Schon länger gab es Gerüchte um eine europäische Vereinheitlichung der Regelungen zur Pyrotechnik, zu der bekanntlich auch die Antriebe für den Raketenmodellsport zählen.

Seit vergangenem Jahr laufen nunmehr konkrete Gespräche in Brüssel und anderen europäischen Städten über gemeinsame Zulassungs- bzw. Prüfbestimmungen für Feuerwerkskörper und anderen pyrotechnischen Gegenständen. Dazu waren schon Befürchtungen geäußert geworden, dass es wieder einmal zu einer Erlaubnispflicht der bisher frei verkäuflichen Raketenmodellantriebe (in Deutschland bis 20 Gramm Treibstoff) kommen könnte. Schon 1997 drohte durch die sog. EWG-Richtlinie 93/15 das Verbot des freien Raketenmodellfluges und konnte damals nur in letzter Minute abgewendet werden.

Mit den neuen in Verhandlung stehenden Zulassungsbestimmungen soll auch eine Regelung über die künftig erlaubnisfreie Menge an Treibstoff in den frei verkäuflichen Raketenmodell-antrieben erfolgen.

Eine ganze Reihe von Vorschlägen war von verschiedenen europäischen Staaten eingereicht worden. So wollte z.B. Schweden die künftige erlaubnisfreie Treibstoffmenge auf 8 Gramm begrenzt wissen. Die deutsche Kommission wollte die Freigrenze gegenüber den bisher geltenden 20 Gramm deutlich angehoben sehen, wozu sie den zuständigen Spitzenverband für den Raketenmodellsport um Stellungnahme gebeten hatte.

Wie zuletzt bekannt wurde, bewegt sich der Trend bei den Harmonisierungsgesprächen über die frei verkäuflichen Raketenmodellantriebe in Europa diesmal günstiger für die Freunde des Raketenmodellsports in Deutschland. Dies gilt allerdings nicht für andere europäische Länder, die bisher erheblich größere Freigrenzen hatten (so z.B. Großbritannien bis 1000 Gramm oder Frankreich bis 500 Gramm). Für Deutschland wird die Anhebung der künftigen Freigrenze auf jeden Fall deutlich ausfallen.

Quelle: http://rmc-sachsen.de/?nav=europaeischer_einigungsprozess

Herzlichen Dank an Ingo Friedel vom RMC Sachsen und Mitglied der Bundeskommission Modellflug im DAeC, also Vorsitzender des Sportausschusses Raketenmodelle.

Oliver

Gibt es da etwas, was wir machen können? Daec zuarbeiten?

Der Raketensport als solche ist in Deutschland ja weitgehend unbekannt bzw. wird nur noch von ganz wenigen betrieben.
Dass der DAeC da gefragt wird und nicht die beiden großen Vereine verwundert mich ehrlich gesagt etwas.
Der letzte Wetbewerb beim RJD wurde mangels Teilnehmer gestrichen.
Dennoch ein Dankeschön an den DAeC für die Unterstützung!
Hoffen wir mal, dass das ein wenig angehoben wird, das würde manches erleichtern.

Louis

Hinter vorgehaltener Hand wird ja "getuschelt" das 150g frei verkäufliches Treibstoffgewicht pro Motor angestrebt werden.
Das entspricht immerhin schon einem mittleren H-Motor
Sorry, aber ich finde das nicht gut bzw macht mir das schon etwas Angst.

Bei einer Messe z.B. lernt mann ja ein recht breites Puplikum kennen, sicherlich viele wirklich technisch interessierte
und verantwortungsbewuste Leute aber eben auch so einige welchen ich nicht unbedingt ein H-Motor
anvertrauen würde, bloß weil sie älter als 18 Jahre alt sind.....
Und wenn ich mir vorstelle das die auch gleich mal fix eine 10er Packung davon legal kaufen können....

Mal so gefragt wem bringt die Erhöhung der Freimenge eigendlich wirklich etwas?
Ich kann da nichts positives drin sehen, sondern sehe eher eine Gefahr für unsere Modellraketenszene!

Wie seht ihr das?

Andreas

Einmal abgesehen davon, dass es solche Motoren gar nicht gibt, würde es imho Vorteile haben, man könnte ohne Aufstiegsgenehmigung grössere Modelle starten.

Louis

Zitat:

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Original geschrieben von Lschreyer

Einmal abgesehen davon, dass es solche Motoren gar nicht gibt, würde es imho Vorteile haben, man könnte ohne Aufstiegsgenehmigung grössere Modelle starten.

Louis

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Aber wenn die BAM grünes Licht für 150g Treibstoffgewicht gibt, wären doch automatisch alle AT, CTI, TSP
usw. Motoren bis zu dieser Gewichtsgrenze frei verkäuflich oder sehe ich das falsch?

Ach und wo könnten dann eigendlich solche großen Modelle mit Motoren bis 150g gestartet werden?
Im Stadtpark, auf dem Sportplatz, das ist für mich nicht so recht einleuchtend....

Andreas

> man könnte ohne Aufstiegsgenehmigung grössere Modelle starten.

Eben nicht. Die Grenze bleibt bei 20 g. Der T2-Schein wäre erst ab der neuen, höheren Grenze nötig. Von daher bringt es praktisch nicht wirklich viel. Es ist deutlich einfacher, einmal den T2-Schein zu machen, als sich immer wieder um Aufstiegsgenehmigungen zu kümmern -- es sei denn man hat so viel Glück wie Hagen.

Oliver

Bist Du sicher, dass die 20g dann in der LuftVO bestehen bleiben? Das wäre ja schade..
Andererseits würde es viele freuen, wenn sie für ein G Motor kein T2-Schein mehr haben müssten.

@Andreas: Es gibt hier so manche Wiese, die sich gut eignet, da könnte ich locker einen H starten.
Eine Gewichtsgrenze ist eine Grenze, sollten Reloads nicht darunter fallen würde ich mich wundern.
Obwohl, man könnte sich da wieder streiten, ob ein Reload ein Raketenmotor ist..

Louis

Hallo,

die 150 g beziehen sich auf neu zuzulassende Motoren, und auf gar keinen Fall auf Reloads, das ist und bleibt mit Sicherheit P2! ( davon gehe ich aus, da das Wiederladen in der Fachkunde enthalten sein muß)

Warten wir mal ab, wann die ersten Motoren zugelassen werden, ich sehe da nur die von Robert in der näheren Zukunft.

Gruß

Holger

Geändert von holger_t am 11. Oktober 2012 um 22:55

Stimmt auch, die bestehenden Motoren >20g müssten neu zugelassen werden. Nur gibt es eigentlich kaum bestehende Motoren >20 g, Estes hat ein paar E-s, das wars dann auch schon oder?
Roberts neue Motoren könnten ein Kandidat sein, sollten sie denn je die BAM-Prüfung passieren.

Louis

..der Hybrid Flieger ist sehr entspannt

Spass beiseite..auch wenn meine Meinung exakt null zählt, finde ich die 20gr Regelung genausowenig angebracht wie 150g...Wie wärs mit einer goldene Mitte? Da ist doch ausreichend Raum für eine venünftige Neuregelung oder?

Geändert von legranddudu am 12. Oktober 2012 um 12:10