Hallo Tobias,

willkommen hier im Forum!

wenn du einen P2-Schein (veraltet T2-...) erwerben willst, ist u. a. Voraussetzung, einen Bedarf nachzuweisen. Das geht am einfachsten durch eine Mitgliedschaft in einem Raketenmodellbau-Verein. Die ist gar nicht so teuer: Bei der AGM z. B. beträgt der Jahresbeitrag 8 €. Dazu brauchst du noch eine Versicherung, die für AGM-Mitglieder 35,70 € kostet. Die Versicherung ist erforderlich, um Raketen auf einem Flugtag starten zu können.

Der nächste große Flugtag findet vom 10. bis 13. Mai in Roitschjora, nördlich von Leipzig, statt.
Vielleicht sehen wir uns ja dort.

Gruß Achim

Solaris-RMB, mit deren Mitgliedsbeiträgen u. a. der Betrieb dieses Forums finanziert wird, darf natürlich auch nicht fehlen.

https://solaris.raketenmodellbau.org/

Oliver

Geändert von Oliver Arend am 27. November 2017 um 18:46

Guten Abend AchimO,

vielen Dank für die Informationen. Ich habe mir den Termin mal im Kalender notiert und muss schauen, ob es terminlich auch klappt. Hoffe doch

Könnte man eine solche Versicherung auch an einem Flugtag abschließen, nachdem man die Leute vor Ort kennen gelernt hat / sich vorgestellt hat?

Grüße
Tobias

Beim RJD in Roitzschjora kannst Du genau so wie beim Flugtag in Manching eine Gastfliegerversicherung abschließen, wenn Du keine eigene Modellflughaftpflicht über einen der Vereine hast.

Oliver

Hallo,

ich kann berichten, dass die Sache mit dem Nachweis des Bedürfnisses
nicht unbedingt einfacher geworden ist.

P2 = L2 = I-Motoren. Oder H-Motoren über 150 Gramm NEM.

Das sind alles Motoren über 50,- bis 100,- Euro.
Sollte man sich unbedingt vorher klarmachen.

Der ganze Bereich D12, F24W, G64W ... bis H550ST ist jetzt P1.
Und da sollte man erstmal ausgiebig Erfahrungen in der ganzen Palette sammeln,
bevor man sich zu einem P2-Lehrgang meldet.
Da aber dank LuftVO bei 20 Gramm Schluß ist heisst das: Zu Flugtagen kommen,
sich vorstellen, Erfahrung sammeln und dabei "Upgraden".
P2 ist nichts, was man für sich im einsamen Kämmerlein & auf der Wiese von Bauer X. macht.

Ich schreibe das explizit so, weil es eine Menge Anfragen von Leuten gibt,
die einem überhaupt nicht bekannt sind - und damit ist schon mal eine Grundvoraussetzung
(s.o.) nicht erfüllt!

Dass es auch anders geht, dafür hat es in den letzten Jahren viele gute Beispiele gegeben:
Motivierte Neuzugänge, die mit ihren Projekten bei Flugtagen vorstellig geworden sind und die ganzen
neuen Herausforderungen im Mid-Power-Bereich annehmen wollen und dabei schon viel Spaß hatten.

Wovon ich spreche:

- Größere und schwerere Modelle als im "alten 20 Gramm-P1" ... z.B. 75 -100 mm Durchmesser, 500 - 900 Gramm
-> angepasste Konstruktionsmethoden wie TTW, Laminate etc pp...
- Klima Cluster bis 200 Ns (10x 20D9 = 200H90!) und/oder Mehrstufer
- elektronisch getriggerte Bergungs-Systeme
- Die Palette an RMS Motoren in P1 von D13W bis H550ST ...

Für die "alten Hasen" ist das alles nix neues, aber die Zeiten wo man vom D7 oder D9 Motor kommt
und damit direkt zum P2-Lehrgang geht (so auch ich damals), sind wahrscheinlich vorbei.
Und vielleicht ist das ganz gut so ... das muß die Zeit zeigen.
Denn bis jetzt hatten wir noch keinen "Neuzeit-Lehrgang"!
Wenn sich aber genug Leute gefunden haben, nach dem Schema wie oben beschrieben,
dann wird es auch Zeit über einen neuen Lehrgang nachzudenken.

Wie der Stand der Dinge bei der ERIG ist, werde ich demnächst mal wieder
eruieren und hier kundtun.

Cheers,
Tom

Geändert von Rocketom am 22. Juli 2022 um 14:36

Hallo zusammen,

ich zähle mich mal zu den älteren Hasen. Immerhin existiert dieser Thread nun auch schon ein paar Jahre und ich glaube, er hat immer viele interessierte Leser

Das Thema P2 bin ich die letzten Wochen nochmal angegangen. Hieß im Klartext erstmal im Internet nach Informationen suchen.
Gefunden habe ich zunächst etwas bei der Dresdner Sprengschule. Ich habe einfach mal angerufen und meine Situation geschildert. Dort wurde mit dann der Lehrgang empfohlen:

https://www.sprengschule-dresden.de/fachbereiche/pyrotechnik/grundlehrgaenge/pt-1-2-grundlehrgang-fuer-den-umgang-mit-pyrotechnischen-gegenstaenden-fuer-sonstige-zwecke-der-kat-p1-und-p2-2/

Daraufhin habe ich bei meinem örtlich zuständigen Ordnungsamt die Unbedenklichkeitsbescheinigung angefordert. Dies wurde an die Bezirksregierung weitergeleitet weil die wohl zuständig sind. Dort habe ich einen sehr netten Kontakt gefunden. Er sagte, der Lehrgang der Sprengschule Dresden ist nicht so passend. Erklärt wurde das damit, dass Raketenmotoren als pyrotechnische Sätze und nicht pyrotechnische Gegenstände gelten.
Er hatte auch mit Stephan Gründler telefoniert. Die RAMOG plant wohl Ende 2025 einen Lehrgang.
Weiter gab er mir die Information, dass in Braunschweig eine Gruppe sitzt, die auch einen Lehrgang durchführen kann, den Kontakt kenne ich noch nicht. Vielleicht kann jemand aus dem Forum hier diesen Kontakt teilen.

