Hi,

ich stehe etwas auf dem Schlauch. Ich habe vor ein Loch zu bohren welches so ähnlich ist wie das wo man Schraubenköpfe drin versenken kann. Dazu benötige ich einen Bohrer der zweistufig ist. Vorderer Durchmesser 4mm und hinterer Durchmesser 8,5 besser 8,8mm. Dazu sollte der vordere Teil nicht länger als 5mm oder so sein. Ich habe sowas schonmal gesehen und frage mich jetzt wie die Dinger benannt werden? Ich suche mir nämlich einen Wolf damit.
Anbei mal ein Bild wie das Loch aussehen soll.



Zur Zeit ist das Herstellen noch etwas aufwendig und liefert ein nicht so optimales Ergebnis:

1. 4mm Loch bohren.
2. 8,5mm Loch bohren mit normalen Bohrer der vorne einen 60° Konus hat.
3. Senken mit einem 8,5mm Langlochfräser der vorne flach ist um den 60° Konus zu beseitigen.
4. Anfasen der Bohrung.
5. Schneiden des Gewindes.

Ich würde das gerne reduzieren auf:

1. Loch bohren mit dem super duppa Bohrer.
2. Anfasen der Bohrung.
3. Schneiden des Gewindes.

Gruß

Neil

Geändert von Neil am 14. Dezember 2008 um 13:35

Hallo Neil!

Das gesuchte Werkzeug heißt "Stufenbohrer"! Habe einen in meinem Bestand.

Gruß Batkiter

Joa!

Oder einen Flachsenker. Dann müsstest du allerdings noch vorbohren.


Gruß Robert

Oder normales Loch Bohren und mit einem - auf den genauen Winkel geschliffenen - Senker, der hat normalerweise 45°, nacharbeiten mit Standbohrmaschine auf Anschlag.

Hi,

also das was ich im Netz unter Stufenbohrer finde sind mehr "Treppenbohrer" mit Stufen von 4-12mm oder so. Sowas habe ich auch. Was ich aber suche ist wirklich nur ein Bohrer mit einer Stufe und zwar von 4 auf 8,5 oder 8,8mm. Das was Robert da zeigt kommt der Sache recht nahe. Würde den Spaß aber gerne vorne mit 4mm Bohrer haben und nicht nur mit Führungsbolzen. Will mir ja Arbeitsschritte sparen.
Ich habe mir auch schon überlegt ob ich nicht einen 8,8mm Bohrer vorne so anschleifen kann das er meinen Wünschen entspricht. Nur ist die Spitze von so einem 8,8mm Bohrer zu breit als das die noch als 4mm Bohrer funktionieren würde.
Ich habe hier schon sowas für 2 auf 3,5mm. Ich denke das der aber eher einen anderen Grund hat das er so aussieht.


Gruß

Neil

Geändert von Neil am 14. Dezember 2008 um 14:38

http://www.hahn-kolb.de/index.php?/en/content/download/1177/6632/file/Katalog_GB_2007_Abt1.pdf

Ab Seite 11/23.

Allerdings gibt es die natürlich nur in solchen Größen, die auf Innensechskant-Schrauben passen. Also Kernlochbohrer für das entsprechende Gewinde und Senker für den Schraubenkopfdurchmesser.

Oliver

Hi,

ja da sind schon ein paar nette dabei. Leider wie du geschrieben hast nicht mit den passenden Durchmessern. Also werde ich wohl als Lösung einen 8,8mm Bohrer vorne etwas zurecht stutzen müssen. Habe das schonmal mit Erfolg gemacht wahr nur eine etwas einfachere Form.

