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Oliver Arend
Administrator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Great Falls, VA, USA Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR Beiträge: 8333 Status: Offline |
Beitrag 4056
, Drehen...
[20. Mai 2001 um 15:48]
Wir alle haben ja immer wieder das Problem, dass wir irgendwelche Teile gedreht brauchen, spez. Nosecones, Tailcones, Übergänge usw...
Ich hab sowas noch nie live gesehen, nur im Beitrag von Galileo bei Axe im Keller. Mich interessiert mal, was man alles dazu braucht, und welche Werkstoffe man benutzen kann. Erstmal ist mir eine Rohform wichtig, Lackfinish muss erstmal nich sein (schaff ich sowieso nich ;-). Muss eine Drehbank sein? In welchen Größen gibt es diese, wieviel kostet das (Platz hab ich)? Wäre alternativ eine Eigenkonstruktion mit Bohrmaschine als Antrieb möglich (liest man zB in RMR viel von)? Wie sieht so eine Drehbank genau aus (Fotos!?)? Wie wird der Werkstoffblock eingesetzt? Was für Werkzeug benutzt man zur Bearbeitung der Teile? Ich könnte da an Feilen und evtl. Sandpapier fürs Finish denken, aber bei Johannes sah das eher aus, als würde er etwas abschaben... Welche Werkstoffe kann man benutzen? Balsaholz, Styrodur denke ich, vielleicht noch Styropor und andere leichte Hölzer (Linde, Pappel)? Wie sieht es mit Kunststoffen aus? Hat man bei der Verarbeitung von Metall stark verschiedene/härtere Anforderungen an die Werkzeuge? Ihr würdet mir helfen! Oliver |
Rolli
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Halberstadt Verein: AGM TRA#09555 L2, T2 Beiträge: 2999 Status: Offline |
Beitrag 4059
[20. Mai 2001 um 19:43]
Hi Oliver,
also auf ein Drehbänkchen in irgendeiner Art möchte ich beim Basteln auf keinen Fall mehr verzichten. Man hat fast immer was zu abschleifen oder abdrehen... <img src="http://www.shuttle-endeavour.de/webimg/drehbank.jpg" width="320" height="240"> Hier mein uraltes Monster, mit der ich schon jahrelang ohne Probleme drechsele. Gut ist, wenn du wenigstens drei durch verschiedene Keilriemenräder einstellbare Geschwindigkeiten hast. Die Werkzeuge gibt es als Satz fast in jeden Baumarkt. Ich hatte damals ein Drechselmaschinenset gekauft, wo man eine Bohrmaschine anschließen mußte. Habe mir aber gleich einen Moter gekauft, und das erste was ich gedrechselt habe, waren die dreistufigen Keilriemenräder. Gruß, Rolli |
Jonas Veya
Mitglied Registriert seit: Feb 2001 Wohnort: Schweiz, 8044 Zürich Verein: ARGOS Beiträge: 440 Status: Offline |
Beitrag 4065
[20. Mai 2001 um 21:26]
Hallo rolli,
ich habe leider auch keine Drehbank. könntest du mir vielleicht vier kleine teile drehen? Es handelt sich um aluminum und graphit. natürlich würdest du entsprechend entlöhnt werden. Melde dich am besten per E-MAIL ( veya@bluewin.ch ) oder per ICQ 59559913 Gruss Jonas PS: vielleicht kannst du heute abend noch in den chat kommen. |
Peter
alias James "Pond"
Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: D-84034 Landshut Verein: Solaris-RMB Beiträge: 2235 Status: Offline |
Beitrag 4066
[20. Mai 2001 um 22:36]
Ich hab eine sogenannte "Vielzweckmaschine" (Bohren-Drehen-Fräsen) wobei sie hauptberuflich eine Drehmaschine ist. Vor dem Kauf zieht man sich gerne an den Prospektdaten hoch als da sind Spitzenhöhe, Spitzenweite usw. was im Grunde nur besagt, wie groß die Teile sein dürfen, die man maximal bearbeiten kann. Wenn das Ziel z.B. ist, für Level 3 Raketen Segmentübergänge aus Alu zu drehen, dann kann das rasch an die Genzen stoßen.
