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Achim

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Achim

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Beitrag 7192949 , Solarthermie [Alter Beitrag25. April 2010 um 22:57]

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Mal was ganz anderes: Hat jemand von euch so Solarkollektoren auf dem dach zur Trinkwassererwärmumg?
Rentiert sich das? Wir haben Warmwasser über Strom und das kostet ein Schweinegeld das besser in Raketenmotoren investiert wäre.

Kann man das selbst montieren, was darf es kosten und wie sind eure Erfahrungen?

Gruß,
Achim

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Beitrag 7193900 [Alter Beitrag26. April 2010 um 00:47]

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Hi Achim,

ja, so was ähnliches habe ich schon seit Jahren in meiner Gartenwohnung installiert.
Auf dem Dach meiner Werkstatt (Südseite) habe ich aus 3/4Zoll Kupferrohr (günstig, d.h. kostenlos erstanden) eine Art Schlangenlinien verlegt (ca. 100m), schwarz geteert, versteht sich.
Die Anschlüsse gehen hinunter in die Erde, wo ich ein Edelstahlbierfass 100Lt gut isoliert eingegraben habe.
Gesteuert wird das über eine Temperaturdifferenzialelektronik mit zwei Sensoren und einer Umwälzpumpe.
D.h. wenn dass Wasser auf dem Dach wärmer ist als das Wasser ca. in der Mitte des Bierfasses springt die Umwälzpumpe an, und pumpt das wärmere Wasser vom Dach in den "Boiler". Logo, dass der Kaltwasserzufluss an der tiefsten Stelle des Boilers erfolgen muss, und die Warmwasserentnahme an der höchsten Stelle.

Wir duschen und waschen uns schon seit Jahren im Sommer mit diesem Event. Das Wasser stammt aus einem Brunnen. So ist die Sache völlig kostenlos.
Eine Sache ist noch bedenkenswert, man sollte über die fiesen Bakterien nachdenken. D.h. Wasser immer in Bewegung (Umwälzpumpe) halten und besser ist eine Temperatur von 60 Grad. Aber das erreiche ich an sonnigen Tagen.

Ciao, Rolli
Dino

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Beitrag 7193901 [Alter Beitrag26. April 2010 um 07:06]

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Hi Achim,

ja, rentiert sich, sogar wenn es nicht die absolute "Low-tech" - Lösung wie bei Rolli istsmile
Ich betreibe seit ca. 20 Jahren solche Anlagen, und wenn man ein wenig Ahnung von Sanitär- und Elektroinstallation hat, ist Selbstmontage kein Problem.
Nur wenn`s dann eine High-End Vakuum-Röhrenkollektor-Anlage mit dem neuesten Kombi-Schichtenspeicher schlüsselfertig installiert vom Fachbetrieb sein soll, dauert es recht lange mit der Amortisation.wink

Bei bisheriger elektrischer WW-Bereitung ist allerdings zu bedenken, dass, wenn es mehrere dezentrale WW-Bereiter (Durchlauferhitzer) sind, zusätzlicher Aufwand für Rohrinstallation ensteht, weil die Solaranlage mit einem zentralen Speicher arbeitet.

Ein nach Süden geneigtes Dach wäre auch vorteilhaft, muss aber nicht seinsmile

Eine komplette Anlage für den Bedarf von 2-3 Personen kostet ab 2500 - 3000€ ohne Einbau.

Weiteres gerne per PM

Gruß

Dino

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Neil

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Neil

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Beitrag 7193902 [Alter Beitrag26. April 2010 um 10:30]

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Hi,

wir haben zwei Kollektoren auf den Dach. Ab Mitte Mai läuft die Anlage genau ein Jahr. Dann kann ich eine Aussage machen was an Energie eingespart wurde.
Wir haben uns eine komplette neue Anlage für das Haus geholt und installieren lassen. So kompliziert sieht die Technik aber nicht aus. Ich denke das gefährlichste ist das Loch im Dach welches man machen muss um die Anlage zu installieren. Das sollte schon nachher dicht sein. Zum befüllen der anlage hatte die Firma eine Pumpe mit Tank gehabt. Ich denke aber das bekommt man auch ohne dieses Gerät hin.

Gruß

Neil

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Kabelmann

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Beitrag 7193918 [Alter Beitrag26. April 2010 um 20:19]

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Hallo Achim

Wir standen vor vier Jahren vor der Entscheidung im Zuge unseres Neubaus so eine Anlage installieren zu lassen.

