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Dino

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Dino

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Beitrag 7013907 , Neue Ziele bei der NASA [Alter Beitrag30. April 2009 um 22:57]

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hat die Krise nun auch die NASA erreicht?

Gruß

Dino

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Neil

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Neil

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Beitrag 7014901 [Alter Beitrag01. Mai 2009 um 08:39]

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Hi,

nur mal so ein Gedanke den ich mal von jemanden anderen aufgeschnappt habe und durchaus als plausibel ansehe.
China betreibt Raumfahrt um zu zeigen das deren System funktioniert und zwar genau so gut wie das der Russen oder der USA. UDSSR und USA waren ja damals die beiden einzigen Großmächte die ein Wettlauf im Weltraum veranstaltet haben. Die Logik der Chinesen ist also das wenn sie all das schaffen was die beiden ehemaligen Supermächte geschaft haben, dann sind die genau so gut. Daher auch der erste Weltraumspaziergang vor kurzem. Folgt man der Logik, so wird das nächste Ziel eine Raumstation und eine Landung auf dem Mond sein. Damit hätte sich China den gleichen Rang erkämpft wie die USA. Hat dann China die gleiche Anerkennung wie die USA? Kann man dann als westlichen Politiker nicht mehr so auf China herum reiten und z.B. Menschenrechtsverletzungen ankreiden? Macht man ja mit den USA auch nicht so laut wie mit China.
Was bedeutet diese Logik für die USA? Viele in den USA denken mit Sicherheit "was sollen wir schon wieder auf dem Mond". Die letzten Apolloflüge waren für das Volk schon langweilig. Die Medienwirksamkeit wäre zwar auch heute gegeben, aber es ist keine Erstleistung mehr und somit langweilig. Daher wäre es gut denkbar das die USA lieber gleich zum Mars fliegen weil das was neues ist. Die Aufmerksamkeit wäre gegeben und evtl. entsteht ein neuer Wettlauf weil man den USA in der Welt sowas vielleicht nicht mehr gönnt. Den Chinesen wäre man wieder einen Schritt vorraus. So ein Marsflug kostet eine Menge Geld. Das wird aber nicht verbrannt sondern fließt in die Wirtschaft. Es wäre also auch ein Konjunkturpaket. Nur um das Paket vor den Wählern zu rechtfertigen braucht man schon ein gutes Argument ala Erstleistung und nicht eine Ausrede warum schon wieder zum Mond fliegen möchte.
Dann kommt noch der Eotrip hinzu. Obama wäre der Präsident der den Marsflug eingeleitet hat. Das tut einem Ego evtl. sehr gut.

Gruß

Neil

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


FalkE

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FalkE

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Beitrag 7014902 [Alter Beitrag01. Mai 2009 um 09:33]

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Zitat:
Original geschrieben von Neil


UDSSR und USA waren ja damals die beiden einzigen Großmächte die ein Wettlauf im Weltraum veranstaltet haben. Die Logik der Chinesen ist also das wenn sie all das schaffen was die beiden ehemaligen Supermächte geschaft haben, dann sind die genau so gut. Daher auch der erste Weltraumspaziergang vor kurzem.

Gruß

Neil




Hi,
ich denke nicht, dass die Chinesen sich an den Erfolgen des Kalten Krieges messen wollen sondern ich denke, die Chinesen wollen ein lukrative Raumfahrt aufbauen. Deswegen glaub ich nicht, dass bald eine Raumstationn der Chinesen kommen wird( ausschließen möchte ich es allerdings auch nicht ganz). Aber meiner Meinung nach wollen die Chinesen Technik entwickeln und diese dann auch gewinnbringend verkaufen.
Langer Marsch wurde hauptsachlich zur Satellitenaussetztung konzepiert und nicht um Menschn und Güter für Raumstationen ins All zu bringen.

mfg
Dennis

Aus Egoismus handeln wir zum Nachteil der anderen und er bringt es mit sich, das unser gegenwärtiges Glück, unser gegenwärtiger Wohlstand auf Kosten der weniger Glücklichen gehen. Das sollten wir uns vor Augen halten.
MikeHB

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MikeHB

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Beitrag 7014903 [Alter Beitrag01. Mai 2009 um 11:52]

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Zitat:
Original geschrieben von FalkE


Hi,
ich denke nicht, dass die Chinesen sich an den Erfolgen des Kalten Krieges messen wollen sondern ich denke, die Chinesen wollen ein lukrative Raumfahrt aufbauen.
mfg
Dennis



Dennis, Raumfahrt lässt sich nicht lukrativ betreiben, man wird auch in absehbarer Zukunft kein Geld damit "verdienen" können. Rein kommerzielle Unternehmen wie Virgin Galactic mal ausgeschlossen, aber auch die müssen erst einmal beweisen das sie damit Geld verdienen können.
Raumfahrt ist und bleibt für Staaten ein Prestigeobjekt, finanziellen Nutzen in form von "Cash re-flow" bringt sie nicht, wissenschaftlichen Nutzen relativ wenig.

