Hallo,

Vor einiger Zeit hatte ich mal die Idee (und auch in Stefan Meyer's Ariane4-Diskussionsthread beschrieben) eine Wasserrakete zu bauen, deren Drucktank 2 unterschiedliche Durchmesser hat. Oben kleiner Durchmesser, unten großer Durchmesser oder umekehrt... Wie auch immer.
Der Übergang soll so wie eine Spitze aus einer Fantaflasche geschrumpft werden.
Letzte Woche habe ich also dazu mal ein paar Tests gemacht. Zuerst habe ich eine Form aus Polyurethan gedreht, ein Übergang von Fanta-1l (~8cm) auf 0,5l-Alwa (~6cm).
Leider habe ich mich um ein paar zehntel "verdreht" . Diesen Fehler habe ich durch Kreppband ausgeglichen. Das viele Kreppband oben dient zur Fixierung und Zentrierung in der Flasche, die geschrumpft werden soll.

Das ganze Polyurethan-Kreppband-Gebilde habe ich dann in eine Fantaflasche gestopft, in die Drehbank befördert und da bei laufender Maschine mit einer Lötlampe (bei kleiner Flamme!) vorsichtig erhitzt.
Das erste Ergebnis war nicht sehr berauschend. Das PET wurde zu heiß und hat Bläschen gebildet.
Also habe ich später noch eine Flasche geopfert und das Ergebnis lässt sich sehen:


Erstaunlich: Trotz der ziemlich kleinen Klebestelle der 0,5-er Flasche hält das Ding 12bar!
Und jetzt noch ein paar Tipps für die, die das auch mal probieren wollen:
-Das PET schrumpft in alle Richtungen (eigentlich logisch), also auch in der Länge. Die Flasche
wurde bei mir ca 1-2 cm kürzer.
-Den Großen Durchmesser der Form genau gleich groß wie den Innendurchmesser der Flasche machen, den
kleinen ein wenig kleiner als den Außendurchmesser der kleinen Flasche machen, damit man diese wie
gewohnt nicht locker reinschieben kann.
-Das Rundholz, das oben rausguckt (zum einspannen in die Drehbank o.ä) so lange machen, dass es zum
Flaschenhals rausgucken kann. Das Rundholz hat natürlich idealerweise einen Durchmesser von 21mm.
So kann man dann die Form gut zentrieren und Fixieren und man braucht nicht so viel Kreppband.
Das wars dann erstmal soweit von mir,


Gruß bastler

Geändert von bastler am 03. Juni 2006 um 17:19

Boah, genial. Aber das hört sich nach viel Arbeit an und so leicht sollte es auch net gehen. Aber Respekt, dass es endlich jemand geschafft hat, zwei Durchmesser in den Drucktank zu bringen.

Wirklich, RESPEKT.
Und planste schon ne Rakete, in der diese Technik zum Einsatz kommen soll?

mfg
Dennis

Hi,

für die Spannungslinien sollten diese beiden Knicke nicht so toll sein. Jeder kennt den Jumbojet Boing 747. Der hat ja auch so ein Knick im Rumpf. Wenn man sich mal den rumpf genauer anschaut an der Stelle, fehlen da immer ein paar Fenster.



das kommt daher, das dort dickere Spanten eingebaut sind um die Struktur zu verstärken. Erstere Modelle hatten da sehr gerne mal Risse im Rumpf gehabt.
Ich kann mir also vorstellen, das der Rumpf dort bei euch auch als erstes versagen wird. Wenn ihr euch aber an das Vorbild, Arinae 4, Saturn V, anlehnen wollt, dann macht da doch eine Trennstelle in dem Tank.


Also wie gehabt ein Flaschenende. Die Flaschenenden könnt ihr dann über ein Steigrohr verbinden.

Gruß

Neil

Geändert von Neil am 08. Juni 2006 um 09:36

Ja, das hab ich mir auch gedacht, dass der Knick für den Kräfteverlauf /Spannungslinien nicht so Ideal sind.
Hatte auch erst bedenken, dass es hält. Größere Bedenken hatte ich aber eigentlich an der Klebestelle an der 0,5-er Flasche. Aber offensichtlich hält alles tiptop
Der Winkel des Knicks ist aber auch nicht soo groß. Zudem wird das PET durch das Schrumpfen ein wenig Dicker.
Wenn man 2 Flaschen am Flaschenhals miteinander verschraubt, ist das vielleicht für die Spannungslinien Vorteilhaft, aber dafür hat man an der Verbindungsstelle große Strömungsverluste. Der Durchmesser der, die Tanks verbindet ist ja max. 21mm, bei meiner Version ist er 61 mm.
Ob der Drucktank letztendlich an einer Klebestelle reißt oder an dm Knick ist ja Wurst, der Durcktank ist so oder so hinüber. Getestet habe ich das teil auch nur vorsichtshalber bis 12bar, fliegen wird er nur mit 8bar...
Konkrete pläne für eine Rakete gibt es noch nicht...

Viele Grüße, bastler

Moin!

Du hast ja auch Mehrwegflaschen genommen, oder? Da hält die Flasche an sich
eh genug aus, schätze ich.
Die Schwachstellen sind halt immer die Klebenähte. Dabei wird die große Klebestelle
aufgrund der größeren "Wirkfläche" des größeren Durchmessers stärker belastet.

Mit der Verbindungstechnik durch Verschrauben der Flaschenhälse ist das echt so
ne Sache. Hat auf jeden Fall einen schlechteren Wirkungsgrad.
Trotzdem bin ich gerade dabei, so ein Teil zusammenzubauen... mal sehen, was dabei
herauskommt.

@ Neil:
Verrückt, ist mir an einem Jumbo noch nie so richtig aufgefallen.
Aber jetzt wo du´s schreibst...

Gruß Robert