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Christian S.

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Christian S.

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Beitrag 37716 , Uralte Treibsätze [Alter Beitrag17. Oktober 2003 um 19:21]

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Ich habe bei ebay ein Konvolut Raketenkram ersteigert, das u.a. teilweise sehr alte Treibsätze enthält. Die ältesten sind Estes A von 1978, noch mit Mattel-Logo auf der Packung. Kann man die Dinger noch bedenkenlos zünden, oder besser doch nicht?

C.

Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit... burnout
Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 37719 [Alter Beitrag17. Oktober 2003 um 19:34]

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Ja, kannst Du bedenkenlos verwenden, vorausgesetzt sie sind noch originalverpackt.

Es kann natürlich sein dass sie extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt waren, aber ich bin die 78er A8-3 auch schon geflogen*, kein Problem.

Oliver
* Hehe, hat son bisschen was von "ich bin schon n 56er Chevy gefahren" :-)
Herbert

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Beitrag 37720 [Alter Beitrag17. Oktober 2003 um 19:57]

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Das kommt darauf an .....

Also mal ganz von Anfang an. Schwarzpulver -und selbiges ist in diesen Motoren- kann im Prinzip unbeschränkt gelagert werden, wenn es trocken gelagert wird. Es kann sich bei trockener Lagerung nicht selbst zersetzen, wie es z.B. bei altem Nitro-Pulver der Fall ist.

Was passiert bei einer feuchten Lagerung ? Der Sauerstoffträger als lösliches Salz im Schwarzpulver geht in Lösung und wandert durch die nicht löslichen Pulverteile. Unter der Kapillarwirkung findet eine Entmischung statt und auf der Oberfläche des Pulvers taucht ein weißer Belag auf, der aus kleinsten Salzkristallen besteht, die an der Luft aus der Lösung auskristallisieren. In diesem Falle ist der Motor unbrauchbar geworden.

Der andere Vorgang bei der feuchten Lagerung ist die Dehnung des Pulverkörpers in der Hülse, weil er sich mit Feuchtigkeit vollsaugt. Wenn der Motor dann wieder trocknet, zieht sich der Pulverkern wieder zusammen und löst sich von der Hülse und dann Du hast beim Anzünden einen sog. Zerleger.

Der selbe Ablösungsvorgang von der Hülse passiert bei heißer Lagerung (etwa ab 50 Grad aufwärts), wie Oliver A. es völlig richtig beschrieben hat.

Was tun ? Ich würde die Packungen mal genau ansehen, ob die Pappe schon leicht wellig ist (Anzeichen für eine feuchte Lagerung). Eine Heißlagerung läßt sich leider nicht feststellen. Du solltest 2 - 3 Motoren mal am Boden testen. Wenn dann nichts passiert, dann kannst Du Dein Glück in einem Modell versuchen.

Viel Erfolg
Herbert
Rainer

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Beitrag 37723 [Alter Beitrag17. Oktober 2003 um 20:15]

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Empfehlung:

Ich bewahre meine Motoren bei normaler Raumtemperatur
in einer luftdichten/wasserdichten Munitionskiste der US-Army auf.
Sicherheitshalber noch ein oder zwei Tütchen Silicagel rein und
fertig und garantiert trocken. Silikageltütchen, da frag mal in
Computer- oder Elektroläden nach, die haben die in jeder Verpackung
ihres Überseelieferanten drin.

VG
Rainer
Andi Wirth

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Beitrag 37726 [Alter Beitrag17. Oktober 2003 um 20:24]

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Ich hab' sie im Keller - allerdings steht da ein Luftentfeuchter drin; auf max 50% eingestellt. Ursprünglich, weil ich mal einen Baukasten hatte, der nach guter Lagerung mir entgegen gewachsen ist ...

Erfahrung mit sehr alten Treibern habe ich allerdings auch. In der Schule kaufe ich (bei den Mengen!) immer auf Vorrat. Wenn in einem Kurs dann plötzlich alle grössere Raketen bauen, brauche ich kaum A8 und B4, dafür B6 und C6. Oder umgekehrt. Stand: Im Juli habe ich die letzten von 1981 verschossen (Estes). Kein Problem.

Gruss

Andi

Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains)
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