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-sebA-

SP-Schnüffler

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Beitrag 37412 [Alter Beitrag12. Oktober 2003 um 10:57]

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wow cooler Flieger smile

Wie man erkennen kann, hat er in etwa die selbe form wie (zumindest in der frontpartie) wie die F-117 oder die B-2.

Schöne Ferien! smile

Gruß, Sebastian
Christian S.

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Christian S.

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Beitrag 37415 [Alter Beitrag12. Oktober 2003 um 11:04]

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Zitat:
Hinzu kommt noch daß alle modernen Jet´s von Haus aus instabil sind. Ohne Rechner fliegt gar nix! Bei der F- 4 (ein Onkel von mir hat eine geflogen) und beim Starfighter hat es ohne Computer gefunzt.



Ist auch bei der guten, alten MiG-21 so. Habe so ein Teil rumstehen (ja, ein echtes, zweisitzige Trainerversion MiG-21U). Das Tragflächenprofil ist absolut "normal" (habe die Dinger bei Transporten schon diverse Male an- und abgebaut). Mich wundert nur immer wieder, dass die paar Haltebolzen (vier Stück pro Seite) den Kräften beim Überschallflug Stand halten.

C.

Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit... burnout
Juerg

SP-Schnüffler

Juerg

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Beitrag 37472 [Alter Beitrag12. Oktober 2003 um 21:23]

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Ohne die bemerkenswerte und sehr interessante Diskussion aus ihren Bahnen lenken zu wollen habe ich doch noch zwei Anmerkungen zur ursprünglichen Frage nach dem Flossenprofil:

Ich stelle zuerst mal grundsätzlich in Frage ob sich beim "normalen HPR Modell" der Aufwand für geformte Flossen überhaupt lohnt. Aus meiner Erfahrung hat man eher dauernd das Problem dass die Dinger nicht zu hoch gehen wink
Wenn man auf Rekorde aus ist sieht die Sache anders aus.

Ein "flaches Brett" sieht aber auch optisch nicht sehr schön aus, und darum mache ich persönlich bei (relativ dicken) Sperrholzflächen folgendes:
Ich strebe ein "Diamant-Profil" an (Eintritts- und Endkante zugespitzt), wobei ich aber die Endkante nicht ganz zuspitze sondern eine mindestens 2mm breite Endkante stehen lasse. Dies weil sonst die Flosse nach der ersten Landung völlig "zerfetzt" ist. Bei den relativ gewichtigen HPR Modellen ist das ein Punkt den man im Auge behalten muss.
Dies dürfte ein relativ guter Kompromiss sein.
Diese "Facettierung" lässt sich bei Sperholz recht leicht mit einem sehr scharfen Modellbau-Hobel machen, so kriegt ihr auch die gewünschte "scharfe Kante". Die beim Hobeln sichtbar werdenden verschiedenen Holzschichten erlauben dabei sehr präzise die Schräge überall gleich zu halten.

Weiter, und nun kommt ein wichtiger Punkt, empfehle ich Euch, Sperrholzflächen unbedingt beidseitig mit einer 160g/m2 Glasfaserschicht zu belegen. Das vermindert den Verzug gewaltig und versteift die Flosse stark. Wenn noch mehr Steiffigkeit gewünscht ist nehme ich je eine Lage Glas und Karbon (Karbon auf Holz, Glas aussen).
Ich presse die Flossen (samt Vakuum-Sack) zwischen zwei flachen Platten (Aluminium zum Beispiel) während die Epoxy-Glas-Schicht aushärtet, das hilft auch die Sache plan zu halten. Im Rohzustand bereits verzogene Flossen wegschmeissen, die kriegt ihr nie gerade. Macht lieber rasche eine neue!

Gruss


Jürg
Neil

99.9% harmless nerd


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Neil

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Beitrag 37501 [Alter Beitrag13. Oktober 2003 um 13:32]

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Hi,

ich möchte mich auch noch zu Wort melden.
Wenn man die Flossen profiliert, geht man direkt das Risiko ein eine Tragfläche zu schaffen, die dann die Rakete in Drehung versetzt.
Es kann also sein, das der Gewinn durch den geringeren Luftwiderstand durch die Drehung wieder weg gemacht. Ich würde deswegen nur bei sehr dicken und großen Flossen ein Profil nehmen. Hier kann man dann eine Form bauen und somit das Profil symetrisch halten.

Das Seitenleitwerk der X-15 hat eine ganz andere Historie. Schaut man sich das Höhenleitwerk an, so sieht man dies eine normale dicke und auch Keilform hat. In dem Seitenleitwerk hingegen wurde diverse technische Geräte untergrbracht und es war deswegen so groß. Die Keilform an sich erzeugt auch einen sehr großen Luftwiderstand und stabilisiert das Flugzeug zusätzlich um die Hochachse. Leider ist das Leitwerk bei der Landung im Weg, so dass das untere Teil vorher abgeworfen wird.
Die X-15 hatte im übrigen 3 Steuerknüppel. Für den Flug in 100km Höhe wurden bei dem Flugzeug schon Lageregelungsdüsen eingestzt. Dann gab es zusätzlich noch 2 Hydrauliksysteme.

