Achim
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Heute habe ich die Hell-Dunkel-Erkennung das erste mal in einer Rakete erfolgreich getestet. Die Schaltung wertet den Umstand aus, dass der Helligkeitswert von direktem Licht ca. 3-4x grösser ist, als von reflektiertem Licht. Wenn die Rakete den Gipfelpunkt überschritten hat, und sich um 180° dreht, registriert ein Fotowiderstand die verringerte Helligkeit und löst die Ausstoßladung aus. Die Methode hat einige handfeste Vorteile: Man benötigt keinerlei Startdetektoren und der Ausstoß erfolgt unabhängig von Höhe und Motorleistung immer exact am Gipfelpunkt, bzw. kurz danach.
Vielleicht hat der eine oder andere auch andere Methoden ausprobiert, z.B. Pendelsteuerung o.ä. Wenn ja, dann berichtet doch von eueren Erfahrungen, vielleicht können wir ja eine serienreife Konstruktion daraus machen.
Achim
Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
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Rolli
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Hi Achim,
die Idee finde ich großartig. Den Schaltplan eventuell Layout würden mich brennend interessieren.
Ciao, Rolli
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Tom
Grand Master of Rocketry
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Achim, wie sieht es mit der Kalibrierung der Schaltung aus ?
Muß jedesmal vor dem Start auf die örtlichen Lichtverhältnisse kalibriert werden ?
Tom
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Johannes (Axe) Haux
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Zitat: Original erstellt von Achim: Wenn die Rakete den Gipfelpunkt überschritten hat, und sich um 180° dreht, registriert ein Fotowiderstand die verringerte Helligkeit und löst die Ausstoßladung aus.
Achim,
wohin ist der Sensor ausgerichtet ? Das muss ja irgendwie nach vorn sein ? Gibt es keine Probleme mit Sonne - Wolken ? Hast Du vielleicht ein Bild bzw. Schema. Das ganze finde ich sehr interessant.
Gruss Johannes
Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven aber keine freien Völker regieren können. (Johann Nepomuk Nestroy) Das Merkwürdige an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, daß man unsere Zeit einmal die gute alte Zeit nennen wird. (Ernest Hemingway) Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. (Otto Fürst von Bismarck)
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Achim
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Hallo zusammen,
also, die Idee ist nicht von mir. Irgendwann wurde das früher schon mal erwähnt und ich habe es jetzt mit einer ganz banalen Schaltung umgesetzt. Es ist nur eine Handvoll Bauteile, Kosten unter 10 DM.
Der Sensor ist ein einfacher LDR, der direkt in der Spitze eingebaut ist. Ich habe den Print einfach in die Spitze geklebt.Die Stromversorgung übernehmen wie immer 6x Sanyo 50mAh. Gewicht mit den Akkus 40g. Mit einem professionellen Belichtungsmesser habe ich einen Unterschied zwischen dem direkten Licht des Himmels und dem reflektierten Licht des Bodens (Strassenpflaster) von 4 Blendenstufen ermittelt. Daher wird an die Schaltung keine hohe Anforderungen gestellt. Vor dem Start wird lediglich die Schaltschwelle mittels Poti eingestellt. Das heisst, das Poti wird verdreht, bis eine LED das Kippen der Schaltschwelle zum Dunkel-Wert signalisiert. Die Spitze zeigt dabei zum Himmel. Nun wird zurückgedreht, bis die LED erlischt - fertig. Das korrekte Ansprechen kann nun durch Kippen der Spitze kontrolliert werden. Schon bei einem Winkel von ca. 120 Grad, je nach Einstellung, signalisiert die LED den Auswurf. Der Laststromkreis zum Zünder lässt sich durch eine Steckbrücke unterbrechen, so dass der Test bei startklarer Rakete erfolgen kann. Heute haben wir in der Mittagspause noch mal 2 Flüge durchgeführt. Beide waren fast identisch. Da der Himmel total verhangen war, waren die Bedingungen durch den geringeren Kontrast eher ungünstig. trotzdem hat alles super geklappt. Morgen werden wir noch mal 2-3 Starts durchführen. Theoretisch könnte natürlich eine sehr schnell vorbeiziehende schwarze Wolke, die bei Sonnenschein direkt die Sonne verdeckt, den Ausstoss noch auf der Rampe bewirken, aber solche Bedingungen sind nur bei Sturm anzutreffen und da fliegen wir ja eh nicht. Ausserdem wäre der Ausstoss auf der Rampe ja keine Katastrophe und dass sich die Lichtverhältnisse während der kurzen Aufstiegsphase so drastisch ändern ist wohl auszuschliessen. Ich erwäge nun, die Schaltung mit einem Timer zu kombinieren, dann hätte man doppelte Sicherheit zum Spottpreis. Wenn man den Timer so konzipiert, wie Tom es vorgeschlagen hat, also mit Quecksilberschalter und bistabilem Relais, bräuchte man auch für den Timer keine Starterkennung. Das erleichtert das handling erheblich. So bald ich das endgültige Layout fertig habe, stelle ich es ins Forum. Vielleicht kann ich morgen ein Avi des Fluges und ein paar Bilder der Rakete reinstellen. Tom, ich werde Dir die Bilder schicken, da ich ja keinen Webspace habe.