Natürlich wirken sich Größe und Genauigkeit extrem auf den Preis aus, und da gibts nach oben kaum Begrenzungen. Sinnvoll wäre eine CNC Maschine, doch die liegt, wenn ich mal blind raten darf, so bei 100 KDM aufwärts. Da bin ich doch lieber bei der einfachen Maschine geblieben. Nach dem Kauf habe ich als erstes gelernt, daß es ganz entscheidend auf das Werkzeug und auf das Zubehör ankommt. Zum Glück hatte ich schon einen "Kreuzsupport" dabei, damit kann man das Drehwerkzeug in einem Winkel einstellen, also z.B. Kegel drehen. Nicht dabei war der Maschinenschraubstock, und ohne den kannst Du den Fräsaufsatz erst mal vergessen. Für mich als totalen Laien war es vor dem Kauf überhaupt nicht klar, wann ich fräsen und wann drehen muß, aber das begreift man in der Praxis ziemlich schnell. Auch bei den Drehwerkzeugen gibts enorme Qualitätsunterschiede. Mit dem einen plagt man sich, mit dem anderen gehts spürbar leichter und präziser. Es gibt ein Riesenangebot an Drehwerkzeugen, je nach Zweck und Material. Für besondere Ansprüche an die Form, die man drehen will, bleibt einem garnichts anderes übrig, als sich sein eigenes Drehwerkzeug zu schleifen, extra dafür gibts Stahlrohlinge zu kaufen. Qualitätsunterschiede gibt es auch bei Metallen. Es gibt "drehfreundliche" Alu- Messing- Stahllegierungen die auch einem Ungelernten wie mir halbwegs perfekte Ergebnisse erlauben, andere drehen sich erbärmlich schlecht. Spitzendrehen liegt der Drehmaschine eigentlich nicht so ganz, es ein denn Du willst einen glatten Kegel oder Du hast die CNC Maschine richtig programmiert. Das Problem ist, daß man den Drehstahl gleichzeitig in zwei Richtungen verschieben müßte, und das sieht dann anfangs eher wie legoland aus. Ist aber auch Übungssache und gelingt umso eher, je leichter sich das Material drehen läßt. Mein Tip: erst mal praktische Erfahrungen sammeln, sei es bei einem Kumpel, oder an an einer TU/Fachhochschule, wo man halt an solche Maschinen rankommt und vielleicht sogar noch angelernt wird. Dann hat man es leichter, die richtige Maschine zu kaufen- wenn es überhaupt noch notwendig ist. |
Oliver Arend
Administrator
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Great Falls, VA, USA Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR Beiträge: 8333 Status: Offline |
Beitrag 4067
[20. Mai 2001 um 22:46]
Mmh, beim Praktikum im Sommer...
Also was Du da erzählst klingt schon sehr speziell. Es sieht also so aus, dass man einfach den Werkstoff-Block bzw. -Zylinder drehbar gelagert hat, und da mit einem Werkzeug beigeht und Material abschabt/-schleift. Stell ich mir das richtig vor? (Fotos würden echt mal helfen) Dann müsste man doch eine einfache Drehapparatur auch auf Basis einer Bohrmaschine bauen können, oder? Oliver |
Jonas Veya
Mitglied Registriert seit: Feb 2001 Wohnort: Schweiz, 8044 Zürich Verein: ARGOS Beiträge: 440 Status: Offline |
Beitrag 4068
[20. Mai 2001 um 22:53]
ich hab einen Dremel, damit hab ich schon einfache holzsache (balsa) gemacht.
aber bei metall... |
Peter
alias James "Pond"
Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: D-84034 Landshut Verein: Solaris-RMB Beiträge: 2235 Status: Offline |
Beitrag 4069
[20. Mai 2001 um 23:10]
Zitat: Müßte gehen, besonders bei einer Raketenspitze. Material wie Styrodur ist ja alles andere als hart. Außerdem kann man noch mit Schleifpapier nacharbeiten. |
Rolli
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Halberstadt Verein: AGM TRA#09555 L2, T2 Beiträge: 2999 Status: Offline |
Beitrag 4071
[20. Mai 2001 um 23:37]
Hallo Peter,
mit so einem Maschinchen bist Du natürlich der Profi unter uns. Aber bei unserem Hobby hilft ne einfache Bastelbohrmaschinendrechslbank schon seeeehr viel. Gruß, Rolli |
Rolli
Grand Master of Rocketry Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Halberstadt Verein: AGM TRA#09555 L2, T2 Beiträge: 2999 Status: Offline |
Beitrag 4073
[20. Mai 2001 um 23:41]
Jonas,
also einem Raketeur helfe ich gern, auch ohne irgendwelche Löhnung. Aber Aluminium oder Grafit - Teile sind natürlich nichts für eine Drechselbank, da braucht man schon eine richtige Drehbank, so wie sie Peter hat. Sorry. Ciao, Rolli |
Jonas Veya
Mitglied Registriert seit: Feb 2001 Wohnort: Schweiz, 8044 Zürich Verein: ARGOS Beiträge: 440 Status: Offline |
Beitrag 4074
[20. Mai 2001 um 23:44]
Hi peter,
würdest du so etwas machen? kriegst auch wat! Ist ein Microhybrid, also Lehre und forschung! Gruss jonas |