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Neil

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Neil

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Beitrag 9384 , Erfahrungen mit Hybridtriebwerken [Alter Beitrag25. Januar 2002 um 09:21]

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Hallo,

hat hier einer schon mal Erfahrungen mit Hybridtriebwerken gesammelt?
Welches Triebwerk könnt ihr empfehlen.
Ich bin auf der Suche nach einem Triebwerk, was so ca. 2-3kg Rakete befördern soll. Die Masse des Motors ist da noch nicht mit drin.
wie sieht das mit der Regelbarkeit aus. Habe da mal gelesen, das man mit dem Lachgasstrom den Schub und Brenndauer variieren kann.

Bis dann.

Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.


Hendrik

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Hendrik

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Beitrag 9385 [Alter Beitrag25. Januar 2002 um 09:54]

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Hallo Neil,

ich habe ein Rattworks H70, bin es aber noch nie geflogen.
Stefan Wimmer hat prktische Erfahrungen mir Hybriden. Er wird sich hier bestimmt mitteilen!

Viele Grüße,

Hendrik

SOL-2

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Neil

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Neil

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Beitrag 9387 [Alter Beitrag25. Januar 2002 um 10:03]

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Da ja Hybride meist nicht so toll qualmen, muß man ja die Show anders gestallten. Habe mal einen Namen gehört, "Earthquake". Sowas wäre doch was. Nicht sehen aber fühlenbig grin .

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Oliver Arend

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Beitrag 9412 [Alter Beitrag26. Januar 2002 um 15:32]

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111 mm, 15000 Ns! Reicht das nicht schon, um zu wissen, was da in etwa passiert?

Hab übrigens mal ausgerechnet (also rein theoretisch, der praktische Wert dürfte niedriger liegen), was man mit der 8 kg N<sub>2</sub>O-Flasche, für die man gut 100 Mark ausgibt, anstellen kann. Bei einem Hybriden mit Alkohol (1,3 kg) kann man da in etwa 27500 Ns rausholen. Und der Alkohol kostet noch nicht mal richtig was... Aber auch mit Kunststoff-Treibstoff sind 20000 Ns oder mehr drin.

Oliver
Stefan Wimmer

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Stefan Wimmer

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Beitrag 9453 [Alter Beitrag27. Januar 2002 um 19:56]

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Hallo Neil,

hier bei der DERA haben wir schon mehrere Hybride in Aktion gesehen bzw. im Einsatz gehabt.

Für 2-3kg Rakete brauchst Du mindestens die Aerotech oder Hypertek J Motoren.

Was ich Dir empfehlen kann, hängt sehr davon ab, ob Du lieber "einfach nur fliegen" willst, oder ob Du ein Freund von etwas großer angelegten Startvorbereitungen bist (ja, auch das kann man zelebrieren/geniessen).

Im ersteren Fall würde ich Dir Aerotech nahelegen, die werden gefüllt, zusammengebaut, ins Modell eingebaut und von einer normalen Rampe gestartet - fast wie normale RMS-Motoren. Nachteil: sie enthalten Pyrotechnik/Explosivstoffe und sind deshalb in D nicht so ohne weiteres legal zu bekommen und zu verwenden.

Wenn Dir eine etwas aufwendigere Startvorbereitung nichts ausmacht oder sogar Spaß macht, dann sind die Hyperteks das richtige. Nach dem Aufbau der Rampe, dem Anbau der Füll- und Startvorrichtung, dem Verlegen der Kabel und Schlauchverbindungen sowie dem Anschluß von Stromversorgung, GOX und N2O Flaschen kann endlich die Rakete vorbereitet und der leere Motor eingebaut werden. Nachdem diese dann auf der Rampe festgezurrt und die Elektronik überprüft und scharfgemacht wurde, beginnt endlich - genau wie bei NASA und Co. - das Betanken (bis man - ebenfalls wieder wie beim Original - die Nebelschwaden aus der Rakete kommen sieht) und schliesslich der Start.
Neben den Kosten für das "Ground Support Equipment" (GSE) ist es dieser Aufwand, der diese Motoren weniger für den einzelnen "eben-mal-so-Flieger", sondern eher für Gruppen/Vereine geeignet macht. Hat man die Rampe dann einmal aufgebaut, können die Raketen darauf am laufenden Band gestartet werden, bis die erste Gasflasche leer ist.

Ein großer Vorteil des Hypertek-Systems: der Motor besteht im Ruhezustand aus einem leeren Aludruckbehälter und einem Stück Spritzguß-Kunststoff. Das kann man sogar im Flugzeug als Handgepäck mitnehmen (habe ich schon praktiziert (LA->Berlin smile) Erst auf der Rampe und im Flugkörper wird aus diesem Arrangement ein Raketenmotor und selbst die Anzündung verwendet keinerlei unter das SprengG fallenden Stoffe.

Auch wenn sie für Dich gerade nicht geeignet sind, der Vollständigkeit halber noch ein paar Worte zu den RATTworks Motoren: Diese sind quasi ein Hybrid smile aus dem AT- und dem Hypertek System. Sie werden wie die letzteren erst auf der Rampe befüllt, verwenden aber wie die ATs Explosivstoffe für die Anzündung. Das Befüllen kann ganz prima mit einem Hypertek-GSE erfolgen, man kann sich aber auch was anderes selber basteln (bis hin zum handbetätigten Flaschenventil).
Ich habe meinen H70 nur deshalb noch nicht hier in D gestartet, weil ich erst mal die lokale Verfügbarkeit der Verbrauchsmaterialien (Nylon-Hochdruckschlauch, Preßfittings, Treibstoff (PP-Kunststoffrohr passenden Durchmessers)...) abklären will (...muß mich endlich mal aufraffen...).


Auf jeden Fall sind Hybrids was ganz anderes als die "normalen" Motoren: Bei eigendruckgeförderten N2O Hybriden bekommt man immer einen mehr oder weniger oszillierenden Abbrand, wobei die Brennkammer als Resonanzkörper dient. Anhängig von der Größe der Brennkammer ist das Arbeitsgeräusch entweder ein schrilles Quieken (a la Düsentriebwerk) wie bei H70/I70, ein wüstes Furzen (die Js) oder ein unbeschreibliches bauchfellmalträtierendes Infraschall-Erlebnis wie bei den ganz zu recht so genannten "Earthquakes" (ich beneide alle, die zum LDRS rüber können und das dort sicher wieder erleben dürfen!! mad )

It's the Government - it doesn't have to make sense! (B. Kaplow in r.m.r)
Mirthran

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Beitrag 9525 [Alter Beitrag29. Januar 2002 um 23:26]

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Frage: Gibt es zu den Hypertek-Hybrids eine gute informative Seite im Internet?
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