Gruß

Neil

Es war einmal,

ein 10mm Bohrer. Der hatte schon viel geleistet. Um es in einem Raketenflieger typischen Vergleich zu zeigen, er kam auf einem Gesamtdurchmesser von ca. 1,5m was in etwa 7,5% einer TBM entspricht.
Eigentlich hätte er es verdient seinen ewigen Platz im Regal einzunehmen. Doch er war noch nicht soweit und so bekam er eine neue Aufgabe als Stufenbohrer.
Da es so aussieht das ich keinen passenden fertigen Bohrer finde oder ewig viel Geld zahlen müßte habe ich einfach einen 10mm Bohrer umgebaut. Warum 10mm und nicht direkt einen 8,8mm?
Wenn ich schon meinen eigenen Bohrer designe dann wollte ich auch gleich den Arbeitsschritt des Anfasen zum Schluß mit erledigen. Ich bohre immer die gleichen Löcher mit der gleichen Tiefe. Da geht das also. Ich muss jetzt sogar nicht mehr groß die Bohrmaschine einstellen. Einfach den Bohrer versenken bis der Rand angefast wird.
Dazu habe ich den 10mm Bohrer erstmal kürzer gemacht. Die volle Länge brauche ich nicht und die Sache sollte dadurch etwas stabiler sein.
Anschließend wurde die Spitze wieder konisch angeschliefen. Diesmal bis in die Spitze hinein. Wenn man sich Bohrer anschaut sind die ja vorne nicht ganz Spitz. Weil dann aber ein Kegel entsteht ohne Schneide mußte ich den Innendurchmesser des Bohrers kleiner machen. Also den Kegel seitlich eingeschlitzt bis knapp zur Mitte. Dann wurde der Freiwinkel wieder hergestellt.
als nächster Schritt den Durchmesser auf 6mm Länge auf 4mm reduziert. Da der 10mm Bohrer sehr massig ist in der Mitte mußte ich noch freihändig da etwas Platz schaffen damit die Spänne des 4mm Bohrers abtransportiert werden können.
Für den 10mm Teil wurde ebenfalls der Freiwinkel erzeugt. Zum Schluß dann noch den Durchmesser auf 9mm Länge von 10 auf 8,8mm reduziert und gleichzeitig die Schneide für die Fase am Ende erstellt.
Den ganzen Spaß habe ich mit einer Proxxon mit Diamantscheibe erstellt. Um die Winkel richtig zu treffen und gleichmässig zu arbeiten habe ich den Bohrer in die Drehmaschine als Werkstück eingespannt und die Proxxon als Werkzeug. Dadurch kann ich mit dem Werkzeugschlitten den exakten Winkel einstellen.
Ob der Bohrer jetzt günstiger kommt weiß ich nicht. Da ich vorsichtig mit dem Vorschub war hat das ganze Schleifen ca. 3h gedauert. Aber lieber langsam als kaputten Bohrer.
Das Ergebnis sieht so aus:



Erste Probebohrungen haben gezeigt das der 4mm Teil nicht ganz so ideal ist. Er setzt sich wie erwartet relativ schnell zu. Dafür gibt es aber ein sehr schönes Loch was ich vorher mit den einzelnen Schritten nicht hinbekommen habe. Zeitlich bin ich schneller obwohl der Bohrer zwischendurch sauber gemacht werden muss. Es hat sich also so gesehen gelohnt.
Ich überlege gerade ob man nicht in einem großen Bohrer vorne ein Loch rein bohren kann und dann einen 4mm Bohrer dort einlöten sollte

Gruß

Neil

Geändert von Neil am 17. Dezember 2008 um 10:39

Hallo Neil,
in meinem Buch über das Fräsen im Modellbau steht eine Anleitung wie man aus abgebrochenen Bohrern einen Einschneidenfräser schleift. Das wäre bestimmt was für Dich, weil Du die Bohrungen ja nicht freihand sondern aus der Maschine anbringen willst. Da musst Du Dich nur noch auf das Schleifen von einer Schneide konzentrieren. Wenn Du möchtest schick ich Dir die Seite zu.

Gruß Ralf

Hi,

ich bohre die Löcher mit einer Halterung für eine Handbohrmaschine. Also nix was wirklich gut führt. Alles was sich nicht von alleine zentriert wackelt wie irre. So z.B. der Langlochfräser. Der hat eine asymetrische Schneide und zentriert sich nicht selbst. Damit klappt das nur sehr schlecht. Ich muss erst mit einem normalen vorbohren damit der Fräser nachher seitlich geführt wird. Dann erst kann ich den Kegel unten weg senken.
bin aber trotzdem an der Seite interessiert.

Gruß

Neil