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Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 3652 [Alter Beitrag11. April 2001 um 22:28]

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Hier, die Amis haben wieder wirre Sachen vor:
http://www.latimes.com/business/updates/lat_hyper010410.htm#
Ich selbst hab schonmal drüber nachgedacht, ob es nicht möglich wäre, eine zweistufige Rakete zu bauen: Ein kräfter M in der ersten Stufe, der die Rakete auf knapp Unterschall oder gar Überschall beschleunigt, und in der zweiten ein Ramjet, der genug Treibstoff für weitere 20 Sekunden Brenndauer oder so bei sich trägt, ohne jedoch dass er großartig weiter beschleunigen sollte.
Frage an alle die sich schon mehr mit Ramjets beschäftigt haben: Möglich? Zu Aufwändig? Geiles Projekt?
Oliver
Hendrik

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Hendrik

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Beitrag 3653 [Alter Beitrag12. April 2001 um 08:37]

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Hallo Oliver,
daß mit einem RamJet in der 2. Stufe ist eine gute Idee, nur sehe ich da einige kleine Probleme...
Die Dinger werden rotglühend....
Aber Du kannst auf Leute zurückgreifen, die Erfahrungen mit Jet-Triebwerken haben.
Ich besuchte letztes Wochenende Ernst Maurer in Ingolstadt. Was Herr Maurer innerhalb der letzten 40 Jahre gebaut hat, ist überwältigend! Zu seinem Fundus zählen auch einige PulsoJet-Triebwerke, also diese Pulsionsstrahltriebwerke, Schmidt-Rohre und wie man sie auch nennt. Er baute sie u. a. in Modellboote...
Herr Maurer kann Dir bestimmt mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Viele Grüße,
Hendrik

SOL-2

Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer.
Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise.

Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher

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Neil

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Neil

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Beitrag 3654 [Alter Beitrag12. April 2001 um 10:07]

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Hi,
Pulsartriebwerke halte ich auch für eine alternative.
Wie wäre es mit Staustrahltriebwerke ala sänger?
Bis dann

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Juerg

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Juerg

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Beitrag 3655 [Alter Beitrag12. April 2001 um 12:59]

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... kleines Problem am Rande: Die Rakete wird bei dieser Brenndauer irgendwohin fliegen, auf keinen Fall aber senkrecht nach oben. Ohne Steuerung ist so etwas schlicht nicht möglich bzw. wäre absolut verantwortungslos.

Gruss

Jürg
Tom Engelhardt

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Tom Engelhardt

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Beitrag 3656 [Alter Beitrag12. April 2001 um 14:30]

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Moin,
mal abgesehen davon, daß Jürg recht hat, meine ich mich zu entsinnen, daß Ramjets erst bei Geschwindigkeiten ab Mach 2 richtig funktionieren. Um eine Rakete auf Mach 2 zu bekommen und einen Ramjet(plus seine ganze Zusatzausrüstung) in der zweiten Stufe zu haben, dürfte ein M-Motor nicht mehr ganz ausreichen. Ich würde eher in Richtung O oder P gehen.
Bei den Schmidtrohren sehe ich das Problem der Vibration (damit hatten die Erbauer der Fi-103 wohl auch anfänglich arge Probleme), aber sonst...
Gruß,
Tom aus Gö
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Stefan S

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Beitrag 3657 [Alter Beitrag12. April 2001 um 17:23]

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Hi,
schon Mach 1 mit einer "normalen" Rakete zu erreichen ist problematisch, da der Durchbruch durch die Schallmauer in rel. niedrieger Höhe stattfinden muß, sonst hörst Du nämlich nix.

------------------
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Stefan S.

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Oliver Arend

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Beitrag 3658 [Alter Beitrag13. April 2001 um 11:10]

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Ich will auch keinen Knall hören (also, es würde ja nicht schaden), sondern einen Ramjet anschmeißen.
Den Sicherheitsaspekt lasse ich erstmal außen vor. Tschuldigung, Jürg, aber im Moment gehts um die Technik.
Die Vorraussetzung wäre doch, dass der Staudruck durch die anströmende Luft größer als der Verbrennungsdruck in der Kammer ist, richtig? "Kurze Rechnung"...
Übrigens, eine 10 kg leer min. Diam. Rakete (realistisch für einen kleinen Ramjet?) kommt mit einem M2500 auf etwa Mach 1,5 (mit RockSim, also geschw.-angepasster Cw-Wert), eine zweistufige auf 800 m/s, also Mach 2,4.
Ich könnte mir vorstellen, dass das funktioniert.
Oliver
Faust

