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Hendrik

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Beitrag 8885 , Die neue Elektronik für meine BC-P545I [Alter Beitrag07. Januar 2002 um 11:57]

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Hallo zusammen!

Anbei Fotos meiner Arbeit in meinem 3wöchigem Urlaub...

Es ist, wie der Titel es voraussagt, meine neue Elektronik für die BC-P545I.

Im oberen Teil des Frontpanels findet sich die Fernsteuerung für meinen AltAcc. Hier kann ich durch Schalter und LEDs alle Funktionen des AltAccs fernsteuern und brauche nicht mit einem Schraubenzieher durch eine Rumpfbohrung popeln, um ihn scharf zu stellen, geschweige denn durch eine weitere Bohrung das Blinken der kleinen SMD-LED zu suchen. Alles findet sich auf dem Frontpanel. Zudem kann ich noch durch den Schalter, oben rechts, zwischen den Betriebsmodi des AltAccs wählen. Wenn der Schalter oben ist, befinde ich mich im Modus "Data Acquisition only". Hier werden nur die Flugdaten erfaßt und ein Main-Zünder-Fallschirm durch einen 10 k-Ohm Widerstand simuliert. Ist der Schalter unten, so befinde ich mich im Modus "Main" oder "Drogue to Main", je nachdem was alles angeschlossen ist. Die Status-LED quittiert mir durch jeweilige Blinkcodes die angeschlossenen Zünder, den Betriebsmodus und das erfolgreiche Hochbooten der Software. Die Fernsteuerung verfügt noch über eine 3,5 mm Klinken-Buchse, die ich mit der seriellen Schnittstelle eines Laptops/PC verbinden kann. Insofern ist ein Hochladen der Flugdaten möglich, ohne den AltAcc auszubauen.

Hinter dem unteren Teil des Frontpanels verbirgt sich ein Dual-Timer, basierend auf Ernst Maurers SYS4-Entwicklungen, mit einen Zündrelais, welches im Ruhezustand den Motorzünder kurzschließt, und diesen Kurzschluß aufhebt sowie den von außen eingespeisten Zündimpuls durchgibt. Der Zündakku befindet sich in der Rakete, durch das im Ruhezustand kurzgeschlossene Zündrelais habe ich eine weitere Redundanz hinsichtlich eines eingebauten und kurzgeschlossenen Zünders im Motor. Insofern ein weiteres i-Tüpfelchen zum Sicherheits-Zünder-Kurzschluß in der Zündbox in Hand. Mit dem Dual-Timer und den dazugehörenden Spindelpotentiometern lassen sich Verzögerungszeiten von Sekunden bis Minuten einstellen. Demnach genug Freiraum!
Die Triggerung der beiden Zeitstufen erfolgt erst bei einer vertikalen Beschleunigung der Rakete, sprich, wenn der Motor auch wirklich gezündet hat. Dadurch bleiben Fallschirme oder Leuchtkugeln auch in der Rakete, falls die Motoren nicht zünden sollten.
Dem ganzen spendierte ich noch eine Akku-Ladebuchse, um den Akku am Startplatz frisch aufzuladen, ohne die Elektronik ausbauen zu müssen.
Alle LEDs lassen sich durch einen zentralen Schalter "LED Control" auschalten. Damit spare ich Strom für den Flug. Die LEDs sieht man ja sowieso nicht mehr leuchten, sobald die Rumpfklappe die Elektronik-Sektion verschließt.

Die Seitenansichten erklären sich von selbst.

Den AltAcc und viele Zusatzinfos über ihn erhielt ich von Jürg und Dany -> Dank an die beiden
Die Vorlage zum Dual-Timer erhielt ich von Ernst -> Dank an Ernesto

Viele Grüße,

Hendrik

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Beitrag 8891 , Alle Achtung!! [Alter Beitrag07. Januar 2002 um 17:08]

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Super!

Hast Du einen Schaltplan für die AltAcc-Fernsteuerung, den auch Elektronikdeppen (oder sagen wir, elektronisch Unterbelichtete wink ) verstehen können?

