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ufisch

Anzündhilfe

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Beitrag 6955929 , Bierraketengleiter [Alter Beitrag01. Februar 2009 um 19:07]

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Hallo Ihr.

Ich plane einen Raketengleiter zu bauen und taste mich langsam durch die Untiefen des Wasserraketenbau's.

Der erste Entwurf sah eine 3,7l Rakete mit 1163mm Länge und 766mm Spannweite vor, was einem Maßstab von 1 zu 6 entsprochen hätte.

Nach dem Bau der Startrampe und einer 1,5l Rakete mit "Tennisball"-Bergungssystem kamen mir dann doch Zweifel, bezüglich der Größe des Modells und ich habe nach langen inneren Kampf die Größe fast halbiert (jetzt Maßstab 1 zu 11).

Die ursprünglich geplanten 1,5l Spriteflaschen waren jetzt nicht mehr verwendbar und es mußte Ersatz gefunden werden. Also die Supermärkte nach 0,5l PET-Flaschen abgesucht und bei Lidl und Penny an der 05er Bierflasche hängen geblieben. Es gibt zwei Sorten, einmal mit eingeprägten Verzierungen in Form von Hopfendolben und Zweitens eine ganz schlichte Form ohne irgendwelchen Schnickschnack (siehe Foto).

Nachdem ich mich mit der Variante 2 reichlich eingedeckt hatte, ging es ersteinmal ans Produzieren von Leergut und als ich wieder nüchtern war, stand der Drucktest ins Haus.

Vorher hatte ich aber noch eine 1l Rakete zusammengebaut als Variante "A" mit zwei Flaschenhälsen. Variante "B" ist noch im Bau mit der Kombination Flaschenhals und Flaschenboden (gleiches Volumen wie "A" aber kürzer und damit nicht ins Cockpit hineinragend).

Bevor es heute zu Oma und Opa zu Kaffe und Kuchen ging, noch schnell zum Modellflugplatz gefahren um endlich den Drucktest zu machen.
Im Gepäck Akku's, Kompressor, 10m "Zündschnur" mit Kupplung und Ventil, zwei PET-Bierflaschen und den fertigen Druckbehälter mit den zwei Flaschenhälsen.

Alles zusammengeschraubt und die erste Bierflasche hinter dem Vereinscontainer gelegt.
Laut den Aussagen im Raketenforum sollte die kleine Pet-Flasche bei 6 maximal 8 atü den Geist aufgeben.
6 atü nix passiert, 8 atü jetzt aber, nö immer noch nicht, 12 atü mal vorsichtig um die Ecke gekuckt, alles dicht, 14ätu der Kompressor ist im roten Bereich, also abschalten. Watt nun, also Druck übers Reifenventil abgelassen und die Flasche begutachtet. Sieht irgendwie bauchiger aus (zu Hause mal nachgemmessen Durchmesser ursprünglich 64mm jetzt 66mm). Also eine erstklassige Kaltverformung bei 14 atü , ohne das die Flasche geplatzt ist. bounce

Der zweiten Flasche habe ich diese Tortur erspart, jetzt war der selbstgebaute Druckkörper dran. Um es kurz zu machen, bei 12atü fing eine Klebenaht an zu tropfen und ich habe den Druck abgelassen. Also 10 atü werde ich dem Druckkörper bei passender Gelegeheit* noch mal zumuten und sollte das Tropfen dabei ausbleiben, könnte er im Gleiter verbaut werden. Ansonsten plane ich noch einen Druckkörper mit 60mm breiten Muffen um die 10 atü sicher zu erreichen (die jetzigen Muffen sind 42mm breit).

