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osmadie

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osmadie

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Beitrag 7209901 , Raketen lackieren [Alter Beitrag02. Juni 2010 um 21:24]

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Hallo Leute!

Ich wollte hier mal ein paar Ideen und Erfahrungen zum Lackieren von Raketen austauschen.

Bei meiner ersten großen Rakete habe ich zum Lackieren Spraydosen verwendet. Da gibt es sehr schöne Farben und ich finde die Ergebnisse ganz gut. Nur haben mich die enormen Kosten sehr gestört.

Deswegen bin ich vorerst auf Acryl-Lacke umgestiegen. Da gibt es bei Aldi immer wieder Dosen mit recht knalligen Farben. Diese Farben habe ich mit einem Gemscih aus Wasser und Iso-Propanol verdünnt und mit einer Farbsprüh-Pistole aufgetragen.

Das Ergebnis ist optisch zwar weniger schön, dafür kostet mich aber die ganze Lackierung für eine ca. 1m große Rakete unter einem Euro.

Ein Nachteil ist der starke Sprühnebel beim Sprühen mit der Pistole. Deswegen habe ich mir jetzt eine kleine Sprühkammer gebaut, die in weniger als einer Minute einsatzbereit ist. Die würde ich hier mal gerne vorstellen:

Die Kammer besteht aus einer zurecht geschnittenen und mit Klebeband geklebten Malerfolie (extra stark, 4x5m groß). Hier ist das Schnittmuster:



Im oberen Bereich erkennt man das Grundmaß 4x5m. An den oberen beiden Ecken wird je ein Quadrat 1,75x1,75m abgeschnitten.
Eines dieser Quadrate wird unten in der Mitte angeklebt. Das andere wird in 5 ca. 35cm breite Streifen geschnitten.
Dann wird das ganze zu einer Kammer an den schraffierten Kanten zusammengeklebt. Die Ecke unten rechts wird nicht geklebt und bildet später den Eingang.
Die 5 Streifen werden nun als Saum unten rings um die Kammer angeklebt, um die Höhe der Kammer zu vergrößern.
Dort wo die 9 kleinen Kreise in dem mittleren Teil sind, werden Halte-Ösen befestigt.

Nun habe ich in meiner Garage 9 Haken an die Decke geschraubt, in denen die Kammer einfach mit den Ösen eingehängt wird. Dann kommt unten noch etwas Papier oder Pappe auf den Boden, und das Sprühen kann beginnen. Der Sprühnebel blieb schön in der Kammer gefangen (an Atemschutz denken!).

Hier ein paar Bilder von der Kammer.

Die Kammer in ihrer Kiste schön kompakt verstaut:


Die Kammer am Boden ausgebreitet:


Halteöse von außen


Halteöse Innenseite


Halb aufgehängte Kammer


Kammer komplett aufgehängt mit geöffnetem Eingang


Kammer geschlossen


Kammer von innen


Spezielle Halteösen in der Skizze oben mit X markiert: An denen kann man eine Stange horizontal aufhängen. An dieser kann man wiederum mehrere Teile hängend befestigen zum Lackieren.


So, wie lackiert Ihr?

Gruß
Oliver

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Werner Heisenberg
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Beitrag 7210902 [Alter Beitrag03. Juni 2010 um 12:13]

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Hallo Oliver,

tolle Idee deine Kabine.
Ich lackiere draußen, wenn das Wetter schön ist.
Bei Regen kann ich allerdings nicht lackieren.

Gruß
Heiko
Bäckchen

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Beitrag 7211905 [Alter Beitrag03. Juni 2010 um 15:48]

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Hallo Oliver,
gute Idee von dir mit der Kabine.
Ich nehme Spraydosen und mache das ganze draußen unter dem Dach von unserem Gartenhaus.
Gruß
Andreas

In Wirklichkeit ist die Realität ganz anders !?
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Beitrag 7211908 [Alter Beitrag03. Juni 2010 um 17:34]

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Ich hab eine "richtige" Lackierkabine in einem Kellerraum eingerichtet. Mit Eingangsfiltern und Absaugung. Als lacke nehme ich nur noch 2K Produkte von DuPont. Wasserbasierte Lacke sind wie Beulenpest. Keine Chemiekalienbeständigkeit, keine Haftung, schlechter Verlauf.
Mit Sprühdosen kann man ganz gute Ergebnisse erzielen wenn der Sprühautomat was taugt. Am besten sind die von Vogelsang.

Gruß,
Achim

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Beitrag 7211925 [Alter Beitrag03. Juni 2010 um 21:17]

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Hallo Heiko und Andreas,

ihr schreibt, dass Ihr im Freien Lackiert. Habt Ihr da nicht das Problem, dass spätestens 2min nach dem Lackieren irgend welche Mini-Mücken in Eurem noch flüssigen Lack sitzen und da nicht mehr rauskommen? Das war zumindest für mich noch ein Grund mehr, die Kabine zu bauen.

@ Achim
Wie trägt man einen 2K-Lack auf? Wird der in zwei Schichten aufgesprüht? Wie stark neigt der Lack dazu, Tropfnasen zu ziehen?

Gruß
Oliver

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Werner Heisenberg
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Beitrag 7211930 [Alter Beitrag03. Juni 2010 um 22:01]

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Hi Oliver,
gegen Insekten kannst du im Freien praktisch gar nichts machen. Die kommen sofort und immer und pappen da fest. Unmittelbar nach einem Regenschauer ist die Luft am saubersten. Aber manche Lacke neigen dazu dann Feuchtigkeit während des Sprühens aufzunehmen die dann in der lackschicht kondensiert wenn sie oberflächlich zu trocknen beginnt. das gibt dann weißliche Schleier. Gar nicht schön.