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


Jan Trnka

Raketenbauer

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Beitrag 37547 [Alter Beitrag14. Oktober 2003 um 22:27]

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Flossen bei Raketen mit Fluggeschwindigkeit < 0.8 Mach erzeugen prozentual gesehen den grössten Widerstand durch ihre Stirnfläche. Danach kommt als zweiter Faktor die Interferenz mit dem Rupf und dann die Enden der Flügel (Tips), dann die Oberfläche usw.. Eine Abgerundete Kante vorne ist gut genug, eine scharfe Kannte unnötig und anfällig (siehe Jürgs Kommentar). Abrundung hinten bringt nichts (wie Andi With richtig gesagt hat) ausser die Flosse ist ein 5cm dickes Brett. Hier leigt nämlich das eigentliche Problem:

Während des Fluges muss die Flosse ausreichende Festigkeit haben = darf nicht brechen und Steifigkeit haben = darf nicht flattern. Eine gewisse "Dicke" is also notwendig. In der Diamant-Form lässt sich das am besten abfangen, weil es aus Dreiecken besteht und die Kräfte besser verteilt werden werden. (Bei den Lenkwaffen hat es noch der Grund, das durch die dicke stelle die Drehachse geht.)

Noch zum ur-ur-ursprünglichem Thema: Zwei flossen hintereinander mit einer Lücke sind nicht vorteilhaft. Die Hinteren Flossen haben eine deutlich kleinere stabilisierende Wirkung, weil sie im aerodynamischen Schatten der vorderen flossen liegen, und je nach Geschwindigkeit gerade in eine turbulenten gegend. Ich würde es schätzen auf max 50%. Es kommt auf die Grösse der vorderen flosse und der Lücke. Die Phönix fliegt > 3M da spielt die Lücke keine Rolle spielt. Bei dem Speed ist vieles ziemlich anders. Die vorderen Flossen erzeugen Auftrieb (das Ding fliegt ja horzontal) die hinteren sind nur zur Steuerung.

Der Aerodynamiker.

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Andi Wirth

Überflieger

Andi Wirth

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Beitrag 37595 [Alter Beitrag15. Oktober 2003 um 19:40]

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Salü miteinander

Um den Thread definitiv vom Bau- zum Aerodynamik- und Geschichtsunterricht zu verschieben, die folgende Korrektur zu Neils Aussage:
Gemäss Scott Crossfields Autobiographie hat die Seitenflosse der X-15 die folgende Geschichte (Scott war Ingenieur und Testpilot bei der X-15):
Tatsächlich wurden in den Seitenflossen verschiedene Instrumente untergebracht. Die grosse Dicke aber hat nur zum Teil damit zu tun; sie kommt auch aus dem benötigten Keilwinkel. Weil aber dadurch die Flosse bei einem Diamantprofil viel zu schwer geworden wäre, kam ein Mitglied des Designteams auf die Idee zu untersuchen, wie sich ein gekapptes Diamantprofil auf die Stabilisierung auswirken würde. Resultat: bei der Dicke konnte man den hinteren Teil der Fläche einfach weglassen.
Bei dünneren Profilen gilt das nicht! Darum geht das beim HLW nicht so einfach.
Meines Wissens ist der Grund dafür, dass praktisch alle Überschallfluggeräte mit Pendelrudern fliegen, in der mangelhaften Wirkung gewölbter Flächen bei Überschall zu suchen; darum werden die ganzen Flächen angestellt. Jan?

Gruss

Andi

Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains)
Jan Trnka

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Beitrag 37599 [Alter Beitrag15. Oktober 2003 um 20:15]

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Andi's Aussage ist richtig, bei Ueberschall bringt eine gewölbte Fläche eher Nachteile. Bei >1M kommt mämlich noch der sgn. "Volume-Drag" dazu, Widerstand welches aus dem Volumen des umstömenden Körpers resultiert. Das will man an den Steuerflächen immer vermeiden.

Ein anderer guter Grund für Pendelruder ist die Reduktion der Kräfte welche für die Auslenkung notwendig sind. (Vor der Achse wirkt der Luftstrom verstärkend, hinter der Achse dagegen. Weil hinten die Fläche grösser ist, ist das ganze dynamisch stabil.) Mit einem konventionellen Ruder wäre bei 2M eine komplizierte Hochdruck-Hydraulik für die Bewegung des Ruders notwendig. Auch Raketen habe es, wie diese Hawk.

/Jan

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kamba

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kamba

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Beitrag 37612 [Alter Beitrag15. Oktober 2003 um 23:55]

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Hallo zusammen, geb ich auch noch meinen Senf dazu:

- Der CP bei Raketen mit 2 Flossen eng hintereinander wird (zumindest hab ich das so in Erinnerung) beim Prgm VCP falsch berechnet, und zwar auf die unsichere Seite hin (CP zuweit hinten).

- Bei Sperrholzflossen runde ich die vordere Kante ab, mit der Methode mit dem Winkel wie schon weiter oben beschrieben wurde. Die hintere Kante spitze ich bis auf eine Endkante zu, wie Jürg es beschrieben hat. Dazu lege ich das Schleifpapier auf den Tisch, und darauf ein Bleistift oder sonstwas mit angemessener Höhe. Darauf kommt die Flosse, mit der zu schleifenden Seite auf dem Schleifpapier, die gegenüberliegende Seite mit einer Markierung (zur zu schleifenden Kante parallelen Linie) auf den Bleistift. Schleifen durch paralleles Verschieben der Flosse auf Stift und Schleifpapier. Durch das Auflegen auf einen Bleisift erreiche ich auf allen FLossenseiten gleiche Winkel der Anschrägung (hoffentlich ist dies eine halbwegs verständliche Beschreibung, ich hab so meine Zweifel....)


Gruss Andy

Unter Intuition versteht man die Fähigkeit gewisser Leute, eine Lage in Sekundenschnelle falsch zu beurteilen. (Friedrich Dürrenmatt)
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