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Hermann

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Hermann

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Beitrag 39462 , V-förmige Düsen ? [Alter Beitrag18. November 2003 um 14:42]

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Moin !

Habe gehört, das die NASA neue Düsen in einer V- Form entwickelt. Sie soll
mehr Schub wie eine Kegeldüse erzeugen.
Weiß jemand mehr darüber ?

Gruß: Hermann

Risiko ist die Bugwelle des Erfolgs.

(Carl Amery)

Roman

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Roman

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Beitrag 39464 [Alter Beitrag18. November 2003 um 15:26]

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hi hermann,

hast wohl gestern auch N24 geguckt, oderfg fg ???
aber wie das funzen soll check ich auch nicht...

'Technisch gesehen hat alles funktioniert!'
-Ich (oft kopiert)
-sebA-

SP-Schnüffler

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Beitrag 39474 [Alter Beitrag18. November 2003 um 16:07]

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Ich hab grad bei www.nasa.gov und www.n24.de geschaut, hab aber leider nix dazu gefunden... frown

Aber der Raketenmotor war doch beeindruckend! Vor allem wie das mit der Verbrennung außen funktioniert würde mich auch mal interessieren.

Gruß, Sebastian
Hermann

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Hermann

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Beitrag 39490 [Alter Beitrag18. November 2003 um 17:27]

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Hi !

Zitat:
hast wohl gestern auch N24 geguckt, oder ???



Nein smile - Ein Mitarbeiter hat mich gestern gefragt.

Wie die aussehen soll weiß ich auch nicht. Ich müßte mal gucken wann
der Bericht wieder kommt. Habe zur Zeit sowieso Urlaub.

Risiko ist die Bugwelle des Erfolgs.

(Carl Amery)

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Beitrag 39496 [Alter Beitrag18. November 2003 um 18:41]

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Des Ding nennt sich Linear Aerospike Engine und der Vorteil dieser Düse ist ein gleichmäßiger Schub in allen Atmosphärenschichten (Höhen). Sucht mal unter www.nasa.gov nach diesem Schlagwort. Übrigens ist die Idee schon etwas älter.

Grüße

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Christian Fruth

SP-Schnüffler


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Christian Fruth

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Beitrag 39498 [Alter Beitrag18. November 2003 um 18:54]

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Hallo
Hermann

Diese Art von Düsen nennt sich Aerospike (oder auch aerodynamische Spike Düse).
Auf die Gefahr hin, dass ich mich ein wenig lächerlich mache, da ich nicht 100%ig weiss wie
sie funktioniert:

Während das heiße Gas durch die Düse ins Freie befördert wird, senkt sich der Druck
(beginnend ab Brennkammerdruck), während die einzelnen Gasmoleküke beschleunigt
werden. Diese Beschleunigung ergibt ja zusammen mit der Masse der Gasmoleküle die
Kraft, die die Rakete antreibt. Im Idealfall expandiert die Düse auf Umgebungsdruck, d.h.
auf Meereshöhe auf ca. 1 bar und im Weltall auf 0 bar. Glockendüsen, wie sie derzeit wohl
in den meisten Triebwerken zum Einsatz kommen haben aber ein Problem.
Sie expandieren das heiße Gas genau bis zum Druck x, ganz egal wie es um den
Umgebungsdruck steht. D.h. Entweder funktioniert ein Triebwerk während des Starts
besonders gut, oder während des Aufenthalts im Weltraum, aber immer nur genau für den
Umgebungsdruck für den die Glockendüse konzipiert wurde.

Bei der AeroSpike-Düse entfällt nun dieses Problem, da sich hier, bedingt durch den
Umgebungsdruck auf Meereshöhe, eine Grenzschicht zwischen heißem Gas und Umgebung
bildet, und so das Gas "führt", während auf der gegenüberliegenden Seite des Gastroms,
die Düsenwand zur Führung dient. Sinkt nun mit steigender Flughöhe der Umgebungsdruck
ab, so weitet sich die Düse quasi automatisch und sorgt dafür, das eine optimale Expansion
stattfindet, was zu folge hat, dass man keine Leistungseinbußen hinnehmen muss.

Erkauft wird dieser Vorteil durch ein höheres Gewicht der Gesamtkonstruktion, sowie eine
Reihe von Kühlungsproblemen, bedingt durch die große Oberfläche der Düse, auch wenn ich
noch nicht ganz verstanden habe, warum diese Oberfläche größer sein sollte, als die
vergleichbarer Glockendüsen, werden diese doch durch Verwendung kyrogener Treibstoffe
ausreichend gekühlt.

Interessant ist auch, dass die Motoren, die diese Düsen verwenden, über keine einzige
große Brennkammer verfügen, sondern stattdessen über eine ganze Reihe kleiner
Brennkammern, die sich in einer Reihe am oberen Ende der Düsenfläche befinden und
ihren jeweiligen Abgasstrahl Richtung Düsenfläche richten.

Ciao
Christian

Kiff weniger und freß Pilze, Sei kreativ! - Jens Bögel
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