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Neil

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Neil

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Beitrag 55564 [Alter Beitrag01. September 2004 um 00:19]

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Hi,

die Idee dahinter war, die Abbrandrate vom Papier so erhöhen, das man daraus einen Treibstoffblock wickeln kann. Es geht ja immer bei Treibstoff darum einen Sauerstofflieferanten mit einem Brennstoff zu mischen und das so in einem Motor unter zu bringen, das es funktioniert und nicht zu Platzern führt. Bei Treibstoffen die gegoßen werden besteht die Gefahr der Lunker oder Rissbildung. Bei Papier würde immer nur eine Schicht reißen und gut ist.
Gleiches wurde früher übrigens mit Filmrollen gemacht. Das erstem Material war sehr gut für Raketentriebstoffe geeignet. Einfach aufgewickelt in eine Röhre gesteckt war der Motor schon fast fertig.
Was die Versuchsreihen angeht mit der Löslichkeit würde ich mal in Richtung Lösichkeit in Abhänigkeit zur Temperatur gehen.

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


Peter

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Peter

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Beitrag 55565 [Alter Beitrag01. September 2004 um 00:29]

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Also Barium nimmt der Pyrotechniker zum Grünfärben seiner Lustfeuerwerke (schönes Wort, Schriftsteller sollten das viel häufiger in ihre Werke einbinden) und Kalzium nimmt der etwas betagtere Raketenflieger gegen seine eigene Osteoporose. Mir hat Kalzium gut geholfen gegen wiederholte Ausbrüche von Epoxydharzallergie.

Als Energieträger für Raketentreibstoffe sind die beiden nicht so der Bringer, die Versuchsreihen kann man sich wohl sparen. Es kommt hier sowieso mehr auf die Anionen an, und da ist die Nitratgruppe halt auch nicht so überragend.

Eine Frage hätte ich aber doch: was passiert eigentlich, wenn man irgendwie getränktes Papier in Hybridtriebwerken einsetzt, steigert das die Leistung? Macht das irgendwer bereits?

@Neil: Diese Papierwickel sind eher noch anfälliger gegen Abbrandfehler. Meine gebügelten Zeitungspapiere waren zumindest immer ziemlich steif, und es ist nicht ganz einfach zu verhindern, daß Abbrandgase in den Folienwickel eindringen, was zu einem Motorenplatzer führen würde.
Julia-Renee

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Julia-Renee

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Beitrag 55583 [Alter Beitrag01. September 2004 um 09:17]

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Hallo Peter,

nun ja stimmt schon das Barium grün färbt ..hat aber ne andere mol-masse und damit evtl.
auch ein anderes Abrandverhalten... genauso wie Calcium ..hmmm war ja nur eine Bemerkung
an was ich mich noch erinnern konnte.. ganz entscheidend dürfte die Konzentration der Sauerstoffatome im Papier sein ....denk ich ...

Und Uiiiii Peter deshalb bist noch so rüstig im Alter .Hi..Hi...weil Du viel Calcium genommen hast... wink Hat richtig gewirkt ..werd ich mir merken .. lol.

Sag ja hab auch nicht verstanden wie man damit ne jugendforscht gewinnen konnte ....aber früher war eben allss anderst... denke auch das das "rezept" wohl falsch war oder etwas fehlte oder die % angaben der lösung wichtig sind... oder evtl. ein kleber wie z. B. Dextrin noch in der lösung ..war ... wie gesagt ..schade das niemand den orginal beitrag mehr hat oder evtl. sogar kontakt zu den Oldies... wäre Historisch gesehen schon interessant...

Julia-Renee :
Peter

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Peter

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Beitrag 55696 [Alter Beitrag02. September 2004 um 22:46]

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Also ich finde schon, daß die Brantl Vettern damals den Sieg bei "Jugend forscht" verdient hatten. Das Gesamtkonzept ist schon erfrischend anders als man es von der Drehbank oder vom Laminieren her kennt, nämlich eine Rakete ganz aus Papier, innen mit "Natriumnitrat" getränktes Papier als Treibstoff, außen mit Wasserglas getränktes Papier als Gehäuse, und die Düse aus Holz, vermutlich auch mit Wasserglas imprägniert. Das ist schon ein cooler und creativer Sonderweg.

