaube ich 5 D7-3, diese steckten IM Heckkonus, so daß dieser weiter zulaufen konnte, Balsa-Spitze, Höhe ich weiß nicht mehr, so was um 400 m glaube ich, oder wenig drunter, ich habe keine Ahnung mehr und das gleich gilt auch fürs Gewicht. Schade, ich würde es gerade jatzt, wo Du das Thema ansprichst, m,al wieder gerne nachrechnen...