VG
Michael

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Oliver Arend

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Beitrag 7014909 [Alter Beitrag01. Mai 2009 um 15:18]

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Du vergisst den Aspekt der "kommerziellen" Raumfahrt, also Starts von Kommunikationssatelliten bspw. Ohne staatliches Sponsoring (die haben ja die Entwicklung der Raketen bezahlt, der Kunde zahlt höchstens noch den reinen Bau der Rakete) wäre jedoch auch das nicht möglich, bzw. nur zu sehr viel höheren Preisen.

Oliver
Peter

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Peter

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Beitrag 7014911 [Alter Beitrag01. Mai 2009 um 17:41]

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Wir sollten uns nichts vormachen: Die wirklichen Gründe, die Staaten dazu bewogen haben, Geld für Raketen und Raumfahrt auszugeben, sind militärische. Dabei ist es völlig egal, wie sich die politischen Systeme nennen, in diesem Punkt sind sie alle gleich. Im Dritten Reich wurde Wernher von Braun großzügig gesponsert, um eine Wunderwaffe zu bauen, die den Krieg entscheiden sollte. Er wurde verhaftet, als er im falschen Moment sagte, daß er ja eigentlich lieber zum Mond fliegen würde.

Als von Braun nach Kriegsende zu den Amerikanern überwechselte, da wollten die genau dasselbe von ihm, nur für einen noch viel schlimmeren Zweck als eine Tonne TNT: Raketen für den Transport von atomaren Sprengköpfen. Zugspitzt könnte man sagen: Während die Nazis sich beim Ausrotten noch auf einzelne Völker beschränkten, nahmen die Amerikaner billigend in Kauf, daß sämtliche Völker ausgerottet würden, sie selbst eingeschlossen.

Angetrieben wurden sie dabei von der Furcht, die Sowjetunion könnte bei der Raketenentwicklung einen Vorsprung gewinnen. Deren oberster Raketenentwickler Koroljew hatte genau eine Zielvorgabe: Interkontinentalraketen zu entwickeln, mit denen die plumperen und daher besonders schweren russischen Sprengköpfe nach Amerika fliegen konnten. In der sowjetischen Führung wollte kein Mensch etwas von Raumfahrt hören.

Und heute? Mit der Ariane Rakete verdient Europe zwar ganz gerne ein bischen Geld mit friedlichen Satellitentransporten, aber Ariane fliegt in Wirklichkeit zum höheren Ruhme Frankreichs, und um die französische Atommacht auch raketentechnisch fit zu halten. Bilden wir uns doch nicht ein, die Gefahr eines Atomkrieges wäre vorbei. Es gibt immer mehr "aufstrebende" Atommächte, und darunter mit China ein Land, das ganz sicher die stille Vision hegt, eines Tages die marode USA als einzige und weltbeherrschende Supermacht abzulösen. Um wirklich ernst genommen zu werden von den Menschen auf diesem Planeten brauchst du die Fähigkeit, sie auszurotten. Zusätzlich brauchst du eigene Spionagesatelliten vom Feinsten, und bald schon auch Kampfsatelliten, die gegnerische Teile im Weltraum abschießen können. Man denke nur an den Aufschrei, als die Chinesen vor wenigen Jahren ihren eigenen Satelliten zerstörten- das war natürlich auch die Botschaft: Amerika, wir kommen.

Also belauern sich heute alle Staaten, die in dieser Liga überhaupt mitspielen können, gegenseitig. Bush erzählte was vom Mond, weil er auch mal ausnahmsweise gut rüberkommen wollte. Obama predigt vielleicht den Mars, weil der Mond ein Bushziel war. Ein richtiges Konzept für friedliche Raumfahrt kann ich nirgends erkennen.

Außer bei uns Hobbyraketenfliegern.


Geändert von Peter am 01. Mai 2009 um 17:44

MikeHB

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Beitrag 7014926 [Alter Beitrag02. Mai 2009 um 01:16]

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Zitat:
Original geschrieben von Oliver Arend

Du vergisst den Aspekt der "kommerziellen" Raumfahrt, also Starts von Kommunikationssatelliten bspw. Ohne staatliches Sponsoring (die haben ja die Entwicklung der Raketen bezahlt, der Kunde zahlt höchstens noch den reinen Bau der Rakete) wäre jedoch auch das nicht möglich, bzw. nur zu sehr viel höheren Preisen.

Oliver




Auch die sog. "kommerzielle" Raumfahrt wird stark durch die Regierungen subventioniert, so übernehmen sie zum Beispiel die Kosten für die Startanlagen. Ein Ariane Start würde sonst das Doppelte kosten.. In den USA ist das Verhältnis ähnlich...

VG
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