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Peter

alias James "Pond"


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Peter

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Beitrag 56674 , LiPo: Lithiumpolymer Akkus [Alter Beitrag16. September 2004 um 22:33]

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Konnte der Versuchung nicht länger widerstehen und habe mir dieser Tage einen der brandneuen LiPo Akkus zugelegt. (Nicht verwechseln mit Lithium-Ionen Akkus.)

Daten: 7,4V; 350 mAh; und das für schlappe 23 Gramm. Der Akku soll in meiner nächsten Rakete den SALT betreiben.

Verglichen mit dem ebenfalls schon hochwertigen 9V Block, den ich zur Zeit verwende (170mAh, ca. 40g) habe ich hier fast die doppelte Kapazität fürs halbe Gewicht.

Nachteil dieser LiPos: Sie benötigen ein eigenes Ladegerät, gibts so im Bereich 30-100 Euro.

Frage nun: Wer hat schon praktische Erfahrungen mit LiPos gesammelt?
LaCroix

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LaCroix

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Beitrag 56687 [Alter Beitrag17. September 2004 um 10:15]

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Lipos sind ansich nett, man sollte sie nur tunlichst nicht im modell laden.. sie haben eine enorme energiedichte und neigen dazu, sie bei fehlbehandlungen spontan freizusetzen...

Acuh nach einem absturz sollten lipos lieber ausgetauscht werden, falls ihre hülle beschädigungen erhalten hat.

Ansonsten sind sie die idealen akkus, bis auf die mangelnde Hochstromfähigkeit. in ein paar jahren sind sie sicher die standardbatterien. (normale lipos können 5-6 C Strom liefern, einige hochleistungstypen bis zu 15-20C, das entspricht schon in etwa einer NiMh-zelle.)

Ich habe einen Artikel aus der Rad&kette, den werde ich mal hier einstellen, leider sind die Bilder zu groß, vielleicht könnten einige admins diese hier manuell einfügen, ich will die nämlich nicht ewig auf meiner HP rumliegen lassen

http://www.lc-modellbau.at/pics/LiPo%20Bericht%201.jpg
http://www.lc-modellbau.at/pics/LiPo%20Bericht%202.jpg
http://www.lc-modellbau.at/pics/LiPo%20Bericht%203.jpg
http://www.lc-modellbau.at/pics/LiPo%20Bericht%204.jpg

Gruß,
Thomas

Und damit treibe ich mich selbst in den Ruin!!!
Christian S.

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Christian S.

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Beitrag 56689 [Alter Beitrag17. September 2004 um 12:09]

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Ich fliege meine Modellhelis fast nur noch mit Lithium-Polymer-Packs. Diese Technologie hat sich gerade in diesem Bereich des RC-Modellbaus rasend schnell durchgesetzt. E-Helis haben damit zum Teil schon bessere Flugleistungen und längere Flugzeiten als Verbrenner, so ist z.B. der wohl weltweit beste RC-Heli-Pilot, Curtis Youngblood, umgestiegen, da er mit seinem E-Heli Figuren fliegen kann, die mit einem Verbrenner nicht möglich wären.

Etwas Vorsicht ist angebracht, wobei eine Menge Gerüchte verbreitet werden, die so nicht stimmen. In der Tat können LiPos bei extremer Misshandlung platzen, brennen oder gar explodieren. Und sie reagieren bereits auf leichte Misshandlungen mit Kapazitätsverlust und Tod. Schon ein minimaler Kurzschluss kostet sofort dauerhaft einige mAh.

Ich selbst habe mal ein Pack vernichtet, indem ich die Einzelzellen mit der Ladespannung für ein Dreierpack befeuerte. Die Zellen waren stark aufgebläht und kaputt, sind aber nicht geplatzt. Insofern kann man Lipos als durchaus sichere Technik bezeichnen (sie stecken ja auch in Handys). Als Grundregel lässt sich sagen, dass leicht aufgeblähte Zellen Anlass zur Vorsicht sind. Auf jeden Fall durchmessen!

Wichtig ist bei seriell verschalteten Packs, dass man die Zellen etwa jedes 10. bis 20. Mal einzeln lädt, weil sonst die interne Balance der Ladecharakteristik zu stark auseinanderläuft.

Ich habe meine Packs oben und unten zwischen zwei leicht überformatige gelochte CFK-Platten montiert und dann Schrumpfschlauch drüber gezogen. Auch die Anschlusskabel sind an den CFK-Platten zur Zugentlastung mit Kabelbindern gesichert.