Bin schon auf den Start gespannt!

Gruß,

Tom aus Gö

Hendrik

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Beitrag 8892 [Alter Beitrag07. Januar 2002 um 17:13]

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Hallo Tom,

...neeeeee, leider habe ich keinen exakten Schaltplan von der AltAcc-Fernsteuerung, so wie ich sie realisiert habe.

Jedoch ist die absolut abgespeckte Fernsteuerschaltung recht simpel und mit wenig Aufwand zu realisieren. Kein Problem.

Wenn Du wahrhaftig gesteigertes Interesse daran haben solltest, dann mache ich mir mal die Mühe und fange an zu malen.

Viele Grüße,

Hendrik

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Beitrag 9367 , Elektronik update [Alter Beitrag24. Januar 2002 um 16:11]

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So, die wirklich allerletzten Lötungen für die BC-P-Elektronik sind vollbracht!

Wie man sieht, hat die Elektronik nun ihr eigenes Akku-Pack. Es besteht aus 8 NiCd-Sinterzellen, Sanyo, 9,6 V, 110 mAh. Rechts daneben ist die Prüfplatine für die Elektronik.

Die linken 3 LED dienen der Prüfung des Dual-Timers.
Die gelbe LED (M für Motor) mit Vorwiderstand (naja, an sich haben alle LEDs ihren Vorwiderstand) simuliert mir den Zünder des BC-360 oder generell den Motorzünder. Die Zündung des Motors erfolgt ja über die Elektronik, nur von außen sage ich ihr per kleinen Impuls, daß sie nun den Motorzünderkurzschluß aufheben und den Motor zünden soll. Daneben befinden sich die grüne und rote LED als Zünderersatz für die beiden Timerstufen (drum steht da auch T1 und T2).

Die beiden linken LEDs sind die "Prüf-Platzhalter" für den Vor- und Hauptfallschirmzünder des AltAccs, drum steht da D für Drogue und M für Main.

Die komplette Elektronik ist somit ausgiebig getestet und startbereit zum Einbau in die Rakete....

Viele Grüße,

Hendrik

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Beitrag 9689 [Alter Beitrag05. Februar 2002 um 11:11]

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Hallo!

Ich maile mir gerade wie wild mit Dany und Jürg aus der Schweiz hin und her. Wir diskutieren das Problem parallel zur Flugrichtung eingebauter Schiebeschalter und deren Reaktion auf Startbeschleunigung, Brennschluß, Fallschirm-Öffnungsschock usw.
Ernst fliegt seit über 20 Jahren längs eingebaute Schalter, viele viele Flüge auf seinem BC-360 oder I246 bei 3 kg Startgewicht. Er hat mit nicht von Schalterverstellungen berichtet.

Hat einer von Euch da draußen Erfahrungen mit längs eingebauten Schaltern?

Viele Grüße,

Hendrik

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Beitrag 9690 [Alter Beitrag05. Februar 2002 um 11:45]

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Hy...

Die Verstellung des Schalters durch Trägheit bei start/landung ist sehr unwahrscheinlich, außer man verwendet leichtgängige Proportionalschieber.

Jeder "normale" Schalter hat einen mechanischen Widerstand gegen das betätigen (Besonders bei leicht angerosteten Modellen kann der deutlich spürbar werden roll eyes (sarcastic) ).

Dieser Widerstand müßte nun bei der Beschleunigung/Bremsung durch die Masse des Schaltschiebers (meist < 5 gramm) x Beschleunigung/Verzögerung überwunden werden.

Wenn du mit einer Federwage die notwendige Kraft mißt, um deine Schalter zu betätigen (manchmal in beide Richtungen unterschiedlich groß) kannst du dann leicht ausrechnen, wie goß die Beschleunigung/Verzögerung maximal sein darf, um den Schalter nicht zu betätigen...

