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-sebA-

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Beitrag 36124 [Alter Beitrag24. September 2003 um 15:51]

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Nene, keine Angst. Mama's Küchenwage hat 1g Auflösung... wink

So, grad hab ich zum ersten mal versucht ein stück balsa probeweise zu verglasen. Hat auch relativ gut geklappt, nur is nun der behälter und der pinsel hin, weil ich nicht wusste wie man das harz wieder rauskriegt... *g* Naja. Mit Nitroverdünnung hat's nicht wirklich funktioniert. Das Ergebnis kann sich bis jetzt aber sehen lassen. Die Oberfläche ist relativ glatt, mit einer guten grundierung schätz ich fällt das kaum mehr auf.

Naja, dann werd ich wohl demnächst mal nach einer feineren matte fragen.

Und nochwas: Wenn man länger mit dem Zeugs arbeitet, haut's einen ja um, so wie das riecht und wie giftig das ist... (Styrol, etc...)

Ich könnt mir gut vorstellen, dass mein Vater wenn er heute aus dem Auto steigt und durch die Garage geht auf einen schlag tot umfällt... *Grml*

Gruß, Sebastian
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Oliver Arend

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Beitrag 36127 [Alter Beitrag24. September 2003 um 16:25]

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Tja, Polyesterharz. Epoxydharz wäre einfacher zu verarbeiten (Mischungsverhältnis), riecht weit weniger stark, und mit Spiritus oder Aceton kann man das nicht ausgehärtete Harz halbwegs gut rausbekommen. Die Nutzungsdauer des Pinsels ist trotzdem begrenzt.

Oliver
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Achim

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Beitrag 36131 [Alter Beitrag24. September 2003 um 17:16]

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Zitat:
Original geschrieben von -sebA-
Nene, keine Angst. Mama's Küchenwage hat 1g Auflösung... wink

So, grad hab ich zum ersten mal versucht ein stück balsa probeweise zu verglasen. Hat auch relativ gut geklappt, nur is nun der behälter und der pinsel hin, weil ich nicht wusste wie man das harz wieder rauskriegt... *g* Naja. Mit Nitroverdünnung hat's nicht wirklich funktioniert. Das Ergebnis kann sich bis jetzt aber sehen lassen. Die Oberfläche ist relativ glatt, mit einer guten grundierung schätz ich fällt das kaum mehr auf.

Naja, dann werd ich wohl demnächst mal nach einer feineren matte fragen.

Und nochwas: Wenn man länger mit dem Zeugs arbeitet, haut's einen ja um, so wie das riecht und wie giftig das ist... (Styrol, etc...)

Ich könnt mir gut vorstellen, dass mein Vater wenn er heute aus dem Auto steigt und durch die Garage geht auf einen schlag tot umfällt... *Grml*






Was du gekauft hast ist Polyester-Harz, kein Epoxyd. Epoxyd gibt es nicht im Baumarkt. Polyester hat ganz andere Eigenschaften als Epoxyd. Es bildet eine Dispersionsschicht aus, die nicht aushärtet, die Dosierung des Härters (3%) ist ohne Präzisionswaage unmöglich.
Das Zeug ist gedacht, um in alten Rostlauben, handtellergrosse Löcher mit dem Gewebe zu verschliessen und dann ein Kilo Spachtel drauf zu schmieren. So was macht heute kein Mensch mehr, aber verkauft wird der Kram an Unwissende immer noch wie vor 20 Jahren - und das zum Wucherpreis.

Besorg dir erst das richtige Material:

Glattfix Porenfüller für das Balsa

Glasgewebe 25-40 g/mm2 möglichst Körperbindung

Epoxyd-Harz mit Härter für Topfzeit 25-60 min. Epogydharz ist geruchsfrei und die Härterzugabe beträgt je nach Hersteller zwischen 30 und 50%

Pappbecher (Partybedarf)

Einwegpinsel Größe 0 oder 1

die Pinsel zu reinigen lohnt nicht.
Bei ebay gibt es günstige Angebote. Für 1000 Pappbecher hab ich nir 17 Euro bezahlt.
Einwegpinsel gibt es in guten Modellbaugeschäften oder bei Obi zu 50 Cent /Stk.

Gruß,
Achim

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-sebA-

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Beitrag 36132 [Alter Beitrag24. September 2003 um 17:17]

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Danke Achim. Aber so wie das im Moment aussieht (ich habe ein kleines Stück balsa verglast) ist die Qulität relativ gut.

aber mit den Materialien, die du beschrieben hast, werd ichs garantiert auch bald versuchen...

Danke!

Gruß, Sebastian
Neil

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Neil

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Beitrag 36134 [Alter Beitrag24. September 2003 um 17:25]

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Hi,

noch ein paar ergänzende Kommentare zu Achims Tipps:

1. Die Webart heißt Köper. Das Gewebe sind jewiels zwei Fäden drüber zwei Fäden drunter. Leinen hat nur einen Faden drüber einen drunter. Jeans z.B. ist auch in Köper gewebt.