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Marcus Dachsel

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Beitrag 56692 [Alter Beitrag17. September 2004 um 12:57]

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Hallo!

Nur mal eine frage zum Verständnis. Einmal angenommen ich habe einen Akkupack mit sowohl parallel als auch in Reihe geschalteten Zellen. Nun möchte ich aber aus Sicherheitsgründen (s. Beitrag aus "Rad & Kette") jede Zelle einzeln laden. Reicht es dazu aus, die Ladespannung an den Pluspol der betreffenden Zellen und an den GEMEINSAMEN Minuspol anzuschließen? Wird dadurch wirklich nur diese eine Zelle geladen?


Marcus

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Peter

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Beitrag 56693 [Alter Beitrag17. September 2004 um 14:19]

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Zitat:
Original geschrieben von Christian Schims
Ich fliege meine Modellhelis fast nur noch mit Lithium-Polymer-Packs.

Das gibt Auftriebsmile Wie lädst Du denn die LiPos, mit einem Gerät der Sorte "Multitalent", oder mit einem rein auf LiPo spezialisierten Gerät?

@LaCroix: Ich bin nicht so der Hochstromanwender, daher sind die 7A Maximalentladestrom, die für meinen Akku angeblich zutreffen, eher üppig. Denn am anderen Ende habe ich nur den Stromminimalisten Salt plus zwei SN0s hängen. Und stelle mir vor, daß eine entflogene Rakete einfach doppelt so lange per Piepser um Hilfe rufen kann.

Oder daß ich zwei dieser LiPo Flachmänner aufeinanderlege, der eine für den SALT, der andere ganz unabhängig (damit es da keine Aussetzer gibt) für einen RC Empfänger. Oder was auch immer. Mit einem Gesamtgewicht wie ein 9V Block.
Christian S.

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Beitrag 56694 [Alter Beitrag17. September 2004 um 14:38]

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Zitat:
Original geschrieben von Marcus Dachsel
Einmal angenommen ich habe einen Akkupack mit sowohl parallel als auch in Reihe geschalteten Zellen. Nun möchte ich aber aus Sicherheitsgründen (s. Beitrag aus "Rad & Kette") jede Zelle einzeln laden. Reicht es dazu aus, die Ladespannung an den Pluspol der betreffenden Zellen und an den GEMEINSAMEN Minuspol anzuschließen? Wird dadurch wirklich nur diese eine Zelle geladen?



Es gibt bei Reihenschaltung keinen gemeinsamen Minuspol, der Minuspol des Packs ist der Minuspol der ersten Zelle. Du musst also wirklich jeweils an die Einzelpole jeder Zelle ran.

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Beitrag 56695 [Alter Beitrag17. September 2004 um 14:47]

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Zitat:
Original geschrieben von Peter Quartier
Das gibt Auftriebsmile Wie lädst Du denn die LiPos, mit einem Gerät der Sorte "Multitalent", oder mit einem rein auf LiPo spezialisierten Gerät?

@LaCroix: Ich bin nicht so der Hochstromanwender, daher sind die 7A Maximalentladestrom, die für meinen Akku angeblich zutreffen, eher üppig. Denn am anderen Ende habe ich nur den Stromminimalisten Salt plus zwei SN0s hängen. Und stelle mir vor, daß eine entflogene Rakete einfach doppelt so lange per Piepser um Hilfe rufen kann.

Oder daß ich zwei dieser LiPo Flachmänner aufeinanderlege, der eine für den SALT, der andere ganz unabhängig (damit es da keine Aussetzer gibt) für einen RC Empfänger. Oder was auch immer. Mit einem Gesamtgewicht wie ein 9V Block.




Ich lade mit einem Simprop Intellicontrol V3, also einem der billigeren Multitalente. Das Lipo-Programm ist nicht wirklich optimal (die Ladeschlusspannung ist etwas zu gering, weil es ursprünglich für LiIon mit 3,6 statt 3,7 Volt Nennspannung entwickelt wurde), aber auf die paar mAh kann ich bei Flugzeiten >15 Minuten verzichten. Robbe hat jetzt in dieser Klasse auch einen Lader im Programm, dessen Lipo-Modus besser sein soll. Auch das noch billigere Jamara X-Peak 3 soll recht gut sein, ist aber dann für NiMH und NiCd nicht so leistungsstark.

