Raketenmodellbau.org Portal > Forum > Experimental & Forschung > Motorprüfstände > Wochenendprojekt - mechanischer Schubmeßstand
Du kannst keine neue Antwort schreiben
Seiten (2): « 1 [2]

Autor Thema 
Achim

Moderator


Moderator

Achim

Registriert seit: Aug 2000

Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth

Verein: Solaris & RMV

Beiträge: 3029

Status: Offline

Beitrag 85673 [Alter Beitrag30. September 2005 um 03:47]

[Melden] Profil von Achim anzeigen    Achim eine private Nachricht schicken   Besuche Achim's Homepage    Mehr Beiträge von Achim finden

Zitat:
Original geschrieben von Hansi

Hallo Achim

Warum lässt du den Motor nicht 0.5s vorher loslaufen?




Der Zeitfehler duch das Anlaufen des Motors ist minimal und durch das gleichzeitige Zünden des Raketenmotors und den Start des Vorschubs erhalte ich eine gemeinsame Zeitbasis mit gleichem Nullpunkt. Ansonsten müsste man die vorgelaufene Zeit halt abziehen. Das wäre natürlich kein Problem, nur es bringt halt auch keine Vorteile.


Gruß,
Achim

Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
Achim

Moderator


Moderator

Achim

Registriert seit: Aug 2000

Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth

Verein: Solaris & RMV

Beiträge: 3029

Status: Offline

Beitrag 85674 [Alter Beitrag30. September 2005 um 03:59]

[Melden] Profil von Achim anzeigen    Achim eine private Nachricht schicken   Besuche Achim's Homepage    Mehr Beiträge von Achim finden

@ Neil: an eine Trommel hatte ich ursprünglich auch gedacht. Hat aber auch ein paar Nachteile. Erst mal die Trommel selbst. Woher nehmen und nicht stehlen? Natürlich könnte man sie aus Biresin drehen mit zwei Kugellagern ect. Dann erschien mir das Aufspannen des Papiers etwas umständlich und der Antrieb der Trommel dürfte nicht einfacher zu realisieren sein als die Linearbewegung. Die Trommel hat natürlich auch Vorteile. Man kann sie ständig laufen lassen. Der schreiber zeichnet dann halt ständig den Nullpunkt auf.
Auf die Idee den Impuls zu messen bin ich gar nicht gekommen. Aber die Idee mit dem Ausschneiden ist super. Das ist wirklich mal genial einfach.

Über die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse die mit einer mit Hobbymitteln gefertigten Mechanik erreicht werden können, sollte man sich besser keinen Illusionen hingeben. Aber für vergleichende Messungen dürfte es allemal reichen.

Was ist eigentlich aus dem Baubericht mit der umgebauten Personenwaage geworden ? Das klang sehr interessant.
Aus bestimmten Gründen wollte ich halt sofort einen Prüfstand haben. Innerhalb einer Woche.
Leider bin ich zu blöde um eine Lösung mit DMS aus dem Ärmel zu schütteln. Da müsste ich mich erst mal in die Grundlagen einarbeiten. Eigentlich eine Schande wo wir an der Uni seit vielen Jahren ständig damit Kaukräfte messen. Aber da stöpseln wir halt nur professionelles Gerät von der Stange zusammen und schon läuft alles wunderbar. Für das Hobby leider zu teuer. Da beginnt jedes Teil bei 4-stelligen Eurobeträgen.

Gruß,
Achim

Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
Neil

99.9% harmless nerd


Administrator

Neil

Registriert seit: Aug 2000

Wohnort: Delft

Verein: SOLARIS

Beiträge: 7776

Status: Offline

Beitrag 85675 [Alter Beitrag30. September 2005 um 08:52]

[Melden] Profil von Neil anzeigen    Neil eine private Nachricht schicken   Neil besitzt keine Homepage    Mehr Beiträge von Neil finden

Hi,

wenn du Kontakte zu einer Uni hast, dann kommst du sicherlich auch an DMS für Studenten ran. Sonst sind die nähmlich auch sehr teuer.
Das bauen eines Kraftaufnehmers mit DMS ist relativ simpel. Wenn du natürlich den vollen Bereich der DMS und deines Brückenverstärkers nutzen willst, mußt du schon etwas rechnen. Das Buch mit den Grundlagen dafür habe ich, kann ich dir gerne mal zuschicken.
Ansonsten ist das ja nur eine Vollbrücke + Spannugnsquelle + Brückenverstärker. Es gibt da sogar extra schon IC's die dafür ausgelegt sind. Die liefern dir dann auch gleich die Brückenspannung. Da wir ja nur ganz kurz messen und auch leicht mit einem Gewicht die Brücke kalibrieren können, würde ich auf eine Temperaturkompensation verzichten. Das wären nur weitere Widerstände die die Tolleranzen der DMS ausgleichen.