Habe lange gelesen und Rat eingeholt, die vorherrschende Meinung ist:

Lohnt nicht für Warmwasser, lohnt noch viel weniger "mit Heizungsunterstützung"

Funktionieren tun solche Installationen ohne Frage (sofern korrekt installiert), aber Erträge erwirtschaften können die nur ab der Übergangszeit im späten Frühjahr bis in den Herbst, also nur etwa die Hälfte eines Jahres.

Es gibt prozentuale Richtwerte und ebenso reichlich Erfahrungswerte, inwieweit sich der Jahresprimärenergiebdarf in den Energiebedarf für Trinkwassererwärmung und den Anteil an Heizenergie aufteilt, der Anteil an Warmwasser ist dabei gering. Von diesem Betrag spart man also etwa die Hälfte.

Lass die reale Einsparung bei 160 Euro übers Jahr liegen (persönlich kann ich diesen Wert nicht belegen, den habe ich noch im Ohr aus der Zeit meiner Recherche).
Das heißt nicht, das die Anlage nicht funktioniert!!!
Das heißt vielmehr, eine Anlage die Dich 4000 Euro kostet, spielt ihre Kosten erst nach 25 Jahren ein.

Sicherlich ist es ein subjektiv besseres Gefühl unter der Dusche zu stehen und zu wissen, das Wasser wurde umweltfreundlich mit der Energie der Sonne erwärmt....
Aber vom kaufmännischen Gesichtspunkt her amortisiert sich eine solche Investition NICHT, da ein vernünftiger Amortisationszeitraum mit 10-12 Jahren angenommen wird.

Demnach verdient an so einer Anlage NUR der Installateur. Der Knackpunkt liegt in der Natur der Sache, da Bedarf und Ertrag um genau ein halbes Jahr phasenverschoben sind.
Im Sommer, wenn Du heißes Wasser im Überfluß produzieren kannst, besteht ganz einfach kein wesentlicher Bedarf.
Im Winter, wenn der Bedarf da ist, ist der Ertrag null.
Von daher ist eine Auslegung zur wirtschaftlichen Heizungsunterstützung ebenfalls eher Wunschdenken.

Die BAfA-Förderung ist mit wenigen Euro pro m² Kollektorfläche eher ein schlechter Scherz, denn ein Anreiz.
Und das "Gesetz zur Nutzung regenerativer Energie" welches so eine Anlage für einen Neubau quasi vorschreibt (war damals im Gespräch, ist das eigentlich mittlerweile verabschiedet worden??), hat nur eines zur Folge:
Das die Qualität dieser Anlagen noch weiter abnehmen wird, da jeder, der gezwungen wird sowas zu nehmen, es aber gar nicht will, nur das allerbilligste nehmen wird.

Wenn man so eine Anlage hat wie Rolli, die quasi nix gekostet hat, dann sieht das anders aus, ebenso der heimische Pool, der sich so preiswert erwärmen läßt.
Aber wer in Mathe aufgepaßt hat, sollte erkennen, das sich eine käufliche Anlage rein rechnerisch nicht lohnt.

Auch solltest Du klären, ob Dein Dach statisch überhaupt geeignet ist, die Last der Kollektoren zu tragen.

Nette Lektüre zu diesem Thema: www.haustechnikdialog.de

Das ganze ist eine Michmädchenrechnung, die normalem kaufmännischem Denken nicht standhält.

Gruß Jan

Geändert von Kabelmann am 26. April 2010 um 20:24

Dino

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Beitrag 7193921 [Alter Beitrag26. April 2010 um 21:30]

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Hi Jan,

ich stell` mal eine Gegenrechnung auf:
Eine vernünftig ausgelegte thermische Solaranlage deckt etwa 60% des Warmwasser-Bedarfs auf`s Jahr gerechnet.

Nun frage mal Achim, ob er für sein elektrisch erwärmtes Wasser mit Stromkosten von 266€/Jahr (ausgehend von Deinem Ansatz von 160€ Einsparung) auskommt...

Bei Energieversorgern kann man einen jährlichen Energiebedarf für die Warmwasserbereitung von bis zu 1000 kWh/Person finden.
Da Achim „wir“ geschrieben hat, gehe ich von mindestens 2 Personen aus, macht 2000kWh/Jahr, also, je nach Tarif 400 - 500€.
Davon 60% sind 240-300€/ Jahr.
Wenn er die Anlage als Paket kauft und selbst installiert, günstige Rahmenbedingungen angenommen, rechnet sich seine Anlage in deutlich unter 10 Jahren, selbst wenn die Strompreise NICHT steigen, was ich bezweifle.