Ganz auf dem eigenen Mist ist er aber nicht gewachsen, denn ich habe in älteren Chemiebüchern aus den frühen Sechziger Jahren zum Beispiel den Vorschlag gefunden, Zündschnüre selbst herzustellen, indem man saugfähiges Material (z.B. Baumwollfäden, oder eben auch Papier) in Kaliumnitratlösung tränkt. Die Grundidee war also nachlesbar, trotzdem genial was sie draus gemacht haben.

Man darf auch nicht vergessen, daß 1968/69 alles im Zeichen der ersten Mondlandung stand, zu Weihnachten 1968 beispielsweise war die erste Mondumrundung, meine ich. Das ergibt den "Rocketboy Effekt", soll heißen da reagiert eine Jury ganz anders auf Raketen als dann in den Achtzigern, wo Rakete schon fast zum Schimpfwort gemacht wurde.
Marxi

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Marxi

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Beitrag 55735 [Alter Beitrag03. September 2004 um 21:38]

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Hi !

Vielleicht habe ich es auch überlesen.. aber wie hoch flog eigtl. die auf der ersten Seite hier im Thread gezeigte Brantl- Rakete ?
Na, ich weiß nicht, ob der Isp soo genial ist.. *g*

Viele Grüße,
Marxi
Peter

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Peter

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Beitrag 55757 [Alter Beitrag04. September 2004 um 11:25]

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Zitat:
Original geschrieben von Marxi
Hi !

Vielleicht habe ich es auch überlesen.. aber wie hoch flog eigtl. die auf der ersten Seite hier im Thread gezeigte Brantl- Rakete ?
Na, ich weiß nicht, ob der Isp soo genial ist.. *g*

Viele Grüße,
Marxi


Ich hab mal vor vielen Jahren einen Fernsehbericht gesehen, und da starteten die Jungs eine ihrer Raketen im "Erdinger Moos". Randbemerkung: Da steht heute der Münchner Flughafen, also für die Errichtung eines Gedenksteines ists etwas spät big grin

Und diese Rakete kam relativ langsam hoch, flog dann in rund 100 Metern Höhe waagrecht so dahin. Bevor man darüber ablästert sollte man allerdings bedenken, daß damals vermutlich noch die unselige Beschränkung auf 100 Meter Flughöhe galt, und daß sich weder die Brantls noch das Fernsehteam da irgendwelchen Schwierigkeiten aussetzen wollten. Wie auch immer, natürlich ist die Ausströmgeschwindigkeit und damit die Energieausbeute eines solchen Treibstoffs nicht mit einem hochgezüchteten Composit vergleichbar.

ABER: auch Schwarzpulver bringt nur ungefähr ein Drittel der Compositleistung. Und doch wird hier unentwegt nach D7-3 und H5K gejammert. Es ist halt so wie bei Frauen auch: wie schnell sie die 100m olympisch rennen können, ist nicht unbedingt das einzig wichtige Kriterium..

Rein gefühlsmäßig würde ich die Papierwickeltreibstoffe (ich nenn sie jetzt einfach mal so) eher über dem Schwarzpulver in die Sorbitolklasse einordnen. Dort hat man sowas wie 1100..1200 m/s, also die Hälfte eines guten Composits. Vorausgesetzt natürlich, man optimiert die Papierwickel ein wenig. Wer sagt denn, daß man sie nicht mit AP tränken könnte?

Das scheitert leider (seufz) nicht an Physik und Chemie, sondern an den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Lang ists her, daß man als Jugendlicher seine Schwarzpulverzutaten einfach so in der Drogerie einkaufen konnte..
Maier Sepp

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Maier Sepp

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Beitrag 56346 [Alter Beitrag12. September 2004 um 23:43]

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Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 56347 [Alter Beitrag13. September 2004 um 00:14]

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Klar geht das, ist aber verboten -- so wie Auto fahren ohne Führerschein usw. usf. Ich weise hier einfach mal auf den <a href="http://213.239.205.81/~rmb/showthread.php?threadid=1861">Disclaimer</a> hin.

Und bitte nicht grundlos schreien im Forum.

Oliver
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