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Kabelmann

SP-Schnüffler

Kabelmann

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Beitrag 7116907 , 2K PUR-Schaum verarbeiten [Alter Beitrag29. Oktober 2009 um 19:46]

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Hallo zusammen

Sitze hier gerade beim Bau einer Hecksektion, klassisch mit Außenrohr, Motorrohr und Zentrierringen.

Den Ringspalt zwischen Motorrohr und Körperrohr würde ich gerne mit 2K PUR-Schaum ausgiessen bzw. ausschäumen.
Hat das jemand mal gemacht?

Hab hier den Schaum von R&G.
Geplant hatte ich: Heck nach oben, letzter Spant (Zentrierring) fehlt, Zwischenraum ausgiessen, übergequollenen Schaum abschneiden, letzten Ring drauf, fertig.

Aus Stabilitätsgründen gibt es auf der Hälfte des Motorrohres noch einen Zwischenring, der den Raum quasi in oberhalb und unterhalb teilt..... ausgeschämt werden soll aber alles.
Klappt das, wenn ich diesen Spant / Zentrierring mit großen Löchern versehe?
Kann ich den Schaum durch die Löcher bis nach unten durchgiessen und quillt der zerstörungsfrei durch die Löcher nach oben?
Der Ring hat ca 17mm "Fleisch", ich würde 10er oder 12er Löcher regelmäßig anordnen.

Die Fins werden TTW montiert, der innere Part der Flossen wird eingeschäumt. Der Schaum klebt dann an den Fins.
Reicht das oder bringt es mehr, wenn ich schaumberührten Teile der Fins (bei RockSim heißt das "Tab") auch löchere, dann stecken die richtig im Schaum.

Wieviel Zeit hab ich? Auf der Packung steht was von 39 sek. Startzeit
Ich deute das so, das ich innerhalb von 40sek. alles verrührt und vergossen haben muß, da der Kram dann zu quellen beginnt.
Abbindezeit 140sek heißt für mich, nach 2 1/2 Minuten ist das Zeug hart. Ist das so?

Wie kriege ich raus, wieviel ich nehmen muß, um ausreichend Schaum zu bekommen? Nur Ausprobieren?

Gruß Jan




FabianH

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FabianH

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Beitrag 7116909 [Alter Beitrag29. Oktober 2009 um 20:22]

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10mm Löcher könnten gehen, aber die Homogenität in der zweiten Kammer wird leiden. Wenn du das aber von Hand reingießt, wird ja ein wenig Masse auf dem Spant verbleiben, sodass auch vor dem Spant schon ein wenig Schaum entsteht, was der Homogentität zugute kommt.

Die Startzeit ist mit vorsicht zu genießen! Ich habe vor einem Jahr mal PUR-Schaum komplett selbst angerührt, sobald der Alkohol mit dem Isocyanat zusammenkommt gehts los. Zum Rühren hatte ich kaum zeit. Also da muss man fix sein. Evtl. hat R&G das Zeug träger eingestellt, ich hatte ja die rohen Chemikalien gemischt.

Den Schäumungsgrad kannst du bei PU/PUR übrigens mit Wasser einstellen, ein paar Prozent bringen ein wesentlich geringeres Raumgewicht.

Die Schäumungsrate sollte doch bei R&G zu finden sein, bei PUR-Schäumen das bis zu 40-fache. Hängt aber von der Mischung und dem Treibmittelanteil ab. Am besten vorher ein Pinnchen voll in ein übriges Rohr gießen, um zu sehen wie stark der Ansatz treibt.

Und alles gut Abdecken, wenn du doch zu viel ansetzt, gibts eine große Sauerei. wink


Gruß Fabian
Trevize

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Beitrag 7116910 [Alter Beitrag29. Oktober 2009 um 20:42]

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Moin,

R&G gibt für den fertigen (frei geschäumten) PU-Schaum ein "Raumgewicht" von 37 kg/m^3 an. Das mit "frei geschäumt" ist aber so eine Sache. Im Joghurtbecher bekomme ich aus 1 g Gemisch ca. 20 cm^3 Schaum. Gieße ich aber lange Hohlräume aus, ist es immer weniger (und wird inhomogen).

Generell muss man, wie Felix schon schrieb, schnell sein, sehr schnell. Nach 39 s ist die Gasentwicklung schon voll im Gang und wenn man dann noch nicht alles dort hat, wo man es haben will, dann bekommt man es da auch nicht mehr hin, weil (kleine) Eingießöffnungen ratzfatz zugeschäumt sind. Vor Ort mischen ist i. d. R. auch problematisch.

Grüße!

Hagen
Achim

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Achim

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Beitrag 7116917 [Alter Beitrag30. Oktober 2009 um 07:47]

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Würde Kühlen vo dem Mischen nicht die Reaktionszeit verlangsamen?

Gruß,
Achim

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Kabelmann

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Beitrag 7116918 [Alter Beitrag30. Oktober 2009 um 09:28]

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Hallo

Also R&G sagt, aus 1 Kg Schaumharz werden 27Liter Schaum (frei geschäumt), nun hab ich hier 244g, daraus werden demnach was über 6 Liter, nehme ich 1/5 der Menge liege ich wohl kurz über einem Liter.

Heute abend säge ich die Rohre, dann werde ich sehen, wie sich das darstellt, eventuell schäume ich beide Abteile getrennt (wenn machbar).
Denke auch, ich werde das Zeugs bei Außentemperatur verarbeiten, eventuell lassen sich so ein paar wertvolle Sekunden rausschinden.