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


Achim

Moderator


Moderator

Achim

Registriert seit: Aug 2000

Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth

Verein: Solaris & RMV

Beiträge: 3029

Status: Offline

Beitrag 85712 [Alter Beitrag01. Oktober 2005 um 12:30]

[Melden] Profil von Achim anzeigen    Achim eine private Nachricht schicken   Besuche Achim's Homepage    Mehr Beiträge von Achim finden

So Freunde, jetzt hab ich den Salat und brauche dringend eure Hilfe.
Der Schubstand ist im Detail noch nicht ganz fertig, grundsätzlich aber einsatzbereit. Die ganze Nacht habe ich Federn kalibriert und die erzielbare Genauigkeit ausgelotet.
Durch spiel-und reibungsarme Mechanik ist es mir gelungen, eine Anzeigegenauigkeit bei der schwächsten Federvariante von ca. 0,05N zu erreichen bei einem max. Anzeigewert von 5 Newton.
Also hab ich einen Test mit einem Held 1000 gemacht und so wie es aussieht, ist diese reibungsarme Lagerung eher von Nachteil.
Es passiert folgendes:
Nach der Zündung schiesst meine Schiene mit dem Schreiber bis auf mehr als 10N vor um dann anschliessend für ca. 1-2 s wild hin und her zu schwingen und sich dann erst nach ca. 2 s einzupendeln. Ab hier ist die Kurve sehr schön. Aber das nützt mir nichts.
Ganz offensichtlich verarbeitet das Federsystem den peak des Motors nicht ordentlich - oder zu feinfühlig, je nachdem wie man es sieht.
Irgendwie muss ich die Schwingungsneigung dämpfen. Aber das würde doch auch die Präzision des Messergebnisses verfälschen - oder nicht?
Oder muss man da einfach einen Kompromiss suchen?
Wie lässt sich eine Dämpfung im Bereich des peaks erreichen.
Spontan habe ich an ein Luftpaddel gedacht da das bei hohen Gescheindigkeiten mehr dämpfen würde als bei niedrigen.
Oder eine Widerstandsfläche die in einem Ölbad läuft ?

Bin im Moment ziemlich ratlos...

Gruß,
Achim

Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
Neil

99.9% harmless nerd


Administrator

Neil

Registriert seit: Aug 2000

Wohnort: Delft

Verein: SOLARIS

Beiträge: 7776

Status: Offline

Beitrag 85716 [Alter Beitrag01. Oktober 2005 um 14:20]

[Melden] Profil von Neil anzeigen    Neil eine private Nachricht schicken   Neil besitzt keine Homepage    Mehr Beiträge von Neil finden

Hi,

viel einfacher, Verschleiß freier und reproduzierbarer wäre eine Wirbelstrombremse. Du besorgst dir ein paar starek Dauermagnete und eine Aluschiene (Winkel). Die Magnet positionierst d so an der Schiene, das diese die Schiene nicht berühren. Wird die Schiene an den Magneten vorbei geführt, wird in der Schiene eine Spannung induziert. Diese sorgt dann dafür, das der ganze Mechanismus gebremst wird.
Es wird immer einen Einfluß auf das Messergebnis geben. Das wird aber kleiner bleiben als bei einem ungedämpften schwingenden System. Bei einem digitalen System könnte man später in der Software einen Filter drüber laufen lassen um das Rauschen und wer weiß was noch heraus zu filtern.
Wie groß ist eigentlich der Federweg bei deinem System? Wenn du einen sehr großen Federweg hast, mußt du die Massenträgheit deines Motors und des Schlitten wo der eingespannt ist berücksichtigen. Da wäre es besser einen sehr leichten Schlitten zu wählen der dann nicht so gut durchschwingt.