Gruß

Dino (NICHT Milchmädchen von Berufwink)

P.S.: nun wäre es schön, Achim würde ein paar Zusatzinfos beisteuern, um fiktive Rechenbeispiele zu beenden: Personenzahl, bisheriger WW-Verbrauch, Selbstinstallation oder nicht usw.

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Kabelmann

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Beitrag 7193925 [Alter Beitrag26. April 2010 um 22:38]

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Hallo zusammen

Habe mich eben nochmal hingesetzt und in meinen Verbrauchsdaten gestöbert.

Ich kenne Achims Kalkulationsansätze nicht, kann aber beispielsweise eigene Verbrauchswerte ansetzen:

Haushalt mit 2Erw/2Kindern, EFH 156m² Heizung ist eine Sole/WasserWärmepumpe über separaten 2-TarifZähler

Das heißt im Klartext, wir sind 4 Personen und heizen mit Strom.

Für das gesamte Jahr 2009 betrug der Gesamtenergieaufwand insgesamt 5095 KWh
(Davon 3560KWh Haupttarif + 1535KWh Nebentarif)

Die Wärmepumpe informiert per großzügigem Display über alle Daten und Parameter, u.a. über Gesamtbetriebstunden und Betriebsstunden für Warmwasserbereitung im Einzelnen.

Laufzeit 2009 insg. 1638h, davon zur Warmwassererzeugung 579h, dh. ich wende 35% der Betriebsstunden für die Erzeugung von Warmwasser auf.

35% des Gesamtenergieaufwandes sind übers Jahr 1780KWh, das sind, (ich setze hier mal zu 100% den ungünstigeren Haupttarif an) bei 16,9cent/KWh um und bei 300 Euro .

Bei einer Bedarfsdeckung von 60% spare ich 180 Euro per anno. Feine Sache eigentlich.

Der übliche Ansatz von 700-800 Euro Installationskosten (schlüsselfertig) pro m² Kollektorfläche und einem Bedarf von ca 1,5m² Kollektorfläche pro Person läßt auf einen Preis von 3000-5000 Euro für eine qualitativ ausreichende Anlage für MEINEN Bedarf schließen.

Amortisierungszeit 27 Jahre, gleichbleibende Strompreise vorausgesetzt.

Ohne kaufmännischen Hintergrund kann ich als Normalbürger doch ansetzen, das sich so eine Anlage doch mindenstens innerhalb Ihrer zu erwartenden Lebensdauer von 15 Jahren bezahlt gemacht haben sollte. Von Gewinnen will ich gar nicht sprechen.

Diese Rechnung läßt sich beliebig auf andere Familien anwenden, es wird sich nichts bahnbrechend anderes ergeben.

Von daher ist so eine Anlage rein ob der hohen Investition für den normalen Häuslebauer eine Nullnummer, an der lediglich der Installateur verdient.

Für Anlagen mit Heizungsunterstützung ist die Rechnung aufgrund der größeren Kollektorfläche und den geschätzten Kosten von 8000-12000 Euro noch wesentlich ungünstiger.


Wie bereits geschrieben:
Rollis Anlage lohnt sich, selbst wenn man nur 10 Sommerwochen ansetzt, rein aufgrund der niedrigen Investition.

Dein Ansatz die Anlage selber zu installieren in allen Ehren, für einen Heizungsbauer sicherlich kein Problem, ich bin Elektriker.
Ich denke, das es auch ein DIY-Paket nicht ermöglicht, bei normalen Verbräuchen zu erreichen, das sich so eine Investition in normalen Zeitspannen (10-12 Jahre) bezahlt macht.

Ich wäre an Neils Kosten/Nutzen-Rechnung interessiert.

Ebenso an Achims Ansätzen, immerhin scheint es so, das zusätzlich noch das Leitungsnetz geändert werden muß etc.