Gruß Jan

Trevize

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Beitrag 7116919 [Alter Beitrag30. Oktober 2009 um 13:24]

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Kühlen verringert zwar die Reaktionsgeschwindigkeit, aber zumindest bei einigen Epoxidharzen ist dann auch die End(!)festigkeit geringer. Keine Ahnung, ob das bei PU ähnlich ist.
Der R&G-Schaum ist übrigens sehr spröde, d.h. bei einem ordentlichen Schlag zerfällt er zu Pulver. Damit unterscheidet er sich von dem "Bauschaum", den man so landläufig kennt. Der ist deutlich zäher.
Bäckchen

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Beitrag 7116920 [Alter Beitrag30. Oktober 2009 um 14:14]

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Hallo,
ich habe bei meinen größeren Modellen bisher den billigen Bauschaum genommen und mit einigen wohl dosierten Ventilstößen die Zwischenräume auch gefüllt bekommen. Der Schlauch der bei diesen Kartuschen beiliegt passte bisher auch durch die Bohrungen in den Spanten so das auch Zwischenräume erreicht wurden an die ich so nicht mehr herankam.
Als Lerneffekt aus einer der ersten Versuche habe ich die Rohre und den Basteltisch großzügig abgeklebt bzw. mit Zeitung ausgelegt.

Bei kleinere Hohlräumen hat sich der PU Leim (Planschie Kleber) mit einigen Tropfen Wasser bestens bewährt. Die Hohlräume werden durch diese zähen elastischen Schaum bestens aufgefüllt und das ganze klebt auch noch gut !

Wo liegt also der Vorteil von 2K Schaum ?

Fragt sich
Andreas

In Wirklichkeit ist die Realität ganz anders !?
Kabelmann

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Beitrag 7116921 [Alter Beitrag30. Oktober 2009 um 14:48]

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Hi @ all, Hi Andreas

Erstmal vielen Dank für die Hilfe, wird schon schiefgehen. Hoffe demnächst mit Resultaten aufwarten zu können.

Also ich gehe davon aus, das der 2K Schaum deutlich härter ist, als normaler Pistolenschaum.
Vorrangig fällt Ihm meiner Meinung nach die Aufgabe zu, den TTW montierten Fins zusätzlichen seitlichen Halt zu geben.
Ferner verspreche ich mir eine zusätzliche kraftschlüssige Verbindung zwischen Motorrohr und Hülle, um den Lasteintrag (Schub vom Motor auf das Motorrohr) an das umgebende Körperrohr abzugeben.

Außerdem hat die Flugmaschine an deren Bau ich gerade sitze eine Schwachstelle / Trennstelle in der Wandung der Hecksektion...... und die Möhre soll mal auf I-Motoren fliegen (hangel mich gerade die Impulsleiter hoch wink ) , da ist mir jedes Mittel recht um da Stabilität reinzukriegen.
Ferner beabsichtige ich dadurch weitestgehend auf das Gerödel mit den Gewindestangen von Spant zu Spant verzichten zu können..... mal sehen.

Eventuell hau ich mal meinen Nachbarn an, der ist Tischler.
Erinnere mich noch gut an den Zargenschaum vom Türeinbau. 2-Komponenten-Pistolenschaum, wird richtig hart und ist schön feinporig.
So schnell konnte ich gar nicht pumpen, da war das Zeug hart, Vorteil wäre hier der Rüssel an der Kartusche, damit dürfte ich überall hinkommen.

We will see..... fg

Gruß Jan
Oliver Arend

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Oliver Arend

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Beitrag 7116922 [Alter Beitrag30. Oktober 2009 um 16:36]

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Der Schaum ist ja vorrangig dafür da, die Biegemomente an den Flossen aufzunehmen, so dass die Klebenähte nicht so stark belastet werden. Dabei wird er auf Druck belastet, das dürfte er ganz gut aushalten. Auf Zug oder Schub (so wie Du es planst, zur Übertragung des Motorschubs) belastet, kann der Schaum vermutlich nicht so viel. Da kommt es auch nicht so sehr darauf an, ob das nun 2K- oder Dosenbauschaum ist.

Die Gewindestangen haben mich noch nie so sehr überzeugt; die sind, wenn ich Jürg richtig in Erinnerung habe, dafür da, den Motormount vorzuspannen (also auf Zug belasten), so dass unter Motorschub die Kompression des Rohrs etwas ausgeglichen, und die Kräfte gleichmäßig auf die verschiedenen Zentrierringe verteilt wird.

Bei einem I-Motor dürftest Du beides nicht brauchen!

Oliver
Achim

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Beitrag 7116928 [Alter Beitrag31. Oktober 2009 um 12:14]

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Mit dem PU-Schaum hab ich keine Erfahrung. Aber ich hab mal eine Motorensektion mit Epoxidharz und Schaumtreibmittel partiell ausgeschäumt. Das wird im Verbund Körperrohr, zentrales Motorhalterohr und Flossen (TTW) dermaßen stabil dass man sich da meiner Meinung nach keinerlei Sorgen mehr zu machen braucht. Zumindest was die Flugphase betrifft. Wie man den Bereich der Flossenwurzel bei einer ungünstigen Landung zuverlässig vor Haarrissen schützt da hab ich auch keine Patentlösung. Eine gewisse Elastizität wäre da sicher nicht schlecht. Insofern wäre Bauschaum vielleicht besser.

Gruß,
Achim

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