Raketenmodellbau.org Portal > Forum > Raumfahrt > News > Swingby-Manöver
Du kannst keine neue Antwort schreiben
Seiten (3): « 1 2 [3]

Autor Thema 
pegi

Grand Master of Rocketry

Registriert seit: Okt 2000

Wohnort:

Verein:

Beiträge: 2529

Status: Offline

Beitrag 49233 [Alter Beitrag03. Juni 2004 um 13:26]

[Melden] Profil von pegi anzeigen    pegi eine private Nachricht schicken   pegi besitzt keine Homepage    Mehr Beiträge von pegi finden

Zitat:
Original geschrieben von Heiko
Dies wäre dann der Fall, wenn die Bahn des Raumfahrzeuges so ausgelegt ist, dass das Raumfahrzeug an dem Punkt wo es den Planeten erreicht genau dessen Geschwindigkeit hat, wenn man mal die Anziehung des Planeten auf das Fahrzeug missachtet.



Genau. Nur dass Flüge auf solchen Bahnen elend lange dauern - Erde-Pluto zB. ca. 40 Jahre. Beim Swingby ändert sich ja nur die heliozentrische Geschwindigkeit des Flugkörpers - bezogen auf den jeweiligen Planeten selber ist das ein Nullsummenspiel, wie weiter oben ja schon festgestellt wurde.

Zum Mond: Bei Apollo hat man tatsächlich die Gravitation des Mondes ausgenutzt, so dass die Entweichgeschwindigkeit aus der Erdbahn nur bei rund 10,9km/s statt 11,2km/s gelegen hat - mit dem Effekt, dass das Raumfahrzeug fast stehengeblieben ist, bis es schließlich in den Potenzialtrichter des Mondes geriet.
MKone

Mitglied

MKone

Registriert seit: Mai 2004

Wohnort: Dormagen (Zwischen D und K in NRW)

Verein: ---

Beiträge: 491

Status: Offline

Beitrag 49826 [Alter Beitrag09. Juni 2004 um 23:22]

[Melden] Profil von MKone anzeigen    MKone eine private Nachricht schicken   Besuche MKone's Homepage    Mehr Beiträge von MKone finden

Wenn ich mich recht erinnere wurde bei apollo XIII auch ein Swinngby geflogen, um den Mond, weil das um drehen auf der hälfte der Strecke zu gefährlich bzw. zu energieraubend war...


Aber erklärt mir das mit dem Swingby mal so das ich es adequat verstehen kann....
pegi

Grand Master of Rocketry

Registriert seit: Okt 2000

Wohnort:

Verein:

Beiträge: 2529

Status: Offline

Beitrag 49858 [Alter Beitrag10. Juni 2004 um 12:48]

[Melden] Profil von pegi anzeigen    pegi eine private Nachricht schicken   pegi besitzt keine Homepage    Mehr Beiträge von pegi finden



ja, aber nicht zur Geschwindingkeitserhöhung, sondern zur Bahnkorrektur - zurück zur Erde.

Ist das Prinzip des Swingby oben noch nicht klar geworden?, Also, alle Planeten kreisen um die Sonne, unsere Erde beispielsweise mit gut 30km/s, auf die Sonne bezogen. Um zu den äußeren Planeten zu gelangen, muss eine Raumsonde - zusätzlich zu den 11,2 km/s, die sie braucht, um aus der Erdanziehung zu gelangen, einen bestimmten Geschwindigkeitszuwachs gegenüber der Sonne erlangen. Das sind bei einer Marsmission bei einer günstigen KOnstellation rund 3km/s; bei Missionen zu Jupiter, Saturn oder gar noch weiter sind aber erheblich größere Werte erforderlich. Das schafft keine derzeit vorhandene Rakete. Doch warum nicht die Umlaufgeschwindigkeit der Planeten ausnutzen? So kann eine Sonde bei einem Erd-Swingby (Galileo, Cassini, Rosetta) sich von hinten an die Erde heranpirschen (mit einer Geschwindigkeit, die über der Fluchtgeschwindigkeit liegt). Sie wird von der Erde angezogen, bekommt einen Teil ihrer Umlaufgeschwindigkeit ab und fliegt beschleunigt (und auf einem leicht veränderten Kurs) weiter. Dass dabei die Erde (oder der jeweilige Swingby-Planet etwas von seinem Bahnimpuls verliert, soll hier nicht weiter stören).
Das ganze geht natürlich auch umgekehrt, um eine Sonde abzubremsen. Für einen "Schuss in die Sonne", den Wirrköpfe irgendwann mal für Atommüll vorschlugen, wäre es vorteilhaft, die Kiste erst einmal in Richtung Jupiter zu schießen, und zwar entgegen seiner Umlaufrichtung.


HTH

pegi
Seiten (3): « 1 2 [3]
[Zurück zum Anfang]
Du kannst keine neue Antwort schreiben