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Beitrag 3659 [Alter Beitrag17. April 2001 um 02:25]

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Hmmm, nur mal als Frage (nicht böse sein
Leute)...
... das ist ja alles eine sehr interessante
Materie, aber sollten wir uns nicht vielleicht
auch bisschen überlegen, was wir eigendlich
damit machen wollen ???
Das was ihr hier ansprecht, ist ja kein Modellraketen-bau mehr, sondern schon richtiger
Raketen-(modell)bau !
(Also was ich damit sagen will: Es handelt sich hier definitiv nicht mehr
um verkleinerte Modelle von Raketen die frei fliegen
oder so, sondern um technisch/statisch/etc. hochkomplexe Flugkörper bzw. Raketenmodelle
die es auch nicht in irgendeinem Laden zu kaufen
gibt sondern weitesgehend selber entwickelt werden müssen.)
Dazu gehört meiner Meinung nun mal auch dass so ein
Ding einen Sinn und Zweck hat, ausser
dass es faszinierend, sau schnell und ebenso Teuer ist und hierbei 5 m³ Luft auf Mach 6
beschleunigt, oder ?
Also.... was wollt ihr denn damit dann machen ??
ciao
Faust

Whoa... I did a 'cat /boot/vmlinuz > /dev/audio' and I think I heard God!
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Beitrag 3660 [Alter Beitrag17. April 2001 um 08:35]

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Es wäre ja nicht das erste Mal, dass etwas ohne Sinn und Zweck fliegt...
Im Grunde wäre der Flug dann ein Experiment zur Bestätigung der Funktionsfähigkeit des Triebwerks. Darüberhinaus könnte man, wenn es denn sein muss, einen Beschleunigungsmesser einsetzen, um die Leistung des Triebwerks herauszufinden, ein Bergungssystem gehört auch rein, evtl. ein Sender, damit man das Teil auch wieder findet, und wie Jürg schon sagte ein Steuerungssystem um es gerade zu halten.
Amateurraketenflug halt: http://www.jpaerospace.com http://www.liquid-propulsion.de
Oliver
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Beitrag 3947 [Alter Beitrag17. Mai 2001 um 17:03]

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So, für die Technikfreaks oder solche die es werden wollen eine kurze Beschreibung über die Funktionsweise eines solchen Ram- bzw. Scramjets.

Diese Triebwerke müssen beim Start bereits eine gewisse Geschwindigkeit haben (Mach 1-2 oder so) und werden daher meist für von Raketen oder schnellen Flugzeugen startende Flugkörper verwendet (Drohnen, Marschflugkörper). Im Prinzip sehr einfach, noch einfacher als das V1-Triebwerk. Die anströmende Luft verdichtet und erhitzt sich in der Brennkammer, dann wird Treibstoff (meist Benzin oder Kerosin, seltener Wasserstoff) eingespritzt, das Gemisch entzündet sich. Allerdings ist der Verbrennungsdruck nicht so hoch wie der Staudruck der anströmenden Luft, entweicht also nach hinten, und expandiert wie sonst auch, beschleunigt dadurch den Flugkörper. Das im Prinzip ständig, und so kann man bei geringem Treibstoffverbrauch (der Sauerstoff kommt ja aus der Luft - spez. Impuls so im Bereich 1000-2000 Ns) große Reichweiten erzielen. Strömungstechnisch bedingt liegt die Grenze eines Ramjets bei ca. Mach 5.

Hier kommt der Scramjet ins Spiel, dieser ist nun so konstruiert, dass die Aerodynamik auch bei höheren Geschwindigkeiten mitspielt und der Flugkörper so Mach 10 erreichen kann. Sonstige großartige Unterschiede bestehen meines Wissens nicht, Werkstoffe müssen aufgrund der höheren thermischen und mechanischen Belastungen natürlich besser sein.

Der im Artikel erwähnte Scramjet (flog das Teil nun eigentlich schon? Ich hab RMR seit längerer Zeit nicht gelesen, da müsste sowas stehen) wird von einer Pegasus-Rakete gestartet und beschleunigt von Mach 3 auf Mach 10, bei einer Flugdauer von 10 Minuten oder so. Der verwendete Treibstoff ist hier Wasserstoff.

Ein Ramjet als zweite Stufe einer Rakete hat natürlich nur einen Vorteil wenn man große Höhen erreichen will (lange Brenndauer, wenig Treibstoffverbrauch, benötigt aber hohe Startgeschwindigkeit).

Oliver
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