Hallo
nachdem ich bisher nur mitgelesen habe und echt erstaunt bin was der ein oder andere so zusammenbaut habe auch mal wieder ein

Baubericht geschrieben und die Ergebnisse seit Anfang diese Jahres mal zusammengeschrieben.

Der Arbeitstitel ist "dickes Rohr" da ich noch ein Versandrohr mit 100mm Durchmesser in der Firma stehen hatte. Auf der Wunschliste stand auch noch das die Rakete einen Heckkonus erhalten soll da ich bisher so etwas noch nicht gebaut habe.
Da sowieso viel Platz da war habe ich mir gedacht das die Rakete noch eine "Effekt Sektion" erhalten soll aber dazu später mehr.

Als erstes habe ich das die ganzen Daten mal in OpenRocket eingegeben und getestet wie groß die Flossen werden müssen damit ich die Länge des vorhandenen Rohrers voll ausnutzen kann, also Kuppler, Körperrohr und Elektronik Bay aus dem gegebene Stück ausschneiden kann.



Anhand der Simulation war auch klar das die Flossen so weit wie möglich nach hinten müssen also noch in den Heckkonus, da ich die Flossen auch unbedingt through the wall haben wollte war mir schon klar das ich mir was einfallen lassen muß um den Schlitz in den Konus zu bekommen.
Aber erst einmal musste ich ja den Konus und die Spitze haben, also mal schnell zwei Styrodur Döner bauen einen, den für die Spitze, auf ein 8mm Dübelholz aufgefädelt und verklebt. Den Zweiten direkt auf ein 38mm Motorrohr aufgefädelt und dann beide auf die Drechselbank und in Form gebracht.



Der Konus hat am Ende noch einen Sperrholzspant mit Einschlagmuttern für den Retainer erhalten.
Die Spitze der Spitze besteht aus einigen Lagen Balsaholz. Das Ganze wurde mit einigen Lagen 80g Schnipsel beklebt und geschliffen dann mit der Schulter direkt in ein Rohrstück geklebt und nochmal mit einer 80g Matte umwickelt. Alles in einen Schrumpfschlauch gesteckt und geföhnt dann klappt das auch mit der Oberfläche.

Der Heckkonus wurde direkt in ein Rohrstück geklebt und auch mit einer 80g Matte gemeinsam mit dem Rohr laminiert. Hier habe ich zwei verschieden Schrumpfschlauchdurchmesser verwendet hier muss darauf achten das der kleinere Durchmesser nicht vom Rohr rutscht wenn er schrumpft. Das passiert dann sehr schnell wenn man noch Harzreste auf dem dickeren Schlauch hat hier am besten den bereits geschrumpften großen Schlauch mit Verdünnung abwischen.



Im Heckkonus wurde noch ein Spant mit Ringösen für den Fallschirm und ein Stück Kupplerrohr verklebt.
Das Kupplerrohr haben ich vorher von dem gesamten Rohr abgeschnitten, längs mit einem Cuttermesser gerade aufgeschnitten und einen Streifen entfernt.
Dann das aufgeschnittene Rohr wieder in das Körperrohr geschoben, einen Streifen fester Pappe mit viel Weißleim auf die Schnittkante gelegt und dann einen langen dünnen Luftballon in dem Rohr aufgeblasen. So entstehen bei mir immer die Kuppler für die nicht Standard Rohre.

Die Flossen habe ich aus 4mm Flugzeugsperrholz ausgeschnitten und mit Schnellschliffgrund gestrichen und geschliffen. Die Flossen sind bis auf das schmale Stück vorne, dort wo der Kuppler sitzt, through the wall geplant. Dazu muß jetzt aber ein Schlitz in das Rohr und in den Konus, dazu habe ich mir die Flossenmarkierungen auf dem Rohr angezeichnet und mit einem Cutter ausgeschnitten dann die Flosse schräg eingesteckt und mit einer Trennscheibe auf dem Dremel so Stück für Stück bis zum Ende geschlitzt. Zum Schluss haben ich alle Schlitze mit einem kleinen Frässkopf auf dem Dremel so bearbeitet das die Schlitze bis auf das Motorrohr reichen. Die Flossen habe ich dann mit PU Leim auf einer Helling eingeklebt dann mit Filets aus 5min Epoxy versehen. Am Ende habe ich den Zwischenraum mit Bauschaum aufgefüllt.

Flossen eingestckt und verklebt


Filets


Sauerei mit dem Bauschaum

Als Schalter für die Stromversorgung sollte wieder ein Schraubschalter zum Einsatz kommen. Da ich nur einen schmalen Streifen an der Spitze eingeplant habe um an den Schalter heran zu kommen musste der jetzt quer zur Flugrichtung eingebaut werden.
Der Schalter besteht aus zwei M4 Schrauben die auf einer doppelseitige kupferbeschichteten Platine geschraubt werden. Zwei Stück da ich zwei Akkus redundant an einer Elektronik verwenden will, ich habe auch schon diesen Schalter für zwei Akkus an zwei Elektroniken gebaut dazu hat er dann eine dritte Schraube/Schalter um die Stromversorgung zu koppeln.
Auf der Platine sind neben den Schrauben auch noch die zwei Schottky Dioden und eine LED mit Vorwiederstand verlötet. Da die Platine quer zur Flugrichtung verbaut wird habe ich sie nach dem Löten durchgesägt, rund gebogen und alles mit PU Leim in die Rakete geklebt.

