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Neil

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Neil

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Beitrag 31915 [Alter Beitrag07. Juli 2003 um 11:36]

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Hi,

was soll ich sagen.
Der Grund für den Versager ist noch nicht ganz geklärt.
Wir haben die gleiche Startprozedur wie bei allen Starts vorher gemacht.
Beim Scharfschalten hat der ALTACC angezeigt das er Drogue und Main detektiert hat und das mit einem Trippleflash signalisiert. Wir haben uns etwas gewundert, das dererste Flash etwas lange auf sich hat warten lassen. Da aber der Flash dann regelmäßig kam haben wir das als OK interpretiert.
Die Rakete auf die Rampe geschnallt und mit Hendriks neuer Fernsteuerung gezündet.
Der Start war herlich und man kann sagen, das die Rakete für den Bc wie geschaffen war.
Am Gipfelpunkt in vielleicht 500m Höhe passierte dann nichts.
Auf den Weg nach unten produzierte die Rakete ein gut hörbars pfeifen, welches erst ca. 1s nach dem Einschlag verstummte.
Die Anlayse der Trümmer hat ergeben:

1. Drogue zündete nicht
2. Main zündete aber die Pyrowatte ging nicht an. Die Watte haben wir später mit einem Feeurzeug angezündet, welche dann herlich brannte.

Ich denke das die Erkentnisse aus diesem Crash mit in die Auslegung der neuen Rakete einfließen werden um diese noch sicherer zu gestalten.

Gruß

Neil

P.S.: Der DM flog nur als Ballast mit da dieser eine kaputte Endstufe hatte, die ich mangels Zeit noch nicht reparieren konnte. Er hätte den ganzen Vogel retten können.

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Hendrik

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Hendrik

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Beitrag 31916 [Alter Beitrag07. Juli 2003 um 11:43]

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...zum Grund:

Neil hatte eine 9V-Batterie verwendet, welche schon 5 Flüge+Kalibrationen+Auslesungen usw. hinter sich hatte...

Braucht man mehr Grund?

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Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer.
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Rainer

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Beitrag 31918 [Alter Beitrag07. Juli 2003 um 12:21]

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Ha, anscheinend kann ich über Trick 17 doch irgendwann mal schreiben....

Hendrik, da stimme ich Dir völlig zu, die Erfahrung habe ich auch gemacht, dass man im Ernstfall, also beim Start, nur völlig frische Batterien verwenden sollte. Zu Tests benutze ich seit einigen Mißgeschicken immer nur "abgelutschte" Batterien.

VG
Rainer
Neil

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Neil

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Beitrag 31931 [Alter Beitrag07. Juli 2003 um 14:18]

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Zitat:
Original geschrieben von Hendrik
...zum Grund:

Neil hatte eine 9V-Batterie verwendet, welche schon 5 Flüge+Kalibrationen+Auslesungen usw. hinter sich hatte...

Braucht man mehr Grund?




Wenn es denn der Grund gewesen wäre wäre es tol gewesen wenn der ALTACC nicht seinen TrippleFlash gemacht hätte.

Da in Reidth auch Turbinen geflogen werden, haben wir auch über solche Abstärze diskutiert und waren doch sehr froh das der Absturz noch recht billig war. Ich habe mir mal die Mühe gemacht und alle Teile zusammengerechnet:

1. DM 20 Euro
2. ALTACC 160 USD
3. Kamera 65 Euro
4. Sender 220 Euro
5. Batt 5 Euro
6. Akku 10 Euro
7. Servos 70 Euro
8. Kreisel 55 Euro
9. Servotester 5 Euro
10. Diverse kleinteile 30 Euro
11. CFK 100 Euro

Summe: 740 Euro (inkl. 160 USD)

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Achim

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Achim

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Beitrag 31951 [Alter Beitrag07. Juli 2003 um 21:31]

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Dass der Altacc bis zum ersten Blinken länger brauchen kann, ist normal - macht meiner auch. An die Batterie-theorie glaub ich auch nicht. Der Zünder hat doch gezündet.
Wie ist es möglich, dass der Zünder die Watte nicht entzündet hat???
Pyrowatte zündet bei ca. 250 °C Der allerkleinste Funke reicht. Wie ist das möglich? Welche Zünder wurden verwendet? Wie weit war der Zünder on der watte weg? war die Watte vielleicht feucht? Fingerschweiss kann schon reichen.
Auch bei mir hat der Altacc schon mal versagt. Es ist einfach am Gipfelpunkt nichts passiert. Ich hab das damals auf einen Kurzschlusss im Zünderkreis zurückgeführt. Dann signalisiert der Altacc (wie auch der DM) natürlich OK. Wirklich abgesichert war das als ursache aber nie.
Zu guter letzt: Warum war der DM nicht angeschlossen?