Gruß Jan



Geändert von Kabelmann am 26. April 2010 um 22:45

Neil

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Beitrag 7193929 [Alter Beitrag26. April 2010 um 23:23]

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Hi,

ich werde mal versuchen die werte zusammen zu tragen. Interessiert micj a selber.
Bei uns muss man als Hintergrund sehen das wir den alten Ofen wegen seinem Alter ersetzen lassen mussten. Das war mir mit dem Ding nicht mehr sicher. Wir heizen mit Gas und alleine durch den Wechsel zu einer neuen Generation (auch ohne Sonne) wird der Wikrungsgrad anders sein. Auch muss man hier die Differenz der Kosten zwischen reiner Gasanlage und Gasanlage mit Sonnenunterstützung sehen. Die Anlage ist für bis zu 4 Personen ausgelegt und einem Haus mit ca. 150qm. Also in etwa mit dir vergleichbar. Alles hat zusammen ca. 8500 euro gekostet. Wobei wir auch noch andere Dinge an der Heizungsanlage geändert haben. Die müsste ich mal raus nehmen. Dazu kommt dann noch eine Förderung vom Staat die etwas anders berechnet wird als in D-Land. Die Anlage wird grob geschätzt knapp unter 8000 Euro gekostet haben.
Im Sommer, oder besser gesagt an Tagen mit direktem Sonnenlicht ging der Gasverbrauch runter auf 0,8m³. Das so hat sich gezeigt ist das Gas zum kochen und diesen Wert muss ich übers gesamte Jahr als konstant abziehen.
Nun gut, es wird sich mitte Mai zeigen was das erste Jahr an Einsparung gebracht haben wird.

Nun habe ich aber eine Frage an deine Erdwärmeanlage. Rechnet die sich? Von dem was ich bis jetzt gelesen habe was das Loch im Boden kostet und der Rest, habe ich eher den Eindruck das die sich nie rentieren wird. Hast du zusätzlich um den Wikrungsgrad zu verbessern dein Haus dem entsprechend umgerüstet, Fußbodenheizung, etc.?

Gruß

Neil

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Beitrag 7193930 [Alter Beitrag27. April 2010 um 00:50]

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Wow - mir so einer Resonanz hab ich nicht gerechnet.
Hab mich natürlich schon mal schlau gemacht in haustechnik dialog (feines Forum) und im Bauexperten-Forum (schrecklich: wenn du da sagst du lötest deine Wasserleitung selbst dann fallen sie wie eine Meute über dich her. Ich soll für ein 6m2 Bad einen PLANER!!! beauftragen - Brüll...)

Ok, ein paar Details. Unser Reihenhaus ist Bj. 88. Wir haben es schlüsseöfertig übernommen. Hat sich damals einfach so ergeben. Wir heizen mit stinknormaler Ölheizung. Mainflamme Bj. 86 hat nie einen Monteur gesehen. Reinigung und kleine Wartungsarbeiten mach ich selbst. In 25 Jahren keine Düse, keine Drallscheibe gewechselt - nix. Läuft wie ein Uhrwerk und erfüllt immer noch alle Grenzwerte.
Seit 5 Jahren haben wir im WZ noch einen Holzofen. Genial. Das Öl reicht jetzt mind. 5 Jahre. Heizungsunterstützung brauch ich also nicht.

Problem ist die WW-Bereitung. Im Bad hängt ein Ungetüm von einem 100L E-Speicher. In der Küche ein 5L Untertischboiler.

Wir verbrauchen 11000 kWh p.a. wovon meiner Schätzung nach der Löwenanteil für WW drauf geht. Duschen, WAMA, Geschirrspüler. Alles elektrisch. Wir zahlen 21Cent / KWh. Monatlicher Abschlag 200 Euro. Find ich einfach zu viel. Das sind einige reloads.

Angefangen hat es damit dass der E-Speicher im Bad durchkorrodiert ist. Hätte vielleicht mal die Anode tauschen sollen. Aber 25 Jahre Lebensdauer ist ja nicht schlecht.

Hab dann beschlossen gleich das ganze Bad zu renovieren und gleich mal alles rausgeklopft damit kein Rückzieher mehr möglich ist. Dann gedacht die alten Wasserleitungen könnten auch raus. Wenn schon denn schon. Dazu musste ich aber die Wände aufstemmen. Im gleichen Zuge dann gleich das Gäste WC mit gemacht. Jetzt hab ich alle Wasserleitungen die unter Putz waren durch Kupfer ersetzt und gleich ein paar zusätzliche Absperrventile installiert.