Achim
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Johannes (Axe) Haux
Poseidon
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Zitat: Original erstellt von Achim: Es ist nur eine Handvoll Bauteile, Kosten unter 10 DM.
Der Sensor ist ein einfacher LDR, der direkt in der Spitze eingebaut ist.
Hi Achim,
das hoert sich genial an. Wenn die Teile so billig sind muss man auch nicht weinen wenn das Ding abschmiert und zusammen mit einem Timer ergibt das ein geniales Backupsystem. Z.B. + 2 Sekunden und dann die 2. drogue Ladung raus.
Gruss Johannes PS: Achim / Uwe: Kommt einer von euch zur Hobby-Schrottronik und Modellbau Sued ?
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Waldi
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Oder die RC-Notfallschaltung damit kombinieren; dann sollte aber auch gar nix mehr schief- gehen :-)
Waldi
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Oliver Arend
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Da ich ja für mein Shuttle (so es denn irgendwann mal fertig wird, rechnet bitte nicht vor 2003 damit) auch zahlreiche redundante Systeme brauche, um die Sicherheit zu erhöhen, interessieren mich jetzt mal die zahlreichen Möglichkeiten:
- Timer: kostengünstig - Motor Delay/Ejection: günstig - Hell/Dunkel: günstig bis recht günstig - Barometrischer Höhenmesser: teuer - Accelerometer: teuer (?) - RC-Ausstoß: recht teuer
Habe ich was übersehen, was würdet Ihr besonders empfehlen? Gibt es Möglichkeiten, einen Höhenmesser oder einen Beschl.-Meter billiger zu bauen/zu erwerben?
Was wäre die beste Möglichkeit, den Start zu erkennen, bspw. für den Timer? Hierzu fielen mir nur: - Beschl.-Schalter - Abreißdraht (die wahren Bez. entfielen mir jetzt, aber Ihr wisst wohl was ich meine)
Gruß, Oliver
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Tom
Grand Master of Rocketry
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Zitat: Hierzu fielen mir nur: - Beschl.-Schalter - Abreißdraht
- Lichtschranke - Reedkontakt (Magnetkontakt) - Kapazitiver Berührungssensor
Gruß Tom
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Achim
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Wegen des Dauerregens mussten die Starts heute leider entfallen. Wenn man den Timer mit Quecksilberschalter startet, spart man sich die Starterkennung, deren Realisierung sich bei mir immer etwas problematisch oder umständlich herausgestellt hat. Magnetfallschalter: relativ platzaufwendig, Einstellung der Erkennungsschwelle problematisch. Abziehkabel: zuverlässig, aber Gefummel Lichtschranke, kapazitive Erkennung: meist baulich bedingte Abhängigkeit von spezieller Rampe. Der HG Schalter nutzt die Tatsache, dass nach Brennschluss eine erhebliche Negativbeschleunigung auftritt, die das HG im Schalter nach oben schnellen lässt. Der Schalter kippt dabei ein bistabiles Relais, der Timer beginnt zu laufen. Den Prototyp eines solchen Timers hat mir Tom beim Jubiläumsfliegen gezeigt. Prinzipbedingt arbeiten HG Schalter sehr zuverlässig.
Wenn man einen 220MF- Stützkondensator im Laststromkreis des Timers oder der Hell-Dunkelschaltung verwendet, kann man die Schaltungen auch mit einer 12 V Batterie MN21 betreiben. Diese Batterie wiegt lediglich 7 Gramm. Ein komplettes Auslösesystem sollte so mit einem Gewicht von unter 20 Gramm zu realisieren sein. Ein Problem ist noch ungelöst: Während man bei kleinen Raketen die Ausstossladung noch direkt in die Spitze einbauen kann, also über dem Fallschirm, kommt bei grösseren Raketen wohl nur ein Druckkolben in Frage. Da der LDR direkt in die Spitze eingebaut werden muss, stellt sich die Frage, wie das Signal des LDR, bzw. der Stromstoss für den Zünder, von der Raketenspitze in den unteren Bereich des Körperrohrs transferiert wird. Eine Kabelverbindung auf der Innenseite des Rohrs scheidet wegen des Druckkolbens ja aus. Bliebe noch die Möglichkeit, das Kabel mit Steckkontakten auf der Aussenseiote des Rohres zu verlegen, aber hübsch ist das nicht gerade. Denkbar wäre auch eine Übertragung via Funk oder IR-Lichtschranke, aber damit wäre der gewichtsvorteil wieder dahin. Wer weiss eine Lösung?????
Achim
Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
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