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Paul

SP-Schnüffler


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Paul

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Beitrag 112264 , Leiterplatten ätzen [Alter Beitrag26. Januar 2007 um 14:45]

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Hallo,
vor paar Wochen ist mein Sohn nach Hause gekommen und erzählte mir was über Leiterplatinen die er in der Schule geätzt hat. Das was die da gemacht haben war eine einfache Schaltung aber vor allem sollten die ätzen lernen. Na gut-dachte ich mir- also wenn die da schon was machen da sollten die da zumindest was vernünftiges machen. Die Gedanke kam sofort auf DENTA-MAG wink Er hat in der Schule nachgefragt und.... war kein Problem. Toll dachte ich mir - wir machen paar Platinen für den Denta-Magbounce
Nach 30 Min. confused Tja, er braucht doch welche Unterlagen. Alleine die Schaltung war etwas zu wenig, er muss einen LAYOUT haben. Wie mache ich das? Wo finde ich was? Im Forum gesucht und nichts gefunden. Nach eine Stunde frown ....angry . Keine Ahnung wie soll es weiter gehenconfused
In dem Moment habe ich fest gestellt, dass ich keine Ahnung von der Materie habe!!!
Für mich die schellste Lösung war- PN an Achim und......... die Sache rolltsmile Danke nochmal Achim!!!
Zwei Tage später waren die Unterlagen bei mir. Die Platinen kennen geätzt werden und was habe ich gelernt? Richtig- Achim Anrufen! Da werden sie geholfen fg fg fg
Na ja, so dumm will ich aber auch nicht sterben. Also, wie machen wir das eigentlich? wie geht das mit dem ätzen?

Es wäre schön wenn sich jetzt die Experten einschalten und erklären uns das "Schritt für Schritt" wie man das richtig macht. Als Beispiel,soll vielleicht eine Platine für ein Startgerät entstehen? Braucht doch jeder, oder? Oder ganz was neues? Egal, es geht ja nur um die Vorgehensweise.

Paul
FabianH

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FabianH

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Beitrag 112265 [Alter Beitrag26. Januar 2007 um 15:15]

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also, du hast normalerweise eine Platine(Leiterplatte) die auf der ganzen oberfläche mit Kupfer beschichtet ist. Über der Kupferschicht ist ein spezieller Lack, dieser ist fotoaktiv. Das heißt, sobald ausreichend Licht auf den Lack trifft wird dieser unresistent gegen eine Entwicklerlösung. Du belichtest also alles was du weg haben möchtest, und die Leiterbahnen werden beim belichten abgedeckt, z.b. mit einer Folie auf der du das Layout aufgedruckt hast.
Nun wird die belichtete Platine in eine Entwicklerlösung gelegt, die dann den belichteten Lack abwäscht. nun hast du eine Säureresistente Schicht auf der Leiterplatte, an den stellen, wo kein Kupfer weg soll. Wenn die Platine nun geätz wird, in einem Bad aus Natriumperoxyd oder EisenIII-Chlorid wird alles Kupfer aufgelöst, das nicht von der unbelichteten Fotoschicht bedeckt ist. Sobald die Platine dann fertig geätz ist, wird sie kurz abgewaschen, und der restliche Fotolack abgelöst. Und schon ist die Platine fertig.

Andere Möglichkeit für sehr einfache Schaltungen wäre: auf einer Kupferbeschichteten Platine(ohne Fotolack) mit einem Edding die Leiterbahnen aufzeichnen. Kurz trocknen lassen, und ätzen. Danach nurnoch den Edding mit Reiniger entfernen.
Oder auch das Layout auf beschichtetem Papier ausdrucken(Laserdrucker) und dann auf die Platine bügeln und ätzen.

Nun könnte man noch diesen grünen Lötstopplack auftragen, und Durchkontaktierungen vornehmen, damit es noch professioneller aussieht. oder einfach alle Kupferbahnen leicht verzinnen, damt diese besser geschützt sind.