2K-lacke bestehen aus 2 Komponenten die vor Gebrauch zusammen gemischt werden. Der Unterschied zu Sprühdosen ist gewaltig. Sie enthalten viel weniger Lösemittel, die Schichten sind dicker, die Neigung zu Tropfnasen viel geringer, der Verlauf hervorragend, die Trockenzeiten kurz. Die Klarlacke sind eine echte Offenbarung verglichen mit Sprühdosen.
Besonders die Füller/Spritzspachtel lassen ganz andere Schichtstärken zu. Sprühdosen bestehen fast nur aus Lösemittel.
Nachteil der 2-K-Produkte ist der relativ hohe Preis, die Notwendigkeit mehrere Komponenten vorrätig zu halten und es ist erforderlich die Sprühgeräte sofort nach Gebrauch zu reinigen da nach Aushärtung nichts mehr lösbar ist. Und die Härter halten nicht besonders lange.
Aber die Ergebnisse sind optimal.
Was für eine Pistole nimmst du denn? Und was für einen Kompressor? Wasserabscheider dran? Und welcher Luftdruck? Das sind wichtige Faktoren...

Gruß,
Achim

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Beitrag 7211932 [Alter Beitrag03. Juni 2010 um 22:33]

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Zitat:
Original geschrieben von Achim

Was für eine Pistole nimmst du denn? Und was für einen Kompressor? Wasserabscheider dran? Und welcher Luftdruck? Das sind wichtige Faktoren...




Ich wage es ja gar nicht zu schreiben, was ich da für eine Pistole nehme...

Ich habe einen Standard-Aldi-8bar-Kompressor mit einem recht groben Druck-Minderer-Ventil ohne Wasser-Abscheider. Am Kompressor habe ich einen 10m-Druckschlauch angeschlossen. Daran dann eine alte sehr grobe Sprühpistole - ich denke, mit der kann man eher Haus-Fassaden anstreichen, als anspruchsvolle Modelle...

Ich stelle den Druckminderer auf ca. 1 bis 1,5bar ein, aber sobald ich auf die Pistole drücke, bricht der Druck an der Anzeige total ein, aber das ist vielleicht auch normal so. (Oder liegt das an dem langen Druck-Schlauch?)

Naja, ich bin auch nicht so der Typ für's optimale Finish. Ich konzentriere mich eher auf die Innereien der Rakete und außen will ich was billiges an Lack haben, um meinen Papier-Raketen wenigstens einen minimalen Schutz gegen einzelne Wassertropfen zu geben. Obwohl ich an einer toll lackierten Rakete natürlich auch großen Gefallen finde.

Von welchen Kosten spricht man denn bei 2K-Lacken für eine ca. 1m große Rakete?

Gruß
Oliver

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Beitrag 7211942 [Alter Beitrag04. Juni 2010 um 00:55]

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Der Fließdruck sollte so bei ca. 2,5 - 3 bar liegen. Der Kompressor ist jedenfalls ok und so lange du diese Wasserpampe verwendest brauchst du auch keinen Abscheider...big grin
Der Liter 2K-lack liegt so bei 60 Euro. Hinzu kommt das catalyst, die Verdünnung und evtl. der Klarlack. Mit einem Liter kannst du aber ziemlich viel lackieren.
Die Pistole sollte mind. eine 0,5er bis max 1mm Düse haben und am besten 2 Horndüsen um den Sprühstrahl formen zu können. Mit Rundstrahl geht es aber auch. Geht halt mehr daneben.

Gruß,
Achim

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Beitrag 7211944 [Alter Beitrag04. Juni 2010 um 01:08]

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OK. Die Lackschicht scheint dabei relativ dick zu werden, kann das sein? Hast Du mal überschlagen, was die Schicht pro m² ungefähr wiegt? Und wie sieht die Reinigung danach aus?

Gruß
Oliver

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Beitrag 7211946 [Alter Beitrag04. Juni 2010 um 02:23]

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Naja - das mit der Dicke ist relativ. Mein Lackaufbau bei einem GFK-Rohr sieht ungefähr so aus:

2K-Füll- und Ziehspachtel für evt. grobe Unebenheiten
Schleifen
3 Schichten 2K-Spritzspachtel
Schleifen bis der Untergrund partiell sichtbar wird.
Prüfen auf Unebenheiten
2 Schichten 2-K Spritzspachtel
Schleifen mit 400er bis gleichmässiges Schliffbild sichtbar ist
Schleifen mit 800er als Vorbereitung zum 1. Decklacklauftrag
2 Schichten Decklack im Kreuzgang
Trocknung
3 Schichten 2K Klarlack zur Versiegelung
Schleifen mit 400er bis gleichmässiges Schliffbild sichtbar ist (höllisch aufpassen dass nicht auf den Decklack durchgeschliffen wird)
800er Feinschliff
letze Versiegelung mit stärker verdünntem Klarlack

Fertig

Bisschen aufwendig - ich weiß. Bei einer 2m-Rakete mit 100mm Durchmesser und mit Effektlackierung und einlackiertem Schriftzug kommen da ca. 200 - 300g zusammen.
Geht aber auch mit weniger Aufwand und weniger Gewicht...wink

Gruß,
Achim

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