*beim Test des zweiten Druckkörpers mit dem originalen Flaschenboden.
ufisch

Anzündhilfe

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Beitrag 6955930 [Alter Beitrag01. Februar 2009 um 19:10]

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Geändert von MarkusJ am 01. Februar 2009 um 20:56

ufisch

Anzündhilfe

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Beitrag 6955931 [Alter Beitrag01. Februar 2009 um 19:30]

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...und noch der Versuch mit der 1l Rakete
ufisch

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Beitrag 6956904 [Alter Beitrag01. Februar 2009 um 22:01]

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Danke. smile
wolke

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Beitrag 6970900 [Alter Beitrag21. Februar 2009 um 10:39]

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Hi ulfisch!

Hab gerade erst dein Beitrag entdeckt. Ich bin erstaunt, dass diese Flaschen so viel aushalten (14atü ungefähr=14bar, oder?)! Kannst Du was über die Wanddicke im Vergleich zu den üblichen Fanta Flaschen sagen?
Klingt schon recht proffessionell, was Du da machst! schön mit Langem Kompressorschlauch und Sicherheit und so...
Mit dem Flaschenboden wär ich aber dann doch eher Vorsichtig... Er ist einfach die größte Schwachstelle einer Flasche....

Gibt's schon Zeichnungen zum Gleiter?

Weiter so
Gruß
Oliver

Je mehr Käse, desto mehr Löcher.
Je mehr Löcher, desto weniger Käse.
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ufisch

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Beitrag 6970903 , Bierdruck und Gleiter [Alter Beitrag21. Februar 2009 um 13:43]

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Hallo Oliver.

Mit der Aussage von 14 atü bin ich zur Zeit etwas vorsichtig, da ich beim Vergleich der Druckanzeige meines 12 Volt-Kompressors und des neu angeschafften SKS-Rennkompressors 1,5atü Differenz hatte.
Leider zu Ungunsten des Elektrischen, mit dem ich den Test gemacht habe und das schon bei einer Anzeige von 8 bzw. 6,5atü. Ich weis daher nicht ,wie optimistisch die Anzeige bei 14 atü war und wegen des Wetters muß ein neuer Drucktest mit dem "SKS" noch etwas warten.

Die vorhandenen bzw. nach dem ersten Beitrag gebauten Druckkörper hatte ich aber noch einen weiteren Test auf dem Hof meines Arbeitgebers unterzogen.
Ergebnis:
- der tropfende Druckkörper tropfte auch bei 10atü und ist deshalb in den gelben Sack gewandert
- der "Flaschenboden"-Druckkörper ist an einer Muffe auseinander "gerutscht" = gelber Sack
- der "Flaschenboden"-Druckkörper mit 60mm Muffen hat die 10atü* ohne Beanstandungen ausgehalten,
muß aber noch mit dem SKS auf 12 atü getestet werden
* mehr gab die Druckluftanlage in der Firma nicht her

Die Wanddicke der Bierflaschen beträgt im Mittel 0,4mm, Gewicht ohne Bier 34g, nutzbare Länge des zylindrischen Mittelteiles 93mm.

...so und nun noch der Gleiter. Zur Zeit steht das 3D-Volumenmodell (im Prinzip die Außenhülle) und ich mach mich jetzt bei, die Spanten und Rippen zu konstruieren.

1bar = 1,02atü


Geändert von ufisch am 21. Februar 2009 um 13:50

JKH

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Beitrag 6970905 [Alter Beitrag21. Februar 2009 um 14:48]

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Hallo ufisch!

Da hast du ja interessante Flaschen gefunden!

Der Gleiter sieht ganz hübsch aus! Wirst du eine Fernsteuerung einbauen?

Grüsse,
Jonathan
ufisch

Anzündhilfe

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Beitrag 6970911 [Alter Beitrag21. Februar 2009 um 15:14]

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Hallo Jonathan.

RC ist Pflicht, sonst jagd mich mein Modellflugverein vom Platz wink

Geplant sind 4 oder 5 5g-Servos (Seite, Höhe, Quer und Landekufe), dazu ein 350er 1S1P-Lipo-Akku und der kleine Spektrum 2,4GHz Empfänger.

Die Flaschen sind sehr interessant, besonders der originale Inhalt cheers
robby2001

Gardena Master of Rocketry


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robby2001

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Beitrag 6970913 [Alter Beitrag21. Februar 2009 um 17:01]

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Moin!