Mfg Fabian

Geändert von FabianH am 26. Januar 2007 um 15:19

AlexanderM

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Beitrag 112273 [Alter Beitrag26. Januar 2007 um 18:07]

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Hallo Paul,
es gibt eine ausführliche, bebilderte Anleitung hier. Die ist aber auf Englisch und behandelt v.a. die "Bügelmethode". Wie Fabian schon erläuterte, wird das Layout (i.d.R. am Computer erstellt) mit einem Laserdrucker spiegelverkehrt ausgedruckt und dann direkt auf die Platine aufgebügelt (z.B. mit dem Bügeleisen). Auch das Ätzen ist beschrieben.
Ich habe das mal ausprobiert, es hat aber nicht so gut funktioniert. Der Toner lies sich nämlich von Folie nicht vollständig transferieren und wenn ich Papier nahm (verschiedene Sorten habe ich ausprobiert), dann bekam ich es zwar gut aufgebügelt, aber das Papier löste sich danach eben nicht so, wie beschrieben, in Seifenwasser auf und der Toner blieb auf der Platine, sondern er kam mit runter und ich durfte von vorne anfangen. mad
Ich denke also, wenn Du wirklich öfters Platinen selber machen willst, lohnt sich die Anschaffung eines UV-Belichtungsgeräts (kostet aber 3-stellige Euronenbeträge!). Angeblich soll's auch ein Gesichtsbräuner aus dem Baumarkt tun, gesehen hab ich das aber noch nicht.

Wenn Du aber nur gelegentlich eine Platine brauchst, gibt's Firmen, die Dir welche nach Deinem Layout herstellen. Im Internet findest Du sie oder die Profi-Elektroniker können sie Dir auch nennen.

Über das Ätzen selber gibt's hier noch etwas.

Ach ja, und berichte uns doch mal von Deinen Experimenten diesbezüglich. Mich interessiert's nämlich auch, wie man, möglichst einfach, eine Platine herstellt. smile

Beste Grüsse,
Alexander
FabianH

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FabianH

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Beitrag 112274 [Alter Beitrag26. Januar 2007 um 18:16]

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Also ich habe auchschon mit der Bügelmethode rumprobert, und auch einmal eine recht gute Platine damit geätzt. Aber es gibt inzwischen auch schon extra Transferfolien für das Verfahren, die dann immer wieder verwendbar sind.
Für Einzelstücke lohnt sich die Anschaffung solcher Folien.

Zu dem Belichter: Ich bin auch auf Roboternetz.de aktiv, und dort gibt es etliche, die sich einen günstigen Gesichtsbräuner kaufen, dort die Röhren ausschlachten und in einen Scanner bauen. Funktioniert genauso, wie ein teurer fertiger Belichter. Ansonsten kann man Ultrahelle UV-LEDs nehmen, und zu einer Großen Fläche zusammenschalten. Die LEDs sind auch sehr schnell im Belichten!

Es gab auchschon vielversprechende Versuche mit 250Watt Halogenstrahlern für 5euro aus dem Baumarkt!

MfG Fabian

Geändert von FabianH am 26. Januar 2007 um 18:18

icepic

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Beitrag 112285 [Alter Beitrag26. Januar 2007 um 19:16]

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Hallo zusammen,

also ich mache meine Platinen immer mit der Photopositivmethode, also belichten des Basismaterials mit UV-Licht. Als Lichtquelle benutze ich einen alten Flachbettscanner mit eingebauten Spezial-UV Röhren(richtige Wellenlänge). Es mag zwar auch mit div. anderen Mitteln gehen (Halogenlampen, Bräuner usw)
aber für ordentliche Ergebnisse muss das Belichten schon optimal gehen !!!

Ausdruck der Platine mach ich auf Transparentpapier mit einem Laserdrucker(auch schon Tintenstrahler getestet). Sollte recht lichtdicht sein !!! 10mil Leiterbahnbreite sind ohne Probleme möglich !

Evtl. mach ich mal ein paar Fotos, wenn ich demnächst wieder Platinen mache !!!

Es geht aber auch die Tonerdirektmethode, ein Kollege hat es vorkurzen erst ausprobiert u. das Ergebnis war erstaunlich gut. Allerdings nicht mit Bügeleisen sondern mit umgebautem Laminator von Lidl !!!

siehe http://thomaspfeifer.net/platinen_aetzen.htm

sehr aufschlussreich ist auch das Video in dem Bericht !!!

Entscheidend ist der Toner, die Laminatortemperatur, und das Papier(Reichelt-Katalog o. Spiegel)

Bei Fragen zur Fotomethode stehe ich gerne zur Verfügung !!!

Gruß Uli

Die Frage ob man den "neusten" PC hat, beantwortet man sich, wenn man links neben der SPACE-Taste schaut !!!!
Andreas Mueller

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Beitrag 112286 [Alter Beitrag26. Januar 2007 um 19:17]

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Zitat:
Original geschrieben von AlexanderM

Die ist aber auf Englisch und behandelt v.a. die "Bügelmethode". Wie Fabian schon erläuterte, wird das Layout (i.d.R. am Computer erstellt) mit einem Laserdrucker spiegelverkehrt ausgedruckt und dann direkt auf die Platine aufgebügelt (z.B. mit dem Bügeleisen).