Platine von vorne, hinten und die Löcher in der Elektronik Sektion


Die Elektronik ist ein Altimax G2 SD der auf einem Schlitten gemeinsam mit den Lipo Akkus befestigt ist. Der Schlitten wird auf zwei M4 Gewindestangen geschoben die an der Oberseite der E-bay fest sind und an der Unterseite den Deckel mit Öse und Ausstoßbehälter tragen.

Ebay Schlitten


E-Bay mit Deckel


Am Kopf der E-Bay sitzt die oben erwähnte Effekt Sektion hier habe ich zwei Alurohre mit 18mm Innendurchmesser verbaut die durch die Seitenwand der Spitze nach außen ragen. Die Zündung soll über den 3. Kanal des Altimax erfolgen. Geladen können die Effekte wenn man die E-bay von der Spitze trennt dann hat man Zugang zu den Zündern die über eine Klemme mit der Elektronik verbunden sind.
Geplant waren zuerst Leuchtkugel zu zünden aber durch die von mir angestoßene Diskussion hier im Forum habe ich davon erstmal Abstand genommen, es passen ja auch noch Rauchsätze oder buntes Puder etc. hinein.

Effektrohre.

Geändert von Bäckchen am 22. September 2013 um 17:43

Körperrohr

Nachdem ich jetzt das Heck und die Spitze fertiggestellt hatte fehlt ja noch das Körperrohr. Das Rohr hatte ich vorher schon verglast, gespachtelt und geschliffen.
Um den Einfluss durch die Effekte auf die Flugbahn möglichst klein zu halten war die Idee das Drehmoment also den Hebel möglichst zu minimieren daher habe ich alle Daten nochmal mit OpenRocket abgeglichen und das Körperrohr so kurz gewählt das mit dem größten Motor ein Kaliber von 1,1 und mit dem kleinsten Motor ein Kaliber von 1,5 erreicht wird. Dadurch habe bei allen Konfigurationen eine stabil fliegende Rakete.
Also habe das Körperrohr mal schnell um 12cm gekürzt.



Bergung

Die Bergung soll wieder 2stufig erfolgen mit dem Motordelay als Backup, da die Elektronik in der Spitze sitzt habe ich wieder auf die Technik gesetzt die ich auch schon bei der TarTar eingesetzt habe, der Drouge sitzt auf dem Motorrohr und im Apogäum wird das Heck abgetrennt und bei der programmierten Höhe die Spitze von Körperrohr getrennt.
Dazu habe im Körperrohr einen Spant mit Ösen für die Fallschirmleinen eingeklebt und außen eine elektrische Verbindung zwischen Spitze und Heck hergestellt. Die Stecker und Kabel habe ich auf die Rohre geklebt und in Kabelkanälen versteckt.
Die Kabelkanäle sind vierkant Balsaleisten in denen ich eine Rille gefräst habe und auf die Leitungen und Stecker geklebt habe.

Stecker auf Rohr


Kabelkanal



Beim Bau habe schon darauf geachtet das ich diesmal ein vernünftiges Finish hinbekomme also habe ich geschliffen, geporenwischfüllert, gespachtelt, grundiert und alles wieder von vorne. Zum Schluss habe ich erst mal eine dunkelblaue Schicht Farbe aufgesprüht, der Rest an Finish wird dann noch folgen wenn ich eine Idee dazu habe.

Einzelteile lackiert


Fertig zusammengebaut




So jetzt noch die Schockleinen und Fallschirme anbringen. Elektronik programmieren und dann auf den Erstflug warten.


Die Daten der Raketen sind
Länge 1160 mm
Durchmesser 100 mm
Spannweite 340 mm
Gewicht 2,5 kg

Gerne könnt ihr hier eure Kommentare posten.
Viele Grüße
Andreas

Geändert von Bäckchen am 23. September 2013 um 21:05

Die Form und die "technisch aussehenden" Details wie die Kabelkanäle gefallen mir sehr gut.

Was sind denn die größten und kleinsten Motoren die Du für das Modell vorgesehen hast?

Oliver

Zitat:

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Original geschrieben von Oliver Arend
Die Form und die "technisch aussehenden" Details wie die Kabelkanäle gefallen mir sehr gut.
Was sind denn die größten und kleinsten Motoren die Du für das Modell vorgesehen hast?
Oliver

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Hallo Oliver,
als Antrieb habe ich zwischen einem CTI H153 und J285 variiert, das entspricht dann einer simulierten Höhe von ca 400m bis 1000m.
Gruß
Andreas

Hallo Andreas,
schöne Rakete, saubere Arbeit.

Marcel

Hi Andreas,

schönes Projekt, gefällt mir auch sehr gut !

Andreas

Supi!!

Gruß Ralf

Sehr schöne Rakete...!