Ein schöner Gleiter wird das!
Das Verhältnis von Tankvolumen zur Flügelfläche ist nicht kritisch, würde ich mal sagen.
Es versteht sich von selbst, dass du beim Bau auf jedes Gramm achten musst. Aber da du ja anscheinend
schon Erfahrung im Flugmodellbau hast, wird dir das wohl nicht schwerfallen, vermute ich.

Gut, dass du einen Hochdecker gewählt hast, so kannst du den Hauptholm von Flügelspitze
zu Flügelspitze durchlaufen lassen => mehr Stabilität.

Kann es sein, dass das Vorbild irgend eine Studie eines Raketengleiters der Deutschen
Luftwaffe aus dem 2. Weltkrieg ist?

Möchtest du auch die Seite steuern? Wird doch etwas knifflig bei dem doppelten Leitwerk, oder?
Höhe und Quer reicht doch.

Toll! Ich freue mich schon darauf, die Baufortschritte zu sehen.

Gruß Robert
ufisch

Anzündhilfe

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Beitrag 6970925 [Alter Beitrag21. Februar 2009 um 21:23]

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Hallo Robert.

Viel soll der Gleiter nicht wiegen, sonst ist er genau so schnell wieder unten wie er hoch gekommen ist. big grin Baumaterial werden hauptsächlich 3 und 6mm Depron sein, sowie die Holme aus GfK.

Der durchgehende Hauptholm ist schon von Vorteil, nur macht mir die asymetrische Anordnung der Tragfläche und des Höhenleitwerks etwas Bauchschmerzen bei der Raketenflugphase. Na mal sehen...

Die Seitenruder anzulenken ist nicht sonderlich kompliziert, zwei Umlenkhebel und den Servo in den Rumpfrücken eingebaut, dürften die Lösung sein. Die Landeklappen werde ich nicht einbauen, da die seitlichen Feststoffraketen* nicht abwerfbar sein werden und dadurch die Landeklappen blockieren würden. Hinzu kommt natürlich auch noch das Zusatzgewicht der Klappen mit Scharnieren, Servo's usw.
* sind nur Attrappen.


Das Modell stammt aus dem Dunstkreis um die Bachem Natter, also die Kleinstraketentjägerentwurfe von 1944/45 der deutschen Luftwaffe. Dazu gehörten die Arado AR E 381, die Bachem Ba 349 Natter, die Junkers Ju EF 126 Elly, die Messerschmitt Me P 1103 und die Heinkel He P 1077 Julia. Letztere soll es werden, nach dem Typenblatt vom 16.08.1944 (dort noch als P 1068 bezeichnet).

Die Julia war bei Kriegsende nach der Natter das am weitesten fortgeschrittene Fluggerät dieser Art. Heute exestieren nur noch einige Fotos die die Bauvorrichtungen für die Spanten zeigen, sowie einige Aufnahmen aus der Tischlerei in der sie gebaut werden sollte. Die Julia hatte gegenüber der Natter das Pech, das die Vollattrappe und der erste Satz Baulehren samt Zeichnungen im November 1944 bei einem Luftangriff zerstört wurde. Ein Monat später wurde die Firma Pöltzel ausgebombt, dort befanden sich die erste 20 Maschinen der Prototyp/Nullserie im Bau und dann kam noch ein ständiges Hin und Her von Baustop und Weiterbau dazu, das mit dem offiziellen Einstellungsbefehl für die Forschungs- und Produktionsvorbereitung vom 20. April 1944 endete. Da hatten aber schon sowjetische Truppen seit 14 Tagen das Entwicklungszentrum der Julia in Neuhaus an der Triesting besetzt gehabt.
Das Anfang April 1945 noch 3 Julia's Probestarts von einem Startgerüst auf einem schweren LKW gemacht haben sollen, gehört eindeutig in den Bereich der Märchen und Mythen.

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