2. Der Porenfüller wird auch unter den Namen Schnellschleifgrund verhökert.

3. Die Waagen gibt es bei Ebay günstig. Der Range von 500g reicht voll aus.

4. Azeton zum reinigen wirkt besser als Verdünner.

Gruß

Neil

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-sebA-

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Beitrag 36135 [Alter Beitrag24. September 2003 um 17:36]

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Ich hab jetzt mal bei www.shop.r-g.de nach gesehen. Da gibt es das Epoxyd Harz L + Härter L. Das sieht wie das richtige aus. Mir war so, als würde irgend jemand aus diesem Forum diese Kombi benutzen.

Kann man bei R-G auch das passende Glasfasergewebe dazubestellen? Bis jetzt habe ich nur eines gefunden (25g/m² Nr. 190 100-*), das aber in der Webart "Leinen" hergestellt wurde.

Ich schau mal im Bezugsquellen Forum ob ich einen guten Händler finde.

Gruß, Sebastian
Neil

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Beitrag 36136 [Alter Beitrag24. September 2003 um 17:45]

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Hi,

bei r-g solltest du alles bekommen. lade dir mal die ganzen Bücher von denen runter. Da gibt es auch Grundlagen zu den Webarten. Normalerweise bekommst du im Modellbauhandel nur Leinen. Bei 25-40g sit das auch voll okay. Wenn du Formen baust die in beiden Ebenen gekrümmt sind dann kannst du eher kleine Schnipsel nehmen als ein großes Stück.

Noch was zu dem Balsaholz vorher mit Grundierung bearbeiten. Diesen Tipp kann ich dir eigentlich nicht, weil dann das Gewebe auf dem Lack haftet, der Lack aber nicht unbedingt auf dem Holz. , Stichwort Zugfestigekt innerhalb des Lackes.
Ich habe schon mehrmals Gewebe auf Balsaholz laminiert. Dabei hat sich das holz kaum vollgesogen. Dies kann man einfach feststellen indem man mal nachher am Rest einen Versuch macht und das Gewebe wieder abzieht. Dann wird man feststellen, das kaum Holz auf dem Gewebe kleben bleibt, das Harz also nicht weit eingezogen ist.
Es stellt sich hier sowieso die Frage, ob ein Sandwich aus Balsaholz und Gewebe stabil ist, weil vor dem Versagen des Gewebes das Holz sich ablöst.

Gruß

Neil

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Beitrag 36160 [Alter Beitrag24. September 2003 um 23:02]

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Hi Neil,
der Gewichtsunterschied von behandeltem zu unbehandeltem Balsa kann bis zu 20% ausmachen.
Ich hab es nur mit Glattfix probiert, das vor dem Laminieren geschliffen wurde.
Dass kaum Holz auf dem Gewebe bleibt liegt einfach daran, dass sich die oberste Holzschicht ablöst.
Aber natürlich ist der Porenfüller nicht zwingend.
Den Unterschied zwischen Leinwand und Körper finde ich aber grade bei den leichten Geweben enorm.
Bei der Herstellung von 24er Motorhalterungen war das Leinengewebe kaum sauber um den Kern zu bekommen, mit Körper kein Problem. Übrigens hat Leinen eine "Vorzugsrichtung" in der es sich wesentlich besser wickeln lässt. Wusste ich nicht und habe es nur durch Zufall entdeckt.
Man lernt halt nie aus - zum Glück.

Gruß,
Achim

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Beitrag 36173 [Alter Beitrag25. September 2003 um 09:07]

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Hi,

das wird was mit dem Schuß und Kettfaden zu tun haben. einer von beiden wird sich stärker um den anderen legen müssen, so das er in dieser Richtung schon vorgespannt ist.
Für kleine Radien kann man das Gewebe diagonal legen. Dann sollte auch Leinen da rum gehen. Dann allerdings sinkt bei dem fertigen Bauteil die Festigkeit etwas.

Ich tenidere ja immer dazu, bei solchen Sachen wie auf Holz laminieren oder enge Radien, das Harz anziehen zu lassen bis es Fäden zieht. Dann ist es nicht mehr so flüssig und es klappt dann besser.

Ist es aber nicht toll wie viel man da für sich selber raus finden kann?

Gruß

Neil

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Beitrag 36174 [Alter Beitrag25. September 2003 um 10:32]

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Hi Neil,
bei engen Radien kann man auch sehr schön mit PU-Harz statt Epoxy arbeiten (Biresin Sika Chemie). Das bindet innerhalb von 3 min aus und ergibt subjektiv die gleiche Festigkeit wie Epoxy - sogar bei leicht reduziertem Gewicht. Bei so kurzer Abbindezeit kann man das Gewebe mit den Fingern fixieren. Im Backofen bei 60° getempert, hat man nach 10 min das fertige Bauteil in Händen. Geht sehr gut zum Bau von Motorhalterohren, wo es auf die Oberfläche nicht sooo ankommt.
Das Arbeiten mit Faserverbundmaterialien ist einfach klasse.


Gruß,
Achim

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