Der Schalter stand auf "Ein", doch die LED brannte nicht. Das konnte nur eines heißen: Totale Tiefentladung. Der nächste Schock folgte prompt: Das Ladegerät erkannte den Akku garnicht mehr. Ich hätte statt des zweizelligen LemonRC (2200mAh, 25C) genauso gut eine Scheibe Schwarzbrot anschließen können. Was tun?

Zum Glück hatte ich einen frisch aufgeladenen, gleichfalls zweizelligen Kokam Akku (2400mAh) herumliegen. Soll der doch den Rettungssanitäter spielen und eine Pol-zu-Pol Beatmung durchführen! Also habe ich die beiden Akkus für rund 10 Minuten zusammengeschlossen. Wie Starthilfe bei der Autobatterie. Ganz wohl war mir nicht dabei, aber es klappte:

- Das Ladegerät erkannte jetzt den tiefentladenen LemonRC und pumpte ihm 2262 mAh rein. (Behauptet das Gerät zumindest.)

- Der Kokam Akku bekam auch rund 460 mAh (vorher war er randvoll gewesen).

Soweit so gut. Ein paar Fragen an die ausgefuchsten LiPo Profis habe ich dennoch:

1) Ist der tiefentladene LemonRC vielleicht doch geschädigt? Passiert ihm dasselbe wie den Metalhydrid Akkus, die sich nach einer Tiefentladung zwar wieder vollpumpen lassen, aber eine derart starke Selbstentladung entwickeln, daß der Akku nach wenigen Wochen leer ist?

2) Wie bringt man das Ladegerät dazu, auch einen tiefentladenen LiPo wieder aufzuladen? Das grenzt ja an unterlassener Hilfeleistung, was mein Lader da veranstaltete.

3) Stimmt es, daß manche LiPos bei der Tiefentladung "3xpl0dieren"?

4) Ist es riskant, den gesunden Akku an den tiefentladenen anzuschließen?

Hallo Peter,
ich habe meinen LIPO mit dem Ladegerät in Stellung NIMH ca 10 Minuten mit einem Konstantstrom von
1/10 der Kapazität geladen, danach hat das Ladegerät nicht mehr gemeckert.

Zitat:

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Original geschrieben von Peter



Soweit so gut. Ein paar Fragen an die ausgefuchsten LiPo Profis habe ich dennoch:

1) Ist der tiefentladene LemonRC vielleicht doch geschädigt? Passiert ihm dasselbe wie den Metalhydrid Akkus, die sich nach einer Tiefentladung zwar wieder vollpumpen lassen, aber eine derart starke Selbstentladung entwickeln, daß der Akku nach wenigen Wochen leer ist?

2) Wie bringt man das Ladegerät dazu, auch einen tiefentladenen LiPo wieder aufzuladen? Das grenzt ja an unterlassener Hilfeleistung, was mein Lader da veranstaltete.

3) Stimmt es, daß manche LiPos bei der Tiefentladung "3xpl0dieren"?

4) Ist es riskant, den gesunden Akku an den tiefentladenen anzuschließen?

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Soweit ich weiss, sind tiefentladene Lipos entsorgungsfähig, sie werden dadurch zerstört.
Ich hatte den Fall auch schon einmal und konnte die Zelle nicht mehr retten.

Es wird durch das tiefe Entladen ein Oxidationsprozess gestartet, der normalerweise ab Start weiter läuft und zum Aufblähen der Zelle führen kann.

Sicher wäre: Entsorgen.

Louis

also aus meinen Erfahrungen und Kenntnissen kann ich sagen es geht manchmal, aber die Zelle hat auf jeden Fall Schaden genommen( Kapazitätsverlust o. keine Hochstromfähigkeit mehr)
Ich hatte auch mal Eiinzelzellen gekauft und dann einfach nicht benutzt, eine Zelle war dann beim wiede herauskramen schon aufgebläht und damit defekt. Eine andere Zelle hatte auch nur noch 2V und nicht gebläht, diese habe ich dann nach einer Empfehlung aus einem Modellbauforum mit sehr geringem Strom(d.h. ca 10-20mA) wieder auf die Mindestspannung von 2,5V gebracht und dann mit dem Lipo Lader wieder geladen und entladen, aber sie hatte jetzt einen Kapazitätverlust( nur noch 200mA/h statt 350mA/h).
Aber ansonsten funktioniert sie noch bis heute.

Also heißt es bei Lipos immer besonderes Augenmerk auf den Ladezustand zu halten, das gilt eigentlich für alle anderen Akkutypen auch. Sind halt keine "store and forget" Artikel :-)

Gruß Uli