Nimmst Du nur eine Zelle für den Salt? Reichen 3,7 Volt aus? Die Hochstromfrage ist natürlich bei dieser Anwendung irrelevant, aber kann die Zelle wirklich 20C Entladestrom? Im Heli fliege ich 3s4p (also 3 seriell, 4 parallel) Kokam 850 HD, das ist eigentlich zurzeit eine der Zellen mit dem höchsten Entladestrom von 15C.

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Beitrag 56713 [Alter Beitrag18. September 2004 um 08:05]

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Zitat:
Original geschrieben von Christian Schims
Nimmst Du nur eine Zelle für den Salt? Reichen 3,7 Volt aus?

Nein, mein 23g Akku hat 2 Zellen und daher 7,4 Volt. Und das ist für den SALT eine ziemlich ideale Spannung. Die von Dir erwähnten Geräte stehen z.B. im ELV Katalog, das robbe Teil für 109.- und Jamara 89 Euro. Conrad hat spezialisierte LiPo Geräte, die auf mich aber irgendwie improvisiert wirken und bis 99 Euro kosten. Soweit ich erkennen konnte laden die dann wirklich nichts anderes. Eines davon hat immerhin einen Temperatursensor, der an den Akku angeklemmt wird und die "Explosion" verhindern soll, wie es die Gebrauchanweisung in einer Tour behauptet.

Dabei red ich mir doch die ganze Zeit den Mund fransig, wer alles nicht "explodieren" kann. Luftballons zum Beispiel können knallen und platzen, aber das ist keine Detonation. Mit Papiertüten bzw. mit Mehlstaub haben wir das auch gerne veranstaltet. LiPos dürften, ohne daß ich das an meinem armen Akku ausprobieren will, von Effekt her noch sparsamer sein. Alles galaxienweit von einer Detonation entfernt.
Christian S.

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Beitrag 56730 [Alter Beitrag18. September 2004 um 18:04]

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Also ich habe, während ich mein letztes Posting in diesem Thread schrieb, leider eines meiner 3350er-Lipo-Packs gekillt. Statt im LiPo- im NiMH-Modus geladen. Akkus wieder prall wie Luftballons. 100 Euros im A.... mad

Es lohnt sich also wirklich, sich ein teureres Ladegerät zu kaufen, das automatisch erkennt, wenn der Akkutyp nicht stimmt. Temperatursensor hätte in diesem Fall absolut nichts gebracht.

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Andi Wirth

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Beitrag 56801 [Alter Beitrag19. September 2004 um 22:16]

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Salü miteinander

Die Erfahrungen in unserem Verein unterstützen die von Christian. Zu sagen bleibt, dass LiPo-Zellen - wie auch NiMH - aus meiner Sicht erst eingeschränkt Benutzerfreundlich sind.
Die Einschränkung betrifft die Sorgfalt:
NiCd: Kurzschluss vermeiden; bei Automatikladern nicht völlig aus den Augen lassen (alle 10' vorbeischauen) - und hin und wieder ersetzen. Damit kommt jeder Anfänger klar.
NiMH: zusätzlich Tiefentladung und Überladung vermeiden; Hochstromfähig nur bei richtiger Behandlung. Macht die Sache schon deutlich heikler.
LiPo: zusätzlich empfindlich auf das richtige Ladeprogramm (NiMH sind da deutlich robuster), geben innerhalb einiger Dutzend Zyklen deutlich mehr ab als NiCd. Ob das mit dem von Christian erwähnten unterschiedlichen Zustand der einzelnen Zellen zu tun hat, weiss ich nich, vermute es aber. Bei NiCd lässt sich das durch einen oder zwei Formierungszyklen des Packs lösen, bei NiMh nur eingeschränkt, bei LiPo gar nicht. da muss man den Zellen eine Einzeltherapie gönnen.
Den meisten erfahrenen Kollegen absolut zu, damit umgehen zu können. Vor einem Fehler ist niemand gefeit - wie Christan bewiesen hat (ist mir auch schon fast passiert ...). Meinen Lipos liegen beim Laden auf dem freien Feld oder dem Betonboden; das ist mir sicher genug.

A propos Sicherheit: den bisher einzigen Brand habe ich erlebt, als ein fabrikneuer NiCd-Akku einen Kurzschluss im zweiadrigen Kabel hatte. Beim Umpacken einer Schachtel davon fing es plötzlich an zu rauchen, dann glomm die Verpackung ...

Fazit: Vorsicht braucht es immer, idiotensicher ist kein System. Die Wahrscheinlichkeit von Fehlern mit Folgen ist bei LiPos im Moment wohl noch am grössten. Wer das nicht vergisst, hat kein Problem.

Gruss

Andi

Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains)
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