Die Zerstörung ist wirklich enorm.
Bei so teuren Systemen muss einfach mindestens doppelt abgesichert sein. Mindestens 2 Zünder auf die Ausstossladung. Auch ein Zünder kann defekt sein.

Neil, ich traure mit dir!

Gruß,
Achim

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Hendrik

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Beitrag 31976 [Alter Beitrag08. Juli 2003 um 10:53]

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Bzgl. Andreas Anfrage zur Aufschlagsbeschleunigung beim Flame Of Oer Absturz im RIP-Thread:

Hallo Andreas,

die Fallgeschw. v kann man berechnen, man kennt die Eindrigtiefe s der Rakete im Boden...

s=0.5*a*t^2, v=a*t

Das kann man einfach nach a auflösen, durch 9,81 teilen und schon hat man die Aufschlagsbescheunigung in g ...

Viele Grüße,

Hendrik

PS.: Ich merke gerade, daß ich mich bei den angegebenen 300 g vollkommen verrechnet habe:

Fallgeschw.: 360 km/h = 100 m/s
Eindringtiefe: 0,3 m

Macht nach Adam Riese ... a=(v^2)/2s runde 16667 m/s^2 Aufschlagsbeschleunigung, was 1700 g entspricht...
Ich glaube dies erklärt die immense Zerstörungskraft dieses Aufschlages!

SOL-2

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Beitrag 31985 [Alter Beitrag08. Juli 2003 um 12:37]

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Hi,

bei der Anfrage von Andres kam mir noch eine Idee für die Ursache.
Beim präpen der Rakete viel mir auf, das sich das Körperohr etwas in den Endkonus geschoben hat und das ein Spant in der Rakete angebrochen war. Da viel mir ein, das die Rakete bei dem flug davor mit dem Heck aufgekommen ist, und dadurch dieser Schaden entstanden ist. Nun stellst sich mir die Frage, ob dieser Aufschlag evtl. die Elektronik des Altacc beschädigt hat. Das dann z.B. der Start den Zünderwackler entgültig aufgebrochen hat.

Gruß

Neil

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Marxi

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Beitrag 31986 [Alter Beitrag08. Juli 2003 um 12:56]

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Hallo Neil !

(...beim Aufklären des Absturzes kann ich leider nicht helfen - beginne erst in diesem Jahr richtig mit der Elektronik als redundantes Bergungssystem...)

Hab`aber anstelle eine Frage:
Welche Pflichten hatten die Servos bzw. auch der Kreisel ?
--> Waren die angeschlossen ? oder wie der DM nur als Ballast in der Rakete... (um für spätere Flüge bereits Erfahrung gehabt zu haben (CP zu CG).

Zitat von Hendrik:
Zitat:
was 1700 g entspricht...


eek! ... wenn man bedenkt, dass bei 32 +1g "schon" der Blutzerfall beim Menschen auftritt !!?

Viele Grüße,
Marxi
Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 32006 [Alter Beitrag08. Juli 2003 um 17:22]

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Für folgenden Gedanken habe ich von Ernst zwar das Abi aberkannt bekommen, aber ich bin nach wie vor als Student der Luft- und Raumfahrttechnik immatrikuliert:

Die Rakete wird - in diesem Fall eher gering, da Kohlefaser - über ihre gesamte Länge stärker gestaucht als nur über die Länge der Einschlagtiefe, so dass zumindest für das Heckteil eine, in welchem Maße auch immer, geringere Verzögerung auftritt als für den Nasenkonus.

Als Richtwert für die maximal an der am stärksten belasteten Stelle der Rakete auftretende Verzögerung kann man die 1700 g jedoch durchaus ansehen.

Man könnte ja mal die kinetische Energie berechnen (bei 1 kg Masse und 100 m/s v<sub>impact</sub> wären das 5000 J), und die Verformungsenergie, und die restliche Energie wurde dann in Wärme umgesetzt. Ich kann mir aber nicht vorstellen dass dadurch Teile entlötet wurden ;-)

Oliver
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Beitrag 32021 [Alter Beitrag08. Juli 2003 um 20:50]

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Die Teile werden durch die Beschleunigung einfach abgerissen. Bei mir wurde einmal durch einen Montagefehler? bei einem AT F39 der Hecjverschluss abgesprengt. Das Gehäuse wurde nach oben beschleunigt und traf die Platine des DM. Selbst der LM 324, obwohl mit 14 Beinen verlötet, wurde ca. 1/2 mm verschoben. Größere Teile wie Elkos wurden vollständig von der Platine abgetrennt.

Gruß,
Achim

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