Eine Weiterentwicklung der Bügelmethode wird hier beschrieben.

Die nur auf Toner basierende Methode wird problematisch, wenn der Toner etwas porös ist. Die Methode von Pulsar versiegelt diese Poren mit Hilfe einer der TRF Folie.

Geändert von Andreas Mueller am 26. Januar 2007 um 19:20

icepic

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Beitrag 112288 [Alter Beitrag26. Januar 2007 um 19:21]

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Zitat:
Original geschrieben von FabianH


Es gab auchschon vielversprechende Versuche mit 250Watt Halogenstrahlern für 5euro aus dem Baumarkt!




Das mag schon gehen, aber es entsteht mir zuviel Hitze !!! Vorallem, wenn ich Layoutvorlagen benutze, die mit dem Laserdrucker gedruckt sind. Es schmilzt der Toner und die Vorlage klebt an der Platine.

Das mit den UV-Leds soll allerdings gut gehen, nur braucht man ne ordentliche Menge davon !!!!

Gab mal ne Bauanleitung im Elektor !!!

Kann ich bei Bedarf mal raussuchen......


Uli

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Paul

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Beitrag 112290 [Alter Beitrag26. Januar 2007 um 19:37]

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Hallo,
ich habe mir das etwas anders vorgestellt - vielleicht das Thema ist etwas unglücklich ausgewählt!!!
Es geht mir zwar um ätzen aber meine Vorstellung war etwas anders dh. mir fehlt die korrekte Reihenfolge.
Eine Anleitung von "A" bis "Z"
1. Schaltung
2. Layout erstellen - wie machen wir das, mit welchem Programm usw.
3. Welche Platinen - fotobeschichtete oder unbeschichtete
4. ...
5. ...
.
.
.
10. Das Ergebnis - fertige Platine

Die Frage kam zwar von mir, aber ich wollte das auch die anderen was von haben, ach die blutigen Anfänger ( ich gehöre auch noch dazuwink )

Grüsse
Paul

Geändert von Paul am 26. Januar 2007 um 19:59

icepic

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Beitrag 112300 [Alter Beitrag26. Januar 2007 um 20:48]

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Hallo Paul,

eine A-Z Anleitung, das wird nicht leicht, ich kann zwar die nötigen Arbeitsmittel, Tools aufführen, und erklären. Aber nur grob, weil schon die Einarbeitung in ein Layoutprogramm, wie z.B. Eagle recht umfangreich ist. Klar kann ich bei bestimmten Problemen, z.b. bei Eagle helfen, weil ich sie einfach auch hatte smile
Versuchen kann ich's !!!fg wink

Also am Anfang steht die Schaltung !! Im Kopf oder auf Papier, und muss nun in ein Layout gewandelt werden. Früher zu Fuß mit Transparentpapier und Rubbellötaugen u. Leiterbahnen. Oder heute mit PC !!!

Ich würde Eagle von Cad-Soft empfehlen, da für Privatleute kostenlos. Es gibt eine eingeschränkte Freeware-Version. Beschränkungen sind a.)nur ein Schaltplanblatt, b.)Platinengröße max. 100 x 80 mm c.) 2 Signal-Layer(reicht ja auch -- mehr als doppelseitig wird schwierig)

Größere Platinen können von der Vollversion übernommen und auch gedruckt werden !!!

Programm zu finden bei Cadsoft http://www.cadsoft.de/freeware.htm

Mit dem Programm können dann Schaltungen gezeichnet u. eingegeben werden und daraus ein Layout gemacht werden. Vorteil der Schaltungseingabe ist, dass beim Layouten keine Verbindung vergessen werden kann, da Schaltung u. Layout immer auf Konsistenz geprüft werden. Layout kann dann direkt ausgedruckt werden. Lötseite ,Bestückungsseite, Bestückung, Schaltplan alles schön getrennt.

Nur die Bedienung des Programms ist am Anfang nicht ganz einfach !!! Kann ja mal versuchen alle Grundschritte zusammen zu fassen u. ein PDF daraus machen confused

Am besten Eagle downloaden ftp://ftp.cadsoft.de/eagle/program/4.16r2/eagle-win-ger-4.16r2.exe
und ein bisschen mit rumspielen !!

Uli

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Beitrag 112301 [Alter Beitrag26. Januar 2007 um 20:59]

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Uli! wir haben uns verstanden. Genau so habe ich mir das vorgestellt.
Als Vorlage nehmen wir z.B ein Startgerät aus dem Forum



Paul
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