Na mit dem Mondbasiszeug insgesamt !!

Gerade lief eine BBC Dokumentation, die recht ausführlich auf Helium-3 einging und das neu erwachte Interesse am Mond genau mit diesem Rohstoff begründete. Seien wir realistisch: Was sonst, wenn nicht massive wirtschaftliche und machtpolitische Interessen sollte die Bushmänner ebenso wie alle anderen Nationen, die halbwegs Raketen bauen können dazu bewegen, plötzlich auf den Mond fliegen zu wollen?

Die ganze Geschichte ist eigentlich faszinierend und facettenreich. Da haben wir noch die Stimmen der ewigen Besserwisser im Ohr, daß man das schöne Geld nicht in sinnloser Raumfahrt vergeuden sollte, sondern zuerst die Probleme hier auf der Erde lösen müßte. Dieses "Argument" hat mich in seiner unsäglichen Borniertheit schon immer aufgeregt. Und dann passiert dieses:

Ausgerechnet im scheinbar wertlosen Mondgestein, das die Apolloastronauten mitbrachten, findet sich bei genauerem Hinsehen das Heliumisotop "Helium-3", das auf der Erde so praktisch nicht vorkommt. Denn Magnetfeld und Atmosphäre der Erde verhindern, daß diese aus der Sonne stammende Substanz in größeren Mengen auf die Erde gelangen kann. Der Mond aber hat weder ein Magnetfeld noch eine Lufthülle, ihn erreicht der Sonnenwind ganz ungehindert, und folglich lagert sich dort seit Millionen Jahren das Helium-3 ab.

Nur: Wozu taugt es eigentlich? Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, daß Fusionsreaktoren mit Helium-3 besser laufen könnten als die heute eingesetzten Forschungsreaktoren auf Tritiumbasis. Kurz und gut: Mit viel Glück und viel Forschung könnte Helium-3 das Erdöl des 21. Jahrhunderts werden, es könnte unsere heutigen Energieprobleme für Generationen lösen.

Dabei geht es um so unfaßbar viel Geld, daß wir uns diese Beträge nicht vorstellen können. Dagegen verblassen selbst die Kosten der Raumflüge zum Mond und die Kosten ständiger Besiedelung und einer Art Bergbau auf dem Mond. So wie sich heute die Kosten selbst für sibirischen Pipelines rasch amortisieren, wenn man damit Gas und Öl gewinnen kann.

Einerseits ein Triumph der Forschung, und eine Hoffnung für die ganze Welt. Genug Energie heißt doch eigentlich Grund zum Optimismus für kommende Generationen. Andererseits: Was steht uns da wohl bevor, wenn diejenigen, die sich den Mond erobern, nicht oder nur sehr bedingt mit anderen teilen wollen? Wird es Weltraumkriege um die Energiereserven des Mondes geben? Wird man mit Helium-3 irgendwann die ganze Welt erpressen können, weil man es nur denen gibt, die sich politisch unterwerfen?

Geändert von Peter am 24. September 2007 um 00:47

Hi,

da das ganze noch Science Fiction ist, möchte ich auch eine mögliche Zukunftsaussicht aus Science Fiction Romanen heran ziehen.
In der Zukunft wird es eine immer größere Lücke zwischen Arm und Reich geben. Die Reichen werden sich in Megacities zusammen raffen wo die Lakeien auf der unteresten Ebene leben werden. So ähnlich zu sehen in "Das fünfte Element", "Star Wars" auf dem Planeten/Stadt Coruscant, und viele andere Filme. Die Nationen haben zwar eine Regierung, aber die eigentliche Macht kommt von sehr großen Konzernen die das Geld haben. Die können dann auch soweit machen was sie wollen. Es gibt ja einige Beispiele wie so ein Weltraumbergbau aussehen kann.
Viele sagen jetzt, das ist Hollywood oder Shience Fiction, aber es gibt genügend Beispiele von SF aus der Vergangenheit, die jetzt Realität geworden sind.

Gruß

Neil

Zitat:

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... aber es gibt genügend Beispiele von SF aus der Vergangenheit, die jetzt Realität geworden sind.

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Hi,
manchmal (aber nur manchmal) trafen Zukunftsprognosen zu. Meistens gilt aber der alte Spruch von Wilheml Busch: "Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt"
Ein bekannter Philosoph (Habermas, oder Bloch?) formulierte das einmal so: "Die Zukunft ist bilderlos". Will heißen, wir stellen uns die Zukunft immer als Verlängerung der Gegenwart vor, so nach dem Motto "der gegenwärtige Trend zeigt in Richtung...". Tatsächlich kommen dann aber ganz andere Entwicklungen, die zwar oft nicht undenkbar waren, aber für die meisten Leute unvorstellbar.
B.S.: In einem dicken Buch aus den 60'er Jahren von zwei amerikanischen "Zukunftsforschern" (der eine hieß Wiener, den anderen, einen sehr dicken Mann, vergesse ich immer ) hieß es u.a., daß um das Jahr 2000 (!)
- die meisten Menschen regelmäßig bewußtseinserweiternde Drogen nähmen, um ihre Leistungsfähigkeit zu steigern (!). Soll ich da mal meinen neuen Chef nächste Woche fragen, ob er mir ein paar LSD oder Ecstasy-Pillen spendiert, weil ich dann besser programmieren würde?
- noch nicht entschieden sei, ob die Sowjetunion oder die USA erfolgreicher wären. Darüber gab es ganze Kapitel mit vielen Grafiken zur wirtschaftlichen Entwicklung der beiden Länder, etc. Aber nirgendwo wurde auch nur die Möglichkeit erwähnt, daß der Kommunismus einfach innerhalb von ein paar Jahren komplett verschwinden würde und (plötzlich?) die Religion wieder wichtig sei. Die Autoren gingen vielmehr davon aus, daß die Menschen weltweit areligiös würden.
usw. usf.
Aus heutiger Sicht hat diese "Zukunftsforschung" nur noch erheiternden Unterhaltungswert.

Genauso kann's dem Helium-3 und Kernfusionshype ergehen. Was, wenn die Menschen in den nächsten Jahrzehnten einfach auf Sonnenenergie umsteigen (mit Techniken, die schon heute existieren und auch funktionieren im Gegensatz zum Fusionsreaktor!) und in 50 Jahren Energie kein Problem mehr ist, weil man einfach genug davon hat?
Das ist auch dnkbar, aber (leider) für viele Leute nicht vorstellbar, vermutl. aus den bereits genannten Gründen (Konzerninteresse, Propaganda, u.a.).

Trotzdem finde ich es aber gut, wenn sie mal wieder hoch fliegen, und nun auch mehr Leute als nur Amis und Russen .
Auch wenn ich schon die Verschwörungstheoretiker höre: "Die Inder waren nie auf demMond, das ist alles nur eine Bollywoodkomödie"

Mit besten Grüssen,
Alexander