Ich kann dir Prophezeihen, das du die Rakete wahrscheinlich gegen eine Wand fliegen müßtest, um ausreichend Verzögerung zusammenzubekommen... big grin

In diesem Sinne: Laß die schalter ruhig drin....

Gruß

Thomas

Gruß,
Thomas

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Beitrag 9692 [Alter Beitrag05. Februar 2002 um 14:06]

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Fast alle "normalen" Schalter besitzen aber auch federbelastete Kontakte ! Diese können sich nicht nur durch axiale Beschleunigungen, sondern auch durch die starken Vibrationen voneinander lösen und wieder schliessen (prellen) ! Dadurch können kurzzeitig andere Signale anliegen !

An der Ariane 4 verwenden wir nur Schalter, bei welchen die Kontakte sich nur durch manuelles schrauben schliessen lassen ! Alles andere wird verlötet oder geschraubt.

---> Meine Empfehlung: Raus mit allen federbelasteten Schaltern !

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Dany Flury (ARGOS WebMaster & Ariane 4 Team, Schweiz) / EURocketry Forum
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Beitrag 9693 [Alter Beitrag05. Februar 2002 um 14:25]

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Das Kommentar von Dany stimmt natürlich!! roll eyes (sarcastic)
Da war ich wohl etwas betriebsblind.

Meine Aussage beschränkt sich auf Schalter, die rein schiebemechanisch/hebelmäßig funktionieren... (on-off schalter der meisten Modellbau-elektronik-Teile)

LG,
Thomas

Gruß,
Thomas

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Beitrag 9711 [Alter Beitrag05. Februar 2002 um 21:48]

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Ich persönlich benutze schon lange keine Schalter mehr, schon gar keine Schiebeschalter, seit mir mal einer beim Einschalten einfach auseinander gefallen ist. Eine kleine Wippe aus Pertinax, eine federgespannte Kugel und 2 Kontaktplättchen, das Ganze zusammengehalten von einen zugebogenen Stückchen Blech - mehr ist ein Schiebeschalter nicht. Wenn man Pech hat, biegen sich im Laufe der Zeit die Blechlaschen ein wenig auf, die Pertinaxwippe wird von der Feder und der Kugel aus dem Gehäuse gedrückt und das war es dann.
Seither verwende ich selbstgebaute Drehschalter. Eine keglig gedrehte V2A Schraube bohrt sich in einen dicken Lötpunkt, ähnlich wie es Black Sky beim Altacc macht. Gut bewährt haben sich bei mir auch waagrecht eingebaute Steckbrücken, am besten immer 2 Stück parallel.
Beim ALRS habe ich jemanden gesehen, der hat als Stromversorgung einen dieser billigen Batteriekästen mit 6 Mignonbatterien verwendet. das sind 12 Kontaktstellen, die über Federkräfte hergestellt werden. Wenn das dann noch senkrecht eingebaut wird, ist der Misserfolg fast schon garantiert.

Gruß,
Achim

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Beitrag 9712 [Alter Beitrag05. Februar 2002 um 21:56]

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Hi Hendrik,
da fällt mir noch was ein: Vielleicht interpretiere ich da aber auch was falsch.
Auf deinem Bild erkenne ich einen Microswitch, vermutlich dient er g-Schalter. Die Wippe dieses Schalters muss man ja wohl beschweren, damit der Schalter bei entspr. Beschleunigung auslöst. Bei mir sind das so 6-9 Gramm. Dieses Gewicht sollte man nicht mechanisch fest mit dem Schalter verbinden. Die Lager dieser Schalter sind nicht dafür ausgelegt, seitliche Kräfte aufzunehmen, wie es bei der Landung oder beim Öffnungsschock zwangsläufig vorkommt. Sehr schnell ist die Achsführung der Wippe abgebrochen und der Schalter funzt nicht mehr beim nächsten Start. Viel besser ist es, das gewicht in einem Röhrchen zu führen, dann gibt es keinerlei Seitenkräfte auf den Schalter.

Gruß,
Achim

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