In meiner Raketenwerkstatt steht jetzt eine Notdusche die von einer Mörtelwanne, einem Tauschsieder, einem Kontaktthermometer, ein paar Relais, zwei Pumpen und ein paar Funkschaltern mit warmem Wasser versorgt wird. (hallo Rolli) Wer hat schon eine Dusche die das Wasser auf +- 1/10 °C genau temperiert..big grin

Jedenfalls will ich den Speicher aus dem Bad raus haben und in den Heizungskeller stellen. Da müsste ich dann eine WW-Leitung ins Bad legen. Aber das sollte machbar sein.

Dann würde ich gleich einen 300L Solarspeicher installieren. Den könnte ich dann mit der irgendwann fälligen neuen Ölheizung, mit Solarkollektoren oder mit Strom beheizen.

Mir ist klar, dass sich eine Solarthermieanlage nicht wirklich rechnet. Aber wenn ich die Invesrtitionskosten niedrig halte und unter Berücksichtigung dass WW-bereitung mit Strom etwa 3x so teuer ist wie mit Öl könnte es sich doch lohnen.

bei Ebay werden Komplettanlagen mit 2 Röhrenkollektoren, 300L-Speicher und (fast) allem Zubehör für 1800 Euro angeboten. Da ich eh einen neuen Speicher bräuchte wäre die Investition bei Selbstmontage überschaubar.

Guckt mal hier:

http://cgi.ebay.de/Solaranlage-ORIGINAL-POWER-MAX-30-Vakuumrohre-Speicher_W0QQitemZ150437253198QQcategoryZ125068QQcmdZViewItemQQ_trksidZp4340.m263QQ_trkparmsZalgo%3DDLSL%252BSIC%26its%3DI%26itu%3DUCI%252BIA%252BUA%252BIEW%252BFICS%252BUFI%26otn%3D10%26po%3D%26ps%3D63%26clkid%3D8952175291526755267

Ob die was taugt weiß ich natürlich nicht.

Jan, du bist Elektriker? Da hätte ich mal ein paar Fragen an dich bzgl. Schutzzonen im Bad. Wie installiert man eine elektrische Dampfdusche wenn die Schutzzonenregelung im Bereich 1 jede elektrische Leitung verbietet. Oder darf, da ortsfestes Gerät, direkt unterhalb der Decke eine Anschlussdose installiert werden?

@ Dino: du bist Energieberater? was meinst du zu meinem Vorhaben. Macht es Sinn oder lieber lassen?

@ Neil: bin auf dein Resümee gespannt.

@ Rolli: geniale Konstruktion. Kann eigentlich nur von dir stammen....

Gruß,
Achim

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Hallo Achim!

11000kWh/Jahr ist schon heftig, - wenn man großzügige 4000kWh für die „üblichen Verdächtigen“ abzieht, bleiben immer noch 7000kWh, also 1540 € pro Jahr für Warmwasser übrig.
Ausgehend von konservativen 60% Einsparung, bringt eine thermische Solaranlage dann also über 900€/Jahr Ersparnis!

Der hohe Stromverbrauch deutet jedoch auch auf einen hohen Warmwasserverbrauch hin, weshalb ich einen 300L Solarspeicher für zu klein halte.

Die ebay-Anlage klingt nicht schlecht, allerdings der Speicher ist zu schwach isoliert, unter 80mm Hartschaum oder 100mm Weichschaum sind die Verluste zu groß ( man kann das aber preiswert selbst mit Isoliermatten verbessern), außerdem ist kein Solar-Frostschutz im Paket, und natürlich kommt noch die Verrohrung dazu.

Eine Komplett-Anlage guter Qualität mit 6,3m² Kollektorfläche und 400L Speicher kostet im Fachhandel z.B. 4560€ inkl. MwSt.
Dazu kommt der Preis für die Verrohrung vom Dach zum Speicher im Keller, was natürlich von der zu überbrückenden Entfernung abhängt sowie von der Ausführung, z.B. Kupferrohr oder Edelstahl-Flexrohr

Ausgehend von Gesamtkosten von 5000€ sind wir dann bei 51/2 Jahren Amortisationszeit, und selbst wenn die Anlage durch Fremdinstallation so teuer wird wie die von Neil, bleibt die Zeit unter 10 Jahren.

Zur Lebensdauer: meine erste Solaranlage ist nun 19 Jahre lang in Betrieb. Bisher gab es einen undichten Entlüfter und von Vögeln aufgepickte Rohrisolierung sowie einmal Erneuerung des Frostschutzes als Wartungsaufwand...

In Deinem Fall kann man also eindeutige sagen: ES RECHNET SICH!

Gruß

Dino

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