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


Achim

Moderator


Moderator

Achim

Registriert seit: Aug 2000

Wohnort: Deutschland 91088 Bubenreuth

Verein: Solaris & RMV

Beiträge: 3029

Status: Offline

Beitrag 85726 [Alter Beitrag01. Oktober 2005 um 17:11]

[Melden] Profil von Achim anzeigen    Achim eine private Nachricht schicken   Besuche Achim's Homepage    Mehr Beiträge von Achim finden

Ich bin jetzt den umgekehrten Weg gegangen: Der Schlitten hat keinen Anschlag mehr sondern wird von einem über eine Seilrolle umgelenkten Gewicht, das die Feder vorspannt, auf den Nullpunkt justiert. Dazu sind bei der kleinsten Feder etwa 200g nötig. Durch die erhöhte Massenträgheit schwingt das System jetzt deutlich weniger. Lediglich unmittelbar hinter dem Peak ist noch ein deutlicher Negativausschlag.
Ich werde nachher mal ein Bild einstellen.

Gruß,
Achim

Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
Brzelinski

Überflieger

Registriert seit: Okt 2000

Wohnort:

Verein:

Beiträge: 1616

Status: Offline

Beitrag 85727 [Alter Beitrag01. Oktober 2005 um 18:34]

[Melden] Profil von Brzelinski anzeigen    Brzelinski eine private Nachricht schicken   Besuche Brzelinski's Homepage    Mehr Beiträge von Brzelinski finden

Ich würde als erstes versuchen, die Masse des beweglichen Teils zu verkleinern. Erst danach würde ich dämpfen.
Neil

99.9% harmless nerd


Administrator

Neil

Registriert seit: Aug 2000

Wohnort: Delft

Verein: SOLARIS

Beiträge: 7776

Status: Offline

Beitrag 88233 [Alter Beitrag01. November 2005 um 13:16]

[Melden] Profil von Neil anzeigen    Neil eine private Nachricht schicken   Neil besitzt keine Homepage    Mehr Beiträge von Neil finden

Hi,

die folge Diskussion mit Wägezellen aus digitalen Waagen habe ich verschoben nach hier

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


Andreas Mueller

Epoxy-Meister

Registriert seit: Sep 2004

Wohnort:

Verein: ARGOS

Beiträge: 322

Status: Offline

Beitrag 88238 [Alter Beitrag01. November 2005 um 16:19]

[Melden] Profil von Andreas Mueller anzeigen    Andreas Mueller eine private Nachricht schicken   Andreas Mueller besitzt keine Homepage    Mehr Beiträge von Andreas Mueller finden

Zitat:
Original geschrieben von Brzelinski

Ich würde als erstes versuchen, die Masse des beweglichen Teils zu verkleinern. Erst danach würde ich dämpfen.


Masse verkleinern haette genau die gleiche Wirkung wie die Federn verstaerken, es wuerde immer
noch zu Schwingungen kommen, es aendert hoechstens ihre Amplitude, im gleichen Mass wuerde
aber auch das zu messende Signal kleiner. Die Schwingungen bringt man nur weg, wenn man
daempft. Dabei sollte man so daempfen, dass das System so schnell wie moeglich die Ruhelage
erreicht, man nennt dies "kritische Daempfung".

Da die bewegliche Masse immer noch Zeit braucht, dem tatsaechlichen Wert zu folgen, wird das
Messresultat immer noch verfaelscht. Diese Fehler koennte man aber rechnerisch durch "entfalten"
wegkriegen.

Auf keinen Fall sollte man einfach nur Mittelwerte bilden, denn der Erwartungswert der zu messenden
Groesse ist voellig verschieden vom Erwartungswert des Mittelwertes, wenn die gemittelten Werte
in der Naehe eines Wellenberges oder -tales gemessen wurden. Wenn man schon mit einem einfachen
iterativen Filter arbeiten will, dann soll man die Physik der Aparatur beruecksichtigen. Mit einem
Kalman-Filter koennte man zum Beispiel den Schub aus den gemessenen Daten mit guter
Genauigkeit schaetzen, ohne dass man Verfaelschungen wie beim Mittelwert befuerchten muesste.
Der Filter wuerde ausserdem Groessenordnungen fuer den zu erwartenden Fehler liefern.
Seiten (2): « 1 [2]
[Zurück zum Anfang]
Du kannst keine neue Antwort schreiben