Der Herr von der Bezirksregierung wollte auch gern wissen, welche Fachkunde hier im Forum, also bei den "alten Hasen" oder auch "jungen Hüpfern" vorherrscht. Sicherlich hat er wenig bis keine Erfahrung da das Hobby und das Ausstellen dieser Bescheinigung sehr selten vorkommt. Aber der Herr, mit dem ich dann auch telefoniert habe, kannte das Thema Modellraketenflug.
Der Nachweis über die Mitgliedschaft im Solaris RMB wäre soweit ausreichend, für zumindest die Behörde. Die RAMOG setzt für ihren Lehrgang die Mitgliedschaft voraus (Mitgliedschaft in der RAMOG).

Ich möchte gern einen solchen Lehrgang absolvieren der mir die Basics für Modellraketen nochmal näher bringt. Klar, habe ich Erfahrung im Bereich Modellraketenbau (seit 2006) aber trotzdem ist das für mich definitiv die Wahl. Bis 2025 zu warten wäre für mich dann auch noch okay.

Aber rein formal zu dem behördlichen Ablauf (da ich ja auch Beamter bin).
Theoretisch würde es ausreichend sein, irgendeinen Lehrgang zu besuche, der mir den Umgang mit pyrotechnischen Sätzen vermittelt. Ohne Bezug zum Modellraketenbau und die Grundlagen des Luftverkehrsrechts.

Die Bezirksregierung könnte dann, zusammen mit einer Mitgliedschaft in z.B. dem Solar, eine Bescheinigung ausstellen. So verstehe ich den § 9 SprengG.


Also ich fasse kurz zusammen:

1) Spezielle Lehrgänge im konkreten Bezug zum Modellraketenbau und dem behördlich anerkannten Grundlagen zum Umgang mit pyrotechnischen Sätzen zur Ausstellung der Bescheinigung werden nur sehr begrenzt angeboten. Wenig Interessenten und aktuell eine Erneuerung der Lehrgangsunterlagen verhindern ein Lehrgangsangebot (bis Ende 2025).

2) Allgemeine Lehrgänge zum Thema pyrotechnische Sätze sind nicht ganz so gut geeignet, sieht die Behörde auf jeden Fall auch so. So ist hier aus meiner Sicht auch die Option 1) zu bevorzugen. (Meinung einer Behörde, das muss nicht für alle Behörden gelten!). Ein Anruf oder eine E-Mail als Nachfrage bei der Behörde ist in jedem Fall zu empfehlen.

Für mich ergibt sich dann die Option zunächst zu warten und einen genau auf meinen Zweck abgestimmten Lehrgang zu besuchen.
Zum einen gibt die Behörde mir diesen Weg "leicht" vor und zum anderen trifft es genau mein Interesse.


Am Ende wäre interessant, wer von euch P2 Inhabern welchen Lehrgangsweg genommen hat. Sind 100% der Inhaber über den Weg des Lehrgangs der RAMOG (o.Ä.) gegangen oder gibt es Exoten, die vorher schon in anderen Bereichen mit Pyrotechnik zu tun hatten und somit das Thema Raketenmotoren inkludiert hatten?

Viele Grüße
FalkE

Geändert von FalkE am 24. Juli 2024 um 08:58

Moin zusammen,

aktuell arbeiten wir daran uns als Lehrgangsträger anerkennen zu lassen. Bisher läuft es gut. Tendenz liegt derzeit auf Q4 2024 - Q1 2025. In Kürze werden wir einen Aufruf für Interessenten freischalten 😉

Zudem sind wir auch im engen Austausch mit der ERIG aus Braunschweig. Die ERIG bietet aktuell ebenfalls keinen Kurs an und wartet seit einer guten Weile auf die Freigabe durch die Behörde. Da zieht es sich jetzt schon seit mehreren Monaten in die Länge das Thema. Die ERIG ist selbst an der Sache dran.

Beste Grüße aus Bremen
Karthi

Ich habe 2002 (?) meinen §27er bei der RAMOG gemacht.

Die modellraketenspezifischen Inhalte der Lehrgänge haben m. E. wenig bis keinen direkten sprengstoffrechtlichen Bezug, trotzdem würde ich einen solchen Lehrgang empfehlen.

Was ich von der RAMOG, Ernst Maurer, der ERIG usw. mitbekommen habe gab es vor ein paar Jahren eine gesetzliche Novellierung, die dazu geführt hat, dass alle Lehrgangsträger neu anerkannt werden mussten. Die Behörden haben da wohl auch wenig Enthusiasmus gezeigt, deshalb ist es aktuell etwas schwieriger, einen Lehrgang zu bekommen als noch vor vielleicht 10 Jahren.

Oliver